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BEZEICHNUNG¶
ftp
—
Dateiübertragungsprogramm für das
ARPANET
ÜBERSICHT¶
ftp
[Option
…] [Benutzer@host
[Port]]
BESCHREIBUNG¶
Ftp
ist die Benutzerschnittstelle
für den ARPANET -Standard »File Transfer Protocol«. Das
Programm ermöglicht dem Benutzer die Übertragung von Dateien
von und zu fernen Rechnern im Netzwerk. Der Benutzer
kann im Rechner nach einem »@« angegeben
werden.
OPTIONEN¶
Optionen können in der Befehlszeile oder an den Befehlsinterpreter übergeben werden.
-4
,--ipv4
- verwendet IPv4 für die Verbindung zu Rechnern.
-6
,--ipv6
- verwendet IPv6 für die Verbindung zu Rechnern.
-A
,--active
- aktiviert die Übertragung im Aktivmodus, Standard für
ftp
. -p
,--passive
- aktiviert die Übertragung im Passivmodus, Standard für
pftp
. --prompt
[Text]- zeigt eine Eingabeaufforderung für Befehle an (optional), selbst bei Ausführung ohne TTY.
-N
,--netrc
Dateiname- gibt eine spezifische Initialisierungsdatei an.
-v
,--verbose
- weist
ftp
an, ausführlichere Meldungen auszugeben und somit alle Antworten vom fernen Server anzuzeigen und einen Bericht über die Datenübertragungsstatistik zu erstellen. -t
,--trace
- aktiviert die Paketverfolgung.
-d
,--debug
- aktiviert Ausgaben zur Fehlerdiagnose.
-e
,--no-edit
- deaktiviert die Bearbeitung der Befehlszeile.
-n
,--no-login
- verhindert, dass
ftp
bei der ersten Verbindung versucht, sich automatisch anzumelden (»auto-login«). Ist die automatische Anmeldung aktiviert, prüftftp
die Datei .netrc (siehe nachfolgend) im Home-Verzeichnis des Benutzers auf einen Eintrag, der ein Konto auf dem fernen Rechner beschreibt. Ist kein Eintrag vorhanden, fordertftp
zur Eingabe des Anmeldenamens des fernen Rechners auf (Standard ist die Benutzeridentität auf dem lokalen Rechner) und fordert gegebenenfalls ein Passwort und ein Konto zur Anmeldung an. -i
,--no-prompt
- schaltet die interaktive Nachfrage während der Übertragung mehrerer Dateien ab.
-g
,--no-glob
- deaktiviert die Expandierung aller Suchmuster zu einer Liste von passenden Dateinamen.
--usage
- Zeigt eine kurze Gebrauchsinformation.
-
?,--help
- zeigt eine Hilfeliste an.
-V
,--version
- zeigt die Programmversion an.
AKTION¶
Der Client-Rechner (der mit einem Benutzer nach einem
»@« angegeben werden kann), mit dem
ftp
kommunizieren soll, kann in der Befehlszeile
angegeben werden. In diesem Fall versucht ftp
sofort, eine Verbindung zu einem FTP -Server auf diesem Rechner
herzustellen. Andernfalls wechselt ftp
in den
Befehlsinterpreter und wartet auf Benutzeranweisungen. Während
ftp
auf Benutzerbefehle wartet, wird die
Eingabeaufforderung »ftp>« angezeigt. Folgende Befehle
werden von ftp
erkannt:
!
[Befehl [Arg]]- ruft eine interaktive Shell auf dem lokalen Rechner auf. Falls Argumente vorhanden sind, wird das erste als direkt auszuführender Befehl interpretiert, die restlichen Argumente dienen als dessen Argumente.
$
Makro [Arg]- führt das angegebene Makro Makro aus, das mit
dem Befehl
macdef
definiert wurde. Argumente werden ohne Globbing an das Makro übergeben. Konto
[Passwort]- gibt ein zusätzliches Passwort an, das ein fernes System für den Zugriff auf Ressourcen benötigt, sobald die Anmeldung erfolgreich abgeschlossen ist. Wenn kein Argument angegeben ist, wird der Benutzer im Eingabemodus ohne Echo zur Eingabe eines Kontopassworts aufgefordert.
append
lokale-Datei [ferne-Datei]- hängt eine lokale Datei an eine Datei auf dem fernen Rechner an.
