BEZEICHNUNG¶
resolvectl, resolvconf - Domain-Namen, IPv4- und IPv6-Adressen,
DNS-Ressourcen-Datensätze und -Dienste auflösen; den
DNS-Resolver überprüfen und neu konfigurieren
ÜBERSICHT¶
resolvectl [OPTIONEN…] {BEFEHL}
[NAME…]
BESCHREIBUNG¶
resolvectl kann zum Auflösen von Domain-Namen, IPv4-
und IPv6- Adressen, DNS-Ressourcendatensätzen und Diensten mit dem
systemd-resolved.service(8)-Auflöser-Dienst verwandt werden.
Standardmäßig wird die angegebene Liste der Parameter als
Rechnernamen aufgelöst und ihre IPv4- und IPv6-Adressen
aufgelöst. Falls die angegebenen Parameter als IPv4- oder
IPv6-Adressen formatiert sind, erfolgt die umgekehrte Aktion und der
Rechnername für die angegebene Adresse wird abgefragt.
Die Ausgabe des Programms enthält Informationen über
das für das Abfragen verwandte Protokoll und auf welcher
Netzschnittstelle die Daten ermittelt wurden. Sie enthält auch
Informationen, ob die Informationen authentifiziert ermittelt werden
konnten. Alle Daten mit erfolgreicher lokaler
DNSSEC-Überprüfung werden als authentifiziert betrachtet.
Desweiteren werden alle Daten aus lokalen, vertrauenswürdigen Quellen
auch als authentifiziert gemeldet, einschließlich der
Auflösung des lokalen Rechnernamens, des Rechnernamens
»localhost« oder aller Daten von /etc/hosts.
BEFEHLE¶
query RECHNERNAME|ADRESSE…
Löst Domain-Namen sowie IPv4- und IPv6-Adressen
auf. Wird dies zusammen mit
--type= oder
--class= (siehe unten)
verwandt, werden systemnahe DNS-Ressource-Datensätze aufgelöst.
Wenn ein freistehender Domain-Name angegeben ist, wird nach ihm
entsprechend der konfigurierten Such-Domains gesucht — außer
--search=no oder --type=/--class= ist angegeben, da
beide diese Logik ausschalten.
Falls ein internationaler Domain-Namen angegeben ist, wird er
automatisch gemäß der IDNA-Regeln übersetzt, wenn er
mittels klassischem DNS aufgelöst wird ber nicht beim Nachschlagen
mittels MulticastDNS oder LLMNR. Falls --type=/--class=
verwandt wird, dann wird IDNA-Übersetzung ausgeschaltet und die
Domain-Namen werden so wie angegeben verarbeitet.
service [[NAME] TYP] DOMAIN
Löst DNS-SD[1]- und SRV[2]-Dienste
auf, abhängig von der angegebenen Liste von Parametern. Falls drei
Parameter übergeben werden, wird der erste als DNS-SD-Dienstename, der
zweite als SRV-Dienstetyp und der dritte als die zu durchsuchende
Domain angenommen. In diesem Fall wird ein komplettes DNS-SD-artiges
SRV- und TXT-Abfragen ausgeführt. Falls nur zwei
Parameter angegeben sind, wird der erste als SRV-Dienstetyp und der
zweite als die in der zu suchenden Domain angenommen. In diesem Fall wird kein
TXT-Ressourcendatensatz angefordert. Falls schließlich nur ein
Parameter angegeben ist, wird er als Domain-Name, dem bereits ein
SRV-Typ vorangestellt wurde, angenommen und eine SRV-Abfrage
durchgeführt (kein TXT).
openpgp E-MAIL@DOMAIN…
Fragt PGP-Schlüssel ab, die als
OPENPGPKEY-Ressourcendatensätze gespeichert sind, siehe RFC
7929[3]. Angegebene E-Mail-Adressenwerden zu dem entsprechenden
DNS-Domain-Namen aufgelöst und alle OPENPGPKEY-Schlüssel werden
ausgegeben.
tlsa [FAMILIE]
DOMAIN[:PORT]…
Fragt öffentliche TSL-Schlüssel ab, die als
TLSA-Ressourcedatensätze gespeichert sind, siehe RFC
6698[4]. Eine Anfrage wird für jeden der angegebenen Namen (mit
vorangestelltem Port und vorangestellter Familie, d.h.
