- bookworm 4.18.1-1
- bookworm-backports 4.24.0-2~bpo12+1
- testing 4.24.0-2
- unstable 4.24.0-2
rand(3) | Library Functions Manual | rand(3) |
BEZEICHNUNG¶
rand, rand_r, srand - Pseudo-Zufallszahlengenerator
BIBLIOTHEK¶
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
ÜBERSICHT¶
#include <stdlib.h>
int rand(void); void srand(unsigned int seed);
[[veraltet]] int rand_r(unsigned int *seedp);
rand_r():
Seit Glibc 2.24:
_POSIX_C_SOURCE >= 199506L
Glibc 2.23 und älter
_POSIX_C_SOURCE
BESCHREIBUNG¶
Die Funktion rand() gibt eine pseudo-zufällige Ganzzahl im Bereich 0 bis RAND_MAX inklusive zurück (d.h. dem mathematischen Bereich [0, RAND_MAX]).
Die Funktion srand() setzt ihr Argument als Seed (Zufallswert zum Erzeugen kryptografischer Schlüssel) für eine neue Reihe von pseudo-zufälligen Ganzzahlen ein, die von rand() zurückgegeben werden. Diese Sequenzen sind durch Aufruf von srand() mit dem selben Zufallsstartwert wiederholbar.
Wenn kein Zufallsstartwert angegeben wird, wird automatisch 1 als Zufallsstartwert für rand() genommen.
Die Funktion rand() ist nicht ablaufinvariant, da sie versteckten Status benutzt, der bei jedem Aufruf geändert wird. Dies ist möglicherweise nur der Zufallsstartwert, der beim nächsten Aufruf verwendet werden soll, oder etwas komplizierteres. Um ein reproduzierbares Verhalten für eine Anwendung mit Threads zu erhalten, muss dieser Status explizit gesetzt werden; dies kann mit der ablaufinvarianten Funktion rand_r() erledigt werden.
Wie rand() gibt rand_r() eine pseudo-zufällige Ganzzahl im Bereich [0, RAND_MAX] zurück. Das Argument seedp ist ein Zeiger auf einen unsigned int, der benutzt wird, um den Status zwischen Aufrufen zu speichern. Falls rand_r() mit dem gleichen Anfangswert für die Ganzzahl aufgerufen wird, auf die seedp zeigt, und der Wert zwischen den Aufrufen nicht verändert wurde, dann wird das Ergebnis die gleiche pseudo-zufällige Sequenz sein.
Der Wert, auf den das Argument seedp von rand_r() zeigt, stellt nur einen kleinen Anteil des Status bereit, daher wird diese Funktion nur ein schwacher Pseudo-Zufallsgenerator sein. Probieren Sie stattdessen drand48_r(3).
RÜCKGABEWERT¶
Die Funktionen rand() und rand_r() geben einen Wert zwischen 0 und RAND_MAX (inklusive) zurück. Die Funktion srand() gibt keinen Wert zurück.
ATTRIBUTE¶
Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
Schnittstelle | Attribut | Wert |
rand(), rand_r(), srand() | Multithread-Fähigkeit | MT-Sicher |
VERSIONEN¶
Die Versionen von rand() und srand() in der Linux C-Bibliothek benutzen den selben Zufallszahlengenerator wie random(3) und srandom(3), daher sollten niederwertige Bits genauso zufällig wie höherwertige Bits sein. Bei älteren Implementierungen von rand() sind niederwertige Bits jedoch viel weniger zufällig als höherwertige Bits. Benutzen Sie diese Funktion nicht in Anwendungen, die portierbar sein sollen, wenn ein hochwertiger Zufall benötigt wird. (Benutzen Sie stattdessen random(3).)
STANDARDS¶
GESCHICHTE¶
BEISPIELE¶
POSIX.1-2001 gibt das folgende Beispiel einer Implementierung von rand() und srand(), das vielleicht nützlich ist, wenn es darum geht, die gleiche Abfolge auf zwei unterschiedlichen Rechnern zu erhalten.
static unsigned long next = 1; /* es wird angenommen, dass RAND_MAX 32767 ist */ int myrand(void) {
next = next * 1103515245 + 12345;
return((unsigned)(next/65536) % 32768); } void mysrand(unsigned int seed) {
next = seed; }
Das folgende Programm kann benutzt werden, um eine pseudo-zufällige Sequenz anzuzeigen, die durch rand() erzeugt wird, wenn ein bestimmter Zufallsstartwert (Zufallswert zum Erzeugen kryptografischer Schlüssel) vorgegeben wird. Wenn der Zufallsstartwert als -1 angegeben wird, verwendet das Programm einen zufälligen Zufallsstartwert.
#include <stdio.h> #include <stdlib.h> int main(int argc, char *argv[]) {
int r;
unsigned int seed, nloops;
if (argc != 3) {
fprintf(stderr, "Usage: %s <seed> <nloops>\n", argv[0]);
exit(EXIT_FAILURE);
}
seed = atoi(argv[1]);
nloops = atoi(argv[2]);
if (seed == -1) {
seed = arc4random();
printf("seed: %u\n", seed);
}
srand(seed);
for (unsigned int j = 0; j < nloops; j++) {
r = rand();
printf("%d\n", r);
}
exit(EXIT_SUCCESS); }
SIEHE AUCH¶
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.
2. Mai 2024 | Linux man-pages 6.8 |