'\" t .\" Title: umount .\" Author: [see the "AUTHOR(S)" section] .\" Generator: Asciidoctor 2.0.20 .\" Date: 2024-04-27 .\" Manual: System-Administration .\" Source: util-linux 2.40 .\" Language: English .\" .TH "UMOUNT" "8" "2024-04-27" "util\-linux 2.40" "System\-Administration" .ie \n(.g .ds Aq \(aq .el .ds Aq ' .ss \n[.ss] 0 .nh .ad l .de URL \fI\\$2\fP <\\$1>\\$3 .. .als MTO URL .if \n[.g] \{\ . mso www.tmac . am URL . ad l . . . am MTO . ad l . . . LINKSTYLE blue R < > .\} .SH "BEZEICHNUNG" umount \- Dateisysteme aushängen .SH "ÜBERSICHT" .sp \fBumount\fP \fB\-a\fP [\fB\-dflnrv\fP] [\fB\-t\fP \fIfstype\fP] [\fB\-O\fP \fIoption\fP...] .sp \fBumount\fP [\fB\-dflnrv\fP] {\fIdirectory\fP|\fIdevice\fP} .sp \fBumount\fP \fB\-h\fP|\fB\-V\fP .SH "BESCHREIBUNG" .sp Der Befehl \fBumount\fP hängt das oder die erwähnten Dateisysteme aus der Dateihierarchie aus. Ein Dateisystem wird durch das Verzeichnis angegeben, in dem es eingehängt wurde. Die Angabe des speziellen Gerätes, auf dem sich das Dateisystem befindet, kann unter Umständen auch funktionieren. Aber diese Vorgehensweise ist veraltet, hauptsächlich deswegen, weil dies nicht funktionieren würde, wenn das Gerät in mehr als einem Verzeichnis eingehängt ist. .sp Beachten Sie, dass ein Dateisystem nicht ausgehängt werden kann, wenn es »belegt« ist, zum Beispiel wenn darauf befindliche Dateien geöffnet sind, wenn sich das Arbeitsverzeichnis eines Prozesses dort befindet oder eine dortige Auslagerungsdatei in Benutzung ist. Der verursachende Prozess könnte durchaus \fBumount\fP selbst sein – es öffnet die Libc, und diese wiederum könnte beispielsweise lokale Dateien öffnen. Ein »lockeres« Aushängen vermeidet dieses Problem, kann aber andere Probleme hervorrufen. Siehe die Beschreibung zu \fB\-\-lazy\fP unten. .SH "OPTIONEN" .sp \fB\-a\fP, \fB\-\-all\fP .RS 4 Alle in \fI/proc/self/mountinfo\fP> (oder in der veralteten \fI/etc/mtab\fP) aufgeführten Dateisysteme werden ausgehängt, außer den proc\-, devfs\-, devpts\-, sysfs\-, rpc_pipefs\- und nfsd\-Dateisystemen. Diese Liste der Dateisysteme kann durch die Angaben in der Aushängeoption \fB\-\-types\fP ersetzt werden. .RE .sp \fB\-A\fP, \fB\-\-all\-targets\fP .RS 4 hängt alle Einhängepunkte des aktuellen Namensraums für das angegebene Dateisystem aus. Das Dateisystem kann durch einen der Einhängepunkte oder dessen Gerätenamen (oder UUID usw.) angegeben werden. Wenn diese Option zusammen mit \fB\-\-recursive\fP verwendet wird, werden alle innerhalb dieses Dateisystems eingebetteten Dateisysteme rekursiv ausgehängt. Diese Option wird nur auf Systemen unterstützt, auf denen \fI/etc/mtab\fP ein Symlink auf \fI/proc/mounts\fP ist. .RE .sp \fB\-c\fP, \fB\-\-no\-canonicalize\fP .RS 4 kanonisiert keine Pfade. Die Pfad\-Kanonisierung basiert auf den Systemaufrufen \fBstat\fP(2) und \fBreadlink\fP(2). Diese Systemaufrufe können in einigen Fällen hängenbleiben (zum Beispiel wenn ein NFS\-Server nicht verfügbar ist). Die Option muss mit einem kanonischen Pfad zum Einhängepunkt verwendet werden. .sp Diese Option wird für Benutzer ohne Root\-Rechte von \fBumount\fP stillschweigend ignoriert. .sp Weitere Details zu dieser Option finden Sie in der Handbuchseite zu \fBmount\fP(8). Beachten Sie, dass \fBumount\fP diese Option nicht an die Hilfsprogramme \fB/sbin/mount.