Scroll to navigation

SYSTEMD.MOUNT(5) systemd.mount SYSTEMD.MOUNT(5)

BEZEICHNUNG

systemd.mount - Einhänge-Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

mount.mount

BESCHREIBUNG

Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Name in ».mount« endet, kodiert Informationen über einen durch Systemd gesteuerten und überwachten Dateisystemeinhängepunkt.

Diese Handbuchseite führt die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf. Siehe systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien. Die gemeinsamen Konfigurationseinträge werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und »[Install]« konfiguriert. Die Einhänge-spezifischen Konfigurationsoptionen werden in dem Abschnitt »[Mount]« konfiguriert.

Zusätzliche Optionen sind in systemd.exec(5), das die Ausführungsumgebung, in der das Programm mount(8) ausgeführt wird und in systemd.kill(5), das die Art der Beendigung des Prozesses definiert und in systemd.resource-control(5), das die Ressourcensteuerungseinstellungen für die Prozesse des Dienstes konfiguriert, aufgeführt.

Beachten Sie, dass die Optionen User= und Group= für Einhänge-Units nicht nützlich sind. Systemd übergibt zwei Parameter an mount(8): den Wert von What= und Where=. Beim Aufruf auf diese Art liest mount(8) keine Optionen aus /etc/fstab und muss als UID 0 ausgeführt werden.

Einhänge-Units müssen nach dem Einhängepunkt, den sie steuern, benannt sein. Beispiel: Der Einhängepunkt /home/lennart muss in einer Unit-Datei home-lennart.mount konfiguriert werden. Für Details über die Maskierungslogik, die zur Umwandlung von Dateisystempfaden in einen Unit-Namen verwandt wird, siehe systemd.unit(5). Beachten Sie, dass für Einhänge-Units keine Vorlagen benutzt werden können und dass es auch nicht möglich ist, mehrere Namen zu einer Einhänge-Unit hinzuzufügen, indem auf sie Symlinks zu ihrer Unit-Datei erstellt werden.

Optional kann eine Einhänge-Unit von einer Automount-Unit begleitet werden, um bedarfsgesteuertes oder paralleles Einhängen zu ermöglichen. Siehe systemd.automount(5).

Zur Laufzeit (unabhängig von Unit-Dateien oder /etc/fstab) erstellte Einhängepunkte werden von Systemd überwacht und werden wie andere Einhänge-Units in Systemd auftauchen. Siehe die Beschreibung von /proc/self/mountinfo in proc(5).

Einige Dateisysteme verfügen über besondere Semantiken wie API-Dateisysteme für Kernel-zu-Anwendungsebene- und Anwendungsebene-zu-Anwendungsebene-Schnittstellen. Einige können nicht über Einhänge-Units geändert werden und können nicht deaktiviert werden. Für eine längere Diskussion siehe API-Dateisysteme[1].

Der Befehl systemd-mount(1) erlaubt von der Befehlszeile die dynamische und flüchtige Erstellung der .mount- und .automount-Units.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

Implizite Abhängigkeiten

Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:

•Falls eine Einhänge-Unit unterhalb einer anderen Einhänge-Unit in der Dateisystemhierarchie ist, werden sowohl eine Bedingungsabhängigkeit als auch eine Ordnungsabhängigkeit zwischen beiden Units automatisch erstellt.

•Durch Blockgeräte hinterlegte Dateisysteme erhalten automatische Abhängigkeiten vom Typ Requires=, StopPropagatedFrom= und After= von der Geräte-Unit, die das Blockgerät kapselt (siehe x-systemd.device-bound= zu Details).

•Falls traditionelle Dateisystemquota für einen Einhängepunkt aktiviert ist, werden automatisch Abhängigkeiten Wants= und Before= von systemd-quotacheck.service und quotaon.service hinzugefügt.

•Zusätzliche implizite Abhängigkeiten als Ergebnis der Ausführung und der gemäß systemd.exec(5) und systemd.resource-control(5) dokumentierten Ressourcen-Steuerungsparameter können hinzugefügt werden.

Standardabhängigkeiten

Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:

•Alle Einhänge-Units erlangen automatische Before= und Conflicts= von umount.target, um während des Herunterfahren des Systems beendet zu werden.

•Mount units referring to local file systems automatically gain an After= dependency on local-fs-pre.target, and a Before= dependency on local-fs.target unless one or more mount options among nofail, x-systemd.wanted-by=, and x-systemd.required-by= is set. See below for detailed information.

Additionally, an After= dependency on swap.target is added when the file system type is "tmpfs".