»_Port._Familie.Domain«)
durchgeführt. Die Portnummer kann nach einem Doppelpunkt
(»:«) angegeben werden, andernfalls wird
standardmäßig 443 verwandt. Die Familie kann als erstes
Argument verwandt werden, andernfalls wird tcp verwandt.
status [LINK…]
Zeigt die derzeit effektiven globalen und linkbezogenen
DNS-Einstellungen. Wenn kein Befehl angegeben ist, ist dies die implizite
Vorgabe.
statistics
Zeigt die allgemeinen Statistiken des Auflösers
an, einschließlich Informationen, ob DNSSEC aktiviert und
verfügbar ist und Auflösungs- und
Überprüfungsstatistiken.
reset-statistics
Setzt die in statistics gezeigten
Statistikzähler auf Null zurück. Diese Aktion benötigt
root-Rechte.
flush-caches
Leert alle Zwischenspeicher der
DNS-Ressourcendatensätze, die der Dienst lokal verwaltet. Dies ist
größtenteils äquivalent zum Senden von SIGUSR2 an
den Dienst systemd-resolved.
reset-server-features
Leert alle Funktionalitätsstufeninformationen, die
der Resolver über bestimmte Server gelernt hat und stellt sicher, dass
die Serverüberprüfungslogik bei der nächsten
Abfrageanfrage von Anfang an gestartet wird. Dies ist
größtenteils äquivalent zum Senden von SIGRTMIN+1
an den Dienst systemd-resolved.
dns [LINK [SERVER…]], Domain
[LINK [DOMAIN…]], default-route [LINK
[LOGISCH…]], llmnr [LINK [MODUS]],
mdns [LINK [MODUS]], dnssec [LINK
[MODUS]], dnsovertls [LINK [MODUS]], nta
[LINK [DOMAIN…]]
Ermittelt/Setzt schnittstellenbasierte DNS-Konfiguration.
Diese Befehle können zur Konfiguration verschiedener DNS-Einstellungen
für Netzwerkschnittstellen verwandt werden. Diese Befehle können
zum Informieren von
systemd-resolved oder
systemd-networkd
über schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration, die mittels externer
Mittel bestimmt werden, verwandt werden. Der Befehl
dns erwartet IPv4-
oder IPv6-Adressangaben für zu verwendende DNS-Server. Jede Adresse
kann optional eine durch »:« abgetrennte Port-Nummer, einen mit
»%« abgetrennten Netzwerkschnittstellennamen oder -Index und
eine durch »#« abgetrennte Server-Namensanzeige (SNI)
akzeptieren. Wenn eine IPv6-Adresse mit einer Port-Nummer angegeben wird, dann
muss die Adresse in eckige Klammern eingeschlossen werden. Das bedeutet, dass
»111.222.333.444:9953%sname#example.com« für IPv4 und
»[1111:2222::3333]:9953%sname#example.com« für IPv6
akzeptierbare vollständige Formate sind. Der Befehl
domain=
erwartet gültige DNS-Domains, möglicherweise mit vorangestelltem
»~« und konfiguriert eine schnittstellenbezogene Such- und
nur-Routing-Domain. Der Befehl
default-route erwartet einen logischen
Parameter und konfiguriert, ob der Link als Standardroute für
DNS-Abfragen verwandt werden darf, d.h. ob er für Abfragen für
Domains geeignet ist, für die kein anderer Link explizit konfiguriert
wurde. Die Befehle
llmnr,
mdns,
dnssec und
dnsovertls können zur Konfiguration der schnittstellenbezogenen
LLMNR-, MulticastDNS-, DNSSEC- und DNSOverTLS-Einstellungen verwandt werden.
Schließlich kann der Befehl
nta verwandt werden, um
zusätzliche linkbezogene DNSSEC-NTA-Domains zu konfigurieren.
Die Befehle dns, domain und nta können
eine einzelne leere Zeichenkette als Argument akzeptieren, um ihre
jeweiligen Wertelisten zurückzusetzen.
