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PACMAN.CONF(5) | Pacman-Handbuch | PACMAN.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
pacman.conf - Konfigurationsdatei für den Paketverwalter Pacman
ÜBERSICHT¶
/etc/pacman.conf
BESCHREIBUNG¶
Pacman versucht bei jedem Aufruf, mittels libalpm(3) die Datei pacman.conf zu lesen. Diese Konfigurationsdatei ist in Abschnitte oder Repositorien unterteilt. Jeder Abschnitt definiert ein Paket-Repositorium, das Pacman bei der Suche nach Paketen im --sync-Modus nutzen kann. Eine Ausnahme bildet der Abschnitt »options«, in dem globale Optionen definiert werden.
Kommentare werden nur am Anfang einer Zeile unterstützt, indem diese mit einem Rautezeichen (#) begonnen wird. Kommentare dürfen nicht inmitten einer Zeile beginnen.
BEISPIEL¶
# # pacman.conf # [options] NoUpgrade = etc/passwd etc/group etc/shadow NoUpgrade = etc/fstab [core] Include = /etc/pacman.d/core [custom] Server = file:///home/pkgs
Hinweis
Jede Anweisung muss in »CamelCase« (»Kamelschrift«, Schreibweise mit innenliegenden Großbuchstaben) eingetragen werden. Falls diese Schreibweise nicht respektiert wird, wird die Anweisung nicht erkannt. Beispielsweise würde weder »noupgrade« noch »NOUPGRADE« funktionieren.
OPTIONEN¶
RootDir = /Pfad/zum/Wurzelverzeichnis
DBPath = /Pfad/zum/Datenbankverzeichnis
CacheDir = /Pfad/zum/Zwischenspeicherverzeichnis
HookDir = /Pfad/zum/Hook-Verzeichnis
GPGDir = /Pfad/zum/GPG-Verzeichnis
LogFile = /Pfad/zur/Protokolldatei
HoldPkg = Paket …
IgnorePkg = Paket …
IgnoreGroup = Gruppe …
Include = /Pfad/zur/Konfigurationsdatei
Architecture = auto &| i686 &| x86_64 | …
XferCommand = /Pfad/zum/Befehl %u
Diese Option ist nützlich, wenn Benutzer Probleme mit der eingebauten Unterstützung für HTTP/FTP haben oder erweiterte Proxy-Unterstützung benötigen, die Werkzeuge wie wget(1) mitliefern.
NoUpgrade = Datei …
NoExtract = Datei …
CleanMethod = KeepInstalled &| KeepCurrent
SigLevel = …
LocalFileSigLevel = …
RemoteFileSigLevel = …
UseSyslog
Color
NoProgressBar
CheckSpace
VerbosePkgLists
DisableDownloadTimeout
ParallelDownloads = …
REPOSITORY-ABSCHNITTE¶
Jeder Repository-Abschnitt definiert einen Abschnittsnamen und mindestens einen Ort, wo die Pakete gefunden werden können. Der Abschnittsname wird durch die Zeichenkette in eckigen Klammern definiert (die zwei oben genannten sind core und custom). Die Namen der Repositorien müssen eindeutig sein, wobei der Name local für die Datenbank der installierten Pakete reserviert ist. Die Orte werden durch die Server-Anweisung definiert und folgen einem URL-Benennungsschema. Falls Sie ein lokales Verzeichnis verwenden wollen, können Sie einen vollständigen Pfad mit vorangestelltem »file://« angeben, wie vorstehend gezeigt.
Ein üblicher Weg zur Definition der Datenbankorte nutzt die Include-Anweisung. Für jedes in der Konfigurationsdatei definierte Repositorium kann eine einzelne Include-Anweisung den Namen einer Datei enthalten, welche die Server für dieses Repositorium auflistet.
[core] # Diesen Server zuerst verwenden Server = ftp://ftp.archlinux.org/$repo/os/$arch # Dann diese Server wie in der nachfolgenden Mirror-Liste verwenden Include = {sysconfdir}/pacman.d/mirrorlist
Die Reihenfolge der Repositorien in der Konfigurationsdatei ist von Bedeutung; Repositorien, die zuerst aufgelistet sind, haben Vorrang vor den später in der Datei erscheinenden Repositorien, wenn Pakete in zwei Repositorien den gleichen Namen haben (unabhängig von der Versionsnummer).
Include = Pfad
Server = Adresse (URL)
Während der Auswertung setzt Pacman die Variable $repo auf den Namen des aktuellen Abschnitts. Dies wird oft in Dateien verwendet, die in der Include-Anweisung angegeben sind, so dass alle Repositorien die gleiche Spiegelserverdatei verwenden können. Pacman setzt auch die Variable $arch auf den ersten (oder einzigen) Wert der Architektur, so dass die gleiche Spiegelserverdatei auch für verschiedene Architekturen genutzt werden kann.
