.\" -*- coding: UTF-8 -*- '\" t .\" Copyright (c) 1993 by Thomas Koenig (ig25@rz.uni-karlsruhe.de) .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\" Modified Sat Jul 24 17:51:42 1993 by Rik Faith (faith@cs.unc.edu) .\" Modified Tue Aug 17 11:42:20 1999 by Ariel Scolnicov (ariels@compugen.co.il) .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH sysconf 3 "20. Juli 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG sysconf \- Konfigurationsinformationen zur Laufzeit abfragen .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBlong sysconf(int \fP\fIname\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG POSIX erlaubt es einer Anwendung zur Kompilier\- oder Laufzeit zu testen, ob bestimmte Optionen unterstützt werden oder wie der Wert bestimmter konfigurierbarer Konstanten oder Beschränkungen ist. .PP Zur Kompilierzeit wird dies durch Einbinden von \fI\fP und/oder \fI\fP und Testen des Wertes durch bestimmte Makros erledigt. .PP Zur Laufzeit können numerische Werte durch die vorhandene Funktion \fBsysconf\fP() abgefragt werden. Vom Dateisystem, auf dem sich eine Datei befindet, abhängige Werte können mittels \fBfpathconf\fP(3) und \fBpathconf\fP(3) abgefragt werden. Zeichenkettenwerte können mittels \fBconfstr\fP(3) abgefragt werden. .PP .\" except that sysconf(_SC_OPEN_MAX) may change answer after a call .\" to setrlimit( ) which changes the RLIMIT_NOFILE soft limit Die Werte, die diese Funktionen zurückgeben, sind Systemkonfigurations\-Konstanten. Sie ändern sich während der Lebensdauer eines Prozesses nicht. .PP .\" and 999 to indicate support for options no longer present in the latest .\" standard. (?) Für jede optionale Funktionalität gibt es typischerweise eine Konstante \fB_POSIX_FOO\fP, die in \fI\fP definiert würde. Wenn sie nicht definiert ist, sollte zur Laufzeit nachgefragt werden. Wenn sie als \-1 definiert ist, wird die Funktionalität nicht unterstützt. Wenn sie als 0 definiert ist, existieren die notwendigen Funktionen und Header, aber es muss zur Laufzeit nachgefragt werden, wie weit die Option unterstützt wird. Wenn sie definiert und nicht 0 oder \-1 ist, wird die Option unterstützt. Üblicherweise gibt der Wert (z.B. 200112L) das Jahr und den Monat der POSIX\-Überarbeitung an, die diese Option hinzufügte. Glibc benutzt dem Wert 1, um die Unterstützung anzuzeigen, solange die POSIX\-Überarbeitung noch nicht veröffentlicht wurde. Das \fBsysconf\fP()\-Argument wird \fB_SC_FOO\fP sein. Eine Liste der Optionen finden die unter \fBposixoptions\fP(7). .PP Für Variablen oder Begrenzungen gibt es typischerweise eine Konstante \fB_FOO\fP, die in \fI\fP definiert würde, oder \fB_POSIX_FOO\fP, die möglicherweise in \fI\fP definiert wurde. Die Konstante ist nicht definiert, wenn keine Begrenzung angegeben wurde. Falls die Konstante definiert ist, gibt es einen garantierten Wert, es könnte aber tatsächlich ein größerer unterstützt werden. Falls eine Anwendung Werte nutzen möchte, die sich zwischen Systemen ändern könnten, kann \fBsysconf\fP() aufgerufen werden. Das \fBsysconf\fP()\-Argument wird \fB_SC_FOO\fP sein. .SS POSIX.1\-Variablen Es werden der Name der Variable, der Name des \fBsysconf\fP()\-Arguments, das zum Abfragen ihres Wertes benutzt wird und eine kurze Beschreibung angegeben. .PP .