Wird die ferne-Datei nicht angegeben, wird der
lokale Dateiname zur Benennung der fernen Datei verwendet, nachdem er
durch eine
ntrans
- odernmap
-Einstellung geändert wurde. Die Dateiübertragung verwendet die aktuellen Einstellungen fürtype
,format
, undstructure
. ascii
- setzt den Dateiübertragungstyp
Typ
auf den Netzwerktyp ASCII. Dies ist der Standardtyp. bell
- bewirkt, dass nach jedem abgeschlossenen Dateiübertragungsbefehl die Systemglocke ertönt.
binary
- setzt den
Typ
der Dateiübertragung auf binär, um die Übertragung binärer Bilddateien zu ermöglichen. bye
- beendet die FTP -Sitzung mit dem fernen Server und beendet das
ftp
-Programm. Ein Dateiende beendet ebenfalls die Sitzung und beendet das Programm. case
- schaltet die Abbildung der Groß-/Kleinschreibung von Dateinamen auf
fernen Rechnern während
mget
-Befehlen um. Wenncase
aktiviert ist (Standard ist deaktiviert), werden Dateinamen von fernen Rechnern, die ausschließlich Großbuchstaben enthalten, im lokalen Verzeichnis in Kleinbuchstaben geschrieben. cd
Verzeichnis- ändert das Arbeitsverzeichnis auf dem fernen Rechner auf das angegebene Verzeichnis.
cdup
- ändert das Arbeitsverzeichnis des fernen Rechners in das übergeordnete Verzeichnis des aktuellen Arbeitsverzeichnisses des fernen Rechners.
chmod
Modus Datei- ändert den Zugriffsmodus der angegebenen Datei auf dem fernen System auf den angegebenen Modus.
close
- beendet die FTP -Sitzung mit dem fernen Server und kehrt zum Befehlszeileninterpreter zurück. Alle definierten Makros werden gelöscht.
cr
- aktiviert bzw. deaktiviert der Wagenrücklauf-Entfernung beim
Abrufen von ASCII-Dateien. Datensätze werden bei der
Übertragung von ASCII-Dateien durch eine
Wagenrücklauf-/Zeilenvorschub-Sequenz gekennzeichnet. Wenn
cr
aktiviert ist (Standard), werden Wagenrückläufe aus dieser Sequenz entfernt, um dem Datensatztrennzeichen (Unix-Einzelzeilenvorschub) zu entsprechen. Datensätze auf fernen Nicht-Unix-Systemen, können einzelne Zeilenvorschubzeichen enthalten; bei einer ASCII-Übertragung können diese Zeilenvorschubzeichen nur dann von einem Datensatztrennzeichen unterschieden werden, wenncr
deaktiviert ist. delete
Datei- löscht die angegebene Datei auf dem fernen Rechner.
debug
[Debug-Stufe]- schaltet den Debug-Modus um. Wenn eine optionale
Debug-Stufe angegeben ist, wird diese zum Festlegen
der Debug-Stufe verwendet. Bei aktiviertem Debugging gibt
ftp
jeden an den fernen Rechner gesendeten Befehl aus und stellt ihm die Zeichenkette »-->« voran. dir
[fernes-Verzeichnis] [lokale-Datei]- gibt eine Liste des Verzeichnisinhalts im
fernen-Verzeichnis aus und platziert die Ausgabe
optional in der lokalen-Datei. Bei aktivierter
interaktiver Eingabeaufforderung fordert
ftp
den Benutzer auf, zu bestätigen, dass das letzte Argument tatsächlich die lokale Zieldatei für die Ausgabe desVerzeichnisses
ist. Ist kein Verzeichnis angegeben, wird das aktuelle Arbeitsverzeichnis auf dem fernen Rechner verwendet. Ist keine lokale Datei angegeben oder ist die lokale-Datei gleich-
, erfolgt die Ausgabe auf das Terminal. disconnect
- ist ein Synonym für close.
epsv4
- schaltet die Nutzung von EPSV/EPRT für IPv4-Adressierung ein oder aus. Vorgabe ist »aus«.
form
Format- setzt das Dateiübertragungsformat auf das angegebene Format. Das einzige unterstützte Format ist »file«.