•Netzwerk-Einhänge-Units erlangen automatisch After=-Abhängigkeiten von remote-fs-pre.target, network.target sowie After=- und Wants=-Abhängigkeiten von network-online.target und, sofern eine oder mehrere der Optionen nofail, x-systemd.wanted-by= und x-systemd.required-by= nicht gesetzt sind, eine Abhängigkeit Before= von remote-fs.target.

Einhänge-Units, die sich auf lokale und Netzwerk-Dateisysteme beziehen, werden durch ihre Dateisystemspezifikation unterschieden. In einigen Fällen reicht dies nicht aus (beispielsweise für Netzwerkblockgeräte-basierende Einhängungen, wie iSCSI). In diesem Fällen kann _netdev zu der Einhängeoptionszeichenkette der Unit hinzugefügt werden, wodurch Systemd gezwungen wird, diese Einhänge-Unit als Netzwerk-Einhängung zu betrachten.

FSTAB

Einhänge-Units können entweder über Unit-Dateien oder mittels /etc/fstab (siehe fstab(5) für Details) konfiguriert werden. In /etc/fstab aufgeführte Einhängungen werden beim Systemstart oder wenn die Konfiguration des Systemverwalters neu gestartet wird dynamisch in native Units umgewandelt. Im Allgemeinen ist die Konfiguration der Einhängepunkte durch /etc/fstab der bevorzugte Ansatz, um Einhängungen durch Menschen zu verwalten. Für Werkzeuge sollte das Schreiben von Einhänge-Units gegenüber der Bearbeitung von /etc/fstab bevorzugt werden. Siehe systemd-fstab-generator(8) für Details über die Umwandlung von /etc/fstab in Einhänge-Units.

Die in nfs(5) dokumentierte NFS-Einhängeoption bg für Hintergrundeinhängungen wird durch systemd-fstab-generator erkannt und die Optionen werden umgewandelt, so dass Systemd die Auftragssteuerungskonsequenzen dieser Option erfüllt. Insbesondere agiert systemd-fstab-generator als ob »x-systemd .mount-timeout=infinity,retry=10000« der Optionsliste vorangestellt und »fg,nofail« ihr angehängt worden wäre. Abhängig von den bestimmten Anforderungen kann es geeignet sein, einige dieser Optionen explizit bereitzustellen oder statt von »bg« von der unten beschriebenen Option »x-systemd.automount« Gebrauch zu machen.

Beim Lesen von /etc/fstab werden ein paar besondere Einhängeoptionen durch Systemd verstanden, die beeinflussen, wie für Einhängepunkte Abhängigkeiten erstellt werden. Systemd wird Abhängigkeiten vom Typ Wants= oder Requires= (siehe die Option nofail unten) von entweder local-fs.target oder remote-fs.target erstellen, abhängig davon, ob das Dateisystem lokal oder fern ist.

x-systemd.requires=

Konfiguriert eine Abhängigkeit Requires= und After= zwischen der erstellten Einhänge-Unit und einer anderen Systemd-Unit, wie einer Geräte- oder Einhänge-Unit. Das Argument sollte ein Unit-Name oder ein absoluter Pfad zu einem Geräteknoten oder Einhängepunkt sein. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Diese Option ist insbesondere für Einhängepunkterklärungen nützlich, die die Existenz eines zusätzlichen Gerätes benötigen (wie ein externes Journal-Gerät für ein Journal-Dateisystem) oder das Vorhandensein eines zusätzlichen Einhängepunktes (wie ein Überlagerungsdateisystem, das mehrere Einhängepunkte zusammenführt). Siehe After= und Requires= in systemd.unit(5) für Details.

Beachten Sie, dass diese Option immer nur für die erstellte Einhänge-Unit gilt, unabhängig davon, ob x-systemd.automount festgelegt wurde.

Hinzugefügt in Version 220.

x-systemd.before=, x-systemd.after=

Konfiguriert in der erstellen Einhänge-Unit eine Abhängigkeit Before= oder After= auf eine andere Systemd-Unit, wie einem Einhängepunkt. Das Argument sollte ein Unit-Name oder ein absoluter Pfad zu einem Einhängepunkt sein. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Diese Option ist insbesondere für Einhängepunkte nützlich, die mit der Option nofail deklariert sind und asynchron eingehängt werden, aber vor oder nach dem Starten einer Unit eingehängt sein müssen, beispielsweise für local-fs.target unit. Siehe Before= und After= in systemd.unit(5) für Details.

