- buster-backports 4.2.0-1~bpo10+2
- testing 4.2.0-1
- unstable 4.2.0-1
JOURNALD.CONF(5) | journald.conf | JOURNALD.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
journald.conf, journald.conf.d - Journal-Dienst-KonfigurationsdateienÜBERSICHT¶
/etc/systemd/journald.conf/etc/systemd/journald.conf.d/*.conf
/run/systemd/journald.conf.d/*.conf
/usr/lib/systemd/journald.conf.d/*.conf
BESCHREIBUNG¶
Diese Dateien konfigurieren verschiedene Parameter des Systemd-Journal-Dienstes systemd-journald.service(8). Siehe systemd.syntax(5) für eine allgemeine Beschreibung der Syntax.KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE¶
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung definiert. Daher wird eine Konfigurationsdatei nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Standardmäßig enthält die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ die Vorgaben als auskommentierten Hinweis für den Administrator. Diese Datei kann bearbeitet werden, um lokal Einstellungen zu ändern.Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnipsel in /usr/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik dazu verwenden kann, die von Lieferantenpaketen installierten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor jeder anderen aus den Konfigurationsverzeichnissen gelesen und hat die niedrigste Priorität; Einträge in einer Datei in jedem der Konfigurationsverzeichnisse setzen Einträge in der einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option festlegen. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge zusammengefasst, wie sie in den lexikographisch sortierten Dateien auftauchen. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Gedankenstrich voranzustellen, um die Anordnung der Dateien zu vereinfachen.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
OPTIONEN¶
Alle Optionen werden im Abschnitt »[Journal]« konfiguriert:Storage=
Compress=
Seal=
SplitMode=
RateLimitIntervalSec=, RateLimitBurst=
Falls ein Dienst Ratenbegrenzungen für sich selbst mittels LogRateLimitIntervalSec= und/oder LogRateLimitBurst= in systemd.exec(5) bereitstellt, werden diese Werte die hier festgelegten Einstellungen außer Kraft setzen.
SystemMaxUse=, SystemKeepFree=, SystemMaxFileSize=, SystemMaxFiles=, RuntimeMaxUse=, RuntimeKeepFree=, RuntimeMaxFileSize=, RuntimeMaxFiles=
SystemMaxUse= und RuntimeMaxUse= steuern, wieviel Plattenplatz das Journal maximal verwenden darf. SystemKeepFree= und RuntimeKeepFree= steuern, wieviel Plattenplatz Systemd-journald für andere Verwendungen frei lassen soll. systemd-journald wird beide Begrenzungen respektieren und den kleineren der beiden Werte verwenden.
Das erste Paar ist standardmäßig 10% und das zweite 15% der Größe des entsprechenden Dateisystems, aber jeder Wert ist auf 4 G begrenzt. Falls das Dateisystem fast voll ist und entweder SystemKeepFree= oder RuntimeKeepFree= überschritten sind, wenn Systemd-journald gestartet wird, wird die Grenze auf den Prozentwert, der tatsächlich frei ist, erhöht. Das bedeutet, falls vorher genug freier Platz war und die Journal-Dateien erstellt wurden und nachfolgend etwas anderes dazu führte, dass sich das Dateisystem auffüllte, Journald aufhört, mehr Platz zu verwenden, es aber auch nicht existierende Dateien entfernen wird, um den Platzverbrauch wieder zu verkleinern. Beachten Sie auch, dass nur archivierte Dateien zur Verringerung des durch Journal-Dateien benötigten Platzes gelöscht werden. Das bedeutet, dass nach Abschluss der Bereinigungsaktion tatsächlich mehr Platz verwandt sein könnte, als in SystemMaxUse= oder RuntimeMaxUse= als Begrenzung angegeben ist.
SystemMaxFileSize= und RuntimeMaxFileSize= steuern, wie groß einzelne Journal-Dateien maximal anwachsen dürfen. Dies beeinflusst die Granularität, in der Plattenplatz mittels Rotation zur Verfügung gestellt wird, d.h. die Löschung historischer Daten. Standardmäßig ein Achtel des mit SystemMaxUse= und RuntimeMaxUse= konfigurierten Wertes, so dass normalerweise sieben rotierte Journal-Dateien als historisch behalten werden.
Legen Sie Werte in Bytes fest oder verwenden Sie K, M, G, T, P, E als Einheiten für die festgelegten Größen (gleich 1024, 1024², … Byte). Beachten Sie, dass Größenbegrenzungen synchron erzwungen werden, wenn Journal-Dateien erweitert werden und es nicht notwendig ist, explizit zeitgesteuerte Rotationen auszulösen.
SystemMaxFiles= und RuntimeMaxFiles= steuern, wie viele einzelne Journal-Dateien maximal zu behalten sind. Beachten Sie, dass nur archivierte Dateien gelöscht werden, um die Anzahl der Dateien zu reduzieren, bis diese Begrenzung erreicht ist; aktive Dateien bleiben erhalten. Das bedeutet, dass effektiv insgesamt mehr Dateien nach der Bereinigungsaktion verbleiben könnten, als diese Begrenzung erlaubt.
MaxFileSec=
MaxRetentionSec=
SyncIntervalSec=
ForwardToSyslog=, ForwardToKMsg=, ForwardToConsole=, ForwardToWall=
MaxLevelStore=, MaxLevelSyslog=, MaxLevelKMsg=, MaxLevelConsole=, MaxLevelWall=
ReadKMsg=
TTYPath=
LineMax=
WEITERLEITUNG AN TRADITIONELLE SYSLOG-DAEMONS¶
Journal-Ereignisse können an andere Protokollier-Daemons auf zwei verschiedene Arten übertragen werden. Mit der ersten Methode werden Nachrichten sofort an ein Socket (/run/systemd/journal/syslog) weitergeleitet, an der der traditionelle Syslog-Daemon sie lesen kann. Diese Methode wird durch die Option ForwardToSyslog= gesteuert. Mit der zweiten Methode verhält sich ein Syslog-Demon wie ein normaler Journal-Client und liest Nachrichten aus den Journal-Dateien, ähnlich journalctl(1). Damit müssen Nachrichten nicht sofort gelesen werden, womit ein Protokollier-Daemon ermöglicht wird, der erst spät im Systemstartprozess gestartet wird und dann auf alle Nachrichten seit dem Start des Systems zugreifen kann. Zusätzlich sind ihm komplett-strukturierte Metadaten zugänglich. Diese Methode ist natürlich nur verfügbar, falls die Nachrichten überhaupt in einer Journal-Datei gespeichert werden. Daher wird sie nicht funktionieren, falls Storage=none gesetzt ist. Es sollte angemerkt werden, dass normalerweise die zweite Methode von Syslog-Daemons verwandt wird und daher die Option Storage=, und nicht die Option ForwardToSyslog= relevant ist.SIEHE AUCH¶
systemd(1), systemd-journald.service(8), journalctl(1), systemd.journal-fields(7), systemd-system.conf(5)ANMERKUNGEN¶
- 1.
- Durchsuchbare sequenzielle Schlüsselgeneratoren
ÜBERSETZUNG¶
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