get
ferne-Datei [lokale-Datei]- ruft die ferne-Datei ab und speichert sie auf dem
lokalen Rechner. Wenn der lokale Dateiname nicht angegeben ist,
erhält die Datei denselben Namen wie auf dem fernen Rechner,
vorbehaltlich der Änderungen durch die aktuellen Einstellungen
für
case
, undnmap
. Die aktuellen Einstellungen fürtype
,form
,mode
undstructure
werden beim Übertragen der Datei verwendet. glob
- schaltet die Dateinamensexpansion für
mdelete
,mget
undmput
um. Wenn das Globbing mitglob
deaktiviert ist, werden die Dateinamenargumente wörtlich übernommen und nicht erweitert. Das Globbing fürmput
erfolgt wie in csh(1). Fürmdelete
undmget
wird jeder ferne Dateiname auf dem fernen Rechner separat erweitert, und die Listen werden nicht zusammengeführt. Die Expansion eines Verzeichnisnamens unterscheidet sich wahrscheinlich von der Expansion eines normalen Dateinamens: Das genaue Ergebnis hängt vom fernen Betriebssystem und FTP-Server ab und kann mitmls
ferne-Dateien überprüft werden. Hinweis:mget
undmput
sind nicht für die Übertragung ganzer Teilbäume von Dateien vorgesehen. Dies kann durch die Übertragung eines tar(1) -Archivs des Teilbaums (im Binärmodus) erfolgen. hash
[Größe]- aktiviert/deaktiviert die Ausgabe des Rautezeichens (»#«) für jeden übertragenen Datenblock. Die Größe eines Datenblocks kann optional angegeben werden; die Vorgabe ist 1024 Byte.
help
[Befehl]- gibt eine informative Meldung zur Bedeutung des angegebenen
Befehls aus. Wenn kein Argument angegeben ist, gibt
ftp
eine Liste der bekannten Befehle aus. idle
[Sekunden]- setzt den Inaktivitäts-Timer auf dem fernen Server auf die angegebene Anzahl Sekunden. Falls keine Sekunden angegeben werden, wird der aktuelle Inaktivitätstimer angezeigt.
image
- legt den Binärübertragungstyp fest.
ipv4
- wählt IPv4 als das einzige Adressierungsschema.
ipv6
- wählt IPv6 als das einzige Adressierungsschema.
ipany
- erlaubt sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressierung.
lcd
[Verzeichnis]- ändert das Arbeitsverzeichnis auf dem lokalen Rechner auf das angegebene Verzeichnis. Wird kein Verzeichnis angegeben, wird das Home-Verzeichnis des Benutzers verwendet.
lpwd
- gibt den Namen des aktuellen Arbeitsverzeichnisses auf dem lokalen Rechner aus.
ls
[fernes-Verzeichnis] [lokale-Datei]- gibt eine Liste des Inhalts eines Verzeichnisses auf dem fernen Rechner
aus. Die Liste enthält alle systemabhängigen Informationen,
die der Server einbezieht. Beispielsweise erzeugen die meisten
Unix-Systeme eine Ausgabe mit dem Befehl »ls -l«. (Siehe
auch
nlist
.) Wird das ferne-Verzeichnis nicht angegeben, wird das aktuelle Arbeitsverzeichnis verwendet. Ist die interaktive Eingabeaufforderung aktiviert, fordertftp
den Benutzer auf, zu bestätigen, dass das letzte Argument tatsächlich die lokale Zieldatei für die Ausgabe von »ls« ist. Ist keine lokale Datei angegeben oder ist lokale-Datei »-«, wird die Ausgabe auf das Terminal ausgegeben. macdef
Makroname- definiert ein Makro. Nachfolgende Zeilen werden als Makro
Makroname gespeichert; eine leere Zeile
(aufeinanderfolgende Zeilenumbrüche in einer Datei oder
Wagenrückläufe vom Terminal) beendet den Makro-Eingabemodus.
Es lassen sich maximal 16 Makros mit insgesamt 4096 Zeichen definieren.
Makros bleiben definiert, bis ein
close
-Befehl ausgeführt wird. Der Makroprozessor interpretiert »$« und »\« als Sonderzeichen. Ein »$« gefolgt von einer oder mehreren Zahlen wird durch das entsprechende Argument in der Makroaufruf-Befehlszeile ersetzt. Ein »$« gefolgt von einem »i« signalisiert dem Makroprozessor, dass das ausgeführte Makro in einer Schleife ausgeführt werden soll. Beim ersten Durchlauf wird »$i« durch das erste Argument in der Makroaufruf-Befehlszeile ersetzt, beim zweiten durch das zweite usw. Ein »\« gefolgt von einem beliebigen Zeichen wird durch dieses ersetzt. Verwenden Sie »\«, um eine Sonderbehandlung des »$« zu verhindern. mdelete
[Dateien]- löscht die angegebenen Dateien auf dem fernen Rechner.
