'\" t .\" Title: chrt .\" Author: [see the "AUTHOR(S)" section] .\" Generator: Asciidoctor 2.0.20 .\" Date: 2024-04-27 .\" Manual: Dienstprogramme für Benutzer .\" Source: util-linux 2.40 .\" Language: English .\" .TH "CHRT" "1" "2024-04-27" "util\-linux 2.40" "Dienstprogramme für Benutzer" .ie \n(.g .ds Aq \(aq .el .ds Aq ' .ss \n[.ss] 0 .nh .ad l .de URL \fI\\$2\fP <\\$1>\\$3 .. .als MTO URL .if \n[.g] \{\ . mso www.tmac . am URL . ad l . . . am MTO . ad l . . . LINKSTYLE blue R < > .\} .SH "BEZEICHNUNG" chrt \- die Echtzeitattribute eines Prozesses manipulieren .SH "ÜBERSICHT" .sp \fBchrt\fP [options] \fIpriority command argument\fP ... .sp \fBchrt\fP [options] \fB\-p\fP [\fIpriority\fP] \fIPID\fP .SH "BESCHREIBUNG" .sp \fBchrt\fP sets or retrieves the real\-time scheduling attributes of an existing \fIPID\fP, or runs \fIcommand\fP with the given attributes. .SH "SCHEDULING\-REGELN" .sp \fB\-o\fP, \fB\-\-other\fP .RS 4 setzt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_OTHER\fP (zeitbasiertes Scheduling). Dies ist die Vorgabe unter Linux. .RE .sp \fB\-f\fP, \fB\-\-fifo\fP .RS 4 setzt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_FIFO\fP (zuerst hinein \- zuerst hinaus). .RE .sp \fB\-r\fP, \fB\-\-rr\fP .RS 4 setzt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_RR\fP (Rundlauf\-Scheduling, »round\-robin«). Wenn keine Regel definiert ist, wird \fBSCHED_RR\fP als Vorgabe verwendet. .RE .sp \fB\-b\fP, \fB\-\-batch\fP .RS 4 setzt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_BATCH\fP (Stapelverarbeitungsprozess\-Scheduling). Linux\-spezifisch, unterstützt seit 2.6.16. Das Prioritäts\-Argument muss auf Null gesetzt werden. .RE .sp \fB\-i\fP, \fB\-\-idle\fP .RS 4 setzt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_IDLE\fP (Scheduling von Prozessen niedriger Priorität). Linux\-spezifisch, unterstützt seit 2.6.23. Das Prioritäts\-Argument muss auf Null gesetzt werden. .RE .sp \fB\-d\fP, \fB\-\-deadline\fP .RS 4 legt die Scheduling\-Regel auf \fBSCHED_DEADLINE\fP fest (»sporadic task model deadline scheduling«, Linux\-spezifisch, seit 3.14 unterstützt). Das Prioritäts\-Argument muss auf Null gesetzt werden. Siehe auch \fB\-\-sched\-runtime\fP, \fB\-\-sched\-deadline\fP und \fB\-\-sched\-period\fP. Der Zusammenhang zwischen den vom Kernel verlangten Optionen ist Laufzeit \(lA deadline \(lA Periode. \fBchrt\fP kopiert \fIperiod\fP nach \fIdeadline\fP, falls \fB\-\-sched\-deadline\fP nicht angegeben ist und \fBdeadline\fP nach \fIruntime\fP, falls \fB\-\-sched\-runtime\fP nicht angegeben ist. Das bedeutet, dass mindestens \fB\-\-sched\-period\fP angegeben sein muss. Siehe \fBsched\fP(7) für weitere Details. .RE .SH "SCHEDULING\-OPTIONEN" .sp \fB\-T\fP, \fB\-\-sched\-runtime\fP \fINanosekunden\fP .RS 4 gibt die Laufzeitparameter für die \fBSCHED_DEADLINE\fP\-Regel an (Linux\-spezifisch). .RE .sp \fB\-P\fP, \fB\-\-sched\-period\fP \fINanosekunden\fP .RS 4 gibt den Periodenparameter für die \fBSCHED_DEADLINE\fP\-Regel an (Linux\-spezifisch). Beachten Sie, dass die untere Grenze des Kernels bei 100 Millisekunden liegt. .RE .sp \fB\-D\fP, \fB\-\-sched\-deadline\fP \fINanosekunden\fP .RS 4 gibt den Deadline\-Parameter für die \fBSCHED_DEADLINE\fP\-Regel an (Linux\-spezifisch). .RE .sp \fB\-R\fP, \fB\-\-reset\-on\-fork\fP .RS 4 fügt \fBSCHED_RESET_ON_FORK\fP oder \fBSCHED_FLAG_RESET_ON_FORK\fP hinzu (Linux\-spezifisch, unterstützt seit 2.6.31). .sp Jeder Thread hat einen Scheduling\-Schalter \fIreset\-on\-fork\fP. Wenn dieser Schalter gesetzt ist, erben von \fBfork\fP(2) erzeugte Kindprozesse nicht die privilegierten Scheduling\-Regeln. Nachdem der Schalter \fIreset\-on\-fork\fP aktivert wurde, kann er nur zurückgesetzt werden, wenn der der Thread über die Capability \fBCAP_SYS_NICE\fP verfügt. Dieser Schalter ist in von \fBfork\fP(2) erzeugten Kindprozessen deaktiviert. .sp Genauer gesagt, falls der Schalter \fIreset\-on\-fork\fP gesetzt ist, werden die folgenden Regeln für nachfolgend erzeugte Kinder angewendet: .