Für Details über diese Einstellungen, ihrer
möglichen Werte und ihrer Wirkungen, lesen Sie in
systemd.network(5) für die korrespondierenden
Einstellungen.
revert LINK
Setzt die schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration
zurück. Falls die DNS-Konfiguration zurückgesetzt wird, werden
alle schnittstellenbezogenen DNS-Einstellungen auf ihre Vorgaben
zurückgesetzt, damit werden alle Effekte von dns, domain,
default-route, llmnr, mdns, dnssec,
dnsovertls, nta rückgängig gemacht. Beachten Sie,
dass sämtliche Konfiguration automatisch verloren geht, wenn eine
Netzwerkschnittstelle verschwindet, ein explizites Zurücksetzen ist in
diesem Fall nicht notwendig.
monitor
Zeigt einen fortlaufenden Datenstrom lokaler
Client-Auflösungsanfragen und ihren Antworten. Immer wenn eine lokale
Abfrage abgeschlossen wurde, wird der
DNS-Ressourcen-Nachschlageschlüssel und die Ressourcendatensätze
angezeigt. Beachten Sie, dass dies nur lokal ausgeführte Abfragen
anzeigt und nicht sofort in Zusammenhang mit DNS-Anfragen steht, die bei
konfigurierten DNS-Servern oder den LLMNR- oder MulticastDNS-Zonen eingereicht
wurden, da Anfragen aus dem lokalen Zwischenspeicher beantwortet oder zu
mehreren DNS-Transaktionen führen können (beispielsweise um
DNSSEC-Informationen zu überprüfen). Falls
CNAME/CNAME-Umleitungsketten gefolgt wird, wird eine separate Anfrage
für jedes Element der Kette angezeigt. Verwenden Sie --json= zur
Aktivierung der JSON-Ausgabe.
show-cache
Zeigt pro Geltungsbereich den aktuellen
Zwischenspeicherinhalt. Mit --json= wird die JSON-Ausgabe
aktiviert.
log-level [STUFE]
Zeigt die aktuelle Protokollierstufe des Verwalters an,
falls kein Argument angegeben ist. Falls das optionale Argument
STUFE
bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl die aktuelle
Protokollierstufe des Verwalters auf
STUFE (akzeptiert die gleichen
Werte wie für das in
systemd(1) beschriebene
--log-level=).
OPTIONEN¶
-4, -6
Standardmäßig werden sowohl die IPv4- als
auch die IPv6-Adresse beim Auflösen eines Rechnernamens erlangt. Durch
Angabe von -4 werden nur IPv4-Adressen angefragt, durch -6 nur
IPv6-Adressen.
-i SCHNITTSTELLE,
--interface=SCHNITTSTELLE
Gibt die Netzschnittstelle an, auf der die Anfrage
ausgeführt wird. Dies kann entweder als numerischer Schnittstellenindex
oder als Netzwerkschnittstellenzeichenkette (z.B. »en0«)
erfolgen. Beachten Sie, dass diese Option unwirksam ist, falls eine
systemweite DNS-Konfiguration (wie in /etc/resolv.conf oder
/etc/systemd/resolved.conf konfiguriert) anstelle von einer linkbasierten
Konfiguration verwandt wird.
-p PROTOKOLL, --protocol=PROTOKOLL
Gibt das Netzwerkprotokoll für die Abfrage an.
Kann einer aus »dns« (d.h. klassisches unicast DNS),
»llmnr« (Link-lokale multicast
Namensauflösung[5]), »llmnr-ipv4«,
»llmnr-ipv6« (LLMNR über die angezeigten
darunterliegenden IP-Protokolle), »mdns« (Multicast
DNS[6]), »mdns-ipv4«, »mdns-ipv6« (MDNS
über die angezeigten unterliegenden IP-Protokolle) sein.
Standardmäßig erfolgt das Abfragen über alle für
das Abfragen geeigneten Protokolle. Falls dies verwandt wird, schränkt
es die zu verwendenden Protokolle ein. Verwenden Sie diese Option mehrfach, um
die Auflösung über mehrere Protokolle gleichzeitig zu
ermöglichen. Die Einstellung »llmnr« ist identisch zur
Angabe dieses Schalters einmal mit »llmnr-ipv4« und einmal mit
»llmnr-ipv6«. Beachten Sie, dass diese Option den Dienst nicht
dazu zwingt, die Aktion mit dem angegebenen Protokoll aufzulösen, da
dies eine geeignete Netzwerkschnittstelle und -konfiguration benötigen
könnte. Der besondere Wert »help« kann zum Auflisten
aller bekannten Werte verwandt werden.