mdir
ferne-Dateien lokale-Datei- agiert wie
dir
, wobei jedoch mehrere ferne Dateien angegeben werden können. Bei aktivierter interaktiver Eingabeaufforderung fordertftp
den Benutzer auf, zu bestätigen, dass das letzte Argument tatsächlich die lokale Zieldatei für den Empfang dermdir
-Ausgabe ist. mget
ferne-Dateien- expandiert die fernen-Dateien auf dem fernen Rechner
und führt für jeden so erzeugten Dateinamen ein
get
aus. Details zur Dateinamensexpansion finden Sie unterglob
. Die resultierenden Dateinamen werden dann entsprechend den Einstellungen fürcase
,ntrans
undnmap
verarbeitet. Die Dateien werden in das lokale Arbeitsverzeichnis übertragen, das mit »lcd Verzeichnis« geändert werden kann. Neue lokale Verzeichnisse können mit »&! mkdir Verzeichnis« erstellt werden. mkdir
Verzeichnisname- erstellt ein Verzeichnis dieses Namens auf dem fernen Rechner.
mls
ferne-Dateien lokale-Datei- agiert wie
nlist
, jedoch können mehrere ferne Dateien angegeben werden und die lokale-Datei muss angegeben werden. Bei aktivierter interaktiver Eingabeaufforderung fordertftp
den Benutzer auf, zu bestätigen, dass das letzte Argument tatsächlich die lokale Zieldatei für den Empfang dermls
-Ausgabe ist. mode
[Name]- setzt den Dateiübertragungsmodus auf den angegebenen Namen. Der Standardmodus ist »stream«.
modtime
Dateiname- zeigt den letzten Änderungszeitpunkt der Datei auf dem fernen Rechner.
mput
lokale-Dateien- expandiert Platzhalter in der Liste der lokalen Dateien, die als Argumente
angegeben sind und führt ein
put
für jede Datei in der sich ergebenden Liste aus. Sieheglob
für Details der Dateinamenexpansion. Die sich ergebenden Dateinamen werden dann anhand derntrans
- undnmap
-Einstellungen verarbeitet. newer
Dateiname- ruft die Datei nur ab, wenn der Änderungszeitpunkt der fernen Datei neuer ist als der der Datei auf dem aktuellen System. Existiert die Datei auf dem aktuellen System nicht, wird sie als neuer betrachtet. Anderenfalls ist dieser Befehl identisch mit get.
nlist
[fernes-Verzeichnis] [lokale-Datei]- gibt eine Liste der Dateien in einem Verzeichnis auf dem fernen Rechner
aus. Wird das ferne-Verzeichnis nicht angegeben,
wird das aktuelle Arbeitsverzeichnis verwendet. Bei aktivierter
interaktiver Eingabeaufforderung fordert
ftp
den Benutzer auf, zu bestätigen, dass das letzte Argument tatsächlich die lokale Zieldatei für die Ausgabe vonnlist
ist. Ist keine lokale Datei angegeben oder ist lokale-Datei-
, wird die Ausgabe an das Terminal gesendet. nmap
[Eingabemuster Ausgabemuster]- setzt oder deaktiviert den Mechanismus zur Dateinamenzuordnung. Wenn keine
Argumente angegeben sind, ist der Mechanismus zur Dateinamenzuordnung
deaktiviert. Bei Angabe von Argumenten werden ferne Dateinamen bei
mput
- undput
-Befehlen ohne Angabe eines Namens einer fernen Zieldatei zugeordnet. Bei Angabe von Argumenten werden lokale Dateinamen beimget
- undget
-Befehlen ohne Angabe eines Namens einer lokalen Zieldatei zugeordnet. Dieser Befehl ist nützlich, wenn eine Verbindung zu einem fernen Nicht-Unix-Rechner mit anderen Dateibenennungskonventionen oder -praktiken hergestellt wird. Die Zuordnung folgt dem durch Eingabemuster und Ausgabemuster festgelegten Muster. Das [Eingabemuster] ist eine Vorlage für eingehende Dateinamen (die möglicherweise bereits gemäß den Einstellungenntrans
undcase
