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SYSTEMD-PCRLOCK(8) systemd-pcrlock SYSTEMD-PCRLOCK(8)

BEZEICHNUNG

systemd-pcrlock, systemd-pcrlock-file-system.service, systemd-pcrlock-firmware-code.service, systemd-pcrlock-firmware-config.service, systemd-pcrlock-machine-id.service, systemd-pcrlock-make-policy.service, systemd-pcrlock-secureboot-authority.service, systemd-pcrlock-secureboot-policy.service - TPM-PCR-Zustände analysieren und aus dieser Vorhersage eine Zugriffsrichtlinie erstellen

ÜBERSICHT

/usr/lib/systemd/systemd-pcrlock [OPTIONEN…]

BESCHREIBUNG

Hinweis: Dieser Befehl ist derzeit experimentell. Es ist zwar wahrscheinlich, dass er eine reguläre Komponente von Systemd wird, aber sein Verhalten und seine Schnittstellen können sich noch ändern.

systemd-pcrlock ist ein Werkzeug, das zur Analyse und Vorhersage von TPM2-PCR-Messungen verwandt werden kann und TPM2-Zugriffsrichtlinien aus der Vorhersage erstellen kann, die es in einem TPM2-NV-Index speichert (d.h. in dem nichtflüchtigen TPM2-Speicher). Dies kann dann zur Zugriffsbeschränkung auf TPM2-Objekte (wie Schlüssel einer Plattenverschlüsselung) für Systemstarts verwandt werden, bei dem nur bestimmte, vertrauenswürdige Komponenten verwandt werden.

Für seine Analyse und Vorhersage verwendet systemd-pcrlock Folgendes als Eingabe:

•Das UEFI-Firmware-TPM2-Ereignisprotokoll (d.h. /sys/kernel/security/tpm0/binary_bios_measurements) des aktuellen Systemstarts.

•Das TPM2-Ereignisprotokoll im Anwendungsraum (d.h. /run/log/systemd/tpm2-measure.log) des aktuellen Systemstarts.

•Der aktuelle PCR-Zustand des TPM2-Bausteins.

•Systemstartkomponentendefinitionsdateien (*.pcrlock und *.pcrlock.d/*.pcrlock, siehe systemd.pcrlock(5)), die jeweils erwartete Messungen für eine Komponente des Systemstartprozess und alternative Varianten für jede definieren. (Varianten können dazu verwandt werden, mehrere Kernelversionen oder Systemstartprogrammversionen gleichzeitig freizugeben.)

Sie verwendet diese Eingaben, um ein kombiniertes Ereignisprotokoll zu erstellen und es gegen die PCR-Zustände zu validieren. Dann versucht sie, Ereignisprotokollereignisse zu erkennen und vergleicht sie mit den definierten Komponenten. Für jedes PCR, wo dies umfassend erfolgen kann (d.h. wo alle aufgeführten Datensätze und alle definierten Komponenten passen), kann dies dann zur Vorhersage zukünftiger PCR-Messungen verwandt werden. Dabei werden alternative, für jede Komponente definierte Varianten berücksichtigt. Diese Vorhersage kann dann in eine TPM2-Zugriffsrichtlinie umgewandelt werden (diese besteht aus TPM2-PolicyPCR- und PolicyOR-Einträgen), die dann in einen NV-Index im TPM2 gespeichert wird. Damit können dann Geheimnisse (wie Schlüssel für die Festplattenverschlüsselung) für diese Richtlinien gesperrt werden (mittels einer TPM2-PolicyAuthorizeNV-Richtlinie).

Verwenden Sie Werkzeuge wie systemd-cryptenroll(1) oder systemd-repart(8), um Plattenverschlüsselungen an solch eine systemd-pcrlock-TPM2-Richtlinie zu binden. Siehe insbesonderen den Schalter --tpm2-pcrlock= dieser Werkzeuge.

Die Zugriffssteuerungsrichtlinienlogik benötigt ein TPM2-Gerät, das den Befehl »PolicyAuthorizeNV« implementiert, d.h. das TPM 2.0-Version 1.38 oder neuer implementiert.