SigLevel = …
Usage = …
Sync
Search
Install
Upgrade
All
Beachten Sie, dass ein aktiviertes Repositorium unabhängig von der festgelegten Nutzungsstufe auch explizit verwendet werden kann.
ÜBERPRÜFEN VON PAKET- UND DATENBANKSIGNATUREN¶
Die SigLevel-Anweisung ist in den [options]- und auch den [repository]-Abschnitten zulässig. Falls Sie sie in [options] verwenden, wird ein Standardwert für jedes Repositorium gesetzt, das die Einstellung selbst nicht bereitstellt.
Alternativ erhalten Sie eine granularere Kontrolle, indem Sie einige der nachfolgend beschriebenen Optionen und Präfixe kombinieren. Alle Optionen in einer Konfigurationsdatei werden von oben nach unten und von links nach rechts abgearbeitet, woraus sich ergibt, dass später erscheinende Optionen die früheren außer Kraft setzen beziehungsweise ergänzen. Falls SigLevel in einem [repository]-Abschnitt angegeben ist, ist der Startwert derjenige aus dem Abschnitt [options] oder die eingebaute Voreinstellung des Systems, falls nichts angegeben ist.
Die Optionen sind in zwei Hauptgruppen unterteilt, die nachfolgend beschrieben sind. Die dort verwendeten Begriffe wie »marginally trusted« werden von GnuPG verwendet; weitere Informationen finden Sie in der Handbuchseite zu gpg(1).
Überprüfungsregeln
Never
Optional (Standard)
Required
Was erlaubt ist
TrustedOnly (Standard)
TrustAll
Den Optionen in beiden Gruppen kann entweder Package oder Database vorangestellt werden, wodurch diese nur für den jeweils angegebenen Objekttyp wirksam sind. Zum Beispiel würde »PackageTrustAll« teilweise vertrauenswürdige Paketsignaturen und solche mit unbekannter Vertrauenswürdigkeitsstufe erlauben.
Folgendes ist die eingebaute Voreinstellung:
SigLevel = Optional TrustedOnly
IHR EIGENES REPOSITORIUM VERWENDEN¶
Falls Sie eine Reihe von eigenen Paketen haben, ist es oft leichter, diese in einem eigenen lokalen Repositorium zu verwalten, als diese alle mit der Option --upgrade zu installieren. Dafür müssen Sie lediglich in dem Verzeichnis, in dem sich die Pakete befinden, eine komprimierte Paketdatenbank erzeugen, so dass Pacman sie findet, wenn es mit --refresh aufgerufen wird.
repo-add /home/pkgs/eigene.db.tar.gz /home/pkgs/*.pkg.tar.gz
Der obige Befehl erzeugt eine komprimierte Datenbank namens /home/pkgs/custom.db.tar.gz. Beachten Sie, dass die Datenbank in der Form vorliegen muss, die in der Konfigurationsdatei definiert ist und die {Erweiterung} ein gültiger Kompressionstyp ist, wie in repo-add(8) dokumentiert. Das ist alles! Nun können Sie Ihren eigenen Abschnitt in der Konfiguration einrichten, wie in der Beispielkonfiguration oben gezeigt. Pacman wird nun Ihr Paket-Repositorium nutzen. Falls Sie neue Pakete zum Repositorium hinzufügen, denken Sie daran, die Paketdatenbank neu aufzubauen und Pacman mit der Option --refresh aufzurufen.
Weitere Informationen zum Befehl repo-add erhalten Sie mit dem Befehl »repo-add --help« oder in der Handbuchseite repo-add(8).
SIEHE AUCH¶
pacman(8), libalpm(3)
Auf der Pacman-Website finden Sie aktuelle Informationen zu Pacman und den zugehörigen Werkzeugen.
FEHLER¶
Fehler? Sie machen wohl Witze, es gibt keine Fehler in dieser Software. Nun ja, sollte unsere Annahme doch falsch sein, senden Sie uns einen Fehlerbericht (auf Englisch) mit so vielen Details wie möglich in der Fehlerdatenbank von Archlinux im Bereich »Pacman«.
AUTOREN¶
Derzeitige Betreuer:
Bedeutende frühere Mitwirkende:
Informationen zu weiteren Mitwirkenden erhalten Sie, wenn Sie den Befehl git shortlog -s im Git-Repositorium pacman.git aufrufen.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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27. März 2024 | Pacman 6.0.2 |