-t TYP, --type=TYP, -c
KLASSE, --class=KLASSE
Wenn dies zusammen mit dem Befehl
query verwandt
wird, gibt dies den nachzuschlagenden DNS-Ressourcendatensatztyp (z.B.
A,
AAAA,
MX, …) und -klasse (z.B.
IN,
ANY …) an. Falls diese Option verwandt wird, wird ein
DNS-Ressourcendatensatz mit passender Klasse und Typ angefragt. Falls nur ein
Typ angegeben ist, ist die Klasse standardmäßig
IN. Der
besondere Wert »help« kann zum Auflisten aller bekannten Werte
verwandt werden.
Ohne diese Optionen stellt resolvectl query eine abstrakte
Domain-Namen-an-Adressen- und Adressen-an-Domain-Namen-Auflösung
bereit. Mit diesen Optionen stellt es eine systemnahe
DNS-Ressourcen-Datensatz-Auflösung bereit. Die Such-Domain-Logik wird
automatisch ausgeschaltet, wenn diese Optionen verwandt werden, d.h. die
angegebenen Domain-Namen müssen vollständig qualifizierte
Domain-Namen sein. Desweiteren ist auch die IDNA-interne
Domain-Namen-Übersetzung ausgeschaltet, d.h. internationale
Domain-Namen sollten in der Notation »xn--…« angegeben
werden, außer Nachschlagen in MulticastDNS/LLMNR ist
gewünscht, dann sollten UTF-8-Zeichen verwandt werden.
--service-address=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls
»true« (die Vorgabe), werden die in
SRV-Ressourcendatensätzen enthaltenen Rechnernamen auch mit
aufgelöst, wenn eine Diensteauflösung mit --service
erfolgt.
--service-txt=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls
»true« (die Vorgabe), wird auch der
TXT-Dienstemetadatendatensatz aufgelöst, wenn eine
DNS-SD-Diensteauflösung mit --service erfolgt.
--cname=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls
»true« (die Vorgabe), wird DNS-CNAME- oder
DNAME-Umleitungen gefolgt. Andernfalls wird ein Fehler
zurückgeliefert, falls ein CNAME- oder DNAME-Datensatz bei der
Auflösung angetroffen wird.
--validate=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe) wird DNSSEC-Validierung wie
üblich angewandt — unter der Bedingung, dass sie für das
Netzwerk und systemd-resolved.service als ganzes aktiviert ist. Falls falsch,
wird DNSSEC-Validierung für die angegebene Anfrage deaktiviert,
unabhängig davon, ob sie für das Netzwerk oder in dem Dienst
aktiviert ist. Beachten Sie, dass das Einstellen dieser Option auf wahr keine
DNSSEC-Validierung auf Systemen/Netzwerken erzwingt, auf denen DNSSEC
ausgeschaltet ist. Diese Option ist nur zum Einschalten solcher Validierung
geeignet, wo sie andernfalls aktiviert ist, nicht zur Aktivierung der
Validierung, wo sie andernfalls deaktiviert ist.
--synthesize=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), werden ausgewählte
Domains auf dem lokalen System aufgelöst, unter anderem
»localhost«, »_gateway«,
»_outbound«, »_localdnsstub« und
»_localdnsproxy« oder Einträge aus /etc/hosts. Falls
falsch, werden diese Domains nicht lokal aufgelöst und schlagen
entweder fehl (im Falle von »localhost«,
»_gateway« oder »_outbound« und ähnlichen)
oder werden über reguläre DNS/mDNS/LLMNR-Abfragen an das
Netzwerk geleitet (im Falle von /etc/hosts-Einträgen).
--cache=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), verwenden Abfragen den lokalen
DNS-Ressourcendatensatz-Zwischenspeicher. Falls falsch, werden Abfragen
stattdessen in das Netzwerk weitergeleitet, unabhängig davon, ob sie
bereits im lokalen Zwischenspeicher verfügbar sind.