\fP\fITyp\fP übergibt. .RE .sp \fB\-d\fP, \fB\-\-detach\-loop\fP .RS 4 gibt auch das Loop\-Gerät frei, sofern das ausgehängte Gerät ein Loop\-Gerät war. Diese Option ist für die von \fBmount\fP(8) initialisierten Geräte nicht notwendig, in diesem Fall ist die »Autoclear«\-Funktionalität standardmäßig aktiviert. .RE .sp \fB\-\-fake\fP .RS 4 führt alles aus, außer den tatsächlichen Systemaufruf oder die Ausführung des Umount\-Hilfsprogramms; die Aushängung des Dateisystems wird »vorgetäuscht«. Diese Option kann zum Entfernen von Einträgen aus der veralteten \fI/etc/mtab\fP verwendet werden, die zuvor mit der Option \fB\-n\fP ausgehängt wurden. .RE .sp \fB\-f\fP, \fB\-\-force\fP .RS 4 erzwingt die Aushängung (im Falle eines unerreichbaren NFS\-Dateisystems). .sp Beachten Sie, dass diese Option nicht gewährleisten kann, das sich der Umount\-Befehl nicht aufhängt. Es wird dringend empfohlen, absolute Pfade ohne Symlinks zu verwenden, um unerwünschte \fBreadlink\fP(2)\- und \fBstat\fP(2)\-Systemaufrufe auf unerreichbaren NFS\-Dateisystemen beim Aushängen zu vermeiden. .RE .sp \fB\-i\fP, \fB\-\-internal\-only\fP .RS 4 ruft das Hilfsprogramm \fB/sbin/umount.\fP\fIDateisystem\fP nicht auf, selbst wenn es existiert. Standardmäßig wird ein solches Hilfsprogramm aufgerufen, wenn es existiert. .RE .sp \fB\-l\fP, \fB\-\-lazy\fP .RS 4 hängt »locker« aus. Das Dateisystem wird unmittelbar aus der Dateihierarchie ausgehängt und alle Referenzen zu diesem Dateisystem werden aufgeräumt, sobald es nicht mehr belegt ist. .sp Ein baldiger Neustart des Systems wäre zu erwarten, wenn Sie diese Option für Netzwerkdateisysteme oder lokale Dateisysteme mit Untereinhängungen verwenden. Der empfohlene Anwendungsfall für \fBumount \-l\fP ist es, ein Hängenbleiben des Systems beim Herunterfahren durch eine unerreichbare Netzwerkfreigabe zu verhindern, wo ein normaler \fBumount\fP\-Aufruf wegen eines nicht erreichbaren Servers oder einer Netzwerkpartition scheitern würde. Erneutes Einhängen der Freigabe wird nicht möglich sein. .RE .sp \fB\-N\fP, \fB\-\-namespace\fP \fINamensraum\fP .RS 4 führt \fBumount\fP im angegebenen Einhänge\-\fINamensraum\fP aus. Der \fINamensraum\fP ist entweder die Kennung des in diesem Namensraum laufenden Prozesses (PID) oder eine spezielle Datei, die diesen Namensraum repräsentiert. .sp \fBumount\fP switches to the namespace when it reads \fI/etc/fstab\fP, writes \fI/etc/mtab\fP (or writes to \fI/run/mount\fP) and calls \fBumount\fP(2) system call, otherwise it runs in the original namespace. It means that the target mount namespace does not have to contain any libraries or other requirements necessary to execute \fBumount\fP(2) command. .sp Siehe \fBmount_namespaces\fP(7) für weitere Informationen. .RE .sp \fB\-n\fP, \fB\-\-no\-mtab\fP .RS 4 hängt aus, ohne in die \fI/etc/mtab\fP