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BEZEICHNUNG¶
login - eine Sitzung auf dem System starten
ÜBERSICHT¶
login [-p] [-h Rechner] [-H] [-f Benutzername|Benutzername]
BESCHREIBUNG¶
Der Befehl login wird bei der Anmeldung an einem System verwendet. Falls kein Argument angegeben ist, bittet login um die Eingabe des Benutzernamens.
Der Benutzer wird dann um die Eingabe eines Passworts gebeten, sofern erforderlich. Die visuelle Rückmeldung ist deaktiviert, um die Offenlegung des Passworts zu verhindern. Es kann nur eine kleine Anzahl falscher Passwörter eingegeben werden, bis login abbricht und die Kommunikationsverbindung getrennt wird. Siehe LOGIN_RETRIES im Abschnitt EINTRÄGE DER KONFIGURATIONSDATEI.
Wenn für das Konto der Ablauf des Passworts aktiviert ist, könnte der Benutzer vor dem Fortsetzen um die Eingabe eines neuen Passworts gebeten werden. Er wird gezwungen, das alte Passwort und das neue Passwort anzugeben, bevor fortgesetzt werden kann. In passwd(1) finden Sie weitere Informationen.
Die Benutzer- und Gruppenkennung werden entsprechend ihren Werten in der Datei /etc/passwd gesetzt. Es gibt eine Ausnahme, falls die Gruppenkennung 0 ist: In diesem Fall wird nur die primäre Gruppenkennung des Kontos gesetzt. Dies sollte dem Systemadministrator ermöglichen, sich selbst bei Netzwerkprobleme anzumelden. $HOME, $USER, $SHELL, $PATH, $LOGNAME und $MAIL werden entsprechend der jeweiligen Felder in der Passwortdatei gesetzt. $PATH ist standardmäßig /usr/local/bin:/bin:/usr/bin für normale Benutzer und /usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin für Root, falls nicht anders konfiguriert.
Die Umgebungsvariable $TERM wird beibehalten, falls sie existiert (andere Umgebungsvariablen werden beibehalten, wenn die Option -p angegeben ist), anderenfalls wird sie auf den Terminaltyp Ihres TTYs initialisiert.
Die von PAM definierten Umgebungsvariablen werden stets beibehalten.
Dann wird die Shell des Benutzers gestartet. Falls in /etc/passwd keine Shell für den Benutzer angegeben ist, wird /bin/sh verwendet. Falls die angegebene Shell Leerraum enthält, wird die Angabe als Shellskript aufgefasst. Falls kein Verzeichnis in /etc/passwd angegeben ist, wird / verwendet (das Home-Verzeichnis wird auf die nachfolgend beschriebene Datei .hushlogin überprüft).
Falls die Datei .hushlogin existiert, wird eine »stille« Anmeldung ausgeführt (dadurch wird die Überprüfung auf E-Mails deaktiviert und der Zeitpunkt der letzten Anmeldung und die Meldung des Tages nicht ausgegeben). Falls /var/log/lastlog existiert, wird anderenfalls der Zeitpunkt der letzten Anmeldung ausgegeben (und die aktuelle Anmeldung aufgezeichnet).
OPTIONEN¶
-p
-f
-h
Beachten Sie, dass die Option -h den Namen des PAM-Dienstes beeinflusst. Der Standard-Dienstname ist login, mit der Option -h ist der Name remote. Es ist notwendig, korrekte PAM-Konfigurationsdateien anzulegen (zum Beispiel /etc/pam.d/login und /etc/pam.d/remote).
-H
-h, --help
-V, --version
EINTRÄGE DER KONFIGURATIONSDATEI¶
login liest die Konfigurationsdatei /etc/login.defs (siehe login.defs(5)). Beachten Sie, dass die Konfigurationsdatei Teil eines anderen Pakets sein könnte (z.B. shadow-utils). Die folgenden Konfigurationseinträge sind für login relevant:
MOTD_FILE (Zeichenkette)
Der Vorgabewert ist /usr/share/misc/motd:/run/motd:/etc/motd. Falls der MOTD_FILE-Eintrag leer ist oder eine stille Anmeldung aktiviert ist, wird die Meldung des Tages nicht angezeigt. Beachten Sie, dass die gleiche Funktionalität auch vom PAM-Modul pam_motd(8) bereitgestellt wird.
