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APT_PREFERENCES(5) APT APT_PREFERENCES(5)

NAME

apt_preferences - Voreinstellungssteuerdatei für APT

BESCHREIBUNG

Die APT-Einstellungsdatei /etc/apt/preferences und Teildateien im Verzeichnis /etc/apt/preferences.d/ können benutzt werden, um zu steuern, welche Versionen von Paketen zur Installation ausgewählt werden.

Es könnten mehrere Versionen eines Pakets zur Installation verfügbar sein, wenn die Datei sources.list(5) Bezüge zu mehr als einer Distribution enthält (zum Beispiel stable und testing). APT weist jeder verfügbaren Version eine Priorität zu. Unter Berücksichtigung von Abhängigkeitsbedingungen wählt apt-get die Version mit der höchsten Priorität zur Installation aus. Die APT-Einstellungen setzen die Prioritäten außer Kraft, die APT den Paketversionen standardmäßig zuweist, was dem Benutzer die Kontrolle darüber gibt, welche zur Installation ausgewählt wird.

Es könnten mehrere Instanzen der gleichen Version eines Paketes verfügbar sein, wenn die Datei sources.list(5) Bezüge zu mehr als einer Quelle enthält. In diesem Fall lädt apt-get die Instanz herunter, die in der Datei sources.list(5) als erstes aufgelistet ist. Die APT-Einstellungsdatei beeinflusst die Wahl der Instanz nicht, nur die Wahl der Version.

Eigenschaften sind in der Hand eines Systemadministrator ein große Stärke, können aber auch sein größter Albtraum werden, wenn sie unvorsichtig benutzt werden. APT wird die Eigenschaften nicht in Frage stellen, so dass deshalb falsche Einstellungen zu nicht installierbaren Paketen oder falschen Entscheidungen während des Upgrades führen können. Sogar noch mehr Probleme treten auf, wenn mehrere Distributions-Releases ohne gutes Verständnis der folgenden Absätze gemischt werden. Pakete, die in einem speziellen Release enthalten sind, sind nicht in älteren und neueren Releases oder zusammen mit Paketen unterschiedlicher Releases getestet und funktionieren daher nicht immer wie erwartet. Sind wurden gewarnt.

Beachten Sie, dass die Dateien im Verzeichnis /etc/apt/preferences.d in alphanumerisch aufsteigender Reihenfolge ausgewertet werden und der folgenden Namenskonvention unterliegen: Die Dateien haben entweder keine oder »pref« als Dateierweiterung und sie enthalten nur alphanumerische Zeichen, Bindestriche (-), Unterstriche (_) oder Punkte (.). Andernfalls wird APT einen Hinweis ausgeben, dass es eine Datei ignoriert hat, falls die Datei nicht auf ein Muster in der Konfigurationsliste Dir::Ignore-Files-Silently passt – in diesem Fall wird sie stillschweigend ignoriert.

APTs Standardprioritätszuweisungen

Wenn es keine Einstellungsdatei gibt oder es in der Datei keinen Eintrag gibt, der sich auf eine bestimmte Version bezieht, dann ist die dieser Version zugewiesene Priorität, die Priorität der Distribution zu der die Version gehört. Es ist möglich, eine Distribution auszuzeichnen, »das Ziel-Release«, die eine höhere Priorität erhält, als dies bei anderen Distributionen standardmäßig der Fall ist. Das Ziel-Release kann auf der apt-get-Befehlszeile oder in der APT-Konfigurationsdatei /etc/apt/apt.conf gesetzt werden. Beachten Sie, dass dies Vorrang vor einer allgemeinen Priorität hat, die Sie, wie später beschrieben, in der Datei /etc/apt/preferences setzen, aber nicht vor bestimmten mit Pinning festgehaltenen Paketen. Beispielsweise

apt-get install -t testing irgendein_Paket

APT::Default-Release "stable";

Wenn das Ziel-Release angegeben wurde, dann benutzt APT den folgenden Algorithmus, um die Prioritäten der Versionen eines Paketes zu setzen. Zuweisung:

Priorität 1

to the versions coming from archives which in their Release files are marked as "NotAutomatic: yes" but not as "ButAutomaticUpgrades: yes" like the Debian experimental archive, as well as versions that are not phased on this systems.

Priorität 100

zu der Version, die bereits installiert ist (wenn dies der Fall ist) und zu Versionen, die von Archiven kommen, die in deren Release-Dateien als »NotAutomatic: yes« und »ButAutomaticUpgrades: yes« markiert sind, wie das Debian-Backports-Archiv seit squeeze-backports.

