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sane-canon_pp(5) SANE Scanner Access Now Easy sane-canon_pp(5)

BEZEICHNUNG

sane-canon_pp - SANE-Backend für CanoScan Parallelport-Flachbettscanner von Canon

BESCHREIBUNG

Die Bibliothek sane-canon_pp implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf die folgenden Flachbettscanner von Canon:

CanoScan FB320P
CanoScan FB620P
CanoScan FB330P
CanoScan FB630P
CanoScan N340P
CanoScan N640P
CanoScan N640P ex

USB-Scanner werden nicht unterstützt und es gibt auch keine Pläne, diese in der Zukunft zu unterstützen. An der Unterstützung für USB-Scanner arbeiten bereits andere Projekte. In der Datei PROJECTS finden Sie Details dazu. Die Modelle FB310P und FB610P sind umgelabelte Avision-Scanner, die einen anderen Befehlssatz verwenden, so dass es unwahrscheinlich ist, dass sie in der Zukunft von diesem Backend unterstützt werden.

WICHTIG: Dies ist Alpha-Code. Obwohl wir uns sehr bemüht haben, ihn so zuverlässig wie möglich zu bekommen, wird er nicht immer wie erwartet arbeiten. Wir würden uns weiterhin über Rückmeldung freuen. Bitte schicken Sie Fehlerberichte (auf Englisch) an die Betreuer, die auf der Webseite (nachfolgend in SIEHE AUCH aufgeführt) aufgelistet sind.

GERÄTENAMEN

Dieses Backend erwartet Gerätenamen, wie sie in libieee1284(3) üblich sind. Diese Namen sind stark vom Betriebssystem und dessen Version abhängig.

Unter Linux 2.4er Kerneln wird dieser die Form parport0 annehmen; ältere Kernel (2.2. und davor) können Namen wie 0x378 (die Basisadresse Ihres Ports) oder einfach 0, abhängig von Ihrer Modulkonfiguration, erstellen. Prüfen Sie den Inhalt von /proc/parport, falls diese existiert. Falls Sie keinen Vorgabe-Port festlegen möchten (oder seinen Namen nicht kennen), sollte das Backend in der Lage sein zu erkennen, an welchem Port Ihr Scanner hängt.

KONFIGURATION

Der Inhalt der Datei canon_pp.conf ist eine Liste von Optionen, die der Treiber benutzen soll. Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (#) beginnen, werden ignoriert.

Die derzeit unterstützten Optionen sind ieee1284, calibrate, init_mode und force_nibble.

Die Option ieee1284 Port-Name definiert den zu verwendenden Port. Das Format von »Port-Name« ist betriebssystemabhängig, basierend auf den von Libieee1284 dargestellten Namen. Bitte verwenden Sie nur eine dieser Zeilen oder alle außer einer werden ignoriert.

Die Option calibrate Kalib-Datei [Port-Name] definiert die zu verwendende Kalibrationsdatei je Port. Falls Sie nur über einen Parallel-Port verfügen, kann das Argument Port-Name entfallen - seien Sie aber vorsichtig, dies kann zu Problem auf Systemen mit mehreren Scannern führen. Sie können beliebig viele dieser Zeilen verwenden, solange bei jeder ein eindeutiger Port-Name steht. Das Tildezeichen (»~«) wird akzeptiert und zu dem Wert der Umgebungsvariable HOME expandiert.

Die Option init_mode <AUTO|FB620P|FB630P> [Port-Name] definiert den zu verwendenden Initialisierungs- (Aufwärm-)Modus pro Port. Falls Sie nur über einen Parallel-Port verfügen, kann das Argument Port-Name entfallen - seien Sie aber vorsichtig, dies kann zu Problem auf Systemen mit mehreren Scannern führen. Sie können beliebig viele dieser Zeilen verwenden, solange bei jeder ein eindeutiger Port-Name steht. Die gültigen Initialisierungsmodi sind FB620P (tastet 10101010 und 01010101 auf den Datenkontakten ab), FB630P (tastet 11001100 und 00110011 auf den Datenkontakten ab) und AUTO, das zuerst den Modus FB630P und dann den Modus FB620P versucht. Der Modus FB620P wird auch durch FB320P verwendet. Der Modus wird durch FB330P, N340P und N640P verwendet.

Die Option force_nibble erzwingt, dass der Treiber den Nibble-Modus verwendet, selbst falls laut Libieee1284 der ECP-Modus funktioniert. Dies ist eine Fehlerumgehungsmaßnahme für den seltenen Fall, bei dem die Bibliothek meldet, dass der ECP-Modus funktioniert, aber er dennnoch nicht funktioniert.

TIPPS

Drücken Sie vor dem Scannen den Knopf »Calibrate«. Dies erhöht die Scan-Qualität dramatisch.

Um automatische Kalibrierung Ihres Scanners zu aktivieren, entfernen Sie das Kommentarzeichen in der Zeile »canon_pp« in /etc/sane.d/dll.conf.