zu schreiben. .RE .sp \fB\-O\fP, \fB\-\-test\-opts\fP \fIOption\fP... .RS 4 hängt nur die Dateisysteme aus, für welche die angegebene Option in \fI/etc/fstab\fP gesetzt ist. Mehrere Optionen können in einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Jeder Option kann ein \fBno\fP vorangestellt werden, um zu veranlassen, dass für diese Option keine Aktion ausgeführt werden soll. .RE .sp \fB\-q\fP, \fB\-\-quiet\fP .RS 4 unterdrückt Fehlermeldungen der Form »nicht eingehängt«. .RE .sp \fB\-R\fP, \fB\-\-recursive\fP .RS 4 hängt jedes der angegebenen Verzeichnisse rekursiv aus. Das Absteigen in die Verzeichnishierarchie wird angehalten, wenn eine Aushängeaktion in der Kette scheitert, aus welchen Gründen auch immer. Die Beziehung zwischen den Einhängepunkten wird durch die Einträge in \fI/proc/self/mountinfo\fP bestimmt. Das Dateisystem muss durch den Pfad zum Einhängepunkt angegeben werden; ein rekursives Aushängen anhand des Gerätenamens (oder UUID) wird nicht unterstützt. Seit Version 2.37 werden auch alle über\-eingehängten Dateisysteme ausgehängt (mehrere Dateisysteme im gleichen Einhängepunkt). .RE .sp \fB\-r\fP, \fB\-\-read\-only\fP .RS 4 versucht, das Dateisystem schreibgeschützt erneut einzuhängen, wenn das Aushängen fehlschlug. .RE .sp \fB\-t\fP, \fB\-\-types\fP \fITyp\fP... .RS 4 gibt an, dass die Aktionen nur auf die Dateisysteme des angegebenen \fITyps\fP angewendet werden sollen. Mehrere Typen können in einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Der Liste der Dateisystemtypen kann ein \fBno\fP vorangestellt werden, um zu veranlassen, dass für alle angegebenen Typen keine Aktion ausgeführt werden soll. Beachten Sie, dass \fBumount\fP die Informationen zu den eingehängten Dateisystemen vom Kernel bezieht (aus \fI/proc/mounts\fP) und sich die Dateisystemnamen von denen in der Datei \fI/etc/fstab\fP unterscheiden können (z.B. »nfs4« und »nfs«). .RE .sp \fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP .RS 4 aktiviert den ausführlichen Modus. .RE .sp \fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP .RS 4 zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .RE .sp \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP .RS 4 zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .RE .SH "AUSHÄNGEN OHNE SUPERUSER\-RECHTE" .sp Normalerweise kann nur der Superuser Dateisysteme aushängen. Dennoch kann jeder ein Dateisystem aushängen, wenn die Datei \fIfstab\fP die Option \fBuser\fP in der entsprechenden Zeile enthält. Weitere Details finden Sie in der Handbuchseite zu \fBmount\fP(8). .sp Seit Version 2.34 erlaubt \fBumount\fP Aushängevorgänge auch für Fuse\-Dateisysteme, sofern die Einhängetabelle des Kernels die Kennung des Benutzers enthält. In diesem Fall ist die Einhängeoption \fBuser=\fP in der Datei \fIfstab\fP nicht erforderlich. .sp Seit Version 2.35 bricht der Befehl \fBumount\fP nicht ab, wenn die Zugriffsrechte des Benutzers gemäß den internen Sicherheitsregeln von \fBlibmount\fP unzureichend sind. Es gibt die Suid\-Rechte ab und setzt als normaler