.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1983, 1991 The Regents of the University of California. .\" And Copyright (C) 2011 Guillem Jover .\" And Copyright (C) 2006, 2014 Michael Kerrisk .\" All rights reserved. .\" .\" SPDX-License-Identifier: BSD-4-Clause-UC .\" .\" @(#)readlink.2 6.8 (Berkeley) 3/10/91 .\" .\" Modified Sat Jul 24 00:10:21 1993 by Rik Faith (faith@cs.unc.edu) .\" Modified Tue Jul 9 23:55:17 1996 by aeb .\" Modified Fri Jan 24 00:26:00 1997 by aeb .\" 2011-09-20, Guillem Jover : .\" Added text on dynamically allocating buffer + example program .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH readlink 2 "3. Mai 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG readlink, readlinkat \- liest das Ziel eines symbolischen Links .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBssize_t readlink(const char *restrict \fP\fIPfadname\fP\fB, char *restrict \fP\fIPuffer\fP\fB,\fP \fB size_t \fP\fIPuffergröße\fP\fB);\fP .PP \fB#include \fP/* Definition der \fBAT_*\fP\-Konstanten */ \fB#include \fP .PP \fBssize_t readlinkat(int \fP\fIVerzdd\fP\fB, const char *restrict \fP\fIPfadname\fP\fB,\fP \fB char *restrict \fP\fIPuffer\fP\fB, size_t \fP\fIPuffergröße\fP\fB);\fP .PP .fi .RS -4 Mit Glibc erforderliche Feature\-Test\-Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .RE .PP \fBreadlink\fP(): .nf .\" || _XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED _XOPEN_SOURCE >= 500 || _POSIX_C_SOURCE >= 200112L || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE .fi .PP \fBreadlinkat\fP(): .nf Seit Glibc 2.10: _POSIX_C_SOURCE >= 200809L Vor Glibc 2.10: _ATFILE_SOURCE .fi .SH BESCHREIBUNG \fBreadlink\fP() platziert den Inhalt des symbolischen Links \fIPfadname\fP in den \fIPuffer\fP, der die Größe \fIPuffergröße\fP hat. \fBreadlink\fP() hängt kein abschließendes Nullbyte an \fIPuffer\fP an. Ist der Puffer zu klein, um den ganzen Inhalt aufzunehmen, verkürzt es (stillschweigend) den Inhalt (auf die Länge von \fIPuffergröße\fP Zeichen). .SS readlinkat() Der Systemaufruf \fBreadlinkat\fP() funktioniert, bis auf die hier beschriebenen Unterschiede, genauso wie \fBreadlink\fP(). .PP Falls der in \fIPfadname\fP übergebene Pfadname relativ ist, wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor \fIVerzdd\fP referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei \fBreadlink\fP() für einen relativen Pfadnamen erfolgt). .PP Falls \fIPfadname\fP relativ ist und \fIVerzdd\fP den besonderen Wert \fBAT_FDCWD\fP annimmt, wird \fIPfadname\fP als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie \fBreadlink\fP()). .PP Falls \fIPfadname\fP absolut ist, wird \fIVerzdd\fP ignoriert. .PP .\" commit 65cfc6722361570bfe255698d9cd4dccaf47570d Seit Linux 2.6.39 kann \fIPfadname\fP eine leere Zeichenkette sein. In diesem Fall arbeitet der Aufruf auf dem durch \fIVerzdd\fP referenzierten symbolischen Link (der durch die Verwendung der Schalter \fBO_PATH\fP und \fBO_NOFOLLOW\fP von \fBopen\fP(2) erlangt worden sein kann). .PP Lesen Sie \fBopenat\fP(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von \fBreadlinkat\fP(). .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg geben diese Aufrufe die Anzahl der Byte zurück, die in \fIPuffer\fP platziert wurden. (Falls der zurückgegebene Wert gleich \fIPuffergröße\fP ist, könnte eine Verkürzung aufgetreten sein.) Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP so gesetzt, dass es den Fehler angibt. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP Ein Bestandteil des Pfad\-Präfix durfte nicht durchsucht werden. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEBADF\fP (\fBreadlinkat\fP()) Der \fIPfadname\fP ist relativ, aber \fIVerzdd\fP ist weder \fBAT_FDCWD\fP noch ein gültiger Dateideskriptor. .TP \fBEFAULT\fP \fIPuffer\fP überschreitet den reservierten Adressbereich des Prozesses. .TP \fBEINVAL\fP .\" At the glibc level, bufsiz is unsigned, so this error can only occur .\" if bufsiz==0. However, the in the kernel syscall, bufsiz is signed, .\" and this error can also occur if bufsiz < 0. .\" See: http://thread.gmane.org/gmane.linux.man/380 .