BEFEHLE

Die folgenden Befehle werden verstanden:

log

Dies liest das kombinierte TPM2-Ereignisprotokoll, validiert es, vergleicht es mit den aktuellen PCR-Werten und gibt beides in tabellarischer Form aus. Kombinieren Sie es mit --json=, um Ausgabe im JSON-Format zu erzeugen.

Hinzugefügt in Version 255.

cel

Dies liest das kombinierte TPM2-Ereignisprotokoll und schreibt es in die Standardausgabe im Format Kanonisches TCG-Ereignisprotokollformat (CEL-JSON)[1].

Hinzugefügt in Version 255.

list-components

Zeigt eine Liste an Komponentendefinitionen und ihrer Varianten, d.h. die in /var/lib/pcrlock.d/, /usr/lib/pcrlock.d/ und anderen unterstützten Verzeichnissen erkannten Dateien *.pcrlock. Siehe systemd.pcrlock(5) zu Details dieser Dateien und der vollständigen Liste der durchsuchten Verzeichnisse.

Hinzugefügt in Version 255.

predict

Sagt den PCR-Zustand für zukünftige Systemstarts voraus. Dies wird wie oben beschrieben das TPM2-Ereignisprotokoll analysieren, Komponenten erkennen und dann alle möglichen daraus entstehenden PCR-Werte für alle Kombinationen der Komponentenvarianten erstellen. Beachten Sie, dass für PCRs, deren Werte nicht auf Datensätze des Ereignisprotokolls passen, für die unbekannte Messungen erkannt werden oder für die Komponenten definiert sind, die nicht im Ereignisprotokoll vorhanden sind, keine Vorhersage erfolgt. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, um sicherzustellen, dass jede erstellte Zugriffsrichtlinie korrekt beim aktuellen und zukünftigen Systemstarts erfüllt werden kann.

Hinzugefügt in Version 255.

make-policy

Dies sagt den PCR-Zustand für zukünftige Systemstarts vorher, ähnlich wie der obige Befehl predict. Es verwendet diese Daten dann, um eine TPM2-Zugriffsrichtlinie zu erstellen, die dann in einem TPM2-NV-Index gespeichert wird. Die Vorhersage und Informationen über den verwandten TPM2 und dessen NV-Index werden nach /var/lib/systemd/pcrlock.json geschrieben.

Der NV-Index wird beim ersten Aufruf reserviert und bei nachfolgenden Aufrufen aktualisiert.

Der NV-Index kann durch Angabe einer Zugriffs-PIN geändert (und daher die darin gepspeicherte Richtlinie aktualisiert) werden. Diese PIN wird normalerweise automatisch generiert und in verschlüsselter Form in der vorgenannten JSON-Richtliniendatei gespeichert (wobei eine Zugriffsrichtlinie sie an den NV-Index selbst bindet). Diese PIN kann durch den Benutzer über den Schalter --recovery-pin= gewählt werden. Falls angegeben, kann sie als alternativer Zugriffspfad zur Aktualisierung der Richtlinie verwandt werden.

Falls die neue Vorhersage mit der alten übereinstimmt, beendet sich der Befehl schnell und führt keine weitere Aktion aus. (Außer --force wurde angegeben, siehe unten.)

Beginnend mit v256 wird eine Kopie der Richtliniendatei /var/lib/systemd/pcrlock.json in die Zugangsberechtigungsdatei kodiert (siehe systemd-creds(1) zu Details) und in die EFI-Systempartition oder die XBOOTLDR-Partition im Unterverzeichnis /loader/credentials/ subdirectory geschrieben werden. Dort wird sie während des Systemstarts von systemd-stub(7) aufgenommen und an die aufgerufene Initrd übergeben, wo sie dann zum Entsperren des Wurzeldateisystems verwandt wird (das Wurzeldateisystem enthält typischerweise /var/, wo sich die primäre Kopie der Richtlinie befindet, die daher nicht zum Entsperren des Wurzeldateisystems verwandt werden kann). Die Zugangsberechtigungsdatei wird nach dem Systemstarteintragsmerkmal der Installation benannt (siehe bootctl(1)). Dies kann, wie nachfolgend beschrieben, über den Schalter --entry-token= konfiguriert werden.

