BEZEICHNUNG¶
join-dctrl - stellt eine Beziehungsverknüpfung zu Daten im Dctrl-Format her
ÜBERSICHT¶
join-dctrl [
Optionen ]
Dateiname Dateiname
join-dctrl --version
join-dctrl --help
BESCHREIBUNG¶
join-dctrl führt anhand von Beziehungen eine
Verknüpfungsoperation zu Daten her, die im Debian-Steuerdateiformat
vorliegen.
Ein
Verknüpfungsfeld muss unter Benutzung der Schalter
-1,
-2 oder
-j angegeben werden. Begrifflich erstellt das Programm
alle gegliederten Datensatzpaare, die aus einem Datensatz der ersten Datei als
erstes und einem einem Datensatz der zweiten Datei als zweites Mitglied des
Paares gebildet werden können; dann löscht es all die Paare, bei
denen die Verbindungsfelder nicht gleich sind. Im Grunde wird jede
Eingabedatei als relationale Datenbanktabelle betrachtet.
Jede Eingabedatei muss in ihrem Verbindungsfeld in aufsteigender Reihenfolge
sortiert sein, damit das Programm schnell arbeiten kann. Dazu kann das
Programm
sort-dctrl(1) verwandt werden.
OPTIONEN¶
- -1 Feld,
--1st-join-field=Feld
- gibt das Verbindungs-Feld der ersten Eingabedatei
an.
- -2 Feld,
--2nd-join-field=Feld
- gibt das Verbindungs-Feld der zweiten Eingabedatei
an.
- -j Feld, --join-field=Feld
- gibt das übliche Verbindungs-Feld für alle
Dateien an.
- -a Dateinummer,
--unpairable-from=Dateinummer
- gibt an, dass nicht passende Abschnitte von der ersten
(falls 1 angegeben ist) oder der zweiten (falls 2 angegeben
ist) Datei ausgegeben werden.
- -o Feldangabe,
--output-fields=Feldangabe
- gibt an, welche Felder in die Ausgabe einfließen.
Felder werden durch Kommas getrennt (es kann auch mehr als eine
-o-Option benutzt werden). Jedes Feld wird im Format
Dateinummer .Feld angegeben, wobei Dateinummer
die Aufzählungsnummer der Eingabedatei ist, von der das Feld
abgerufen wird (entweder 1 oder 2) und Feld gibt den
Namen des zu verwendenden Feldes an. Als Sonderfall kann einfach 0
anstelle von Dateinummer.Feld benutzt werden, um
Bezug auf den üblichen Wert der Verbindungsfelder zu nehmen.
- Der Name des Feldes (der nicht die Dateinummer
einschließt) wird in der Ausgabe als Name des Feldes benutzt. Zu
Ausgabezwecken kann jedoch ein anderer Name durch Anhängen eines
Doppelpunkts und des bevorzugten sichtbaren Namens an die Feldangabe
angegeben werden.
- Die Option -o 0,1.Version:Alte-Version,2.Version
gibt zum Beispiel an, dass das erste Feld in jeder Ausgabe das
Verbindungsfeld sein sollte, das zweite Feld sollte Alte-Version
sein und seine Daten vom Feld Version der ersten Eingabedatei
beziehen und das dritte Feld sollte Version sein und seine Daten
von dem Feld mit gleichem Namen in der zweiten Eingabedatei beziehen. Dies
sind die einzigen Felder im Ausgabedatensatz.
- Falls die Option -o angegeben wurde, werden alle
Felder aller Datensätze, die verknüpft sind, in die Ausgabe
einfließen.
- -l Stufe,
--errorlevel=Stufe
- setzt die Protokollierungsstufe auf Stufe.
Stufe ist entweder fatal, important,
informational oder debug, aber Letzteres ist, abhängig
von den Optionen zur Kompilierzeit, möglicherweise nicht
verfügbar. Diese Kategorien sind hier in ihrer Reihenfolge angegeben;
jede Nachricht, die ausgegeben wird, während fatal in Kraft
ist, wird in der Fehlerstufe important ausgegeben und so weiter.
Vorgabe ist important.
- -V, --version
- gibt Versionsinformationen aus.
- -C, --copying
- gibt die Copyright-Lizenz aus. Dies produziert eine
große Ausgabe; stellen Sie sicher, dass Sie sie irgendwohin um- oder
weiterleiten (wie etwa Ihren bevorzugten Dateibetrachter).
- -h, --help
- gibt eine Zusammenfassung von Hilfetexten aus.
