NAME¶
yaboot - PowerMac OpenFirmware Urlader (Boot-Lader)
ZUSAMMENFASSUNG¶
Yaboot ist ein ELF-Binärprogramm für OpenFirmware, das den
Linux Kernel urlädt (bootet).
BESCHREIBUNG¶
Diese Handbuchseite beschreibt den
yaboot OpenFirmware Urlader.
yaboot ist
kein Linux- oder MacOS-Programm. Der Versuch,
yaboot von einer Linux-Shell aus auszuführen wird nur in einem
Segmentierungsfehler enden.
yaboot ist nur dazu gedacht, von
OpenFirmware ausgeführt zu werden.
yaboot wird von OpenFirmware in der folgenden Weise ausgeführt:
boot hd:2,yaboot wobei
hd: der OpenFirmware-Pfad für die
Festplatte und
2 die Nummer der Partition, auf der sich
yaboot
befindet, ist. In diesem Beispiel ist der Festplattenpfad tatsächlich ein
OpenFirmware-Alias der auf allen NewWorld-PowerMacs verfügbar ist.
Normalerweise zeigt er auf die interne ATA-Festplatte. Falls Sie eine
SCSI-Festplatte haben, dann würden Sie
yaboot mit folgendem Befehl
ausführen:
boot
/pci@80000000/pci-bridge@d/ADPT,2930CU@2/@1:2,yaboot Dieser Pfad
hängt von der Art Ihres SCSI-Adapters ab. Für eine detailiertere
Erklärung der [widerlichen] OpenFirmware-Pfade lesen Sie bitte
bootstrap(8). Auf IBM-Hardware wird
yaboot direkt in die rohe,
d.h. ohne mit Dateisystem versehene, Partition kopiert. OpenFirmware booted
direkt von einer bootbar markierten Type 0x41 PReP-Boot-Partition die
yaboot enthalten muß. Auf IBM-Hardware wird die
Konfigurationsdatei direkt aus dem Wurzeldateisystem gelesen. Auf
PowerMac-Hardware muß diese auf der
bootstrap(8)-Partition
vorhanden sein, aber
ybin(8) kümmert sich darum.
Glücklicherweise müssen Sie normalerweise
yaboot nicht von Hand
ausführen. Falls Sie Ihre Platte mit einer
bootstrap(8)-Partition
angelegt und
ybin(8) zur Installation von
yaboot verwendet
haben, dann müssen Sie
yaboot nicht selbst aufrufen. (Falls dies
nicht funktioniert, dann können Sie auch die
boot-device-Variable
in der OpenFirmware setzen, um automatisch zu booten, lesen Sie hierzu
bootstrap(8).)
Sobald
yaboot von der OpenFirmware ausgeführt wurde, zeigt er eine
boot:-Eingabeaufforderung an, an der Sie einen Namen für ein in
der
yaboot.conf(5) definiertes Kernel-Image eingeben können. Falls
in der
yaboot.conf(5) kein Kernel-Image definiert ist, können Sie
immer noch ein beliebieges Image durch Angabe seines absoluten Open
Firmware-Pfads booten, ähnlich zu den obigen Kommandos um
yaboot
selbst auszuführen. Lassen Sie einfach das
boot-Kommando fort und
geben Sie nur den Pfadnamen ein. (Siehe auch unter BEISPIELE)
Wenn Sie ein Image booten (entweder über ein vordefinierten Namen oder
über einen absoluten Pfad) werden alle Argumente an das Image
weitergereicht. Zum Beispiel:
boot: linux root=/dev/hda3 Hier werden
die Argumente
root=/dev/hda3 an den Kernel weitergereicht.
