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SYSTEMD-SLEEP.CONF(5) | systemd-sleep.conf | SYSTEMD-SLEEP.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
systemd-sleep.conf, sleep.conf.d - Konfigurationsdatei für die Supendierung und den Ruhezustand
ÜBERSICHT¶
BESCHREIBUNG¶
systemd unterstützt vier allgemeine Energiesparmodi:
suspend
Hinzugefügt in Version 203.
hibernate
Hinzugefügt in Version 203.
hybrid-sleep
Hinzugefügt in Version 203.
suspend-then-hibernate
Falls das System über keinen Akku verfügt, würde es nach Ablauf von HibernateDelaySec= in den Schlafzustand versetzt. Falls nicht gesetzt ist die Vorgabe »2h«.
Falls das System über einen Akku verfügt und HibernateDelaySec= nicht gesetzt ist, werden Akku-Niedrig-Alarme (ACPI _BTP) zuerst versucht, um den Akkuprozentwert zu erkennen und das System für den Schlafzustand aufzuwecken. Falls nicht verfügbar oder HibernateDelaySec= gesetzt ist, würde das System regelmäßig aufwachen, um die Zeit zu prüfen und den Akkuprozentwert/die Entladungsrate zu erkennen. Die Rate wird zum Einplanen der nächsten Erkennung verwandt. Falls auch das nicht verfügbar ist, wird SuspendEstimationSec= als letzten Ausweg benutzt.
Hinzugefügt in Version 239.
Einstellungen in diesen Dateien bestimmen, welche Zeichenketten durch systemd-sleep(8) nach /sys/power/disk und /sys/power/state geschrieben werden, wenn systemd(1) versucht, das System zu suspendieren oder in den Ruhezustand zu bringen. Siehe systemd.syntax(7) für eine allgemeine Beschreibung der Syntax.
KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE¶
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung gesetzt. Daher wird eine Konfiguration nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Die Hauptkonfigurationsdatei wird aus einem der aufgeführten Verzeichnisse in der Prioritätsreihenfolge geladen, nur die zuerst gefundene Datei wird verwandt: /etc/systemd/, /run/systemd/, /usr/local/lib/systemd/ [1], /usr/lib/systemd/. Die Lieferantenversion der Datei enthält die Vorgaben als auskommentierte Hinweise für den Administrator. Lokal können diese Einstellungen durch die Erstellung von Ergänzungen, wie nachfolgend beschrieben, außer Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zweck kann die Hauptkonfigurationsdatei (oder eine Kopie in /etc/, falls sie in /usr/ ausgeliefert wird) auch bearbeitet werden, allerdings wird empfohlen, Ergänzungen für lokale Konfiguration zu verwenden, statt die Hauptkonfigurationsdatei zu verändern.
Zusätzlich zu der Hauptkonfigurationsdatei, werden Ergänzungs-Konfigurationsschnipsel aus /usr/lib/systemd/*.conf.d/, /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ und /etc/systemd/*.conf.d/ gelesen. Diese Ergänzungen haben Vorrang vor der Hauptkonfigurationsdatei und setzen diese außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei, die als letztes in der Sortierung folgt, Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge gesammelt, wie sie in den sortierten Dateien auftauchen.
Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Ergänzungen unter /usr/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Um Ergänzungen der Pakete außer Kraft zu setzen, müssen Ergänzungen verwandt werden, da die Hauptkonfigurationsdatei die niedrigste Priorität hat. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung zu vereinfachen. Dies definiert auch ein Konzept von Ergänzungsprioritäten, um es Betriebssystemlieferanten zu ermöglichen, Ergänzungen in einem bestimmten Bereich auszuliefern, der unterhalb des von Benutzern verwandten Bereichs liegt. Dies sollte das Risiko reduzieren, dass eine Paketergänzung versehentlich durch Benutzer definierte Ergänzungen außer Kraft setzt. Es wird empfohlen, den Bereich 10-40 für Ergänzungen in /usr/ und den Bereich 60-90 für Ergänzungen in /etc/ und /run/ zu verwenden um sicherzustellen, dass lokale und flüchtige Ergänzungen Priorität gegenüber Ergänzungen haben, die vom Betriebssystemlieferanten geliefert werden.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
OPTIONEN¶
Die nachfolgenden Optionen können im Abschnitt »[Sleep]« von /etc/systemd/sleep.conf oder einer sleep.conf.d-Datei konfiguriert werden:
AllowSuspend=, AllowHibernation=, AllowHybridSleep=, AllowSuspendThenHibernate=
Falls AllowHibernation=no oder AllowSuspend=no verwandt wird, impliziert dies AllowSuspendThenHibernate=no und AllowHybridSleep=no, da diese Methoden intern sowohl Suspendierung als auch den Ruhezustand verwenden. AllowSuspendThenHibernate=yes und AllowHybridSleep=yes können dazu verwandt werden, diese bestimmten Modi außer Kraft zu setzen und sie zu aktivieren.
Hinzugefügt in Version 240.
SuspendState=
Die erlaubte Menge der Werte wird vom Kernel bestimmt und wird in der Datei selbst angezeigt (verwenden Sie cat /sys/power/state zur Anzeige). Siehe Grundlegende Sysfs-Schnittstellen für Systemsuspend und -ruhezustand[2] für weitere Details.
systemd-suspend-then-hibernate.service(8) verwendet diesen Wert beim Suspendieren.
Hinzugefügt in Version 203.
HibernateMode=
Die erlaubte Menge der Werte wird vom Kernel bestimmt und wird in der Datei selbst angezeigt (verwenden Sie cat /sys/power/disk zur Anzeige). Siehe die Kernel-Dokumentation Grundlegende Sysfs-Schnittstellen für Systemsuspend und -ruhezustand[2] für weitere Details.
systemd-suspend-then-hibernate.service(8) verwendet den Wert von HibernateMode= beim Ruhezustand.
Hinzugefügt in Version 203.
MemorySleepMode=
Die erlaubte Menge der Werte wird vom Kernel bestimmt und wird in der Datei selbst angezeigt (verwenden Sie cat /sys/power/mem_sleep zur Anzeige). Siehe die Kernel-Dokumentation Grundlegende Sysfs-Schnittstellen für Systemsuspend und -ruhezustand[2] für weitere Details.
Hinzugefügt in Version 256.
HibernateDelaySec=
Hinzugefügt in Version 239.
SuspendEstimationSec=
Hinzugefügt in Version 253.
BEISPIEL: FREEZE¶
Beispiel: um den in Linux 3.9 hinzugefügten Modus »freeze« auszunutzen, können Sie systemctl suspend wie folgt verwenden:
[Sleep] SuspendState=freeze
SIEHE AUCH¶
systemd-sleep(8), systemd-suspend.service(8), systemd-hibernate.service(8), systemd-hybrid-sleep.service(8), systemd-suspend-then-hibernate.service(8), systemd(1), systemd.directives(7)
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- 💣💥🧨💥💥💣 Bitte beachten Sie, dass diese Konfigurationsdateien zu allen Zeiten verfügbar sein müssen. Falls /usr/local/ eine separate Partition ist, könnte diese während des frühen Systemstarts nicht verfügbar sein und darf dann nicht für Konfiguration verwandt werden.
- 2.
- Grundlegende Sysfs-Schnittstellen für Systemsuspend und -ruhezustand
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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systemd 256.5 |