\" [for the moment: only the things that are unconditionally present] .\" .TP .\" .BR AIO_LISTIO_MAX " - " _SC_AIO_LISTIO_MAX .\" (if _POSIX_ASYNCHRONOUS_IO) .\" Maximum number of I/O operations in a single list I/O call. .\" Must not be less than _POSIX_AIO_LISTIO_MAX. .\" .TP .\" .BR AIO_MAX " - " _SC_AIO_MAX .\" (if _POSIX_ASYNCHRONOUS_IO) .\" Maximum number of outstanding asynchronous I/O operations. .\" Must not be less than _POSIX_AIO_MAX. .\" .TP .\" .BR AIO_PRIO_DELTA_MAX " - " _SC_AIO_PRIO_DELTA_MAX .\" (if _POSIX_ASYNCHRONOUS_IO) .\" The maximum amount by which a process can decrease its .\" asynchronous I/O priority level from its own scheduling priority. .\" Must be nonnegative. Zuerst die POSIX.1\-kompatiblen Werte: .TP \fBARG_MAX\fP \- \fB_SC_ARG_MAX\fP die maximale Länge von Argumenten für die Funktionsfamilie \fBexec\fP(3). Darf nicht weniger als \fB_POSIX_ARG_MAX\fP (4096) sein. .TP \fBCHILD_MAX\fP \- \fB_SC_CHILD_MAX\fP die maximale Anzahl von simultanen Prozessen pro Benutzerkennung. Muss mindestens \fB_POSIX_CHILD_MAX\fP (25) sein. .TP \fBHOST_NAME_MAX\fP \- \fB_SC_HOST_NAME_MAX\fP maximale Länge des Rechnernamens, ausschließlich des abschließenden Nullbytes, wie er von \fBgethostname\fP(2) zurückgegeben wird. Muss mindestens \fB_POSIX_HOST_NAME_MAX\fP (255) sein. .TP \fBLOGIN_NAME_MAX\fP \- \fB_SC_LOGIN_NAME_MAX\fP maximale Länge des Anmeldenamens, einschließlich des abschließenden Nullbytes. Muss mindestens \fB_POSIX_LOGIN_NAME_MAX\fP (9) sein. .TP \fBNGROUPS_MAX\fP \- \fB_SC_NGROUPS_MAX\fP maximale Anzahl zusätzlicher Gruppenkennungen. .TP Takte \- \fB_SC_CLK_TCK\fP die Anzahl der Takte pro Sekunde. Die zugehörige Variable ist veraltet. Sie wurde sicherlich \fBCLK_TCK\fP genannt. (Beachten Sie: Das Makro \fBCLOCKS_PER_SEC\fP gibt keinen Hinweis. Es muss 1000000 sein.) .TP \fBOPEN_MAX\fP \- \fB_SC_OPEN_MAX\fP die maximale Anzahl von Dateien, die ein Prozess gleichzeitig geöffnet haben kann. Muss mindestens \fB_POSIX_OPEN_MAX\fP (20) sein. .TP \fBPAGESIZE\fP \- \fB_SC_PAGESIZE\fP Größe einer Seite in Byte. Muss mindestens 1 sein. .TP \fBPAGE_SIZE\fP \- \fB_SC_PAGE_SIZE\fP Ein Synonym für \fBPAGESIZE\fP/\fB_SC_PAGESIZE\fP. (Sowohl \fBPAGESIZE\fP als auch \fBPAGE_SIZE\fP sind in POSIX spezifiziert.) .TP \fBRE_DUP_MAX\fP \- \fB_SC_RE_DUP_MAX\fP maximale von \fBregexec\fP(3) und \fBregcomp\fP(3) erlaubte Wiederholungsanzahl in einem gewöhnlichen regulären Ausdruck. Muss mindestens \fB_POSIX2_RE_DUP_MAX\fP (255) sein. .TP \fBSTREAM_MAX\fP \- \fB_SC_STREAM_MAX\fP die maximale Anzahl von Datenströmen, die ein Prozess gleichzeitig geöffnet haben kann. Falls es definiert ist, hat es den gleichen Wert wie das Standard\-C\-Makro \fBFOPEN_MAX\fP. Muss mindestens \fB_POSIX_STREAM_MAX\fP (8) sein. .TP \fBSYMLOOP_MAX\fP \- \fB_SC_SYMLOOP_MAX\fP die maximale Anzahl symbolischer Links an, bevor die Auflösung eines Pfadnamens \fBELOOP\fP zurückgibt. Muss mindestens \fB_POSIX_SYMLOOP_MAX\fP (8) sein. .TP \fBTTY_NAME_MAX\fP \- \fB_SC_TTY_NAME_MAX\fP die maximale Länge von Terminal\-Gerätenamen einschließlich des abschließenden Nullbytes. Muss mindestens \fB_POSIX_TTY_NAME_MAX\fP (9) sein. .TP \fBTZNAME_MAX\fP \- \fB_SC_TZNAME_MAX\fP die maximale Anzahl von Bytes eines Zeitzonennamens. Muss mindestens \fB_POSIX_TZNAME_MAX\fP (6) sein. .TP \fB_POSIX_VERSION\fP \- \fB_SC_VERSION\fP zeigt Jahr und Monat, zu dem der Standard POSIX.1 festgesetzt wurde, im Format \fBYYYYMML\fP an; der Wert \fB199009L\fP zeigt die Überarbeitung vom September 1990 an. .SS POSIX.2\-Variablen Als nächstes die POSIX.2\-Werte, die Begrenzungen für Hilfswerkzeuge angeben: .TP \fBBC_BASE_MAX\fP \- \fB_SC_BC_BASE_MAX\fP zeigt den maximalen Wert für \fIobase\fP an, der von dem Hilfsprogramm \fBbc\fP(1) akzeptiert wird. .TP \fBBC_DIM_MAX\fP \- \fB_SC_BC_DIM_MAX\fP zeigt den maximalen Wert von Elementen an, die in einem Feld von \fBbc\fP(1) zugelassen sind. .TP \fBBC_SCALE_MAX\fP \- \fB_SC_BC_SCALE_MAX\fP zeigt den maximalen Wert für \fIscale\fP an, der für \fBbc\fP(1) erlaubt ist. .TP \fBBC_STRING_MAX\fP \- \fB_SC_BC_STRING_MAX\fP zeigt die maximale Länge einer Zeichenkette an, die von \fBbc\fP(1) akzeptiert wird. .TP \fBCOLL_WEIGHTS_MAX\fP \- \fB_SC_COLL_WEIGHTS_MAX\fP zeigt die maximale Anzahl von Gewichtungen, die einem Eintrag des Schlüsselworts \fBLC_COLLATE order\fP in der Locale\-Definitionsdatei zugewiesen werden können. .TP \fBEXPR_NEST_MAX\fP \- \fB_SC_EXPR_NEST_MAX\fP ist die maximale Anzahl von Ausdrücken, die bei \fBexpr\fP(1) durch Klammern eingeschlossen werden dürfen. .TP \fBLINE_MAX\fP \- \fB_SC_LINE_MAX\fP die maximale Länge der Eingabezeile eines Hilfsprogramms, entweder von der Standardeingabe oder aus einer Datei. Dies schließt den Platz für einen folgenden Zeilenumbruch ein. .TP \fBRE_DUP_MAX\fP \- \fB_SC_RE_DUP_MAX\fP die maximale Anzahl wiederholten Auftretens von regulären Ausdrücken, wenn Intervallschreibweise \fB\e{m,n\e}\fP benutzt wird. .TP \fBPOSIX2_VERSION\fP \- \fB_SC_2_VERSION\fP zeigt die Version des Standards POSIX.2 im Format YYYYMML an. .TP \fBPOSIX2_C_DEV\fP \- \fB_SC_2_C_DEV\fP zeigt an, ob die POSIX.2\-C\-Sprachentwicklungseinrichtungen unterstützt werden. .TP \fBPOSIX2_FORT_DEV\fP \- \fB_SC_2_FORT_DEV\fP zeigt an, ob die POSIX.2\-FORTRAN\-Entwicklungshilfsprogramme unterstützt werden. .TP \fBPOSIX2_FORT_RUN\fP \- \fB_SC_2_FORT_RUN\fP zeigt an, ob die POSIX.2\-FORTRAN\-Laufzeithilfsprogramme unterstützt