Die Verzeichnisse in MOTD_FILE werden seit Version 2.36 unterstützt.
Beachten Sie, dass login keinerlei Verhalten zur Außerkraftsetzung von Dateinamen wie pam_motd implementiert (siehe auch MOTD_FIRSTONLY), sondern sämtlicher Inhalt aller Dateien angezeigt wird. Es wird empfohlen, zusätzliche Logik in die Erzeugung von Inhalten einzubauen und /run/motd.d zu verwenden, anstatt die fest in Systemwerkzeuge eingebauten Außerkraftsetzungsmechanismen zu verwenden.
MOTD_FIRSTONLY (boolesch)
LOGIN_PLAIN_PROMPT (boolesch)
LOGIN_TIMEOUT (Zahl)
LOGIN_RETRIES (Zahl)
LOGIN_PLAIN_PROMPT (boolesch)
FAIL_DELAY (Zahl)
TTYPERM (Zeichenkette)
TTYGROUP (Zeichenkette)
TTYGROUP kann entweder der Name einer Gruppe oder ein numerischer Gruppenbezeichner sein.
HUSHLOGIN_FILE (Zeichenkette)
Falls kein vollständiger Pfadname angegeben ist, dann wird der stille Modus aktiviert, wenn die Datei im Home-Verzeichnis des Benutzers existiert.
Standardmäßig wird zuerst nach /etc/hushlogins gesucht, und wenn diese Datei nicht existiert, dann nach ~/.hushlogin.
Falls der Eintrag HUSHLOGIN_FILE leer ist, werden alle Überprüfungen deaktiviert.
DEFAULT_HOME (boolesch)
LASTLOG_UID_MAX (vorzeichenlose Zahl)
LOG_UNKFAIL_ENAB (boolesch)
Beachten Sie, dass die Protokollierung unbekannter Benutzernamen ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, da ein Benutzer sein Passwort statt des Benutzernamens eingegeben haben könnte.
ENV_PATH (Zeichenkette)
ENV_ROOTPATH (Zeichenkette), ENV_SUPATH (Zeichenkette)
DATEIEN¶
/var/run/utmp, /var/log/wtmp, /var/log/lastlog, /var/spool/mail/*, /etc/motd, /etc/passwd, /etc/nologin, /etc/pam.d/login, /etc/pam.d/remote, /etc/hushlogins, $HOME/.hushlogin
ZUGANGSBERECHTIGUNGEN¶
login unterstützt die Konfiguration mittels Systemd-Zugangsberechtigungen (siehe <https://systemd.io/CREDENTIALS/>). login liest die folgenden Systemd-Zugangsberechtigungen:
login.noauth (boolesch)
FEHLER¶
Die nicht dokumentierte BSD-Option -r wird nicht unterstützt. Diese könnten einige rlogind(8)-Programme benötigen.
Eine rekursive Anmeldung, wie sie in der guten alten Zeit gängig war, funktioniert nicht mehr. Für die meisten Zwecke ist su(1) ein zufriedenstellender Ersatz. Tatsächlich führt login aus Sicherheitsgründen einen vhangup(2)-Systemaufruf aus, um eventuell am TTY wartende Prozesse zu entfernen, damit unerlaubtes Mitlesen von Passwörtern verhindert wird. Wenn Sie sich mit dem Befehl login anmelden, wird die umgebende Shell durch vhangup(2) getötet, weil sie nicht mehr der wahre Eigentümer des TTYs ist. Dies können Sie vermeiden, indem Sie sich mittels exec login in einer Shell der obersten Ebene oder xterm anmelden.
AUTOREN¶
Abgeleitet von der BSD-Version login 5.40 (9. Mai 1989) von Michael Glad <glad@daimi.dk> für HP-UX. Auf Linux 0.12 portiert: Peter Orbaek <poe@daimi.aau.dk>. Als PAM-exklusive Version von Karel Zak <kzak@redhat.com> neu geschrieben.
SIEHE AUCH¶
mail(1), passwd(1), passwd(5), utmp(5), environ(7), getty(8), init(8), lastlog(8), shutdown(8)
FEHLER MELDEN¶
Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf <https://github.com/util-linux/util-linux/issues>.
VERFÜGBARKEIT¶
Der Befehl login ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.
2024-11-02 | util-linux 2.40.2 |