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SYSTEMD-FSTAB-GENERATOR(8) | systemd-fstab-generator | SYSTEMD-FSTAB-GENERATOR(8) |
BEZEICHNUNG¶
systemd-fstab-generator - Unit-Generator für /etc/fstab
ÜBERSICHT¶
/lib/systemd/system-generators/systemd-fstab-generator
BESCHREIBUNG¶
systemd-fstab-generator ist ein Generator, der die Einträge in der Datei /etc/fstab (Details hierzu in fstab(5)) in native Systemd-Units übersetzt. Dies geschieht in der frühen Phase des Systemstarts und wenn die Konfiguration des Systemverwalters neu geladen wird. Falls nötig, werden neue Instanzen der Mount- und Swap-Units gestartet.
Das Feld passno wird als einfacher boolescher Wert interpretiert, wobei die angegebene Reihenfolge verworfen wird. In jedem Fall wird bei der Überprüfung des Wurzeldateisystems dieses als erstes vor allen anderen Dateisystemen überprüft.
Weitere Informationen zu den speziellen Einhängeoptionen in der Datei /etc/fstab, die dieser Generator akzeptiert, finden Sie in systemd.mount(5) und systemd.swap(5).
Ein besonderes Thema ist die Handhabung von symbolischen Links. Historische Init-Implementierungen unterstützten Symlinks in /etc/fstab. Einhänge-Units werden Einhängungen verweigern, bei denen das Ziel ein symbolischer Link ist. Daher wird dieser Generator jeden Symlink soweit wie möglich auflösen, wenn er /etc/fstab verarbeitet, um die Rückwärtskompatibilität zu verbessern. Falls ein Symlink-Ziel zum Laufzeitpunkt dieses Generators nicht existiert, dann wird angenommen, dass das Symlink-Ziel das endgültige Ziel der Einhängung ist.
systemd-fstab-generator implementiert systemd.generator(7).
KERNEL-BEFEHLSZEILE¶
Systemd-fstab-generator versteht die folgenden Kernel-Befehlszeilenparameter:
fstab=, rd.fstab=
root=
Verwenden Sie »gpt-auto«, um explizit die automatische Erkennung des Wurzeldateisystems mittels systemd-gpt-auto-generator(8) zu erbitten.
Verwenden Sie »fstab«, um explizit die automatische Erkennung des Wurzeldateisystems mittels des /etc/fstab der Initrd anstelle der Kernelbefehlszeile zu erbitten.
Verwenden Sie »tmpfs«, um ein tmpfs(5)-Dateisystem als Wurzeldateisystem des Betriebssystems einzuhängen. Dies ist in Kombination mit mount.usr= (siehe unten) nützlich, um ein flüchtiges Wurzeldateisytem mit einem separaten, unveränderbaren Dateisystem /usr/ zu kombinieren. Siehe auch nachfolgendes systemd.volatile=.
rootfstype=
rootflags=
Beachten Sie, dass anders als bei den meisten Kernelbefehlszeilenoptionen diese Einstellung nicht die in den Konfigurationsdateien vorgenommenen Einstellungen außer Kraft setzt (insbesondere: die Einhängeoptionszeichenkette in /etc/fstab). Siehe systemd-remount-fs.service(8).
mount.usr=
Anderenfalls wird dieser Parameter aus dem in der Datei /etc/fstab im Wurzeldateisystem gefundenen /usr/-Eintrag gelesen.
mount.usr= wird von der initrd anerkannt.
mount.usrfstype=
Anderenfalls wird dieser Parameter aus dem in der Datei /etc/fstab im Wurzeldateisystem gefundenen /usr/-Eintrag gelesen.
mount.usrfstype= wird von der initrd anerkannt.
mount.usrflags=
Anderenfalls wird dieser Parameter aus dem in der Datei /etc/fstab im Wurzeldateisystem gefundenen /usr/-Eintrag gelesen.
mount.usrflags= wird von der initrd anerkannt.
roothash=, usrhash=
systemd.volatile=
Falls »false« (falsch, Vorgabe), ändert der Generator den Einhängebaum nicht und das System startet im normalen Modus..
