- bullseye 4.10.0-1
- bullseye-backports 4.18.1-1~bpo11+1
- testing 4.18.1-1
- unstable 4.18.1-1
COREDUMP.CONF(5) | coredump.conf | COREDUMP.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
coredump.conf, coredump.conf.d - Konfigurationsdateien für die Speicherung von Speicherauszügen
ÜBERSICHT¶
/etc/systemd/coredump.conf
/etc/systemd/coredump.conf.d/*.conf
/run/systemd/coredump.conf.d/*.conf
/usr/lib/systemd/coredump.conf.d/*.conf
BESCHREIBUNG¶
Diese Dateien konfigurieren das Verhalten von systemd-coredump(8), ein vom Kernel aufgerufenes Steuerungsprogramm für Speicherauszüge. Ob systemd-coredump verwandt wird, hängt von der Einstellung kernel.core_pattern sysctl(8) des Kernels ab. Siehe die Seiten systemd-coredump(8) und core(5) für die Details.
KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE¶
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung definiert. Daher wird eine Konfigurationsdatei nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Standardmäßig enthält die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ die Vorgaben als auskommentierten Hinweis für den Administrator. Diese Datei kann bearbeitet werden, um lokal Einstellungen zu ändern.
Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnipsel in /usr/lib/systemd/*.conf.d/ oder /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor jeder anderen aus den Konfigurationsverzeichnissen gelesen und hat die niedrigste Priorität; Einträge in einer Datei in jedem der Konfigurationsverzeichnisse setzen Einträge in der einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge zusammengefasst, wie sie in den lexikographisch sortierten Dateien auftauchen.
Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
OPTIONEN¶
Alle Optionen werden im Abschnitt »[Coredump]« konfiguriert:
Storage=
Wenn die Speicherauszüge im Journal gespeichert werden, können sie gemäß der Journal-Kompressionseinstellungen komprimiert werden, siehe journald.conf(5). Wenn Speicherauszüge extern gespeichert werden, werden sie standardmßig komprimiert, siehe unten.
Compress=
ProcessSizeMax=
Durch Setzen von Storage=none und ProcessSizeMax=0 wird sämtliche Handhabung von Speicherauszügen außer dem Protokolleintrag deaktiviert.
ExternalSizeMax=, JournalSizeMax=
MaxUse=, KeepFree=
Die Vorgaben für alle Werte werden in Kommentaren in der Vorlagendatei /etc/systemd/coredump.conf, die standardmäßig installiert wird, aufgeführt.
SIEHE AUCH¶
systemd-journald.service(8), coredumpctl(1), systemd-tmpfiles(8)
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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