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SYSTEMD.SCOPE(5) systemd.scope SYSTEMD.SCOPE(5)

BEZEICHNUNG

systemd.scope - Bereichs-Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

Bereich.scope

BESCHREIBUNG

Bereichs-Units werden nicht über Unit-Konfigurationsdateien konfiguriert, sondern werden nur programmatisch mittels der Bus-Schnittstellen von Systemd erstellt. Sie sind ähnlich zu Dateinamen benannt. Eine Unit, deren Namen auf »&.scope« endet, bezieht sich auf eine Bereichs-Unit. Bereichs-Units verwalten eine Gruppe von Systemprozessen. Anders als Dienste-Units verwalten Bereichs-Units extern erstellte Prozesse und erstellen selbst keine Prozesse mittels »fork«.

Der Hauptzweck von Bereichs-Units ist die Gruppierung von Arbeitsprozessen eines Systemdienstes für die Organisation und die Verwaltung von Ressourcen.

systemd-run --scope kann zum leichten Starten eines Befehls in einer neuen Bereichs-Unit von der Befehlszeile aus verwandt werden.

Siehe die Neue Control-Gruppen-Schnittstelle[1] für eine Einführung, wie für Programme Bereichs-Units eingesetzt werden können.

Beachten Sie, dass Bereichs-Units, anders als Dienste-Units, keinen »Hauptprozess« haben, alle Prozesse im Bereich sind äquivalent. Der Lebenszyklus der Bereichs-Unit ist nicht an die Lebensdauer eines bestimmten Prozesses gebunden, sondern an die Existenz von mindestestens einem Prozess im Bereich. Das bedeutet auch, dass der Exit-Status eines Prozesses nicht relevant für den Fehlerzustand der Bereichs-Unit ist. Bereichs-Units können weiterhin einen Fehlerzustand einnehmen, beispielsweise aufgrund von Ressourcenerschöpfung und dem Erreichen von Zeitüberschreitungen, aber nicht aufgrund unsauberer Beendigungen von Programmen innerhalb der Unit. Da die Prozesse, die als Bereichs-Unit verwaltet werden, im Allgemeinen Kindprozess des ursprünglichen Prozesses, der sie per Fork gestartet hat, bleiben, ist es auch die Aufgabe dieses Prozesses, ihre Exit-Status einzusammeln und entsprechend zu reagieren.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

Implizite Abhängigkeiten

Wie in systemd.resource-control(5) dokumentiert, können implizite Abhängigkeiten als Ergebnis von Ressourcensteuerungsparametern hinzugefügt werden.

Standardabhängigkeiten

Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:

•Bereichs-Units erhalten automatisch Abhängigkeiten vom Typ Conflicts= und Before= von shutdown.target. Dies stellt sicher, dass Bereichs-Units vor dem Herunterfahren entfernt werden. Nur Bereichs-Units, die in der frühen Systemstartphase oder im späten Herunterfahren involviert sind, sollten die Option DefaultDependencies= deaktivieren.

OPTIONEN

Bereichs-Dateien können einen Abschnit [Unit] enthalten, der in systemd.unit(5) beschrieben ist.

Bereichs-Units können einen Abschnitt »[Scope]« enthalten, der Informationen über den Bereich und die darin enthaltenen Units weitergibt. Eine Reihe von Optionen, die in diesem Abschnitt verwandt werden, werden auch von anderen Unit-Typen verwendet. Diese Optionen sind in systemd.kill(5) und systemd.resource-control(5) dokumentiert. Folgende Optionen sind spezifisch für den Abschnitt »[Scope]« von Bereichs-Units:

OOMPolicy=

Konfiguriert die Richtlinie für den Speichererschöpfungs- (OOM-)Killer. Beachten Sie, dass der OOM-Killer im Anwendungsraum systemd-oomd.service(8) eine flexiblere Lösung ist, die zu verhindern versucht, dass Speichererschöpfungssituationen im Anwendungsraum auftreten, nicht nur im Kernel.

Wenn unter Linux der Speicher so knapp wird, dass der Kernel Schwierigkeiten bekommt, Speicher für sich selbst zu reservieren, dann kann er sich entscheiden, laufende Prozesse zu beenden, um Speicher freizugeben und den Speicherdruck zu reduzieren. Diese Einstellung akzeptiert entweder continue, stop oder kill. Falls auf continue gesetzt und ein Prozess des Dienstes vom OOM-Killer beendet wird, wird dies protokolliert aber die Unit läuft weiter. Falls auf stop gesetzt, wird das Ereignis protokolliert, aber die Unit wird sauber durch den Diensteverwalter beendet. Falls auf kill gesetzt und einer der Prozesse der Unit wird durch den OOM-Killer beendet, wird der Kernel angewiesen, auch alle verbleibenden Prozesse der Unit durch Setzen des Attributes memory.oom.group auf 1 durch den OOM-Killer zu beenden; siehe auch die Kerneldokumentation[2].

Standardmäßig der Wert, auf den die Einstellung DefaultOOMPolicy= in systemd-system.conf(5) gesetzt ist, außer bei Units, bei denen Delegate= eingeschaltet ist, wo die Vorgabe continue ist.

Verwenden Sie die Einstellung OOMScoreAdjust=, um zu konfigurieren, ob Prozesse der Unit als bevorzugte oder weniger bevorzugte Kandidaten für Prozessbeendigungen durch die Logik des OOM-Killers von Linux betrachtet werden sollen. Siehe systemd.exec(5) für Details.

Diese Einstellung gilt auch für systemd-oomd(8). Ähnlich wie beim Kernel-OOM-Killer bestimmt diese Einstellung den Zustand der Unit, nachdem systemd-oomd(8) eine ihr zugeordnete Cgroup beendet hat.

RuntimeMaxSec=

Konfiguriert eine maximale Laufzeit für den Bereich. Falls dies verwandt wird und die Unit länger als die festgelegte Zeit aktiv war, wird sie beendet und in einen Fehlerzustand gebracht. Übergeben Sie »infinity« (die Vorgabe), um keine Laufzeitbegrenzung zu konfigurieren.

RuntimeRandomizedExtraSec=

Diese Option verändert RuntimeMaxSec= durch Erhöhung der maximalen Laufzeit mit einer gleichverteilten Dauer zwischen 0 und dem festgelegten Wert (in Sekunden). Falls RuntimeMaxSec= nicht festgelegt ist, wird diese Funktionalität deaktiviert.

Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemd-run(1), systemd.unit(5), systemd.resource-control(5), systemd.service(5), systemd.directives(7).

ANMERKUNGEN

1.
Neue Control-Gruppen-Schnittstellen
2.
Kernel-Dokumentation

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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