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PPM-Formatspezifikation(5) | File Formats Manual | PPM-Formatspezifikation(5) |
BEZEICHNUNG¶
PPM - Netpbm-Farbbild-Format
BESCHREIBUNG¶
Dieses Programm ist Teil von netpbm(1).
Das PPM-Format ist der kleinste gemeinsame Nenner der Farbbild-Formate.
Es sollte erwähnt werden, dass dieses Format äußerst ineffizient ist. Es ist höchst redundant und enthält viele Informationen, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Außerdem beinhaltet dieses Format abgesehen von grundlegenden Farben nur wenig Bildinformationen. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls eine Verknüpfung mit einer Datei in diesem Format mit anderen unabhängigen Informationen herstellen müssen, um sie sinnvoll nutzen zu können. Allerdings ist es sehr einfach Programme zu schreiben und zu analysieren, die dieses Format verarbeiten.
Es ist darauf hinzuweisen, dass Dateien, abgesehen von der exakten Semantik der Musterwerte, häufig in jeder Hinsicht zu diesem Format konform sind. Diese Dateien sind durch ihre Art und Weise der Verwendung von PPM als Zwischenformat nützlich. Informell werden sie als PPM-Dateien bezeichnet. Aber um absolut genau zu sein sollten Sie die Abweichung zu echtem PPM angeben. Ein Beispiel ist »PPM, das die Farben Rot, Grün und Blau benutzt, wie sie auch der fragliche Scanner verwendet«.
Der Name »PPM« ist ein Akronym, das vom englischen »Portable-Pixel-Map« abgeleitet ist. Bilder in diesem Format (oder einem Vorgänger) wurden früher auch »Portable-Pixmaps« genannt.
DAS FORMAT¶
Die Formatdefinition ist wie folgt. Sie können die C-Unterprogramm-Bibliothek libnetpbm(1) verwenden, um das Format auf bequeme und exakte Art und Weise zu lesen und zu interpretieren.
Eine PPM-Datei besteht aus einer Reihe von einem oder mehreren PPM-Bildern. Vor, nach oder zwischen den Bildern befinden sich weder Daten, Begrenzungs- oder Füllzeichen.
Jedes PPM-Bild hat folgende Bestandteile:
- Eine »magische Zahl«, um den Dateityp zu identifizieren. Die »magische Zahl« eines PPM-Bildes sind die zwei Zeichen »P6«.
-
Leerraumzeichen (Leerzeichen, Tabulatoren, Wagenrückläufe, Zeilenumbrüche).
-
Eine Breite, dezimal in ASCII-Zeichen formatiert.
-
Leerraumzeichen.
-
Eine Höhe, wieder dezimal in ASCII.
-
Leerraumzeichen.
-
Der maximale Farbwert (»Maxwert«), wieder dezimal in ASCII. Er muss kleiner als 65536 und größer als Null sein.
- Ein einzelnes Leerraumzeichen (normalerweise ein Zeilenumbruch).
- Ein Raster von »Höhe« Reihen in der Reihenfolge von
oben nach unten. Jede Reihe besteht aus »Breite« Pixel von
links nach rechts. Jedes Pixel besteht aus den drei Werten für Rot,
Grün und Blau in dieser Reihenfolge. Jeder Wert wird durch eine
reine Binärzahl mit einem oder zwei Byte repräsentiert. Wenn
»Maxwert« kleiner als 256 ist, dann ist es ein Byte,
ansonsten sind es zwei Byte. Das höherwertige Byte ist das erste
Byte.
Eine Zeile in einem Bild ist horizontal. Eine Spalte ist vertikal. Die Pixel in dem Bild sind quadratisch und fortlaufend.
Die Musterwerte im Raster sind »nichtlinear«. Sie sind im Pixel proportional zur Intensität von Rot, Grün und Blau gemäß der Empfehlung ITU-R BT.709 und mit der Gamma-Funktion gemäß BT.709 gewichtet. (Diese Übertragungsfunktion spezifiziert die Zahl Gamma zu 2,2 und weist für niedrige Intensitäten einen linearen Bereich auf). Ein Wert von »Maxwert« für alle drei Musterwerte entspricht CIE-D65-weiß und ist die hellste Farbe in dem Farbraum, der zum dem Bild passt (der Farbraum entspricht der Menge aller Farben aller Bilder, mit denen dieses Bild verglichen werden könnte).
Der Wertebereich von Kanalwerten (16-240) von BT.709 ist für PPM irrelevant.
Die Empfehlung ITU-R BT.709 ist eine Umbenennung der früheren CCIR-Empfehlung 709. Als die CCIR um das Jahr 2000 in der ITU als ihrer Elternorganisation aufging, wurde der Standard umbenannt. Dieses Dokument hat sich früher auf den Standard als CIE-Empfehlung 709 bezogen. Heutzutage ist es aber unklar, ob die CIE jemals einen solchen Standard finanziert hat.