Nicht\-Root\-Benutzer fort. Dadurch werden Anwendungsfälle unterstützt, in denen keine Root\-Rechte erforderlich sind (zum Beispiel bei Fuse\-Dateisystemen, Benutzernamensräumen usw.). .SH "LOOP\-GERÄT" .sp Unabhängig von der Datei \fI/etc/mtab\fP hängt der Befehl \fBumount\fP ein zuvor durch \fBmount\fP(8) initialisiertes Loop\-Gerät automatisch aus. .sp In diesem Fall wird das Gerät mit dem Schalter »autoclear« initialisiert (siehe die Ausgabe von \fBlosetup\fP(8) für weitere Details), anderenfalls ist es erforderlich, die Option \fB\-\-detach\-loop\fP zu verwenden oder \fBlosetup \-d\fP \fIGerät\fP aufzurufen. Die Autoclear\-Funktionalität wird seit Linux 2.6.25 unterstützt. .SH "EXTERNE HILFSPROGRAMME" .sp Die Syntax der externen Aushänge\-Hilfsprogramme ist: .RS 3 .ll -.6i .sp \fBumount.\fP\fIsuffix\fP {\fIdirectory\fP|\fIdevice\fP} [\fB\-flnrv\fP] [\fB\-N\fP \fInamespace\fP] [\fB\-t\fP \fItype\fP.\fIsubtype\fP] .br .RE .ll .sp wobei \fISuffix\fP den Dateisystemtyp angibt (oder den Wert eines \fBuhelper=\fP\- oder \fBhelper=\fP\-Markers in der Mtab\-Datei). Die Option \fB\-t>\fP kann für Dateisysteme verwendet werden, die Untertypen unterstützen, zum Beispiel: .RS 3 .ll -.6i .sp \fBumount.fuse \-t fuse.sshfs\fP .br .RE .ll .sp Ein \fBuhelper=\fP\fIsoundso\fP\-Marker (unprivilegiertes Hilfsprogramm) kann in der Datei \fI/etc/mtab\fP erscheinen, wenn gewöhnliche Benutzer in der Lage sein sollen, einen Einhängepunkt auszuhängen, der in \fI/etc/fstab\fP nicht definiert ist (zum Beispiel für ein Gerät, das durch \fBudisks\fP(1) eingehängt wurde). .sp Ein \fBhelper=\fP\fITyp\fP\-Marker der \fImtab\fP leitet alle Aushängeanfragen an das Hilfsprogramm \fB/sbin/umount.\fP\fITyp\fP um, unabhängig von der Benutzerkennung (UID). .sp Beachten Sie, dass \fI/etc/mtab\fP als veraltet gilt und die \fBhelper=\fP\-Option und weitere Einhängeoptionen auf Anwendungsebene durch \fBlibmount\fP verwaltet werden. .SH "UMGEBUNGSVARIABLEN" .sp \fBLIBMOUNT_FSTAB\fP= .RS 4 setzt den standardmäßigen Ort der \fIfstab\fP\-Datei außer Kraft (wird für \fBsuid\fP ignoriert). .RE .sp \fBLIBMOUNT_DEBUG\fP=all .RS 4 aktiviert die Fehlersuchausgabe für \fBlibmount\fP. .RE .SH "DATEIEN" .sp \fI/etc/mtab\fP .RS 4 Tabelle der eingehängten Dateisysteme (veraltet, diese wird üblicherweise durch einen Symlink auf \fI/proc/mounts\fP ersetzt) .RE .sp \fI/etc/fstab\fP .RS 4 Tabelle der bekannten Dateisysteme .RE .sp \fI/proc/self/mountinfo\fP .RS 4 Durch den Kernel erstellte Tabelle der eingehängten Dateisysteme .RE .SH "GESCHICHTE" .sp Ein \fBumount\fP\-Befehl erschien in Version 6 von AT&T UNIX. .SH "SIEHE AUCH" .sp \fBumount\fP(2), \fBlosetup\fP(8), \fBmount_namespaces\fP(7), \fBmount\fP(8) .SH "FEHLER MELDEN" .sp Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf \c .URL "https://github.com/util\-linux/util\-linux/issues" "" "." .SH "VERFÜGBARKEIT" .sp Der Befehl \fBumount\fP ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem \c .URL "https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/" "Linux\-Kernel\-Archiv" "" heruntergeladen werden kann.