--zone=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), werden Abfragen aus lokal
registrierten LLMNR- oder mDNS-Ressourcendatensätzen, falls definiert,
beantwortet. Falls falsch, werden lokal registrierte
LLMNR-/mDNS-Datensätze nicht für Abfragebitten
berücksichtigt.
--trust-anchor=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), werden Abfragen für DS
und DNSKEY aus den lokalen DNSSEC-Vertrauensankern beantwortet, falls
möglich. Falls falsch, wird der lokale Vertrauensspeicher für
Abfragebitten nicht berücksichtigt.
--network=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), werden Abfragen mittels DNS-,
LLMNR- oder mDNS-Netzwerkanfragen beantwortet, falls sie nicht lokal
synthetisiert werden können, oder aus dem lokalen Zwischenspeicher, der
Zone oder Vertrauensankern beantwortet (siehe oben). Falls falsch, wird die
Anfrage nicht aus dem Netz beantwortet und wird daher fehlschlagen, falls
keine der angegebenen Quellen sie beantworten kann.
--search=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls
»true« (die Vorgabe), wird jeder angegebene freistehende
Rechnername in den in der Such-Domain-Liste konfigurierten Domains gesucht,
falls die Liste nicht leer ist. Andernfalls ist die Such-Domain-Logik
deaktiviert. Beachten Sie, dass diese Option wirkungslos ist, falls
--type= verwandt wird (siehe oben); in diesem Fall ist die
Such-Domain-Logik bedingungslos ausgeschaltet.
--raw[=payload|packet]
Gibt die Antwort als binäre Daten aus. Falls es
kein Argument gibt oder falls das Argument »payload« lautet,
werden die Nutzdaten des Pakets exportiert. Falls das Argument
»packet« ist, wird das gesamte Paket im Leitungsformat
ausgegeben, die Länge wird als 64-Bit-Zahl im Little-Endian-Format
vorangestellt. Dieses Format erlaubt es, mehrere Pakete auszugeben und
eindeutig auszuwerten.
--legend=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls
»true« (die Vorgabe), werden die Spaltenköpfe und
Metainformationen über die Abfrageantwort gezeigt. Andernfalls wird
diese Ausgabe unterdrückt.
--stale-data=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit
query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe), werden Abfragen mit veralteten
Daten (abgelaufenen Ressourcendatensätzen) beantwortet, falls
möglich. Falls falsch, werden die veralteten Daten für
Abfragebitten nicht berücksichtigt.
--json=MODUS
Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder
»short« (für die kürzest mögliche Ausgabe
ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche),
»pretty« (für eine schönere Version der gleichen
Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder
»off« (um die JSON-Ausgabe auszuschalten, was die Vorgabe
ist).
-j
Kurz für --json=auto
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm
weiter.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das
Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das
Programm.
KOMPATIBILITÄT MIT RESOLVCONF(8)¶
resolvectl ist ein Programm mit mehreren Aufrufen. Wird es
als »resolvconf« ausgeführt (normalerweise mittels
eines symbolischen Links dieses Namens auf das Programm resolvectl),
wird es im begrenzten resolvconf(8)-Kompatibilitätsmodus
ausgeführt. Es akzeptiert größtenteils die gleichen
Argumente und schiebt alle Daten in systemd-resolved.service(8),
ähnlich wie die Befehle dns und domain agieren.
Beachten Sie, dass systemd-resolved.service das einzige
unterstützte Backend ist, was sich von anderen Implementierungen
dieses Befehls unterscheidet.
/etc/resolv.conf wird nur mit durch diesen Befehl
hinzugefügten Servern aktualisiert, wenn /etc/resolv.conf ein Symlink
auf /run/systemd/resolve/resolv.conf und keine statische Datei ist. Siehe
die Diskussion über die Handhabung von /etc/resolv.conf in
systemd-resolved.service(8).
Nicht alle von anderen Implementierungen unterstützte
Aktionen werden nativ unterstützt. Insbesondere:
-a
Registriert schnittstellenbezogene
DNS-Konfigurationsdaten mit
systemd-resolved. Erwartet einen
Netzwerkschnittstellennamen als einziges Befehlszeilenargument. Liest
resolv.conf(5)-kompatible DNS-Konfigurationsdaten aus seiner
Standardeingabe. Relevante Felder sind »nameserver« und
»domain«/»search«. Dieser Befehl ist
größtenteils identisch zum Aufruf von
resolvectl mit
einer Kombination der Befehle
dns und
domain.