Priorität 500

zu den Versionen, die nicht zum Ziel-Release gehören.

Priorität 990

zu den Versionen, die zum Ziel-Release gehören.
Die höchste dieser Prioritäten, deren Beschreibung zu der Version passt, wird der Version zugewiesen.

Wenn das Ziel-Release nicht angegeben wurde, dann weist APT einfach allen installierten Paketversionen eine Priorität von 100 und allen nicht installierten Paketversionen eine Priorität von 500 zu, außer wenn Versionen aus Archiven kommen, die in deren Release-Dateien mit »NotAutomatic: yes« markiert sind – diese Versionen erhalten die Priorität 1 oder die Priorität 100, falls sie zusätzlich als »ButAutomaticUpgrades: yes« markiert sind.

APT wendet dann die folgenden Regeln an, aufgelistet in der Reihenfolge ihres Vorrangs, um zu bestimmen, in welcher Version das Paket zu installieren ist.

•Führen Sie niemals ein Downgrade durch, außer wenn die Priorität verfügbarer Pakete 1000 übersteigt. (»Downgrading« ist das Installieren einer weniger aktuellen Version, an Stelle einer aktuelleren Version. Beachten Sie, dass keine Standardpriorität von APT 1000 übersteigt. So hohe Prioritäten können nur durch die Einstellungsdatei gesetzt werden. Beachten Sie außerdem, dass Downgrading eines Paketes riskant sein kann.)

•installiert die Version mit der höchsten Priorität.

•Wenn zwei oder mehr Versionen die gleiche Priorität haben, wird die aktuellste installiert (das ist die mit der höheren Versionsnummer).

•Wenn zwei oder mehr Versionen die gleiche Priorität und Versionsnummer haben, die Pakete sich aber entweder in ihren Metadaten unterscheiden oder die Option --reinstall angegeben wurde, wird die nicht installierte installiert.

In einer typischen Situation ist die Version eines Paketes (Priorität 100) nicht so aktuell, wie eine der verfügbaren Versionen, die in den Quellen in der Datei sources.list(5) aufgeführt sind (Priorität 500 oder 990). Dann wird ein Upgrade des Pakets durchgeführt, wenn apt-get install irgendein_Paket oder apt-get upgrade ausgeführt wird.

Seltener ist die installierte Version eines Pakets neuer als jede andere der verfügbaren Versionen. Für das Paket wird kein Downgrade durchgeführt, wenn apt-get install irgendein_Paket oder apt-get upgrade ausgeführt wird.

Manchmal ist die installierte Version eines Pakets aktueller, als die Version, die zum Ziel-Release gehört, aber nicht so aktuell, wie eine Version, die zu einer anderen Distribution gehört. Für ein derartiges Paket wird tatsächlich ein Upgrade durchgeführt, wenn apt-get install irgendein_Paket oder apt-get upgrade ausgeführt wird, weil mindestens eine der verfügbaren Versionen eine höhere Priorität als die installierte Version hat.

Phased Updates

APT understands a field called Phased-Update-Percentage which can be used to control the rollout of a new version. It is an integer between 0 and 100.

A system's eligibility to a phased update is determined by seeding random number generator with the package source name, the version number, and /etc/machine-id, and then calculating an integer in the range [0, 100]. If this integer is larger than the Phased-Update-Percentage, the version is pinned to 1, and thus held back. Otherwise, normal policy rules apply.

In case you have multiple systems that you want to receive the same set of updates, you can set APT::Machine-ID to a UUID such that they all phase the same, or set APT::Get::Never-Include-Phased-Updates or APT::Get::Always-Include-Phased-Updates to true such that APT will never/always consider phased updates.

Die Auswirkungen von APT-Einstellungen

Die APT-Einstellungsdatei erlaubt dem Systemverwalter die Zuweisung von Prioritäten zu steuern. Die Datei besteht aus einem oder mehreren mehrzeiligen Datensätzen, die durch leere Zeilen getrennt sind. Datensätze können eine von zwei Gestalten haben, eine spezielle Gestalt oder eine allgemeine Gestalt.

•Die spezielle Gestalt weist die Priorität (eine »Pin-Priorität«) einem oder mehreren angegebenen Paketen mit einer bestimmten Version oder einem bestimmten Versionsbereich zu. Der folgende Datensatz weist zum Beispiel allen Versionen des perl-Pakets eine hohe Priorität zu, deren Versionsnummer mit »5.32« beginnt. Mehrere Pakete können durch Leerzeichen getrennt werden.