Beachten Sie, dass diese Optionen immer nur für die erstellte Einhänge-Unit gelten, unabhängig davon, ob x-systemd.automount festgelegt wurde.

Hinzugefügt in Version 233.

x-systemd.wanted-by=, x-systemd.required-by=

In the created mount unit, configures a WantedBy= or RequiredBy= dependency on another unit. This option may be specified more than once. If this is specified, the default dependencies (see above) other than umount.target on the created mount unit, e.g. local-fs.target, are not automatically created. Hence it is likely that some ordering dependencies need to be set up manually through x-systemd.before= and x-systemd.after=. See WantedBy= and RequiredBy= in systemd.unit(5) for details.

Hinzugefügt in Version 245.

x-systemd.wants-mounts-for=, x-systemd.requires-mounts-for=

Konfiguriert eine Abhängigkeit RequiresMountsFor= oder WantsMountsFor= zwischen der erstellten Einhänge-Unit und anderen Einhänge-Units. Das Argument muss ein absoluter Pfad sein. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Siehe RequiresMountsFor= oder WantsMountsFor= in systemd.unit(5) für Details.

Hinzugefügt in Version 220.

x-systemd.device-bound=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr oder kein Argument, wird eine BindsTo=-Abhängigkeit auf das zugrundeliegende Gerät gesetzt. Falls falsch, wird die Einhänge-Unit nicht gestoppt, egal ob das zugrundeliegende Gerät noch vorhanden ist. Das ist ist nützlich, wenn unterhalb des Dateisystems Laufwerksverwalter (»volume managers«) liegen. Falls nicht gesetzt und die Einhängung aus Unit-Fragementen stammt, d.h. aus /etc/fstab durch systemd-fstab-generator(8) erstellt oder aus einer manuell konfgurierten Einhänge-Unit geladen wurde, wird eine Kombination aus Requires=- und StopPropagatedFrom=-Abhängigkeiten auf das zugrundeliegende Gerät gesetzt. Falls nicht, wird nur Requires= verwandt.

Hinzugefügt in Version 233.

x-systemd.automount

Für dieses Dateisystem wird eine Automount-Unit erstellt. Siehe systemd.automount(5) für Details.

Hinzugefügt in Version 215.

x-systemd.idle-timeout=

Konfiguriert die Leerlaufzeitüberschreitung für Automount-Units. Siehe TimeoutIdleSec= in systemd.automount(5) für Details.

Hinzugefügt in Version 220.

x-systemd.device-timeout=

Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Auftauchen eines Gerätes warten soll, bevor es bei einem Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen Sie explizit eine Einheit wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

Hinzugefügt in Version 215.

x-systemd.mount-timeout=

Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Beenden eines Einhängebefehls warten soll, bevor es bei einem Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen Sie explizit eine Einheit wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

Siehe TimeoutSec= unten für Details.

Hinzugefügt in Version 233.

x-systemd.makefs

Das Dateisystem wird auf dem Gerät initialisiert. Falls das Gerät nicht »leer« ist, d.h. es eine Signatur enthält, wird die Aktion übersprungen. Es wird daher erwartet, dass diese Option erhalten bleibt, selbst nachdem das Gerät initialisiert wurde.

Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

Siehe systemd-makefs@.service(8).

wipefs(8) kann zum Entfernen jeglicher Signatur von einem Blockgerät genutzt werden, um x-systemd.makefs zur Reinitialisierung des Geräts zu zwingen.

Hinzugefügt in Version 236.

x-systemd.growfs

Das Dateisystem wird vergrößert, um das gesamte Blockgerät zu belegen. Falls das Dateisystem bereits bei maximaler Größe ist, wird keine Aktion durchgeführt. Es wird daher erwartet, dass diese Option erhalten bleibt, selbst nachdem das Dateisystem vergrößert wurde. Nur bestimmte Dateisysteme werden unterstützt, siehe systemd-makefs@.service(8) für Details.

Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

Hinzugefügt in Version 236.

x-systemd.pcrfs

Misst Dateisystemidentitätsinformationen (Einhängepunkt, -typ, Bezeichnung, UUID, Partitions-Bezeichnung, Partitions-UUID) in PCR 15, nachdem das Dateisystem eingehängt wurde. Dies stellt sicher, dass die Dienste systemd-pcrfs@.service(8) oder systemd-pcrfs-root.service von dem Einhängepunkt hereingezogen werden.

Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist. Sie wird auch für die durch systemd-gpt-auto-generator(8) ermittelten Partitionen für root und /usr/ impliziert.