yaboot sollte bevorzugt auf einer dedizierten
bootstrap(8)-Partition (vom Typ Apple_Bootstrap auf PowerMacs, Typ 0x41
PReP-Boot auf IBM-Hardware) installiert werden. Dies erlaubt die Modifikation
der Partition derart, daß OpenFirmware
yaboot oder ein
Boot-Menü automatisch in einer Standard-OF-Konfiguration lädt. Falls
yaboot nicht auf einer
bootstrap(8)-Partition installiert werden
kann, kann es stattdessen in der Wurzel der MacOS-Boot-Partition installiert
werden.
yaboot sollte allerdings nicht in einem Unterverzeichnis des
MacOS-Dateisystems installiert werden, da dies weniger zuverlässig und
schwieriger von OpenFirmware aus ausführbar ist. Lesen Sie die
ybin(8)-Handbuchseite für weitere Details zur Installation von
yaboot (
ybin(8) ist ein Werkzeug um
yaboot unter
minimaler Schwierigkeit zu installieren)
Die
yaboot.conf(5)-Datei muß neben dem
yaboot-Programm auf
der
bootstrap(8)-Partition liegen.
ybin(8) kümmert sich
darum.
OpenFirmware kann durch gleichzeitiges Drücken der
command, option,
o, f-Tasten sofort nach dem Einschalten erreicht werden.
Die Einstellungen von OpenFirmware können durch das gleichzeitige
Drücken der
command, option, p, r-Tasten während eines
Kaltstarts auf die Standardwerte zurückgesetzt werden.
Fall Sie G4-Hardware besitzen, dann könnte Ihre OpenFirmware bereits
über ein eingebautes graphische Bootauswahlmenü verfügen.
Dieses Auswahlmenü kann über das Drücken der
option-Taste während des Bootens der Maschine erreicht werden. Sie
sollten einen Bildschirm mit Knöpfen für jede bootbare Partition
sehen. Die derzeitige Version (in
ybin(8) 0.13 enthalten) von ofboot
enthält ein Kennzeichen-Icon, der Knopf mit dem Pinguin-Icon steht
für Ihre
bootstrap(8)-Partition. Vielen Dank an Nicholas Humfrey
für die Erstellung des Kennzeichen-Icons.
Die
bootstrap(8)-Partition braucht und
sollte nicht irgendwo in
Ihrem Dateisystem, insbesondere in /boot, eingehängt werden.
Yaboot ist in der Lage, Kernel von der mit ext2 formatierten
Wurzelpartition zu laden, deshalb sollten die Kernel auch dort vorgehalten
werden.
BEISPIELE¶
yaboot von der internen ATA-Platte, Partition 2 booten:
boot hd:2,yaboot
yaboot von Partition 2 von einer SCSI-Platte mit ID 2 an einem Adaptec
2930 SCSI-Adapter booten (dies ist auf einem blauen G3, Revision 1, und kann
auf anderen Modellen variieren):
boot /pci@80000000/pci-bridge@d/ADPT,2930CU@2/@2:2,yaboot
Ein Kernel-Image auf Partition 3 der internen ATA-Platte booten (von
yaboot's boot:-Eingabeaufforderung):
hd:3,/boot/vmlinux
Ein Kernel-Image auf Partition 3 der SCSI-Platte mit ID 2 an einem Adaptec 2930
SCSI-Adapter booten (von
yaboot's boot:-Eingabeaufforderung):
/pci@80000000/pci-bridge@d/ADPT,2930CU@2/@2:3,/vmlinux
DATEIEN¶
/etc/yaboot.conf - Urlader (Boot-Lader) Konfigurationsdatei
FEHLER¶
OpenFirmware
AUTOREN¶
Diese Handbuchseite wurde von Ethan Benson <erbenson@alaska.net>
geschrieben.
yaboot wurde von Benjamin Herrenschmidt <benh@kernel.crashing.org>
geschrieben.
FEHLER BERICHTEN¶
Fehler in
yaboot sollten (auf englisch) an Ethan Benson
<erbenson@alaska.net> berichtet werden.
SIEHE AUCH¶
bootstrap(8),
yaboot.conf(5),
ybin(8).