werden. .TP \fB_POSIX2_LOCALEDEF\fP \- \fB_SC_2_LOCALEDEF\fP zeigt an, ob die POSIX.2\-Erzeugung von Locales mittels \fBlocaledef\fP(1) unterstützt wird. .TP \fBPOSIX2_SW_DEV\fP \- \fB_SC_2_SW_DEV\fP zeigt an, ob die POSIX.2\-Softwareentwicklungs\-Hilfsprogrammoption unterstützt wird. .PP Diese Werte existieren auch, sind möglicherweise aber kein Standard: .TP \fB_SC_PHYS_PAGES\fP die Anzahl physischer Speicherseiten. Beachten Sie, dass es möglich ist, dass das Produkt dieses Wertes und des Werts von \fB_SC_PAGESIZE\fP überlaufen kann. .TP \- \fB_SC_AVPHYS_PAGES\fP die Anzahl derzeit verfügbarer physischer Speicherseiten. .TP \- \fB_SC_NPROCESSORS_CONF\fP die Anzahl konfigurierter Prozessoren. Siehe auch \fBget_nprocs_conf\fP(3). .TP \- \fB_SC_NPROCESSORS_ONLN\fP die Anzahl der Prozessoren, die derzeit online (verfügbar) sind. Siehe auch \fBget_nprocs_conf\fP(3). .SH RÜCKGABEWERT Der Rückgabewert von \fBsysconf\fP() ist einer der Folgenden: .IP \[bu] 3 Bei Fehlern wird \-1 zurückgeliefert und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen (beispielsweise \fBEINVAL\fP, um anzuzeigen, dass der \fIname\fP ungültig ist). .IP \[bu] Falls \fIname\fP einer Maximal\- oder Minimalgrenze entspricht und diese Grenze unbestimmt ist, wird \-1 zurückgeliefert und \fIerrno\fP nicht geändert. (Um eine unbestimmte Grenze von einem Fehler zu unterscheiden, setzen Sie \fIerrno\fP vor dem Aufruf auf Null und prüfen dann, ob \fIerrno\fP von Null verschieden ist, wenn \-1 zurückgeliefert wird.) .IP \[bu] Falls \fIname\fP einer Option entspricht, wird ein positiver Wert zurückgeliefert, falls die Option unterstützt wird und \-1, falls die Option nicht unterstützt wird. .IP \[bu] Andernfalls wird der aktuelle Wert der Option oder Grenze zurückgeliefert. Dieser Wert ist nicht eingeschränkter als der entsprechende Wert, der der Anwendung in \fI\fP oder \fI\fP beschrieben wurde, als die Anwendung übersetzt wurde. .SH FEHLER .TP \fBEINVAL\fP \fIname\fP ist ungültig. .SH ATTRIBUTE Siehe \fBattributes\fP(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke. .TS allbox; lbx lb lb l l l. Schnittstelle Attribut Wert T{ .na .nh \fBsysconf\fP() T} Multithread\-Fähigkeit MT\-Sicher env .TE .sp 1 .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE POSIX.1\-2001. .SH FEHLER Es ist schwierig \fBARG_MAX\fP zu benutzen, da unbekannt ist, wie viel des Argumentbereichs für \fBexec\fP(3) von den Umgebungsvariablen des Benutzers belegt wird. .PP Einige zurückgegebene Werte könnten riesig sein; sie sind nicht geeignet, um Speicher zu reservieren. .SH "SIEHE AUCH" \fBbc\fP(1), \fBexpr\fP(1), \fBgetconf\fP(1), \fBlocale\fP(1), \fBconfstr\fP(3), \fBfpathconf\fP(3), \fBpathconf\fP(3), \fBposixoptions\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Chris Leick und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. 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