-d
Deregistriert schnittstellenbezogene
DNS-Konfigurationsdaten mit systemd-resolved. Dieser Befehl ist
größtenteils identisch zum Aufruf von resolvectl
revert.
-f
Falls angegeben, beschweren sich -a und -d
nicht über fehlende Netzwerkschnittstellen und führen ohne
Rückmeldung in diesem Fall keine Aktion aus.
-x
Dieser Schalter für »exklusive«
Aktionen wird nur teilweise unterstützt. Er wird auf eine
zusätzlich konfigurierte Such-Domain von »~.« abgebildet
— d.h. er stellt sicher, dass DNS-Verkehr bevorzugt zu dem DNS-Server
auf dieser Schnittstelle geroutet wird, außer es gibt andere,
spezifischere Domains, die auf anderen Schnittstellen konfiguriert sind.
-m, -p
Diese Schalter werden nicht unterstützt und werden
stillschweigend ignoriert.
-u, -I, -i, -l, -R, -r,
-v, -V, --enable-updates, --disable-updates,
--are-updates-enabled
Diese Schalter werden nicht unterstützt und der
Befehl schlägt bei deren Verwendung fehl.
Siehe resolvconf(8) für Details über diese
Befehlszeilenoptionen.
BEISPIELE¶
Beispiel 1. Ermitteln der Adresse der Domain von
»www.0pointer.net« (A- und
AAAA-Resourcendatensätze)
$ resolvectl query www.0pointer.net
www.0pointer.net: 2a01:238:43ed:c300:10c3:bcf3:3266:da74
85.214.157.71
-- Information acquired via protocol DNS in 611.6ms.
-- Data is authenticated: no
Beispiel 2. Ermitteln der Domain der IP-Adresse
»85.214.157.71« (PTR-Resourcendatensatz)
$ resolvectl query 85.214.157.71
85.214.157.71: gardel.0pointer.net
-- Information acquired via protocol DNS in 1.2997s.
-- Data is authenticated: no
Beispiel 3. Ermitteln des MX-Datensatzes der
Domain »yahoo.com«
$ resolvectl --legend=no -t MX query yahoo.com
yahoo.com. IN MX 1 mta7.am0.yahoodns.net
yahoo.com. IN MX 1 mta6.am0.yahoodns.net
yahoo.com. IN MX 1 mta5.am0.yahoodns.net
Beispiel 4. Auflösen eines
SRV-Dienstes
$ resolvectl service _xmpp-server._tcp gmail.com
_xmpp-server._tcp/gmail.com: alt1.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
173.194.210.125
alt4.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
173.194.65.125
...
Beispiel 5. Ermitteln eines PGP-Schlüssels
(OPENPGP-Resourcendatensatz)
$ resolvectl openpgp zbyszek@fedoraproject.org
d08ee310438ca124a6149ea5cc21b6313b390dce485576eff96f8722._openpgpkey.fedoraproject.org. IN OPENPGPKEY
mQINBFBHPMsBEACeInGYJCb+7TurKfb6wGyTottCDtiSJB310i37/6ZYoeIay/5soJjlMyf
MFQ9T2XNT/0LM6gTa0MpC1st9LnzYTMsT6tzRly1D1UbVI6xw0g0vE5y2Cjk3xUwAynCsSs
...
Beispiel 6. Ermitteln eines TLS-Schlüssel
(TLSA-Resourcendatensatz))
$ resolvectl tlsa tcp fedoraproject.org:443
_443._tcp.fedoraproject.org IN TLSA 0 0 1 19400be5b7a31fb733917700789d2f0a2471c0c9d506c0e504c06c16d7cb17c0
-- Cert. usage: CA constraint
-- Selector: Full Certificate
-- Matching type: SHA-256
»tcp« und »:443« sind optional und
können ausgelassen werden.
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- DNS-SD
- 2.
- SRV
- 3.
- RFC 7929
- 4.
- RFC 6698
- 5.
- Linklokale Multicast-Namensauflösung
- 6.
- Multicast DNS
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dr.
Tobias Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann
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