Falls »true« (wahr) stellt der Generator sicher, dass systemd-volatile-root.service(8) in der Initrd ausgeführt wird. Dieser Dienst ändert die Einhängetabelle vor dem Übergang auf das Wirtssystem, so dass ein flüchtiges Dateisystem (»tmpfs«) als Wurzelverzeichnis verwandt wird, wobei nur /usr/ (nur lesbar) vom konfigurierten Wurzeldateisystem eingehängt wird. Damit arbeitet das System im zustandsfreien Modus, wobei sämtliche Konfiguration und sämtlicher Zustand beim Neustart zurückgesetzt und beim Herunterfahren wieder verloren wird, da /etc/ und /var/ aus dem (anfänglich leeren) flüchtigen Speicherdateisystem bedient werden.
Falls auf state gesetzt, lässt der Generator den Wurzelverzeichniseinhängepunkt unverändert, wird allerdings ein »tmpfs« auf /var/ einhängen. In diesem Modus tritt die normale Systemkonfiguration (d.h. die Inhalte von »/etc/«) in Kraft (und kann während der Systemlaufzeit verändert werden), allerdings wird der Systemzustand (d.h. die Inhalte von »/var/«) beim Systemstart zurückgesetzt und beim Herunterfahren verloren.
Falls diese Einstellung auf »overlay« gesetzt wird, wird das Wurzeldateisystem als »overlayfs«-Einhängung eingerichtet, was ein nur lesbares Wurzelverzeichnis mit einem schreibbaren »tmpfs« kombiniert, so dass auf Platte keine Veränderungen vorgenommen werden, aber das Dateisystem trotzdem verändert werden kann, wobei alle Änderungen beim Neustart verloren gehen.
Beachten Sie, dass in keiner dieser Konfigurationen das Wurzelverzeichnis, /etc/, /var/ oder andere im Wurzeldateisystem gespeicherte Ressourcen physisch entfernt werden. Es ist somit möglich, ein System, das normalerweise im nichtflüchtigen Modus betrieben wird, temporär in den flüchtigen Modus zu starten, ohne Daten zu verlieren.
Beachten Sie, dass diese Einstellung mit Ausnahme des Modus »overlay« nur in Betriebssystemen korrekt funktionieren wird, die funktionieren, wenn nur /usr/ eingehängt ist, und die dann bei »systemd.volatile=yes« automatisch /etc/ und auch /var/ mit Inhalten füllen können.
Siehe auch vorstehendes root=tmpfs für eine Methode, ein »tmpfs«-Dateisystem mit einem regulären Dateisystem /usr/ (wie mit mount.usr= konfiguriert) zu kombinieren. Der Hauptunterschied zwischen systemd.volatile=yes und root=tmpfs in Kombination mit mount.usr= ist, dass ersterer auf einem regulären Wurzeldateisystem agiert und vorübergehend die Dateien und Verzeichnisse oberhalb seines Unterverzeichnisses /usr/ blockiert, während letzteres keine Dateien versteckt, sondern einfach ein leeres Tmpfs als Wurzeldateisystem einhängt und mit einem vom Benutzer ausgewählten Dateisystem für /usr/ kombiniert.
systemd.swap=
systemd.mount-extra=WAS:WO[:DATEISYSTEMTYP[:OPTIONEN]], rd.systemd.mount-extra=WAS:WO[:DATEISYSTEMTYP[:OPTIONEN]]
Beispiel:
systemd.mount-extra=/dev/sda1:/Einhängepunkt:ext4:rw,noatime
systemd.swap-extra=WAS[:OPTIONEN], rd.systemd.swap-extra=WAS[:OPTIONEN]
Beispiel:
systemd.swap-extra=/dev/sda2:x-systemd.makefs
SYSTEMZUGANGSBERECHTIGUNGEN¶
fstab.extra
SIEHE AUCH¶
systemd(1), fstab(5), systemd.mount(5), systemd.swap(5), systemd-cryptsetup-generator(8), systemd-gpt-auto-generator(8), kernel-command-line(7), Bekannte Umgebungsvariablen[1]
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- Bekannte Umgebungsvariablen
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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