- bookworm 4.18.1-1
- bookworm-backports 4.24.0-2~bpo12+1
- testing 4.24.0-2
- unstable 4.24.0-2
NETWORKD.CONF(5) | networkd.conf | NETWORKD.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
networkd.conf, networkd.conf.d - Globale Netzwerkkonfigurationsdateien
ÜBERSICHT¶
BESCHREIBUNG¶
Diese Konfigurationsdateien steuern die globalen Netzwerkparameter.
KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE¶
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung gesetzt. Daher wird eine Konfiguration nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Die Hauptkonfigurationsdatei wird aus einem der aufgeführten Verzeichnisse in der Prioritätsreihenfolge geladen, nur die zuerst gefundene Datei wird verwandt: /etc/systemd/, /run/systemd/, /usr/local/lib/systemd/ [1], /usr/lib/systemd/. Die Lieferantenversion der Datei enthält die Vorgaben als auskommentierte Hinweise für den Administrator. Lokal können diese Einstellungen durch die Erstellung von Ergänzungen, wie nachfolgend beschrieben, außer Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zweck kann die Hauptkonfigurationsdatei (oder eine Kopie in /etc/, falls sie in /usr/ ausgeliefert wird) auch bearbeitet werden, allerdings wird empfohlen, Ergänzungen für lokale Konfiguration zu verwenden, statt die Hauptkonfigurationsdatei zu verändern.
Zusätzlich zu der Hauptkonfigurationsdatei, werden Ergänzungs-Konfigurationsschnipsel aus /usr/lib/systemd/*.conf.d/, /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ und /etc/systemd/*.conf.d/ gelesen. Diese Ergänzungen haben Vorrang vor der Hauptkonfigurationsdatei und setzen diese außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei, die als letztes in der Sortierung folgt, Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge gesammelt, wie sie in den sortierten Dateien auftauchen.
Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Ergänzungen unter /usr/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Um Ergänzungen der Pakete außer Kraft zu setzen, müssen Ergänzungen verwandt werden, da die Hauptkonfigurationsdatei die niedrigste Priorität hat. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung zu vereinfachen. Dies definiert auch ein Konzept von Ergänzungsprioritäten, um es Betriebssystemlieferanten zu ermöglichen, Ergänzungen in einem bestimmten Bereich auszuliefern, der unterhalb des von Benutzern verwandten Bereichs liegt. Dies sollte das Risiko reduzieren, dass eine Paketergänzung versehentlich durch Benutzer definierte Ergänzungen außer Kraft setzt. Es wird empfohlen, den Bereich 10-40 für Ergänzungen in /usr/ und den Bereich 60-90 für Ergänzungen in /etc/ und /run/ zu verwenden um sicherzustellen, dass lokale und flüchtige Ergänzungen Priorität gegenüber Ergänzungen haben, die vom Betriebssystemlieferanten geliefert werden.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
[NETWORK]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Die folgenden Optionen sind im Abschnitt »[Network]« verfügbar:
SpeedMeter=
Hinzugefügt in Version 244.
SpeedMeterIntervalSec=
Hinzugefügt in Version 244.
ManageForeignRoutingPolicyRules=
Hinzugefügt in Version 249.
ManageForeignRoutes=
Hinzugefügt in Version 246.
ManageForeignNextHops=
Hinzugefügt in Version 256.
RouteTable=
Hinzugefügt in Version 248.
IPv4Forwarding=
Hinzugefügt in Version 256.
IPv6Forwarding=
Hinzugefügt in Version 256.
IPv6PrivacyExtensions=
Hinzugefügt in Version 254.
UseDomains=
Hinzugefügt in Version 256.
[IPV6ACCEPTRA]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Dieser Abschnitt konfiguriert die Vorgabeeinstellungen der »Neighbor Discovery«. Im Abschnitt [IPv6AcceptRA] sind die folgenden Optionen verfügbar:
UseDomains=
Hinzugefügt in Version 256.
[DHCPV4]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Dieser Abschnitt konfiguriert den vom DHCP-Protokoll verwandten Wert DHCP Unique Identifier (DUID). Das DHCPv4-Client-Protokoll sendet den IAID und DUID an den DHCP-Server, wenn es eine dynamische IPv4-Adresse erlangt. Das IAID und DUID erlauben einem DHCP-Server, die Maschine und die Schnittstelle eindeutig zu identifizieren, die eine DHCP-IP-Adresse erbitten. Zur Konfiguration von IAID und ClientIdentifier siehe systemd.network(5).
Die folgenden Optionen werden verstanden:
DUIDType=
Dies akzeptiert einen Ganzzahlwert im Bereich 0…65535 oder einen der folgenden Zeichenkettenwerte:
vendor
Hinzugefügt in Version 230.
uuid
Hinzugefügt in Version 230.
link-layer-time[:ZEIT], link-layer
Hinzugefügt in Version 240.
DUIDRawData= kann immer dazu verwandt werden, den tatsächlich verwandten DUID-Wert außer Kraft zu setzen.
Hinzugefügt in Version 230.
DUIDRawData=
Der hier angegebene DUID-Wert setzt den DUID-Wert, den systemd-networkd.service(8) aus der Maschinenkennung erstellt, außer Kraft. Um DUID pro Netz zu konfigurieren, siehe systemd.network(5). Der konfigurierte DHCP DUID sollte der Spezifikation in RFC 3315[4], RFC 6355[5] entsprechen. Um IAID zu konfigurieren, siehe systemd.network(5).
Beispiel 1. Ein DUIDType=vendor mit einem angepassten Wert
DUIDType=vendor DUIDRawData=00:00:ab:11:f9:2a:c2:77:29:f9:5c:00
Dies gibt eine 14-Byte-DUID, mit dem Typ DUID-EN (»00:02«), Enterprise-Zahl 43793 (»00:00:ab:11«) und Kennungswert »f9:2a:c2:77:29:f9:5c:00« an.
Hinzugefügt in Version 230.
UseDomains=
Hinzugefügt in Version 256.
[DHCPV6]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Dieser Abschnitt konfiguriert den vom DHCPv6-Protokoll verwandten Wert DHCP Unique Identifier (DUID). Das DHCPv6-Client-Protokoll sendet den DHCP Unique Identifier und den Interface Identity Association Identifier (IAID) an einen DHCPv6-Server, wenn es eine dynamische IPv6-Adresse erlangt. IAID und DUID erlauben einem DHCPv6-Server, die Maschine und die Schnittstelle eindeutig zu identifizieren, die eine DHCP-IP-Adresse erbitten. Zur Konfiguration von IAID siehe systemd.network(5).
Die folgenden Optionen werden verstanden:
DUIDType=, DUIDRawData=
Hinzugefügt in Version 249.
UseDomains=
Hinzugefügt in Version 256.
[DHCPSERVER]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
This section configures the default setting of the DHCP server. The following options are available in the [DHCPServer] section:
UseDomains=
Hinzugefügt in Version 256.
SIEHE AUCH¶
systemd(1), systemd.network(5), systemd-networkd.service(8), machine-id(5), sd_id128_get_machine_app_specific(3)
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- 💣💥🧨💥💥💣 Bitte beachten Sie, dass diese Konfigurationsdateien zu allen Zeiten verfügbar sein müssen. Falls /usr/local/ eine separate Partition ist, könnte diese während des frühen Systemstarts nicht verfügbar sein und darf dann nicht für Konfiguration verwandt werden.
- 2.
- IP Sysctl
- 3.
- RFC 3315
- 4.
- RFC 3315
- 5.
- RFC 6355
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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