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} Falls die Scheduling\-Regel des aufrufenden Threads auf \fBSCHED_FIFO\fP oder \fBSCHED_RR\fP gesetzt ist, wird die Regel in Kindprozessen auf \fBSCHED_OTHER\fP zurückgesetzt. .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} Falls der aufrufende Prozess einen negativen Nice\-Wert hat, wird der Nice\-Wert in Kindprozessen auf 0 zurückgesetzt. .RE .RE .SH "OPTIONEN" .sp \fB\-a\fP, \fB\-\-all\-tasks\fP .RS 4 setzt oder ermittelt die Scheduling\-Attribute aller Prozesse (Threads) für eine gegebene Kennung (PID). .RE .sp \fB\-m\fP, \fB\-\-max\fP .RS 4 zeigt die minimal und maximal möglichen Prioritäten und beendet dann das Programm. .RE .sp \fB\-p\fP, \fB\-\-pid\fP .RS 4 verwendet eine vorhandene Prozesskennung (PID), anstatt einen neuen Prozess zu starten. .RE .sp \fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP .RS 4 zeigt Statusinformationen an. .RE .sp \fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP .RS 4 zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .RE .sp \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP .RS 4 zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .RE .SH "BEISPIELE" .sp Das Standardverhalten ist die Ausführung eines neuen Befehls: .RS 4 .RE .RS 3 .ll -.6i .sp \fBchrt\fP \fIpriority\fP \fIcommand\fP [\fIarguments\fP] .br .RE .ll .sp Sie können auch die Echtzeitattribute eines existierenden Prozesses ermitteln: .RS 4 .RE .RS 3 .ll -.6i .sp \fBchrt \-p\fP \fIPID\fP .br .RE .ll .sp Oder sie festlegen: .RS 4 .RE .RS 3 .ll -.6i .sp \fBchrt \-r \-p\fP \fIpriority PID\fP .br .RE .ll .sp Folgendes setzt das Echtzeit\-Scheduling auf die Priorität \fI30\fP für den Prozessmit der angegebenen \fIPID\fP mit der (Round\-Robin\-)Klasse \fBSCHED_RR\fP: .RS 4 .RE .RS 3 .ll -.6i .sp \fBchrt \-r \-p 30\fP \fIPID\fP .br .RE .ll .sp Prioritäten für einen Prozess auf die Vorgabe setzen: .RS 4 .RE .RS 3 .ll -.6i .sp \fBchrt \-o \-p 0\fP \fIPID\fP .br .RE .ll .sp In \fBsched\fP(7) finden Sie eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Scheduling\-Klassen und Informationen darüber, wie diese miteinander interagieren. .SH "ZUGRIFFSRECHTE" .sp Ein Benutzer muss über \fBCAP_SYS_NICE\fP verfügen, um die Scheduling\-Attribute eines Prozesses zu ändern. Die Ermittlung der Scheduling\-Attribute ist allen Benutzern erlaubt. .SH "ANMERKUNGEN" .sp Nur \fBSCHED_FIFO\fP, \fBSCHED_OTHER\fP und \fBSCHED_RR\fP sind Teil des Prozess\-Schedulings nach POSIX 1003.1b. Die anderen Scheduling\-Attribute können auf einigen Systemen ignoriert werden. .sp Die unter Linux vorgegebene Scheduling\-Regel ist \fBSCHED_OTHER\fP. .SH "AUTOREN" .sp .MTO "rml\(attech9.net" "Robert Love" "," .MTO "kzak\(atredhat.com" "Karel Zak" "" .SH "SIEHE AUCH" .sp \fBnice\fP(1), \fBrenice\fP(1), \fBtaskset\fP(1), \fBsched\fP(7) .sp In \fBsched_setscheduler\fP(2) finden Sie eine Beschreibung des Scheduling\-Schemas in Linux. .SH "FEHLER MELDEN" .sp Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf \c .URL "https://github.com/util\-linux/util\-linux/issues" "" "." .SH "VERFÜGBARKEIT" .sp Der Befehl \fBchrt\fP ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem \c .URL "https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/" "Linux\-Kernel\-Archiv" "" heruntergeladen werden kann.