DATEIEN

/etc/sane.d/canon_pp.conf
Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR).
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-canon_pp.a
Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-canon_pp.so
Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten können. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf »/tmp/config:« setzen, wird in den Verzeichnissen »tmp/config«, ».« und »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge).
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Größere Werte erhöhen die Ausführlichkeit der Ausgabe.

Beispiel: export SANE_DEBUG_CANON_PP=4

ANMERKUNGEN

Funktionalitäten, die in der Windows-Schnittstelle verfügbar sind

Diese sind nicht implementiert und werden es wahrscheinlich niemals. Sie scheinen komplett in Software implementiert zu sein. Verwenden Sie GIMP oder ähnliche Programme, falls Sie diese Funktionalität benötigen.
Nach einer ersten Analyse scheint dies nur eine Überabtastung mit einem Anti-Alias-Filter zu sein. Auch dies scheint wieder komplett in Software implementiert zu sein, daher ist GIMP der beste Ansatz derzeit.
Dies wird untersucht, aber derzeit wird nur ein einfaches Gammaprofil (d.h. das während der Kalibrierung zurückgelieferte) geladen.

Kommunikationsprobleme

ECP-Modus in Libieee1284 funktioniert nicht immer korrekt, selbst mit neuer Hardware. Wir glauben, dass dies ein ppdev-Problem ist. Falls Sie die Konfigurationsdatei ändern, damit sie force_nibble einschließt, wird das Problem verschwinden, aber Sie können nur im Nibble-Modus scannen.

Manchmal kann der Scanner in einem Zustand verbleiben, in dem Sie ihn nicht mehr wiederbeleben können. Falls das Backend meldet, dass kein Scanner vorhanden sei, ziehen Sie den Stromstecker und stecken Sie ihn wieder ein. Entfernen Sie auch Drucker von dem Durchgabe-Port.

Der Scanner wird nicht korrekt auf Befehle reagieren, wenn Sie ihn erstmalig an den Strom anschließen. Sie könnten beobachten, dass das Backend fehlerhafterweise meldet, dass Sie keinen Scanner haben, wenn Sie kurz nach dem Einstecken des Stroms zu scannen versuchen. Um dies zu vermeiden, geben Sie dem Scanner rund 10 Sekunden, um sich zurückzusetzen, bevor Sie das Scannen versuchen.

Wiederholte Zeilen

Manchmal werden Sie bei hohen Auflösungen (d.h. 600 DPI) Zeilen bemerken, die zweimal auftauchen. Diese Zeilen entsprechen Punkten, bei denen der Scanner-Kopf während des Scans gestoppt hat (er stoppt jedes Mal, wenn der interne 64-kB-Puffer voll ist). Im Prinzip ist es ein mechanisches Problem innerhalb des Scanners, dass die Bewegungstoleranz für ein Start-/Stopp-Ereignis größer als 1/600 Zoll ist. Ich habe den Windows-Treiber niemals ausprobiert, daher bin ich mir nicht sicher, wie (oder ob) er um dieses Problem herum arbeitet. Da wir aber nicht wissen, wie wir den Scanner-Kopf zurückspulen können, um diese Bits erneut aufzunehmen, gibt es derzeit keine schöne Art, um mit diesem Problem umzugehen.

Graustufen-Scans

Beachten Sie, dass der Scanner die grüne LED verwendet, um Graustufen-Scans zu lesen, was dazu führt, dass grün gefärbte Dinge heller als normalerweise erscheinen und rot und blau gefärbte Dinge dunkler als normal erscheinen. Für hochgenaue Graustufen-Scans von farbigen Dingen ist es am besten, in Farbe zu scannen und das Bild in einer Graphik-Software wie dem GIMP in Graustufen umzuwandeln.

FB620P/FB320P-Warnungen

Diese Modelle können nicht auf die gleiche Weise wie die anderen zurückgesetzt werden. Der Windows-Treiber weiß auch nicht, wie sie zurückgesetzt werden. Wenn ein inkonsistenter Scanner verbleibt, beginnt das Scannen mitten auf der Seite!

Abruch funktioniert bei den FB*30P-Modellen korrekt und ist bekanntermaßen defekt bei den FB*20P-Modellen. Der FB620P, den ich getestet habe, lieferte einfach Müll zurück, nachdem ein Scan mit der uns bekannte Methode abgebrochen wurde. Abbruch lässt den Scanner in einem Zustand, in dem er heruntergefahren werden kann, aber nicht in dem ein weiterer Scan erfolgen kann.

SIEHE AUCH

sane(7), sane-dll(5), libieee1284(3),
http://canon-fb330p.sourceforge.net/

AUTOR

Dieses Backend ist hauptsächlich das Ergebnis der Arbeit von Simon Krix (Reverse Engineering) und Matthew Duggan (SANE-Schnittstelle).

Vielen Dank an Kevin Easton für seine Kommentare und Hilfe und an Kent A. Signorini für seine Hilfe bei dem N340P.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.

11. Juli 2008