Hinzugefügt in Version 253.

x-systemd.rw-only

Falls es der Einhängeaktion nicht gelingt, das Dateisystem schreibbar einzuhängen, versucht sie normalerweise, das Dateisystem stattdessen schreibgeschützt einzuhängen. Diese Option deaktiviert dieses Verhalten und führt dazu, dass das Einhängen stattdessen sofort fehlschlägt. Diese Option wird in die Einstellung ReadWriteOnly= in einer Unit-Datei übersetzt.

Hinzugefügt in Version 246.

_netdev

Normalerweise wird der Dateisystemtyp verwandt, um zu bestimmen, ob eine Einhängung eine »Netzeinhängung« ist, d.h. ob sie nach der Verfügbarkeit des Netzes gestartet werden soll. Durch Verwendung dieser Option wird diese Erkennung außer Kraft gesetzt und angegeben, dass diese Einhängung ein Netzwerk benötigt.

Netzeinhängungs-Units werden statt zwischen local-fs-pre.target und local-fs.target zwischen remote-fs-pre.target und remote-fs.target sortiert. Sie ziehen auch network-online.target herein und werden danach und nach network.target angeordnet.

Hinzugefügt in Version 235.

noauto, auto

Mit noauto wird die Einhänge-Unit nicht als Abhängigkeit für local-fs.target oder remote-fs.target hinzugefügt. Dies bedeutet, dass sie während des Systemstarts nicht automatisch eingehängt wird, außer sie wird durch eine andere Unit hereingezogen. Die Option auto hat den gegenteiligen Effekt und ist die Vorgabe.

Beachten Sie, dass bei der Verwendung von x-systemd.automount (siehe oben) weder auto noch noauto eine Auswirkung haben werden. Die passende Automount-Unit wird als Abhängigkeit zu dem geeigneten Ziel hinzugefügt.

Hinzugefügt in Version 215.

nofail

Mit nofail wird diese Einhängung durch local-fs.target oder remote-fs.target nur erwünscht, nicht verlangt. Desweiteren wird die Einhänge-Unit nicht vor diese Ziel-Units sortiert. Das bedeutet, dass mit dem Systemstart fortgefahren wird, ohne auf die Einhänge-Unit zu warten und unabhängig davon, ob der Einhängepunkt erfolgreich eingehängt werden kann.

Hinzugefügt in Version 215.

x-initrd.mount

Ein zusätzliches Dateisystem, das in die Initrd eingehängt werden soll. Siehe die Beschreibung von initrd-fs.target in systemd.special(7). Dies ist sowohl ein Hinweis an die Initrd, diese Partition früh einzuhängen als auch ein Hinweis an das Hauptsystem, die Partition bis zum abschließenden Herunterfahren eingehängt zu lassen. Oder mit anderen Worten, falls dieser Schalter gesetzt ist, wird angenommen, dass die Einhängung während der gesamten regulären Laufzeit des Systems aktiv sein soll, d.h. vor dem Übergang von der Initrd an den Rechner etabliert sein soll und die gesamte Zeit bis der Rechner in die abschließende Herunterfahrphase übergeht.

Hinzugefügt in Version 215.

Falls ein Einhängepunkt sowohl in /etc/fstab und in einer unter /usr/ gespeicherten Unit-Datei konfiguriert ist, wird erstere Vorrang haben. Falls die Unit-Datei unter /etc/ gespeichert ist, wird sie Vorrang haben. Das bedeutet: Native Unit-Dateien haben vor traditionellen Konfigurationsdateien Vorrang, aber dies wird durch die Regel verdrängt, dass Konfiguration in /etc/ immer Vorrang vor Konfiguration in /usr/ hat.

OPTIONEN

Einhänge-Unit-Dateien können Abschnitte [Unit] und [Install] enthalten, die in systemd.unit(5) beschrieben sind.

Einhänge-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt [Mount] enthalten, der Informationen über den Dateisystemeinhängepunkt, den sie überwacht, transportiert. Eine Reihe von Optionen, die in diesem Abschnitt verwandt werden können, werden auch von anderen Unit-Typen verwandt. Diese Optionen sind in systemd.exec(5), systemd.kill(5) und systemd.resource-control(5) dokumentiert. Die für den Abschnitt [Mount] von Einhänge-Units spezifischen Optionen sind die folgenden:

What=

Akzeptiert einen absoluten Pfad oder einen fstab-artigen Kennzeichner zu einem Geräteknoten, einer Datei oder einer anderen einzuhängenden Ressource. Siehe mount(8) für Details. Falls sich dies auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine Abhängigkeit auf die respektive Geräte-Unit automatisch erstellt. (Siehe systemd.device(5) für weitere Informationen.) Diese Option ist verpflichtend. Beachten Sie, dass die üblichen Angabeerweiterungen auf diese Einstellung angewandt werden, wörtliche Prozentzeichen sollten daher als »%%« geschrieben werden. Falls dies eine Bind-Einhängung ist und der festgelegte Pfad noch nicht existiert, wird er als Verzeichnis erstellt.