Hinzugefügt in Version 255.

remove-policy

Entfernt eine vorher erstellte Richtlinie. Löscht die Datei /var/lib/systemd/pcrlock.json und gibt den NV-Index frei.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-firmware-code, unlock-firmware-code

Erstellt/Entfernt Dateien .pcrlock basierend auf dem TPM2-Ereignisprotokoll des aktuellen Systemstarts, die alle Datensätze für PCRs 0 (»Plattform-Code«) und 2 (»externer-Code«) abdecken.

Diese Aktion ermöglicht das Sperren des Systemstarts auf die aktuelle Version der Firmware des Systems und seiner Erweiterungskarten. Diese Aktion sollte nur verwandt werden, falls der Systemlieferant vorab keine geeigneten pcrlock-Daten bereitstellt.

Beachten Sie, dass dies nur auf die aktuelle Version der Firmware passt. Falls eine Aktualisierung der Firmware erfolgt, sind diese Daten veraltet und jede daraus erstellte Zugriffsrichtlinie wird nicht mehr bestehen. Es wird daher empfohlen, unlock-firmware-code aufzurufen, bevor eine Firmware-Aktualisierung erfolgt, gefolgt von make-policy, um die Richtlinie zu aktualisieren.

systemd-pcrlock lock-firmware-code wird, falls aktiviert, automatisch beim Systemstart mittels der Unit systemd-pcrlock-firmware-code.service aufgerufen. Das stellt sicher, dass eine durch systemd-pcrlock verwaltete Zugriffsrichtlinie automatisch auf die neue Firmware-Version gesperrt wird, wann immer die Richtlinie temporär gelockert wurde, um wie oben beschrieben Firware-Aktualisierungen abzudecken.

Die Dateien werden nur aus dem Ereignisprotokoll erstellt, falls das Ereignisprotokoll auf den aktuellen TPM2-PCR-Zustand passt.

Dies schreibt/entfernt die Dateien /var/lib/pcrlock.d/250-firmware-code-early.pcrlock.d/generated.pcrlock und /var/lib/pcrlock.d/550-firmware-code-late.pcrlock.d/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-firmware-config, unlock-firmware-config

Dies ist zu lock-firmware-code/unlock-firmware-code ähnlich, sperrt aber die Firmwarekonfiguration ab, d.h. PCR 1 (»platform-config«) und 3 (»external-config«).

Diese Funktionalität sollte vorsichtig verwandt werden, da in den meisten Fällen eine kleine Firmwarekonfigurationsänderung nicht die Zugriffsregeln auf TPM2-Objekte ungültig machen sollte. Beachten Sie auch, dass manche Systeme instabile und unvorhersehbare Informationen in diese PCRs messen (z.B. aktuelle CPU-Spannungen, -Temperaturen als Teil der SMBIOS-Daten), wodurch diese Art von Absperrung für solche Systeme nicht zuverlässig verwandt werden kann. Verwenden Sie diese Funktionalität nur, falls das System und die Hardware gut bekannt sind und nicht diesen Beschränkungen unterliegen, beispielsweise in virtualisierten Umgebungen.

Verwendet unlock-firmware-config vor Änderungen der Firmwarekonfiguration. Falls die Unit systemd-pcrlock-firmware-config.service aktiviert ist, wird sie automatisch eine Pcrlock-Datei aus den neuen Messungen erstellen.

Dies schreibt/entfernt die Dateien /var/lib/pcrlock.d/250-firmware-config-early.pcrlock.d/generated.pcrlock und /var/lib/pcrlock.d/550-firmware-config-late.pcrlock.d/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-secureboot-policy, unlock-secureboot-policy

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis der aktuell durchgesetzten Richtlinie zum sicheren Systemstart. Dies schaut auf die EFI-Variablen SecureBoot, PK, KEK, db, dbx, dbt und dbr und sagt ihre Messungen in PCR 7 (»secure-boot-policy«) für den nächsten Systemstart vorher.

Verwendet unlock-firmware-config vor der Anwendung von Aktualisierungen der Richtlinie für den sicheren Systemstart. Falls die Unit systemd-pcrlock-secureboot-policy.service aktiviert ist, wird sie automatisch eine Pcrlock-Datei aus der erkannten Richtlinie erstellen.

