- buster 2.12-1
- buster-backports 4.10.0-1~bpo10+1
- testing 4.10.0-1
- unstable 4.10.0-1
RUNUSER(1) | Dienstprogramme für Benutzer | RUNUSER(1) |
BEZEICHNUNG¶
runuser - einen Befehl mit ersetzter Benutzer- und Gruppenkennung ausführenÜBERSICHT¶
runuser [Optionen] -u Benutzer [[--] Befehl [Argument…]]runuser [Optionen] [-] [Benutzer [Argument…]]
BESCHREIBUNG¶
runuser führt Befehle aus, wobei die Benutzer- und Gruppenkennung ersetzt werden. Wenn die Option -u nicht verwendet wird, dann weicht es auf eine su-kompatible Semantik aus und führt eine Shell aus. Der Unterschied zwischen den Befehlen runuser und su besteht darin, dass runuser nicht nach einem Passwort fragt (da es nur vom Benutzer Root ausgeführt werden darf) und eine andere PAM-Konfiguration verwendet. Der Befehl runuser muss nicht mit »set-user-ID«-Zugriffsrechten installiert werden.Falls die PAM-Sitzung nicht »required« ist, dann ist die empfohlene Lösung die Verwendung des Befehls setpriv(1).
Wenn es ohne Argumente aufgerufen wird, dann führt runuser in der Voreinstellung eine Shell als root aus.
Aus Gründen der Abwärtskompatibilität wechselt runuser das aktuelle Verzeichnis in der Voreinstellung nicht und setzt nur die Umgebungsvariablen HOME und SHELL (plus USER und LOGNAME, falls der Ziel-Benutzer nicht Root ist). Diese Version von runuser verwendet PAM für die Sitzungsverwaltung.
OPTIONEN¶
- -c, --command=Befehl
- übergibt den Befehl mit der Option -c an die Shell.
- -f, --fast
- übergibt -f an die Shell, was abhängig von der jeweiligen Shell nützlich sein kann oder nicht.
- -g, --group=Gruppe
- legt die primäre Gruppe fest. Diese Option ist dem Benutzer Root vorbehalten.
- -G, --supp-group=Gruppe
- gibt eine ergänzende Gruppe an. Diese Option ist nur für den Benutzer Root verfügbar. Die erste angegebene ergänzende Gruppe wir auch als primäre Gruppe verwendet, falls die Option --group nicht angegeben ist.
- -, -l, --login
- startet die Shell als Anmelde-Shell mit einer Umgebung ähnlich zu einer realen Anmeldung:
- o
- leert alle Umgebungsvariablen außer TERM und die durch --whitelist-environment festgelegten
- o
- initialisiert die Umgebungsvariablen HOME, SHELL, USER, LOGNAME und PATH
- o
- wechselt in das Home-Verzeichnis des Zielbenutzers.
- o
- setzt argv[0] der Shell auf »-«, um die Shell zur Anmelde-Shell zu machen.
- -m, -p, --preserve-environment
- bewahrt die gesamte Umgebung, das bedeutet, es setzt die Umgebungsvariablen HOME, SHELL, USER oder LOGNAME nicht. Die Option wird ignoriert, wenn --login verwendet wird.
- -s, --shell=Shell
- führt die angegebene Shell anstelle der Vorgabe aus. Die auszuführende Shell wird nach den folgenden Regeln in dieser Reihenfolge ausgewählt:
- o
- die durch --shell angegebene Shell
- o
- die in der Umgebungsvariable SHELL angegebene Shell, wenn die Option --preserve-environment nicht verwendet wird
- o
- die im »passwd«-Eintrag des Zielbenutzers angegebene Shell
- o
- /bin/sh
- Falls der Zielbenutzer eine eingeschränkte Shell hat (die nicht in /etc/shells aufgelistet ist), werden die die Option --shell und die Umgebungsvariable SHELL ignoriert, es sei denn, der aufrufende Benutzer ist Root.
- --session-command=Befehl
- ist gleichbedeutend mit -c, aber erzeugt keine neue Sitzung (nicht empfehlenswert).
- -w, --whitelist-environment=Liste
- setzt in der Kommata-getrennte Liste festgelegte Umgebungsvariablen nicht zurück, wenn die Umgebung für --login bereinigt wird. Die Positivliste wird für die Umgebungsvariablen HOME, SHELL, USER, LOGNAME und PATH ignoriert.
- -V, --version
- zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
- -h, --help
- zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.
KONFIGURATIONSDATEIEN¶
runuser liest die Konfigurationsdateien /etc/default/runuser und /etc/login.defs. Die folgenden Konfigurationseinträge sind für runuser von Bedeutung:ENV_PATH (Zeichenkette)
ENV_ROOTPATH (Zeichenkette)
ENV_SUPATH (Zeichenkette)
ALWAYS_SET_PATH (boolescher Wert)
Die Umgebungsvariable PATH kann auf Systemen, auf denen /bin und /sbin in /usr zusammengeführt sind, anders sein.
RÜCKGABEWERT¶
runuser gibt normalerweise den Exit-Status des Befehls zurück, den es ausgeführt hat. Wenn der Befehl durch ein Signal abgewürgt wurde, gibt runuser die Nummer des Signals plus 128 zurück.Von runuser erzeugte Exit-Status:
- 1
- Allgemeiner Fehler vor dem Ausführen des angeforderten Befehls
- 126
- Der angeforderte Befehl konnte nicht ausgeführt werden
- 127
- Der angeforderte Befehl wurde nicht gefunden
DATEIEN¶
- /etc/pam.d/runuser
- Standard-PAM-Konfigurationsdatei
- /etc/pam.d/runuser-l
- PAM-Konfigurationsdatei, falls --login angegeben wurde
- /etc/default/runuser
- runuser-spezifische logindef-Konfigurationsdatei
- /etc/login.defs
- Globale Logindef-Konfigurationsdatei
SIEHE AUCH¶
setpriv(1), su(1), login.defs(5), shells(5), pam(8)GESCHICHTE¶
Dieser Befehl runuser wurde von su aus den GNU Coreutils abgeleitet, welches auf einer Implementierung von David MacKenzie basiert, und dem Befehl runuser in Fedora von Dan Walsh.VERFÜGBARKEIT¶
Der Befehl runuser ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux Kernel-Archiv. heruntergeladen werden kann.ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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Juli 2014 | util-linux |