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- testing 4.24.0-2
- unstable 4.25.0-1
setresuid(2) | System Calls Manual | setresuid(2) |
BEZEICHNUNG¶
setresuid, setresgid - reale, effektive und gespeicherte Benutzer- oder Gruppenkennung setzen
BIBLIOTHEK¶
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
ÜBERSICHT¶
#define _GNU_SOURCE /* siehe feature_test_macros(7) */ #include <unistd.h>
int setresuid(uid_t ruid, uid_t euid, uid_t suid); int setresgid(gid_t rgid, gid_t egid, gid_t sgid);
BESCHREIBUNG¶
setresuid() setzt die reale Benutzerkennung, die effektive Benutzerkennung und die gespeicherte set-user-ID des aufrufenden Prozesses.
Ein unprivilegierter Prozess kann seine reale UID, die effektive UID und die gespeicherte set-user-ID jeweils zu einem der Folgenden ändern: der aktuellen realen UID, der aktuellen effektiven UID oder der aktuellen gespeicherten set-user-ID.
Ein privilegierter Prozess (unter Linux einer, der die CAP_SETUID-Capability hat) kann die reale UID, die effektive UID und die gespeicherte set-user-ID auf beliebige Werte setzen.
Wenn eines der Argumente -1 ist, wird der dazugehörige Wert nicht geändert.
Ohne Rücksicht auf die Änderungen an der realen UID, der effektiven UID und der gespeicherten set-user-ID wird die Dateisystem-UID stets auf den gleichen Wert wie die (möglicherweise neue) effektive UID gesetzt.
setresgid() setzt vollständig analog dazu die reale GID, die effektive GID und die gespeicherte SGID des aufrufenden Prozesses (und ändert stets die GID des Dateisystems auf den gleichen Wert, wie die effektive GID) mit den gleichen Einschränkungen für nicht privilegierte Prozesse.
RÜCKGABEWERT¶
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno gesetzt, um den Fehler anzuzeigen.
Hinweis: In manchen Fällen kann setresuid() selbst dann fehlschlagen, wenn die UID des Aufrufenden 0 ist; es ist ein gravierender Sicherheitsfehler, wenn der Test auf einen Fehlschlag von setresuid() nicht ausgeführt wird.
FEHLER¶
- EAGAIN
- Der Aufruf würde die reale UID des Aufrufenden ändern (das heißt, ruid würde nicht mit der realen UID des Aufrufenden übereinstimmen), aber es gab einen temporären Fehlschlag beim Zuweisen der nötigen Datenstrukturen des Kernels.
- EAGAIN
- ruid entspricht nicht der realen UID des Aufrufenden, und dieser Aufruf würde die Prozesse mit der realen Benutzerkennung ruid die Ressourcenbegrenzung RLIMIT_NPROC des Aufrufenden übersteigen lassen. Seit Linux 3.1 tritt dieser Fehler nicht mehr auf (aber robuste Anwendungen sollten die Möglichkeit dieses Fehlers prüfen); siehe die Beschreibung von EAGAIN in execve(2).
- EINVAL
- Eine oder mehrere der Zielbenutzer- oder Gruppenkennungen ist in diesem Benutzer-Namensraum unzulässig.
- EPERM
- Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (hatte nicht die notwendige Capability in seinem Benutzernamensraum) und versuchte, die Kennungen auf nicht erlaubte Werte zu ändern. Für setresuid() ist die notwendige Capability CAP_SETUID, für setresgid() ist sie CAP_SETGID.
VERSIONEN¶
Diese Systemaufrufe sind unter Linux seit Linux 2.1.44 verfügbar.
STANDARDS¶
Diese Systemaufrufe sind nicht standardisiert. Sie kommen auch in HP-UX und einigen BSDs vor.
ANMERKUNGEN¶
Unter HP-UX und FreeBSD befinden sich die Prototypen in <unistd.h>. Unter Linux wird der Prototyp seit Glibc 2.3.2 bereitgestellt.
Der Original-Linux-Systemaufrufe setresuid() und setresgid() unterstützen nur 16-Bit-Benutzer- und -Gruppenkennungen. Nachfolgend fügte Linux 2.4 setresuid32() und setresgid32() hinzu, die 32-Bit-Kennungen unterstützen. Die Glibc-Wrapper-Funktionen setfsuid() setresgid() und stellen die Änderungen transparent über Kernel-Versionen hinweg bereit.
Unterschiede C-Bibliothek/Kernel¶
Auf der Kernelebene sind Benutzer- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die NPTL-Threading-Implementierung behandelt die POSIX-Anforderungen durch Bereitstellung von Wrapper-Funktionen für die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse ändern. Diese Wrapper-Funktionen (darunter die für setresuid() und setresgid()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen, dass bei der Änderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses ihre Berechtigungsnachweise ändern. Für Details siehe nptl(7).
SIEHE AUCH¶
getresuid(2), getuid(2), setfsgid(2), setfsuid(2), setreuid(2), setuid(2), capabilities(7), credentials(7), user_namespaces(7)
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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4. Dezember 2022 | Linux man-pages 6.03 |