Package: perl
Pin: version 5.32*
Pin-Priority: 1001

•Die allgemeine Gestalt weist allen Paketversionen in einer gegebenen Distribution (d.h. allen Versionen von Paketen, die in einer bestimmten Release-Datei gelistet sind) oder allen Paketversionen, die von einer speziellen Internet-Site kommen, die durch ihren vollständig dargestellten Domain-Namen identifiziert wird, eine Priorität zu.

Dieser Eintrag in allgemeiner Form in der APT-Einstellungsdatei gilt nur für Gruppen von Paketen. Der folgende Eintrag weist zum Beispiel allen Paketversionen mit lokalem Ursprung eine hohe Priorität zu.

Package: *
Pin: origin ""
Pin-Priority: 999

Eine Mahnung zur Vorsicht: Das hier benutzte Schlüsselwort ist »origin«, was zum Abgleich mit einem Rechnernamen benutzt werden kann. Der folgende Eintrag wird allen Versionen eine hohe Priorität zuweisen, die auf dem Server verfügbar sind, der durch den Rechnernamen »ftp.de.debian.org« identifiziert wird.

Package: *
Pin: origin "ftp.de.debian.org"
Pin-Priority: 999

Dies sollte nicht mit der Herkunft einer Distribution verwechselt werden, wie sie in einer Release-Datei angegeben wurde. Was dem »Origin:«-Kennzeichen in einer Release-Datei folgt, ist keine Internet-Adresse, sondern ein Autoren- oder Anbietername, wie »Debian« oder »Ximian«.

Der folgende Datensatz weist allen Paketversionen, die zu Distributionen gehören, deren Archivname »unstable« ist, eine niedrige Priorität zu.

Package: *
Pin: release a=unstable
Pin-Priority: 50

Der folgende Datensatz weist allen Paketversionen, die zu einer Distribution gehören, deren Codename »trixie« ist, eine hohe Priorität zu.

Package: *
Pin: release n=trixie
Pin-Priority: 900

Der folgende Datensatz weist allen Paketversionen, die zu einer Distribution gehören, deren Archivname »stable« und deren Release-Nummer »12« ist, eine hohe Priorität zu.

Package: *
Pin: release a=stable, v=12
Pin-Priority: 500

Die Auswirkungen des trennenden Kommas ist einem »und« in der Logik ähnlich: Alle Bedingungen müssen erfüllt werden, dass die Pin passt. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Bei jedem Bedingungstyp (wie zwei »a«-Bedingungen) wird nur die letzte Bedingungen geprüft.

Matching packages in the Package field

The Package field specifies the package that a pinning priority is applied to. The field can either contain a binary package name, a source package name (prefixed with "src:"), a glob(7) expression or a regular expression (surrounded by slashes). Multiple package names, glob(7) expressions and regular expressions can be listed separated by whitespace in which case the record will match any of the matched packages.

By default, only packages of the native architecture are matched. To match binary packages of any architecture, add the :any suffix to the package name. You can also limit matching to a specific architecture by appending the architecture name to the package name, separated by a colon character.

For example, the following example uses a glob expression and a regular expression to assign the priority 500 to all packages from experimental where the name starts with gnome (as a glob(7)-like expression) or contains the word kde (as a POSIX extended regular expression surrounded by slashes).

Package: gnome* /kde/
Pin: release a=experimental
Pin-Priority: 500

Die Regel für diese Ausdrücke ist, dass sie überall dort auftreten können, wo eine Zeichenkette auftreten kann. Somit weist die folgende Pin allen Paketen von einem Release seit lunar die Priorität 900 zu.

Package: *
Pin: release n=lunar*
Pin-Priority: 990

Falls ein regulärer Ausdruck in einem Package-Feld vorkommt, ist das Verhalten dasselbe, als wenn der reguläre Ausdruck durch eine Liste aller Paketnamen ersetzt würde, auf die er passt. Es ist noch nicht entschieden, wie sich dies in Zukunft ändern wird, daher sollten Sie immer zuerst Platzhalter-Pins auflisten, so dass sie später spezielle Pins außer Kraft setzen können. Das Muster »*« in einem »Package«-Feld wird selbst nicht als ein glob(7)-Ausdruck angesehen.