Where=

Akzeptiert einen absoluten Pfad einer Datei oder eines Verzeichnisses für einen Einhängepunkt; insbesondere kann das Ziel kein symbolischer Link sein. Falls der Einhängepunkt zum Zeitpunkt des Einhängens nicht existiert, wird er entweder als Verzeichnis oder als Datei erstellt. Ersteres ist der Normallfall; letzteres erfolgt nur, falls diese Einhängung eine Bind-Einhängung ist und die Quelle (What=) kein Verzeichnis ist. Diese Zeichenkette muss sich im Dateinamen der Unit widerspiegeln. (Siehe oben.) Diese Option ist verpflichtend.

Type=

Akzeptiert eine Zeichenkette für den Dateisystemtyp. Siehe mount(8) für Details. Diese Einstellung ist optional.

If the type is "overlay", and "upperdir=" or "workdir=" are specified as options and they don't exist, they will be created.

Options=

Beim Einhängen zu benutzende Einhängeoptionen. Dies akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Optionen. Diese Einstellung ist optional. Beachten Sie, dass die üblichen Angabeerweiterungen auf diese Einstellung angewandt werden, wörtliche Prozentzeichen sollten daher als »%%« geschrieben werden.

SloppyOptions=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, erfolgt eine entspannte Auswertung der in Options= festgelegten Optionen und unbekannte Einhängeoptionen werden toleriert. Dies entspricht dem Schalter -s von mount(8). Standardmäßig off.

Hinzugefügt in Version 215.

LazyUnmount=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, wird das Dateisystem aus der Dateisystemhierarchie zum Zeitpunkt der Aushängeaktion abgehängt und alle Referenzen zu dem Dateisystem werden bereinigt, sobald sie nicht mehr beschäftigt sind. Dies entspricht dem Schalter -l von mount(8). Standardmäßig off.

Hinzugefügt in Version 232.

ReadWriteOnly=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls falsch, wird ein Einhängepunkt, der schreibbar eingehängt werden soll, dies aber nicht funktioniert, stattdessen schreibgeschützt (falls möglich) eingehängt. Falls wahr, wird die Aktion sofort fehlschlagen, nachdem der Versuch, ihn schreibbar einzuhängen, keinen Erfolg hatte. Dies entspricht dem Schalter -w von mount(8). Standardmäßig off.

Hinzugefügt in Version 246.

ForceUnmount=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, erzwingt es ein Aushängen (im Falle nicht erreichbarer NFS-Systeme). Dies entspricht dem Schalter -f von umount(8). Standardmäßig off.

Hinzugefügt in Version 232.

DirectoryMode=

Verzeichnisse von Einhängepunkten (und alle Elternverzeichnisse) werden falls notwendig automatisch erzeugt. Diese Option legt den bei der Erstellung der Verzeichnisse zu verwendenden Dateisystemzugriffsmodus fest. Akzeptiert einen Zugriffsmodus in oktaler Notation. Standardmäßig 0755.

TimeoutSec=

Konfiguriert die Zeit, die auf das Beenden des Einhängebefehls gewartet wird. Falls ein Befehl sich nicht innerhalb der konfigurierten Zeit beendet, wird die Einhängung als fehlgeschlagen betrachtet und wieder heruntergefahren. Alle noch laufenden Befehle werden zwangsweise mittels SIGTERM und nach einer weiteren Verzögerung dieser Zeitdauer mit SIGKILL beendet. (Siehe KillMode= in systemd.kill(5).) Akzeptiert einen einheitenfreien Wert in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie »5min 20s«. Durch Übergabe von »0« wird die Zeitüberschreitungslogik deaktiviert. Der Vorgabewert wird aus der Option DefaultTimeoutStartSec= in systemd-system.conf(5) gesetzt.

Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.exec(5), systemd.kill(5), systemd.resource-control(5), systemd.service(5), systemd.device(5), proc(5), mount(8), systemd-fstab-generator(8), systemd.directives(7), systemd-mount(1)

ANMERKUNGEN

1.
API-Dateisysteme

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.

systemd 256.5