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FINDMNT(8) System-Administration FINDMNT(8)

BEZEICHNUNG

findmnt - Ein Dateisystem finden

ÜBERSICHT

findmnt [Optionen]

findmnt [Optionen] Gerät|Einhängepunkt

findmnt [Optionen] [--source] Gerät [--target|--mountpoint] Einhängepunkt

BESCHREIBUNG

findmnt listet alle eingehängten Dateisysteme auf oder sucht nach einem Dateisystem. Der Befehl findmnt kann in /etc/fstab, /etc/mtab oder /proc/self/mountinfo suchen. Falls kein Gerät oder Einhängepunkt angegeben wird, werden alle Dateisysteme angezeigt.

Das Gerät kann anhand des Gerätenamens, der Major:Minor-Nummern, der Dateisystembezeichnung oder -UUID oder der Partitionsbezeichnung oder -UUID angegeben werden. Beachten Sie, dass findmnt dem Verhalten von mount(8) folgt, bei dem ein Gerätename als Einhängepunkt interpretiert werden kann (und umgekehrt ein Einhängepunkt als Gerätename), wenn die Optionen --target, --mountpoint oder --source nicht angegeben sind.

Standardmäßig gibt der Befehl alle eingehängten Dateisysteme in einer Baumansicht aus.

OPTIONEN

deaktiviert alle eingebauten Filter und gibt alle Dateisysteme aus.
verwendet ASCII-Zeichen für die Formatierung der Baumansicht.
gibt die Spalten »SIZE«, »USED« und »AVAIL« in Byte anstelle eines menschenlesbaren Formats aus.
kanonisiert die Pfade nicht. Diese Option beeinflusst den Vergleich von Pfaden und die Auswertung von Markierungen (LABEL, UUID, usw.).
kanonisiert alle ausgegebenen Pfade.
imitiert die Ausgabe von df(1). Diese Option ist gleichbedeutend mit -o SOURCE,FSTYPE,SIZE,USED,AVAIL,USE%,TARGET, schließt aber alle Pseudo-Dateisysteme aus. Verwenden Sie --all, um alle Dateisysteme anzuzeigen.
gibt die Suchrichtung an, entweder forward (vorwärts) oder backward (rückwärts).
wandelt alle Markierungen (LABEL, UUID, PARTUUID oder PARTLABEL) in die entsprechenden Gerätenamen um.
sucht in einer alternativen Datei. Wenn diese Option mit --fstab, --mtab oder --kernel verwendet wird, werden die Standardpfade außer Kraft gesetzt. Wenn dies mehrmals angegeben wird, ist die Baumansicht deaktiviert (siehe die Option --list).
gibt nur das erste passende Dateisystem aus.
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
kehrt die Suchlogik um.
verwendet das JSON-Ausgabeformat.
sucht in /proc/self/mountinfo. Die Ausgabe erfolgt in einer Baumansicht. Dies ist die Vorgabe. Die Ausgabe enthält nur Einhängeoptionen, die vom Kernel verwaltet werden (siehe auch --mtab).
formatiert die Ausgabe als Liste. Dieses Ausgabeformat ist automatisch aktiviert, wenn die Ausgabe durch die Optionen -t, -O, -S oder -T eingeschränkt ist und die Option --submounts nicht verwendet wird oder mehr als eine Quelldatei (mit der Option -F) angegeben wird.
definiert explizit die Einhängepunkt-Datei oder das Einhängepunkt-Verzeichnis. Siehe auch --target.
sucht in /etc/mtab. Die Ausgabe wird standardmäßig als Liste formatiert (siehe --tree). Die Ausgabe kann weitere Einhängeoptionen auf Anwendungsebene enthalten.
verwendet anstelle des vorgegebenen /proc/self/mountinfo den alternativen Namensraum /proc/<Threadkennung>/mountinfo. Wenn diese Option mehr als einmal angegeben wird, dann wird die Baumansicht deaktiviert (siehe die Option --list). Siehe auch den Befehl unshare(1).
unterdrückt die Ausgabe einer Kopfzeile.
begrenzt die Gruppe der ausgegebenen Dateisysteme. Mehrere Optionen können in einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Die Optionen -t und -O wirken kumulativ. Im Gegensatz zu -t wird jede Option für sich ausgewertet; ein vorangestelltes no wirkt sich nicht global aus. Das no kann für individuelle Listeneinträge verwendet werden; dessen Interpretation kann mit dem Präfix »+« deaktiviert werden.
legt die Ausgabespalten fest. In der Ausgabe von --help wird eine Liste der verfügbaren Spalten angezeigt. Die Spalte TARGET wird als Baum formatiert, falls die Optionen --list oder --raw nicht angegeben werden.

Die Standardliste der Spalten kann erweitert werden, wenn die Liste im Format +Liste (z.B. findmnt -o +PROPAGATION) vorliegt.

gibt fast alle verfügbaren Spalten aus. Die Spalten, welche --poll erfordern, werden nicht angezeigt.
formatiert die Ausgabe als »Schlüssel="Wert"«-Paare. Alle potenziell unsicheren Zeichen werden hexadezimal maskiert (\x<Code>).
überwacht Änderungen in der Datei /proc/self/mountinfo. Dabei werden die Aktionen »mount«, »umount«, »remount« und »move« unterstützt. Mehrere Aktionen können in Form einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Standardmäßig werden alle Aktionen überwacht.

Die mit --poll angegebene Sperrzeit kann mit den Optionen --timeout oder --first-only eingeschränkt werden.