verarbeitet wurden). Variablenvorlagen werden durch die Einbindung der Sequenzen `$1', `$2', ..., `$9' in das Eingabemuster erreicht. Verwenden Sie `\', um diese Sonderbehandlung des »$«-Zeichens zu verhindern. Alle anderen Zeichen werden wörtlich behandelt und dienen zur Bestimmung der Variablenwerte vonnmap
[Eingabemuster]. Beispiel: Beim Eingabemuster $1.$2 und dem fernen Dateinamen »mydata.data« hätte $1 den Wert »mydata« und $2 den Wert »data«. Das Ausgabemuster bestimmt den resultierenden zugeordneten Dateinamen. Die Sequenzen `$1', `$2', …, `$9' werden durch den jeweiligen Wert ersetzt, der sich aus der Vorlage Eingabemuster ergibt. Die Sequenz `$0' wird durch den ursprünglichen Dateinamen ersetzt. Zusätzlich wird die Sequenz ‘[seq1, seq2]’ durch ‘[seq1, seq2]’ ersetzt, wenn seq1 keine leere Zeichenkette ist; andernfalls wird sie durch seq2 ersetzt. Beispielsweise würde der Befehlnmap $1.$2.$3 [$1,$2].[$2,Datei]
den Ausgabedateinamen »myfile.data« für die Eingabedateinamen »myfile.data« und »myfile.data.old«, »myfile.file« für den Eingabedateinamen »myfile« und »myfile.myfile« für den Eingabedateinamen ».myfile« ergeben. Leerzeichen können in der Ausgabedatei enthalten sein, wie im Beispiel: `nmap $1 sed "s/ *$//" > $1'. Verwenden Sie das Zeichen »\«, um eine Sonderbehandlung der Zeichen »$«, »[«, »]« und »,« zu vermeiden.
ntrans
[Eingabezeichen [Ausgabezeichen]]- legt den Mechanismus zur Zeichenübersetzung in Dateinamen fest oder
hebt ihn auf. Wenn keine Argumente angegeben sind, ist der Mechanismus zur
Zeichenübersetzung in Dateinamen deaktiviert. Bei Angabe von
Argumenten werden Zeichen in Namen ferner Dateien bei
mput
- undput
-Befehlen ohne Angabe eines Namens einer fernen Zieldatei übersetzt. Bei Angabe von Argumenten werden Zeichen in lokalen Dateinamen beimget
- undget
-Befehlen ohne Angabe eines lokalen Zieldateinamens übersetzt. Dieser Befehl ist nützlich, wenn eine Verbindung zu einem fernen Nicht-Unix-Rechner mit anderen Dateibenennungskonventionen oder -praktiken hergestellt wird. Zeichen in einem Dateinamen, die mit einem der Eingabezeichen übereinstimmen, werden durch das entsprechende Ausgabezeichen ersetzt. Falls die Position des Zeichens in Eingabezeichens eine größere Zahl ist, als die Länge von Ausgabezeichen ist, dann wird das Zeichen aus dem Dateinamen gelöscht. open
Benutzer@Rechner [Port]- stellt eine Verbindung zum FTP -Server des angegebenen
Rechners her. Optional kann ein Benutzer angegeben
werden, indem er dem Rechner vorangestellt und durch
ein »@« vom Rechnernamen getrennt wird. Weiterhin kann
optional eine Portnummer angegeben werden. In diesem Fall versucht
ftp
, einen FTP -Server an diesem Port zu kontaktieren. Ist die Optionauto-login
aktiviert (Standard), versuchtftp
außerdem, den Benutzer automatisch am FTP -Server anzumelden (siehe unten). passive
- aktiviert/deaktiviert den passiven Modus. Ist der passive Modus aktiviert
(standardmäßig deaktiviert), sendet der FTP-Client
für alle Datenverbindungen den Befehl
PASV
anstelle des üblichen BefehlsPORT
. Der BefehlPASV
fordert den fernen Server auf, einen Port für die Datenverbindung zu öffnen und die Adresse dieses Ports zurückzugeben. Der ferne Server lauscht auf diesem Port, und der Client stellt eine Verbindung her. Beim traditionelleren BefehlPORT
lauscht der Client auf einem Port und sendet die Adresse an den fernen Server, der sich wieder mit ihm verbindet. Der passive Modus ist nützlich, wennftp
über einen Gateway-Router oder -Rechner verwendet wird, der die Richtung des Datenverkehrs steuert. (Beachten Sie, dass FTP-Server zwar gemäß RFC 1123 den BefehlPASV