OPERANDEN¶
join-dctrl wird jede Datei, die auf der Befehlszeile benannt wird, als
relationale Datenbanktabelle betrachten. Eine Datei namens
- steht
für den Standardeingabe-Datenstrom eines Programms. Derzeit müssen
exakt zwei Dateien benannt werden.
STDIN¶
Wie im vorhergehenden Abschnitt
OPERANDEN angegeben, könnte der
Standardeingabe-Datenstrom als Eingabe verwandt werden.
EINGABEDATEIEN¶
Jegliche Eingabe für
join-dctrl hat das Format einer
Debian-Steuerdatei.
Eine Debian-Steuerdatei (dctrl) ist eine halbwags strukturierte Datenbank aus
einer Tabelle, die in einer maschinenauswertbaren Textdatei gespeichert wird.
Einer derartige Datenbank besteht aus einer Zusammenstellung von
Datensätzen; jeder Datensatz ist eine Abbildung von Feldnamen auf
Feldinhalt. Textlich werden Datensätze durch leere Zeilen getrennt,
während jedes Feld als eine oder mehrere nicht leere Zeilen innerhalb
eines Datensatzes kodiert ist. Ein Feld beginnt mit seinem Namen, gefolgt von
einem Doppelpunkt, gefolgt vom Feldinhalt. Der Doppelpunkt muss in der ersten
Zeile des Feldes liegen und die erste Zeile darf nicht mit einem Leerraum
beginnen. In Gegensatz dazu beginnen nachfolgende Zeilen immer mit einem
Leerraum (einem oder mehrere Leerzeichen oder Tabulatoren).
Jede Eingabedatei muss in aufsteigender Reihenfolge ihres Verbindungsfelds
sortiert sein.
UMGEBUNGSVARIABLEN¶
Die Standardsprachumgebung, insbesondere deren Zeichensatzeinstellung,
beeinflusst die Interpretation der Ein- und Ausgabe als
Zeichendatenströme.
ASYNCHRONE EREIGNISSE¶
Standard-UNIX-Signale haben ihre gewohnte Bedeutung.
STDOUT¶
Die komplette Ausgabe wird an den Standardausgabe-Datenstrom gesandt. Die
Ausgabe hat das Format einer Debian-Steuerdatei, wie sie im vorhergehenden
Abschnitt
EINGABEDATEIEN beschrieben wurde. Die Ausgabe wird in
absteigender Reihenfolge des Verbindungsfelds sortiert, falls es in der
Ausgabe enthalten ist.
AUSGABEDATEIEN¶
Es gibt dort keine Ausgabedateien.
EXIT-STATUS¶
Dieses Hilfswerkzeug wird bei Erfolg mit
0 beendet. Es benutzt
inkonsistent einen Rückgaberwert ungleich Null, wenn ein Fehler
festgestellt wird (dies ist ein Programmfehler).
FOLGEN VON FEHLERN¶
Im Fall von Fehlern in der Eingabe wird die Ausgabe teilweise oder komplett
Müll sein. Im Fall von Fehlern im Aufruf wird das Programm die Funktion
verweigern.
BEISPIELE¶
Angenommen, diese Datei enthält Daten über Binärpakete für
die AMD64-Architektur, die in der Debian-Squeeze-Veröffentlichung (6.0)
im Abschnitt
main enthalten sind. Sie liegt im aktuellen Verzeichnis
und heißt
Packages. Angenommen, es wird derzeit auf einem
Debian-System gearbeitet. Außerdem angenommen, dass das aktuelle
Verzeichnis keine Dateien mit Namen
stat und
pkg enthält.
Die folgenden Befehle geben für jedes derzeit installierte und
verfügbare Paket in Debian-Squeeze (6.0) seine installierte Version (als
Alte-Version) und die Version in Squeeze (als Neue-Version) aus:
$ sort-dctrl -kPackage /var/lib/dpkg/status > stat
$ sort-dctrl -kPackage Packages > pkg
$ join-dctrl -j Package \
-o 0,1.Version:Alte-Version,2.Version:Neue-Version \
stat pkg
AUTOR¶
Das Programm
join-dctrl und diese Handbuchseite wurden von Antti-Juhani
Kaijanaho geschrieben.
SIEHE AUCH¶
grep-dctrl(1),
sort-dctrl(1),
tbl-dctrl(1)
TRADUCTION¶
Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug
po4a
<
URL:http://po4a.alioth.debian.org/> durch Chris Leick
c.leick@vollbio.de und das deutsche Debian-Übersetzer-Team im
Dezember 2011 erstellt.
Bitte melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an
debian-l10n-german@lists.debian.org oder als Fehlerbericht an das Paket
dctrl-tools.
Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen
»
man -L C Abschnitt deutsche_Handbuchseite«.