Die Standardspalten verwenden stets die neue Version der Information aus der »mountinfo«-Datei, außer die »umount«-Aktion, die auf der von findmnt(8) zwischengespeicherten Originalinformation basiert. Der Poll-Modus ermöglicht die Verwendung zusätzlicher Spalten:

gibt einen der Aktionsnamen »mount«, »umount«, »move« oder »remount« an. Diese Spalte ist standardmäßig aktiviert.
ist für die Aktionen »umount« und »move« verfügbar.
ist für die Aktionen »umount« und »remount« verfügbar.
gibt nur Pseudo-Dateisysteme aus.
gibt rekursiv alle Untereinhängungen für die ausgewählten Dateisysteme aus. Die durch die Optionen -t, -O, -S, -T und --direction definierten Einschränkungen werden nicht auf die Untereinhängungen angewendet. Alle Untereinhängungen werden immer in einer Baumstruktur ausgegeben. Die Option aktiviert standardmäßig die Ausgabe in einer Baumstruktur. Diese Option ist mit --mtab oder --fstab wirkungslos.
verwendet das Rohformat für die Ausgabe. Alle potenziell unsicheren Zeichen werden hexadezimal maskiert (\x<Code>).
gibt nur reale Dateisysteme aus.
definiert explizit die Quelle der Einhängung. Dabei werden die Angaben Gerät, maj:min, LABEL=Bezeichnung, UUID=UUID, PARTLABEL=Bezeichnung und PARTUUID=UUID unterstützt.
sucht in /etc/fstab. Die Ausgabe wird als Liste formatiert (siehe --list).
definiert das Ziel der Einhängung. Falls der Pfad keine Einhängepunktdatei oder -verzeichnis ist, dann wertet findmnt die Pfad-Elemente in umgekehrter Reihenfolge aus, um den Einhängepunkt zu ermitteln (diese Funktion wird nur beim Suchen in Kernel-Dateien unterstützt, nicht jedoch für --fstab). Es wird empfohlen, die Option --mountpoint zu verwenden, wenn die Pfad-Elemente nicht ausgewertet werden sollen und Pfad ein strikt angegebener Einhängepunkt ist.
begrenzt die Gruppe der ausgegebenen Dateisysteme. Sie können mehrere Typen in einer durch Kommata getrennten Liste angeben. Der Liste der Dateisystemtypen kann ein no vorangestellt werden, um die Dateisysteme zu bezeichnen, für die keine Aktion ausgeführt werden soll. Für weitere Details siehe mount(8).
aktiviert die Baumansicht, falls möglich. Diese Option wird bei Tabellen stillschweigend ignoriert, in denen die Eltern-Kind-Relation fehlt (beispielsweise fstab).
ignoriert Dateisysteme mit doppelten Einhängezielen, daher werden übereingehängte (overmounted) Einhängepunkte wirkungsvoll übergangen.
kürzt den Text in den Spalten nicht. Standardmäßig werden die Spalten TARGET, SOURCE, UUID, LABEL, PARTUUID und PARTLABEL nicht gekürzt. Diese Option deaktiviert die Textkürzung auch in allen anderen Spalten.
gibt kein [/Verzeichnis] in der Spalte SOURCE für Bind-Einhängungen oder Btrfs-Teildatenträger aus.
gibt eine obere Grenze der Zeitspanne in Millisekunden an, für die --poll blockiert.
überprüft den Inhalt der Einhängetabelle. Standardmäßig wird die Auswertbarkeit und Verwendbarkeit der Datei /etc/fstab überprüft. Sie können diese Option auch mit --tab-file verwenden. Außerdem können Sie eine Quelle (Gerät) oder ein Ziel (Einhängepunkt) angeben, um die Einhängetabelle zu filtern. Die Option --verbose bewirkt, dass die Ausgaben von Findmnt ausführlicher werden.
bewirkt, dass Findmnt mehr Informationen ausgibt (derzeit nur --verify).

UMGEBUNGSVARIABLEN

setzt den standardmäßigen Ort der Datei »fstab« außer Kraft.
setzt den standardmäßigen Ort der Datei »mtab« außer Kraft.
aktiviert die Fehlersuch-Ausgabe von Libmount.
aktiviert die Fehlerdiagnose-Ausgabe für Libsmartcols.
verwendet sichtbare Auffüllzeichen. Dafür muss LIBSMARTCOLS_DEBUG aktiviert sein.

BEISPIEL

gibt alle in /etc/fstab definierten NFS-Dateisysteme aus.
gibt alle in der Datei /etc/fstab aufgeführten Dateisysteme aus, deren Einhängepunktverzeichnis /mnt/foo ist. Außerdem werden Bind-Einhängungen ausgegeben, deren Quelle /mnt/foo ist.
gibt alle in der Datei /etc/fstab aufgeführten Dateisysteme aus, deren Einhängepunktverzeichnis /mnt/foo ist.
gibt alle in der Datei /etc/fstab aufgeführten Dateisysteme aus und wandelt die Markierungen LABEL= und UUID= in die echten Gerätenamen um.
gibt nur den Einhängepunkt aus, in dem das Dateisystem mit der Bezeichnung »/boot« eingehängt ist.
überwacht Einhängungen, Aushängungen, erneute Einhängungen und Verschiebungen von /mnt/foo.
wartet auf das Aushängen von /mnt/foo.
überwacht erneutes Einhängen im schreibgeschützten Modus aller Ext3-Dateisysteme.

AUTOREN

Karel Zak <kzak@redhat.com>

SIEHE AUCH

fstab(5), mount(8)

VERFÜGBARKEIT

Der Befehl findmnt ist Teil des Pakets util-linux, welches auf https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ verfügbar ist.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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Mai 2018 util-linux