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/230-secureboot-policy.pcrlock.d/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-secureboot-authority, unlock-secureboot-authority

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis der Autoritäten des sicheren Systemstarts, die zur Validierung des Systemstartpfades verwandt wurden. Autoritäten des sicheren Systemstarts sind die bestimmten SecureBoot-Datenbankeinträge, die zur Validierung der beim Systemstart ausgeführten UEFI-PE-Programme verwandt wurden. Dies schaut auf das Ereignisprotokoll des aktuellen Systemstarts und verwendet die relevanten Messungen auf PCR 7 (»secure-boot-policy«).

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/620-secureboot-authority.pcrlock.d/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-gpt [GERÄT], unlock-gpt

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis der GPT-Partitionstabelle der angegebenen Platte. Falls keine Platte angegeben ist, wird automatisch das Blockgerät bestimmt, das dem Wurzeldateisystem zugrundeliegt. Dies sperrt den Zustand der Plattenpartitionierung des gestarteten Mediums, den die Firmware in PCR 5 (»boot-loader-config«) einmisst.

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/600-gpt.pcrlock.d/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-pe [PROGRAMM], unlock-pe

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis des angegebenen PE-Programms. Dies ist zur Vorhersage der Messungen der Firmware in PCR 4 (»boot-loader-code«) nützlich, falls das angegebene Programm Teil des UEFI-Systemstartprozesses ist. Verwenden Sie diese Option für Systemstartprogramme und ähnliches. Verwenden Sie lock-uki (siehe unten) für PE-Programme, die vereinigte Kernelabbilder (UKIs) sind.

Erwartet als Argument einen Pfad zu einem PE-Programm. Falls nicht angegeben, wird das Programm stattdessen von Stdin gelesen.

Die zu schreibende Pcrlock-Datei muss mit dem Schalter --pcrlock= angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-uki [UKI], unlock-uki

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis des angegebenen UKI-PE-Programms. Dies ist zur Vorhersage der Messungen der Firmware in PCR 4 (»boot-loader-code«) und von systemd-stub(7) in PCR 11 (»kernel-boot«) nützlich, falls das angegebene UKI gestartet wurde. Dies ist eine Obermenge von lock-pe.

Erwartet als Argument einen Pfad zu einem UKI-PE-Programm. Falls nicht angegeben, wird das Programm stattdessen von Stdin gelesen.

Die zu schreibende Pcrlock-Datei muss mit dem Schalter --pcrlock= angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-machine-id, unlock-machine-id

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis von /etc/machine-id. Dies ist zur Vorhersage der Messungen durch systemd-pcrmachine.service(8) in PCR 15 (»system-identity«) nützlich.

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/820-machine-id.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-file-system [PFAD], unlock-file-system [PFAD]

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis der Dateisystemidentität. Dies ist zur Vorhersage der Messungen durch systemd-pcrfs@.service(8) in PCR 15 (»system-identity«) für die Wurzel- und /var/-Dateisysteme nützlich.

Dies schreibt/entfernt die Dateien /var/lib/pcrlock.d/830-root-file-system.pcrlock und /var/lib/pcrlock.d/840-file-system-Pfad.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-kernel-cmdline [DATEI], unlock-kernel-cmdline

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis von /proc/cmdline (oder falls angegeben der angegebenen Datei). Dies ist zur Vorhersage der Messungen, die der Linux-Kernel in PCR 9 (»kernel-initrd«) durchführt, nützlich.

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/710-kernel-cmdline.pcrlock/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-kernel-initrd DATEI, unlock-kernel-initrd

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis eines Kernel-Initrd-CPIO-Archivs. Dies ist zur Vorhersage der Messungen, die der Linux-Kernel in PCR 9 (»kernel-initrd«) durchführt, nützlich. Verwenden Sie dies nicht für systemd-stub(7)-UKIs, da die Initrd dynamisch aus verschiedenen Quellen kombiniert wird und daher nicht - wie dieser Befehl - eine einzelne Eingabe akzeptiert.