unterstützen müssen, einige dies jedoch nicht tun.) prompt
- schaltet die interaktive Eingabeaufforderung ein oder aus. Interaktive
Eingabeaufforderungen werden bei mehreren Dateiübertragungen
angezeigt, damit der Benutzer Dateien selektiv abrufen oder speichern
kann. Ist die Eingabeaufforderung deaktiviert (Standardeinstellung:
aktiviert), werden alle Dateien mit
mget
odermput
übertragen und alle Dateien mitmdelete
gelöscht. proxy
FTP-Befehl- führt einen FTP-Befehl auf einer sekundären Steuerverbindung
aus. Dieser Befehl ermöglicht die gleichzeitige Verbindung zu zwei
fernen FTP-Servern, um Dateien zwischen ihnen zu übertragen. Der
erste
proxy
-Befehl sollte einopen
sein, um die sekundäre Steuerverbindung herzustellen. Geben Sie den Befehlproxy
? ein, um weitere FTP-Befehle anzuzeigen, die auf der sekundären Verbindung ausführbar sind. Die folgenden Befehle verhalten sich anders, wenn sie mitproxy
eingeleitet werden:open
definiert während der automatischen Anmeldung keine neuen Makros,close
löscht keine bestehenden Makrodefinitionen,get
undmget
übertragen Dateien vom Rechner der primären Steuerverbindung zum Rechner der sekundären Steuerverbindung, undput
,mput
undappend
übertragen Dateien vom Rechner der sekundären Steuerverbindung zum Rechnern der primären Steuerverbindung. Dateiübertragungen von Drittanbietern hängen von der Unterstützung des FTP-ProtokollsPASV
durch den Server der sekundären Steuerverbindung ab. put
lokale-Datei [ferne-Datei]- speichert eine lokale Datei auf dem fernen Rechner. Wenn keine
ferne-Datei angegeben wird, wird der lokale
Dateiname nach der Verarbeitung gemäß den Einstellungen
für
ntrans
odernmap
bei der Benennung der fernen Datei verwendet. Die Dateiübertragung verwendet die aktuellen Einstellungen fürtype
,format
, undstructure
. pwd
- gibt den Namen des aktuellen Arbeitsverzeichnisses auf dem fernen Rechner aus.
quit
- ist ein Synonym für
bye
. quote
Argument1 Argument2 …- Die angegebenen Argumente werden wörtlich an den fernen FTP -Server gesendet.
recv
ferne-Datei [lokale-Datei]- ist ein Synonym für
get
. reget
ferne-Datei [lokale-Datei]- verhält sich wie
get
, mit der Ausnahme, dass, wenn die lokale-Datei existiert und kleiner als die ferne-Datei ist, davon ausgegangen wird, dass die lokale-Datei eine teilweise übertragene Kopie der fernen-Datei ist und die Übertragung ab dem offensichtlichen Fehlerpunkt fortgesetzt wird. Dieser Befehl ist nützlich, wenn sehr große Dateien über Netzwerke übertragen werden, die anfällig für Verbindungsabbrüche sind. rhelp
[Befehlsname]- fordert Hilfe vom fernen FTP -Server an. Wenn ein Befehlsname angegeben ist, wird dieser auch an den Server übermittelt.
rstatus
[Dateiname]- zeigt ohne Argumente den Status des fernen Rechners an. Wenn ein Dateiname angegeben ist, wird der Status des Dateinamens auf dem fernen Rechner angezeigt.
rename
[von] [nach]- benennt die Datei von auf dem fernen Rechner in nach um.
reset
- leert die Antwortwarteschlange. Dieser Befehl synchronisiert die Befehls-/Antwortsequenzierung mit dem fernen FTP-Server neu. Eine Neusynchronisierung kann nach einer Verletzung des FTP-Protokolls durch den fernen Server erforderlich sein.
restart
Markierung- startet das unmittelbar folgende
get
oderput
an der angegebenen Markierung neu. Auf Unix-Systemen ist die Markierung üblicherweise eine Byte-Position in der Datei. rmdir
Verzeichnisname- löscht ein Verzeichnis auf der fernen Maschine.