To pin all binaries produced by the apt source package of this APT's version to 990, you can do:

Package: src:apt
Pin: version 2.6.1
Pin-Priority: 990

Quellpaket-Pinning kann mit regulären Ausdrücken und Glob-Mustern (expandierbare Platzhalter) kombiniert werden und obendrein eine binäre Architektur annehmen.

Lassen Sie uns zum Beispiel ein Pinning aller Programme für alle Architekturen, die durch ein Quellpaket erzeugt wurden, das »apt« in seinem Namen enthält, auf 990 durchführen:

Package: src:*apt*:any
Pin: version *
Pin-Priority: 990

The :any suffix makes sure to select binary packages from any architecture. Without that suffix, apt implicitly assumes the :native suffix which would only select packages from the native architecture.

Wie APT Prioritäten interpretiert

Die in der APT-Einstellungsdatei zugewiesenen Prioritäten (P) müssen positive oder negative Ganzzahlen sein. Sie werden wie folgt interpretiert (grob gesagt):

P >= 1000

veranlasst, dass eine Version installiert wird, selbst wenn dies ein Downgrade des Pakets durchführt

990 <= P < 1000

veranlasst, dass eine Version installiert wird, auch wenn diese nicht vom Ziel-Release kommt, außer wenn die installierte Version aktueller ist

500 <= P < 990

veranlasst, dass eine Version installiert wird, außer wenn eine Version verfügbar ist, die zum Ziel-Release gehört oder die installierte Version neuer ist

100 <= P < 500

veranlasst, dass eine Version installiert wird, außer wenn eine Version verfügbar ist, die zu einer anderen Distribution gehört oder die installierte Version neuer ist

0 < P < 100

veranlasst, dass eine Version nur dann installiert wird, wenn es keine installierte Version des Pakets gibt

P < 0

verhindert das Installieren der Version

P = 0

hat kein definiertes Verhalten, verwenden Sie es nicht.

Der erste Datensatz mit speziellem Format der zu einer verfügbaren Paketversion passt, legt die Priorität der Paketversion fest. Schlägt dies fehl, wird die Priorität als Maximum aller Prioritäten der Datensätze mit generischem Format definiert, die zu einer verfügbaren Version passen. Datensätze, die so definiert sind, dass sie andere Muster als »*« im Feld Pin verwenden, werden wie Datensätze mit speziellem Format betrachtet.

Nehmen wir zum Beispiel an, die APT-Einstellungsdatei enthält die drei bereits gezeigten Datensätze:

Package: perl
Pin: version 5.32*
Pin-Priority: 1001
Package: *
Pin: origin ""
Pin-Priority: 999
Package: *
Pin: release unstable
Pin-Priority: 50

Dann:

•Es wird die aktuellste verfügbare Version des Pakets perl installiert, so lange die Versionsnummer mit »5.32« anfängt. Wenn irgendeine 5.32*-Version von perl verfügbar ist und die installierte Version 5.36* ist, dann wird von perl ein Downgrade durchgeführt.

•Eine Version irgendeines anderen Pakets als perl, die vom lokalen System verfügbar ist, hat Priorität über andere Versionen, sogar wenn diese Versionen zum Ziel-Release gehören.

•Eine Version eines Pakets, dessen Ursprung nicht das lokale System ist, aber ein anderer in sources.list(5) aufgelisteter Ort und der zu einer unstable-Distribution gehört, wird nur installiert, falls es zur Installation ausgewählt wurde und nicht bereits eine Version des Pakets installiert ist.

Festlegung von Paketversion und Distributions-Eigenschaften

Die in der sources.list(5)-Datei aufgelisteten Orte sollten Packages- und Release-Dateien bereitstellen, um die an diesem Ort verfügbaren Pakete zu beschreiben.

Die Packages-Datei wird normalerweise im Verzeichnis .../dists/Distributions-Name/Bestandteil/Architektur gefunden, zum Beispiel .../dists/stable/main/binary-i386/Packages. Sie besteht aus einer Serie mehrzeiliger Datensätze, einem für jedes verfügbare Paket in diesem Verzeichnis. In jedem Datensatz sind nur zwei Zeilen zum Setzen der APT-Prioritäten relevant:

die Package:-Zeile

gibt den Paketnamen an

die Version:-Zeile

gibt die Versionsnummer für das genannte Paket an

Die Release-Datei ist normalerweise im Verzeichnis .../dists/Distributionsname zu finden, zum Beispiel .../dists/stable/Release oder .../dists/bookworm/Release. Sie besteht aus einem einzelnen mehrzeiligen Datensatz, der auf alle Pakete im Verzeichnisbaum unterhalb des übergeordneten Verzeichnisses zutrifft. Anders als die Packages-Datei sind nahezu alle Zeilen in einer Release-Datei für das Setzen von APT-Prioritäten relevant:

die Archive:- oder Suite:-Zeile

benennt das Archiv, zu dem alle Pakete im Verzeichnisbaum gehören. Die Zeile »Archive: stable« oder »Suite: stable« gibt zum Beispiel an, dass alle Pakete im Verzeichnisbaum unterhalb des der Release-Datei übergeordneten Verzeichnisses sich in einem stable-Archiv befinden. Diesen Wert in der APT-Einstellungsdatei anzugeben würde die folgende Zeile benötigen:

Pin: release a=stable

die Codename:-Zeile

benennt den Codenamen, zu dem alle Pakete im Verzeichnisbaum gehören. Die Zeile »Codename: trixie« gibt zum Beispiel an, dass alle Pakete im Verzeichnisbaum unterhalb des der Release-Datei übergeordneten Verzeichnisses zu einer Version mit Namen trixie gehören. Diesen Wert in der APT-Einstellungsdatei anzugeben würde die folgende Zeile benötigen:

Pin: release n=trixie

die Version:-Zeile

benennt die Release-Version. Die Pakete im Baum könnten zum Beispiel zur Debian-Release-Version 12 gehören. Beachten Sie, dass es normalerweise keine Versionsnummer für testing- und unstable-Distributionen gibt, weil sie noch nicht veröffentlicht wurden. Diese in der APT-Einstellungsdatei anzugeben würde eine der folgenden Zeilen benötigen:

Pin: release v=12
Pin: release a=stable, v=12
Pin: release 12

die Component:-Zeile

benennt den Lizenzierungsbestandteil, die den Paketen im Verzeichnisbaum der Release-Datei zugeordnet ist. Die Zeile »Component: main« gibt zum Beispiel an, dass alle Pakete im Verzeichnisbaum von der main-Komponente stammen, was zur Folge hat, dass sie unter den Bedingungen der Debian-Richtlinien für Freie Software stehen. Diese Komponente in der APT-Einstellungsdatei anzugeben würde die folgende Zeilen benötigen:

Pin: release c=main

die Origin:-Zeile

benennt den Urheber des Pakets im Verzeichnisbaum der Release-Datei. Zumeist ist dies Debian. Um diesen Ursprung in der APT-Einstellungsdatei anzugeben, würde die folgende Zeile benötigt:

Pin: release o=Debian

die Label:-Zeile

benennt die Beschriftung des Pakets im Verzeichnisbaum der Release-Datei. Zumeist ist dies Debian. Diese Beschriftung in der APT-Einstellungsdatei anzugeben würde die folgende Zeile benötigen:

Pin: release l=Debian

Alle Packages- und Release-Dateien, die von Orten heruntergeladen werden, die in der Datei sources.list(5) aufgelistet sind, werden im Verzeichnis /var/lib/apt/lists oder in der von der Variablen Dir::State::Lists in der Datei apt.conf benannten Datei gespeichert. Die Datei debian.lcs.mit.edu_debian_dists_unstable_contrib_binary-i386_Release enthält zum Beispiel die Release-Datei, die von der Site debian.lcs.mit.edu für die binary-i386-Architekturdateien von der contrib-Bestandteil der unstable-Distribution heruntergeladen wurde.

Optionale Zeilen in einem APT-Einstellungsdatensatz

Optional kann jeder Datensatz in der APT-Einstellungsdatei mit einer oder mehreren Zeilen beginnen, die mit dem Wort Explanation: anfangen. Dieses stellt einen Platz für Kommentare bereit.

BEISPIELE

Stable verfolgen

Die folgende APT-Einstellungsdatei wird APT veranlassen, allen Paketversionen eine höhere Priorität als die Vorgabe (500) zu geben, die zu einer stable-Distribution gehören und eine ungeheuer niedrige Priorität zu Paketversionen, die zu anderen Debian-Distributionen gehören.