Dies schreibt/entfernt die Datei /var/lib/pcrlock.d/720-kernel-initrd.pcrlock/generated.pcrlock.

Hinzugefügt in Version 255.

lock-raw [DATEI], unlock-raw

Erstellt/Entfernt eine .pcrlock-Datei auf der Basis roher binärer Daten. Die Daten werden entweder aus der angegebenen Datei oder von Stdin (falls keine Datei angegeben ist) gelesen. Dies benötigt die Angabe von --pcrs=. Die erstellte .pcrlock-Datei wird in die mittels --pcrlock= angegebene Datei oder in Stdout (falls keine Datei angegeben ist) geschrieben.

Hinzugefügt in Version 255.

OPTIONEN

Die folgenden Optionen werden verstanden:

--raw-description

Bei der Anzeige des TPM2-Ereignisprotokolls wird nicht versucht, die Datensätze zu dekodieren, um eine freundliche Ereignisprotokoll-Beschreibungszeichenkette zu erhalten. Stattdessen werden die binären Nutzlastdaten in maskierter Darstellung angezeigt.

Hinzugefügt in Version 255.

--pcr=

Gibt die zu verwendende PCR-Nummer an. Kann mehr als einmal angegeben werden, um mehrere PCRs auszwählen.

Dies wird von lock-raw und lock-pe verwandt, um den PCR auszuwählen, gegen den gesperrt werden soll.

Falls dies mit predict und make-policy verwandt wird, wird dies die in der Vorhersage und Richtlinie einzuschließenden PCRs außer Kraft setzen. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe PCRs 0-5, 7, 11-15. Beachten Sie, dass diese Befehle keine PCRs in die Vorhersage/Richtlinie einschließen werden (selbst wenn sie explizit festgelegt wurden), falls es Messungen im Ereignisprotokoll gibt, die nicht auf den aktuellen PCR-Wert passen oder es nicht erkannte Messungen in dem Ereignisprotokoll gibt, oder Komponenten Messungen definieren, die im Ereignisprotokoll nicht gefunden werden können.

Hinzugefügt in Version 255.

--nv-index=

Legt den NV-Index fest, in dem die Richtlinie gespeichert werden soll. Wird von make-policy berücksichtigt. Falls nicht angegeben, wird der Befehl automatisch einen freien NV-Index auswählen.

Hinzugefügt in Version 255.

--components=

Akzeptiert einen Pfad, aus dem Dateien *.pcrlock und *.pcrlock.d/*.pcrlock gelesen werden. Kann mehr als einmal verwandt werden, um mehrere solcher Verzeichnisse anzugeben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe /etc/pcrlock.d/, /run/pcrlock.d/, /var/lib/pcrlock.d/, /usr/local/pcrlock.d/, /usr/lib/pcrlock.d/.

Hinzugefügt in Version 255.

--location=

Akzeptiert entweder eine Zeichenkette oder ein durch Doppelpunkt getrenntes Paar an Zeichenketten. Konfiguriert bis zu welchem Punkt in der sortierten Liste der definierten Komponenten die PCRs analysiert/vorhergesagt werden sollen. Typischerweise wird das Werkzeug systemd-pcrlock von einem vollständig gestarteten System nach dem Hochfahren und vor dem Herunterfahren gestartet. Dies bedeutet, dass verschiedene Komponenten, die für das Herunterfahren definiert sind, noch nicht gemessen wurden und daher nach ihnen nicht gesucht werden sollte. Diese Option ermöglicht es zu beschränken, welche Komponenten für die Analyse betrachtet werden (wobei nur Komponenten vor einem bestimmten Punkt berücksichtigt und Komponenten danach ignoriert werden). Die erwartete Zeichenkette wird gegen die Dateinamen der definierten Komponenten sortiert. Jede Komponente, deren Name lexikographisch dahinter sortiert, wird ignoriert. Diese Logik wird für die Unterbefehle log, predict und make-policy angewandt. Falls ein durch Doppelpunkt getrenntes Paar an Zeichenketten angegeben ist, dann wählen diese aus, welche Phasen des Systemstarts in der Vorhersage/Richtlinie aufgenommen werden soll. Die erste Zeichenkette definiert, wo die erste Vorhersage gemacht werden soll und die zweite Zeichenkette definiert, wo die letzte Vorhersage gemacht werden soll. Alle solche Vorhersagen werden dann in einen Satz kombiniert.