runique
- schaltet die Speicherung von Dateien auf dem lokalen System mit
eindeutigen Dateinamen ein. Existiert bereits eine Datei mit dem gleichen
Namen wie der lokale Zieldateiname für einen
get
- odermget
-Befehl, wird eine ».1« an den Namen angehängt. Stimmt der resultierende Name mit einer anderen vorhandenen Datei überein, wird eine ».2« an den ursprünglichen Namen angehängt. Wird dieser Vorgang bis zu ».99« fortgesetzt, wird eine Fehlermeldung ausgegeben, und die Übertragung findet nicht statt. Der generierte eindeutige Dateiname wird gemeldet. Beachten Sie, dassrunique
keine Auswirkungen auf lokale Dateien hat, die durch einen Shell-Befehl generiert wurden (siehe unten). Die Standardeinstellung ist »off« (aus). send
lokale-Datei [ferne-Datei]- ist ein Synonym für
put
. sendport
- schaltet die Verwendung von
PORT
-Befehlen um. Standardmäßig versuchtftp
, beim Verbindungsaufbau für jede Datenübertragung einenPORT
-Befehl zu verwenden. Die Verwendung vonPORT
-Befehlen kann Verzögerungen bei der Durchführung mehrerer Dateiübertragungen vermeiden. Schlägt derPORT
-Befehl fehl, verwendetftp
den Standard-Datenport. Ist die Verwendung vonPORT
-Befehlen deaktiviert, wird nicht mehr versucht,PORT
-Befehle für jede Datenübertragung zu verwenden. Dies ist für bestimmte FTP -Implementierungen nützlich, diePORT
-Befehle zwar ignorieren, aber fälschlicherweise als akzeptiert anzeigen. site
Arg1 Arg2 …- Die angegebenen Argumente werden wörtlich als
SITE
-Befehl an den fernen FTP -Server gesendet. size
Datei- liefert die Größe der angegebenen Datei auf der fernen Maschine zurück.
status
- zeigt den aktuellen Status von
ftp
an. struct
[Strukturname]- setzt
struct
für die Dateiübertragung auf Standardmäßig wird die Struktur »stream« verwendet. sunique
- schaltet die Speicherung von Dateien auf fernen Rechnern unter eindeutigen
Dateinamen ein oder aus. Der ferne FTP-Server muss den FTP-Protokollbefehl
STOU
unterstützen, um erfolgreich abgeschlossen zu werden. Der ferne Server meldet einen eindeutigen Namen. Standardmäßig ist dies deaktiviert. system
- zeigt den Typ des Betriebssystems an, das auf der fernen Maschine läuft.
tenex
- stellt den Dateiübertragungstyp auf den für die Kommunikation mit TENEX -Maschinen erforderlichen ein.
trace
- aktiviert oder deaktiviert die Paketverfolgung.
type
[Name]- setzt den Dateiübertragungstyp
type
auf den angegebenen Namen. Wenn kein Typ angegeben ist, wird der aktuelle Typ ausgegeben. Der Standardtyp ist Netzwerktyp ASCII. umask
[neue-Maske]- setzt die Standard-Umask auf dem fernen Server auf die angegebene neue-Maske. Wenn die neue-Maske weggelassen wird, wird die aktuelle Umask ausgegeben.
user
Benutzername [Passwort] [Konto]- identifiziert Sie beim fernen FTP -Server. Falls kein
Passwort angegeben ist, aber der Server es
benötigt, wird der Benutzer von
ftp
dazu aufgefordert (nach Deaktivierung des lokalen Echos). Falls kein Konto -Feld angegeben ist und der FTP -Server es benötigt, wird der Benutzer dazu aufgefordert, es einzugeben. Ist ein Konto -Feld angegeben, wird nach Abschluss der Anmeldesequenz ein Kontobefehl an den fernen Server weitergeleitet, sofern dieser ihn nicht für die Anmeldung benötigt hat. Sofernftp
nicht mit deaktivierter Optionauto-login
aufgerufen wird, erfolgt dieser Vorgang automatisch bei der ersten Verbindung mit dem FTP -Server. verbose
- aktiviert/deaktiviert den ausführlichen Modus. Im ausführlichen Modus werden dem Benutzer alle Antworten des FTP -Servers angezeigt. Ist der ausführliche Modus aktiviert, werden nach Abschluss einer Dateiübertragung Statistiken zur Effizienz der Übertragung ausgegeben. Standardmäßig ist der ausführliche Modus aktiviert.
- ? [Befehl]
- ist ein Synonym für
help
.
Befehlsargumente, die Leerzeichen enthalten, können mit hochgestellten Anführungszeichen »"« versehen werden.