Beachten Sie, dass das neuere »sRGB« ein weiterer verbreiteter Farbraum ist. Eine gebräuchliche Variante von PPM verwendet diesen anstatt des spezifizierten Farbraums. Sie können pnmgamma(1) zur Umwandlung zwischen dieser Variante und echtem PPM verwenden.
Beachten Sie, dass eine gebräuchliche Variante vom PPM Format die Werte »linear« verwendet, dass heißt wie oben beschrieben, nur ohne die Gamma-Anpassung. pnmgamma(1) akzeptiert eine solche PPM-Variante als Eingabe und erzeugt echtes PPM als Ausgabe.
Zeichenketten, die mit einem »#« beginnen, können wie bei PBM(1) Kommentare sein.
Beachten Sie, dass Sie pamdepth(1) verwenden können, um zwischen dem Format mit einem Byte pro Wert und zwei Byte pro Wert zu konvertieren.
Alle Zeichen, auf die sich hier bezogen wird, sind ASCII-kodiert. »newline« (zu deutsch »Zeilenumbruch«) entspricht dem ASCII-Zeichen, das als »Line-Feed« oder »LF« bekannt ist. Ein »white space« (zu deutsch »Leerraumzeichen«) ist »Space« (Leerzeichen), »LF« (Zeilenumbruch), »TAB« (Tabulator), »VT« (vertikaler Tabulator) oder »FF« (Seitenvorschub) (dies dind die Zeichen, die die Funktion isspace() aus Standard-ANSI-C als »White Space« bezeichnet).
Gewöhnliches PPM¶
Es gibt eine weitere Version des PPM-Formats, die ziemlich selten ist: das »plain«-PPM-Format. Das obige Format, das im Allgemeinen als normal angesehen wird, ist als »raw«-PPM-Format (zu deutsch »roh«) bekannt. Lesen Sie die Diskussion in pbm(1) bezüglich der Beziehung zwischen dem »plain«- und dem »raw«-Format und ihrer Verwendung.
Die Unterschiede zu dem »plain«-Format sind folgende:
-
Es gibt genau ein Bild in einer Datei.
-
Die »magische Zahl« ist »P3« anstatt »P6«.
-
Jeder Wert in dem Raster wird durch eine ASCII-Dezimalzahl (von beliebiger Größe) dargestellt.
-
Jeder Wert in dem Raster hat sowohl vorab als auch abschließend ein Leerraumzeichen. Zwischen zwei Werten muss mindestens ein Leerraumzeichen stehen, es gibt aber keine maximale Anzahl. Es gibt keine besondere Trennung zwischen zwei Pixeln, nur die notwendige Trennung zwischen dem Blau-Wert eines Pixels zum Rot-Wert des nächsten Pixels.
-
Keine Zeile sollte länger als 70 Zeichen sein.
Hier ist ein kleines Beispielbild in diesem Format.
P3 # feep.ppm 4 4 15
0 0 0 0 0 0 0 0 0 15 0 15
0 0 0 0 15 7 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 15 7 0 0 0 15 0 15 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Es gibt am Ende jeder dieser Zeilen ein Zeilenumbruchzeichen.
Programme, die dieses Format lesen, sollten so nachsichtig wie möglich sein und alles akzeptieren, was entfernt nach einem PPM-Bild aussieht.
INTERNET-MEDIENTYP¶
Für PPM wurde kein Internet-Medientyp (auch MIME-Typ, Content-Typ) bei der IANA registriert, jedoch ist der Wert image/x-portable-pixmap gebräuchlich.
Beachten Sie, dass der PNM-Internet-Medientyp image/x-portable-anymap ebenfalls verwendet wird.
DATEINAME¶
Es gibt keine Anforderungen an den Namen einer PPM-Datei. Die Konvention ist aber, die Endung ».ppm« zu verwenden. In Fällen, in denen es unbequem ist, zwischen den verschiedenen Unterformaten von PNM zu unterscheiden, ist die Verwendung von »pnm« ebenfalls üblich.
KOMPATIBILITÄT¶
Vor April 2000 konnte der »Maxwert« einer PPM-Datei nicht größer als 255 sein. Es konnte deshalb nicht mehr als ein Byte pro Wert enthalten. Alte Programme verlassen sich möglicherweise darauf.
Vor Juli 2000 konnte in einer PPM-Datei maximal ein Bild enthalten sein. Deshalb ignorieren die meisten Werkzeuge zur Verarbeitung von PPM-Dateien sämtliche Daten nach dem ersten Bild; sie werden nicht eingelesen.
SIEHE AUCH¶
pnm(1), pgm(1), pbm(1), pam(1), Programme, die PPM verarbeiten(1)
URSPRUNG DES DOKUMENTS¶
Diese Handbuchseite wurde vom Netpbm-Werkzeug »makeman« aus der HTML-Quelle erstellt. Das Hauptdokument befindet sich unter
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Christoph Brinkhaus <c.brinkhaus@t-online.de> erstellt.
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9. Oktober 2016 | Netpbm-Dokumentation |