Bei der Verwendung mit list-components wird der ausgewählte Lagebereich in der Komponentenliste hervorgehoben.

Standardmäßig »760-:940-«. Dies bedeutet, dass die standardmäßig erstellten Richtlinien im wesentlichen die gesamte Laufzeit des Anwendungsraums des Betriebssystems, von der Initrd (da »760-« eng auf 750-enter-initrd.pcrlock folgt) bis (und einschließlich) der Hauptlaufzeit des Systems (da »940-« eng von 950-shutdown.pcrlock gefolgt wird) abdeckt. Siehe systemd.pcrlock(5) für eine vollständige Liste der gut bekannten Komponenten, die beleuchtet, wo dieser Bereich standardmäßig angeordnet ist.

Hinzugefügt in Version 255.

--recovery-pin=

Akzeptiert entweder »hide«, »show« oder »query«. Standardmäßig »hide«. Wird von make-policy berücksichtigt. Falls »query«, wird der Benutzer nach einer PIN zum Entsperren des TPM2-NV-Indexes gefragt. Falls bisher keine Richtline erstellt wurde, dann wird diese PIN zum Schutz des frisch zugewiesenen NV-Indexes verwandt. Falls eine Richtlinie bereits erstellt wurde, wird die PIN zum Entsperren des Schreibzugriffs auf den NV-Index verwandt. Falls entweder »hide« oder »show« verwandt wird, wird automatisch eine PIN erstellt und – nur im Falle von »show« – auf dem Bildschirm dargestellt. Unabhängig davon, ob vom Benutzer bereitgestellt oder automatisch erstellt, wird die PIN in verschlüsselter Form in der Richtlinien-Metadatendatei gespeichert. Die Wiederherstellungs-PIN kann zum Wiedererlangen von Schreibzugriff auf einen NV-Index verwandt werden, falls die Zugriffs-Richtlinie veraltete.

Hinzugefügt in Version 255.

--pcrlock=

Akzeptiert einen Dateisystempfad als Argument. Falls angegeben, wird außerkraftgesetzt, wohin die erstellten Pcrlock-Daten geschrieben werden sollen. Wird von verschiedenen Befehlen lock-* berücksichtigt. Falls nicht angegeben wird im Allgemeinen ein Standardpfad, wie oben beschrieben, verwandt.

Hinzugefügt in Version 255.

--policy=

Akzeptiert einen Dateisystempfad als Argument. Falls angegeben, wird außerkraftgesetzt, wohin die Pcrlock-Richtlinien-Metadaten geschrieben werden sollen. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe /var/lib/systemd/pcrlock.json.

Hinzugefügt in Version 255.

--force

Falls mit make-policy angegeben, wird die vorhergesagte Richtlinie in den NV-Index geschrieben, selbst wenn erkannt wird, dass sie die gleiche wie die bereits gespeicherte ist.

Hinzugefügt in Version 255.

--entry-token=

Setzt das Systemstarteintragsmerkmal, das für den Dateinamen für die Pcrlock-Richtlinien-Zugangsberechtigung in der EFI-Systempartition oder der XBOOTLDR-Partition verwandt werden soll. Siehe die gleiche Option für bootctl(1) zu den erwarteten Werten. Dieser Schalter hat nur für den Befehl make-policy eine Auswirkung.

Hinzugefügt in Version 256.

--json=MODUS

Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder »short« (für die kürzest mögliche Ausgabe ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche), »pretty« (für eine schönere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder »off« (um die JSON-Ausgabe auszuschalten, was die Vorgabe ist).

--no-pager

Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

-h, --help

Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

--version

Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemd.pcrlock(5), systemd-cryptenroll(1), systemd-cryptsetup@.service(8), systemd-repart(8), systemd-pcrmachine.service(8), systemd-creds(1), systemd-stub(7), bootctl(1)

ANMERKUNGEN

1.
Kanonisches TCG-Ereignisprotokollformat (CEL-JSON)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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