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setfsuid(2) System Calls Manual setfsuid(2)

BEZEICHNUNG

setfsuid - Benutzeridentität für Dateisystemprüfungen setzen

BIBLIOTHEK

Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

#include <sys/fsuid.h>
[[veraltet]] int setfsuid(uid_t fsuid);

BESCHREIBUNG

Unter Linux hat ein Prozess sowohl eine Dateisystembenutzerkennung als auch eine effektive Benutzerkennung. Die (Linux-spezifische) Dateisystembenutzerkennung wird für die Berechtigungsprüfung beim Zugriff auf Dateisystemobjekte verwandt, während die effektive Benutzerkennung für verschiedene andere Arten von Berechtigungsprüfungen verwandt wird (siehe credentials(7)).

Normalerweise ist der Wert der Dateisystembenutzerkennung des Prozesses identisch zu dem Wert seiner effektiven Benutzerkennung. Dies kommt daher, dass der Kernel auch die Dateisystembenutzerkennung zu dem gleichen Wert der effektiven Benutzerkennung ändert, wenn sich die effektive Benutzerkennung eines Prozesses ändert. Mittels setfsuid() kann ein Prozess veranlassen, dass sich der Wert seiner Dateisystembenutzerkennung von dem Wert seiner effektiven Benutzerkennung unterscheidet, womit dieser den Wert der Dateisystembenutzerkennung auf den in fsuid angegeben Wert ändert.

Explizite Aufrufe von setfsuid() und setfsgid(2) werden (wurden) gewöhnlich nur von Programmen wie dem Linux-NFS-Server benutzt. Sie müssen die für Dateizugriffe verwendete Benutzer- und Gruppenkennung ändern, ohne die reale oder effektive Gruppenkennung zu ändern. Eine Änderung der normalen Benutzerkennungen bei Programmen wie dem NFS-Server ist (war) eine Sicherheitslücke, die es unerwünschten Signalen aussetzen kann. (Allerdings ist dieses Problem historischer Natur, lesen Sie Nachstehendes.)

setfsuid() wird nur erfolgreich sein, wenn der Aufrufende der Superuser ist oder wenn fsuid entweder der realen, effektiven Benutzerkennung, der gesicherten SUID oder der aktuellen Dateisystembenutzerkennung entspricht.

RÜCKGABEWERT

Sowohl im Fehler- als auch im Erfolgsfall wird dieser Aufruf die vorherige Dateisystembenutzerkennung des Aufrufenden zurückliefern.

STANDARDS

Linux.

GESCHICHTE

Linux 1.2.

Zum Zeitpunkt, an dem dieser Systemaufruf erfolgte, konnte ein Prozess ein Signal an einen anderen Prozess mit der selben effektiven Benutzerkennung senden. Dies bedeutete, dass ein privilegierter Prozess, falls er zum Prüfen von Dateizugriffsrechten seine effektive Benutzerkennung änderte, in die Lage versetzt wurde, Signale von einem anderen (nicht privilegierten) Prozess mit der selben Kennung zu empfangen. Daher wurde das Benutzerkennungsatttribut des Dateisystems hinzugefügt, um einem Prozess das Ändern seiner Benutzerkennung zum Prüfen der Dateizugriffsrechte zu ermöglichen, ohne gleichzeitig sensibel für den Empfang unerwünschter Signale zu werden. Seit Linux 2.0 ist der Umgang mit Signalrechten anders gelöst (siehe kill(2)), was dazu führt, dass ein Prozess seine effektive Benutzerkennung ändern kann, ohne empfänglich für Signale von unerwünschten Prozessen zu werden. Daher wird setfsuid() heutzutage nicht mehr benötigt und sollte in neuen Anwendungen vermieden werden (ebenso setfsgid(2)).

Der Original-Linux-Systemaufruf setfsuid() unterstützte nur 16-Bit-Benutzerkennungen. Nachfolgend fügte Linux 2.4 setfsuid32() hinzu, das 32-Bit-Kennungen unterstützte. Die Glibc-Wrapper-Funktion setfsuid() stellt die Änderungen transparent über Kernel-Versionen hinweg bereit.

Unterschiede C-Bibliothek/Kernel

Wenn der Wrapper für diesen Systemaufruf unter Glibc 2.15 und älter feststellt, dass das Argument nicht ohne Ganzzahlschnitt an den Kernel übergeben werden kann (weil der Kernel alt ist und keine 32-Bit-Benutzerkennungen unterstützt), wird -1 zurückgegeben und errno auf EINVAL gesetzt. Der Systemaufruf unterbleibt.

FEHLER

Es werden keine Anhaltspunkte für Fehler an den Aufrufenden zurückgegeben und die Tatsache, dass sowohl erfolgreiche als auch nicht erfolgreiche Aufrufe den selben Wert zurückgeben, macht es unmöglich, direkt zu bestimmen, ob der Aufruf erfolgreich war oder fehlschlug. Stattdessen musste der Aufrufende auf die Betrachtung des Rückgabewerts eines weiteren Prozesses wie setfsuid(-1) zurückgreifen (der immer fehlschlägt), um zu bestimmen, ob ein vorheriger Aufruf von setfsuid() die Dateisystembenutzerkennung geändert hat. Zumindest sollte EPERM zurückgegeben werden, wenn der Aufruf fehlschlägt (da dem Aufrufenden die CAP_SETUID-Capability fehlt).

SIEHE AUCH

kill(2), setfsgid(2), capabilities(7), credentials(7)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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2. Mai 2024 Linux man-pages 6.8