Explanation: Deinstallieren oder nicht installieren von anderen von Debian
Explanation: stammenden Paketversionen als denen der Stable-Distribution
Package: *
Pin: release a=stable
Pin-Priority: 900
Package: *
Pin: release o=Debian
Pin-Priority: -10

Mit einer geeigneten sources.list(5)-Datei und der obigen Einstellungsdatei wird jeder der folgenden Befehle APT veranlassen, ein Upgrade auf die neuste(n) stable-Version(en) durchzuführen.

apt-get install Paketname
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade

Der folgende Befehl wird APT veranlassen, ein Upgrade des angegebenen Pakets auf die neuste Version der testing-Distribution durchzuführen. Von dem Paket wird kein weiteres Upgrade durchgeführt, außer wenn dieser Befehl wieder angegeben wird.

apt-get install Paket/testing

Testing oder Unstable verfolgen

Die folgende APT-Einstellungsdatei wird APT veranlassen, Paketversionen der testing-Distribution eine hohe Priorität, Paketversionen der unstable-Distribution eine niedrigere Priorität und eine ungeheuer niedrige Priorität zu Paketversionen von anderen Debian-Distributionen zuzuweisen.

Package: *
Pin: release a=testing
Pin-Priority: 900
Package: *
Pin: release a=unstable
Pin-Priority: 800
Package: *
Pin: release o=Debian
Pin-Priority: -10

Mit einer geeigneten sources.list(5)-Datei und der obigen Einstellungsdatei wird jeder der folgenden Befehle APT veranlassen, ein Upgrade auf die neuste(n) testing-Version(en) durchzuführen.

apt-get install Paketname
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade

Der folgende Befehl wird APT veranlassen, ein Upgrade des angegebenen Pakets auf die neuste Version der unstable-Distribution durchzuführen. Danach wird apt-get upgrade ein Upgrade des Pakets auf die aktuellste testing-Version durchführen, falls diese aktueller als die installierte Version ist, andernfalls auf die aktuellste unstable-Version, wenn diese aktueller als die installierte Version ist.

apt-get install Paket/unstable

Die Entwicklung eines Codename-Releases verfolgen

Die folgende APT-Einstellungsdatei wird APT veranlassen, allen Paketen, die zu einem bestimmten Codenamen einer Distribution gehören, eine höhere Priorität als die Vorgabe (500) zu geben und Paketversionen, die zu anderen Debian-Distributionen, Codenamen und Archiven gehören, eine ungeheuer niedrige Priorität zu geben. Beachten Sie, dass APT mit diesen APT-Einstellungen der Migration eines Releases vom Archiv testing zu stable und später zu oldstable folgen wird. Wenn Sie zum Beispiel dem Fortschritt in testing folgen möchten, obwohl der Codename sich ändert, sollten Sie die Beispielkonfigurationen oberhalb benutzen.

Explanation: Deinstallieren oder nicht installieren von anderen von Debian
Explanation: stammenden Paketversionen als denen der trixie-
Explanation: oder Sid-Distribution
Package: *
Pin: release n=trixie
Pin-Priority: 900
Explanation: Debian-Unstable hat immer den Codenamen sid
Package: *
Pin: release a=sid
Pin-Priority: 800
Package: *
Pin: release o=Debian
Pin-Priority: -10

Mit einer geeigneten sources.list(5)-Datei und der obigen Einstellungsdatei wird jeder der folgenden Befehle APT veranlassen, ein Upgrade auf die letzte(n) Version(en) im Release mit Codenamen trixie durchzuführen.

apt-get install Paketname
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade

Der folgende Befehl wird APT veranlassen, ein Upgrade des angegebenen Pakets auf die neuste Version der sid-Distribution durchzuführen. Danach wird apt-get upgrade ein Upgrade des Pakets auf die aktuellste trixie-Version durchführen, wenn diese aktueller als die installierte Version ist, andernfalls auf die aktuellste sid-Version, wenn diese aktueller als die installierte Version ist.

apt-get install Paket/sid

DATEIEN

/etc/apt/preferences

Version-Einstellungsdatei. Hier können Sie "pinning" festlegen, d.h. eine Einstellung, um bestimmte Pakete aus einer separaten Quelle oder von einer anderen Version einer Distribution zu erhalten. Konfigurationselement: Dir::Etc::Preferences.

/etc/apt/preferences.d/

Dateifragmente für die Versionseinstellungen. Konfigurationselement: Dir::Etc::PreferencesParts.

SIEHE AUCH

apt-get(8) apt-cache(8) apt.conf(5) sources.list(5)

FEHLER

APT-Fehlerseite[1]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <c.leick@vollbio.de> in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n-Team von Debian <debian-l10n-german@lists.debian.org> angefertigt.

Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.

AUTOR

APT-Team

FUßNOTEN

1.
APT-Fehlerseite
03 Januar 2022 APT 2.6.1