ABBRUCH VON DATEIÜBERTRAGUNGEN¶
Um eine Dateiübertragung abzubrechen, verwenden Sie die
Terminal-Unterbrechungstaste (normalerweise Strg+C). Sendende
Übertragungen werden sofort gestoppt. Empfangende
Übertragungen werden durch Senden des FTP-Protokollbefehls
ABOR
an den fernen Server gestoppt und alle weiteren
empfangenen Daten verworfen. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht,
hängt davon ab, ob der ferne Server die ABOR
-Verarbeitung unterstützt. Wenn der ferne Server den Befehl
ABOR
nicht unterstützt, wird erst dann eine
»ftp>«-Eingabeaufforderung angezeigt, wenn der ferne Server
die angeforderte Datei gesendet hat.
Die Unterbrechungs-Tastenfolge des Terminals wird ignoriert, wenn
ftp
eine lokale Verarbeitung abgeschlossen hat und
auf eine Antwort vom fernen Server wartet. Eine lange Verzögerung in
diesem Modus kann durch die oben beschriebene ABOR-Verarbeitung oder durch
unerwartetes Verhalten des fernen Servers, einschließlich
Verstößen gegen das FTP-Protokoll, entstehen. Wenn die
Verzögerung auf unerwartetes Verhalten des fernen Servers
zurückzuführen ist, muss das lokale
ftp
-Programm manuell beendet werden.
KONVENTIONEN FÜR DATEINAMEN¶
Dateien, die als Argumente an ftp
-Befehle
übergeben werden, werden nach den folgenden Regeln verarbeitet:
- Wenn der Dateiname als »-« angegeben ist, wird stdin (die Standardeingabe; zum Lesen) bzw. stdout (die Standardausgabe; zum Schreiben) verwendet.
- Wenn das erste Zeichen des Dateinamens ‘|’ ist, wird der
Rest des Arguments als Shell-Befehl interpretiert.
Ftp
startet dann eine Shell mit popen(3) und dem angegebenen Argument und liest (bzw. schreibt) von der Standardausgabe (bzw. Standardeingabe). Enthält der Shell-Befehl Leerzeichen, muss das Argument in Anführungszeichen gesetzt werden, z.B. "ls -lt". Ein besonders nützliches Beispiel für diesen Mechanismus ist: "dir more". - Wenn die oben genannten Prüfungen fehlschlagen und
»Globbing« aktiviert ist, werden lokale Dateinamen
gemäß den in csh(1) verwendeten Regeln
expandiert; vgl. den Befehl
glob
. Erwartet derftp
-Befehl eine einzelne lokale Datei (z.B.put
), wird nur der erste durch die »Globbing«-Operation generierte Dateiname verwendet. - Bei
mget
- undget
-Befehlen mit nicht angegebenen lokalen Dateinamen ist der lokale Dateiname der ferne Dateiname, der durch einecase
-,ntrans
- odernmap
-Einstellung geändert werden kann. Der resultierende Dateiname kann dann geändert werden, wennrunique
aktiviert ist. - Bei
mput
- undput
-Befehlen ohne angegebenen Namen der fernen Datei ist der ferne Dateiname der lokale Dateiname, der durch einentrans
- odernmap
-Einstellung geändert werden kann. Der resultierende Dateiname kann dann vom fernen Server geändert werden, wennsunique
aktiviert ist.
PARAMETER FÜR DATEIÜBERTRAGUNGEN¶
Die FTP-Spezifikation beinhaltet viele Parameter, die eine
Dateiübertragung beeinflussen können. Der
type
kann einer der folgenden sein:
»ascii«, »image« (binär),
»ebcdic« und »local bytesize« (meist für
PDP-10 und PDP-20). ftp
unterstützt die
Dateiübertragungstypen ASCII und Image sowie local byte size 8
für Übertragungen im tenex
-Modus.
ftp
unterstützt nur die
Standardwerte für die verbleibenden
Dateiübertragungsparameter: mode
,
form
und struct
.
UMGEBUNGSVARIABLEN¶
ftp
berücksichtigt die folgenden
Umgebungsvariablen:
SIEHE AUCH¶
GESCHICHTE¶
Der Befehl ftp
erschien in
4.2BSD.
FEHLER¶
Die korrekte Ausführung vieler Befehle hängt vom korrekten Verhalten des fernen Servers ab.
Ein Fehler bei der Behandlung von Wagenrückläufen im ASCII-Modus-Übertragungscode in 4.2BSD wurde behoben. Diese Korrektur kann allerdings zu fehlerhaften Übertragungen von Binärdateien zu und von 4.2BSD -Servern mit dem ASCII-Typ führen. Vermeiden Sie dieses Problem durch die Verwendung des Binär-Abbildtyps.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org
9. Februar 2019 | GNU Network Utilities |