\" Subject: [patch 0/3] [RFC] kernel/glibc mismatch of "readlink" syscall? \fIPuffergröße\fP ist nicht positiv. .TP \fBEINVAL\fP Die benannte Datei (d.h. die endgültige Dateinamenkomponente von \fIPfadname\fP) ist kein symbolischer Link. .TP \fBEIO\fP Beim Lesen vom Dateisystem trat ein E/A\-Fehler (engl. I/O) auf. .TP \fBELOOP\fP Beim Übersetzen des Pfadnamens wurden zu viele symbolische Links vorgefunden. .TP \fBENAMETOOLONG\fP Ein Pfadname oder eine Komponente eines Pfadnamens war zu lang. .TP \fBENOENT\fP Die angegebene Datei existiert nicht. .TP \fBENOMEM\fP Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar. .TP \fBENOTDIR\fP Eine Komponente des Pfad\-Präfixes ist kein Verzeichnis. .TP \fBENOTDIR\fP (\fBreadlinkat\fP()) \fIPfadname\fP ist relativ und \fIVerzdd\fP ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE .TP \fBreadlink\fP() 4.4BSD (erschien erstmalig in 4.2BSD), POSIX.1\-2001, POSIX.1\-2008. .TP \fBreadlinkat\fP() POSIX.1\-2008. Linux 2.6.16, Glibc 2.4. .PP Bis einschließlich Glibc 2.4 wurde der Typ des Rückgabewerts von \fBreadlink\fP() als \fIint\fP deklariert. Heutzutage ist der Typ des Rückgabewerts als \fIssize_t\fP deklariert, wie es (neuerdings) in POSIX.1\-2001 benötigt wird. .SS Glibc Unter älteren Kerneln, in denen \fBreadlinkat\fP() nicht verfügbar ist, weicht die Glibc\-Wrapper\-Funktion auf \fBreadlink\fP() aus. Wenn \fIPfadname\fP ein relativer Pfadname ist, dann konstruiert die Glibc einen Pfadnamen, der auf jenem symbolischen Link in \fI/proc/self/fd\fP basiert, der dem Argument \fIVerzdd\fP entspricht. .SH ANMERKUNGEN Wenn Sie einen Puffer mit einer festen Größe verwenden, ist eventuell nicht genug Platz für die Inhalte des symbolischen Links vorhanden. Die erforderliche Größe für den Puffer kann aus dem Wert \fIstat.st_size\fP ermittelt werden, der nach einem Aufruf der Funktion \fBlstat\fP(2) für den Link zurückgegeben wird. Allerdings sollte die Anzahl der Byte, die von \fBreadlink\fP() und \fBreadlinkat\fP() geschrieben wurden, überprüft werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Größe des symbolischen Links zwischen den Aufrufen nicht zugenommen hat. Die dynamische Zuweisung des Puffers für \fBreadlink\fP() und \fBreadlinkat\fP() behebt außerdem ein verbreitetes Portabilitätsproblem, wenn Sie \fBPATH_MAX\fP für die Puffergröße benutzen. Diese Konstante muss laut POSIX nicht zwingend definiert sein, wenn das System eine solche Beschränkung nicht hat. .SH BEISPIELE Das folgende Programm reserviert den von \fBreadlink\fP() benötigten Puffer dynamisch mittels der Information, die von \fBlstat\fP(2) bereitgestellt wird. Dabei wird in Fällen, in denen \fBlstat\fP(2) die Größe Null zurückliefert, auf einen Puffer der Größe \fBPATH_MAX\fP zurückgefallen. .PP .\" SRC BEGIN (readlink.c) .EX #include #include #include #include #include \& int main(int argc, char *argv[]) { char *buf; ssize_t nbytes, bufsiz; struct stat sb; \& if (argc != 2) { fprintf(stderr, "Aufruf: %s \en", argv[0]); exit(EXIT_FAILURE); } \& if (lstat(argv[1], &sb) == \-1) { perror("lstat"); exit(EXIT_FAILURE); } \& /* Einen zur Linkgröße hinzufügen, so dass bestimmt werden kann, ob der von readlink() zurückgelieferte Puffer abgeschnitten wurde. */ \& bufsiz = sb.st_size + 1; \& /* Einige magische Symlinks unter (beispielsweise) /proc und /sys geben »st_size« als Null zurück. In diesem Fall wird PATH_MAX als eine »genügend gute« Schätzung angenommen. */ \& if (sb.st_size == 0) bufsiz = PATH_MAX; \& buf = malloc(bufsiz); if (buf == NULL) { perror("malloc"); exit(EXIT_FAILURE); } \& nbytes = readlink(argv[1], buf, bufsiz); if (nbytes == \-1) { perror("readlink"); exit(EXIT_FAILURE); } \& /* Gibt nur »nbyte« von »buf« aus, da es kein abschließenes Nullbyte (»\e0«) enthält. */ printf("»%s« zeigt auf »%.*s«\en", argv[1], (int) nbytes, buf); \& /* Falls der Rückgabewert der Puffergröße entsprach, dann war das Link\-Ziel größer als erwartet (vielleicht weil das Ziel zwischen dem Aufruf von lstat() und dem Aufruf von readlink() geändert wurde). Den Benutzer warnen, dass das zurückgelieferte Ziel abgeschnitten worden sein kann. */ \& if (nbytes == bufsiz) printf("(Zurückgelieferter Puffer könnte abgeschnitten worden sein)\en"); \& free(buf); exit(EXIT_SUCCESS); } .EE .\" SRC END .SH "SIEHE AUCH" \fBreadlink\fP(1), \fBlstat\fP(2), \fBstat\fP(2), \fBsymlink\fP(2), \fBrealpath\fP(3), \fBpath_resolution\fP(7), \fBsymlink\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Markus Kaufmann , Chris Leick , Mario Blättermann , Dr. Tobias Quathamer und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .