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VERITYTAB(5) veritytab VERITYTAB(5)

BEZEICHNUNG

veritytab - Konfiguration für Verity-Blockgeräte

ÜBERSICHT

/etc/veritytab

BESCHREIBUNG

Die Datei /etc/veritytab beschreibt Verity-geschützte Blockgeräte, die während der Systemstartphase eingerichtet werden.

Leere Zeilen und Zeilen, die mit »#« beginnen, werden ignoriert. Jede der verbleibenden Zeilen beschreibt eines der Verity-geschützten Blockgeräte. Felder werden durch Leerraum getrennt.

Jede Zeile hat die Form

Laufwerksname Datengerät Hash-Gerät Wurzel-Hash Optionen

Die ersten vier Felder sind verpflichtend, das verbleibende ist optional.

Das erste Feld enthält den Namen des sich ergebenden Verity-Datenträgers; sein Block-Gerät wird unterhalb von /dev/mapper/ eingerichtet.

Das zweite Feld enthält einen Pfad zu dem zugrundeliegenden Blockdatengerät oder eine Festlegung eines Blockgerätes mittels »UUID=« gefolgt von der UUID.

Das dritte Feld enthält einen Pfad zu dem zugrundeliegenden Block-Hash-Gerät oder eine Festlegung eines Blockgerätes mittels »UUID=« gefolgt von der UUID.

Das vierte Feld ist der »Wurzel-Hash« in hexadezimaler Schreibweise.

Das fünfte Feld, falls vorhanden, ist eine Kommata-getrennte Liste von Optionen. Die folgenden Felder werden erkannt:

superblock=LOGISCH

Verwendung von dm-verity mit oder ohne daurhaften Superblock auf Platte.

format=ZAHL

Angabe des Hash-Versionstyps. Formattyp 0 ist die ursprüngliche Chrome-OS-Version. Formattyp 1 ist die moderne Version.

data-block-size=BYTE

Verwandte Blockgröße für das Datengerät. (Beachten Sie, dass der Kernel maximal die Seitengröße hier unterstützt; Vielfaches von 512 byte.)

hash-block-size=BYTE

Verwandte Blockgröße für das Hash-Gerät. (Beachten Sie, dass der Kernel maximal die Seitengröße hier unterstützt; Vielfaches von 512 byte.)

data-blocks=BLÖCKE

Anzahl an Blöcken beim Datengerät, die für die Verifikation verwandt werden. Falls nicht angegeben, wird das gesamte Gerät benutzt.

hash-offset=BYTE

Versatz des Hash-Bereichs/-Superblocks of »Hash-Gerät«. (Vielfaches von 512 byte.)

salt=HEX

Zufallsstartwert, der für die Formatierung oder die Verifikation verwandt wird. Format ist eine hexadezimale Zeichenkette; 256 byte lang; »-« ist der besondere Wert für leer.

uuid=UUID

Die bereitgestellte UUID für den Format-Befehl verwenden, anstelle eine neue zu erstellen. Die UUID muss im Standard-UUID-Format bereitgestellt werden, z.B. 12345678-1234-1234-1234-123456789abc.

ignore-corruption, restart-on-corruption, panic-on-corruption

Definiert, was zu tun ist, wenn ein Daten-Verity-Problem (Datenkorruption) festgestellt wurde. Ohne diese Optionen lässt der Kernel die E/A-Aktion mit einem E/A-Fehler fehlschlagen. Mit der Option »--ignore-corruption« wird die Korruption nur protokolliert. Mit »--restart-on-corruption« oder »--panic-on-corruption« wird der Kernel sofort neu gestartet (Panik). (Sie müssen dafür sorgen, dass Neustart-Schleifen vermieden werden.)

ignore-zero-blocks

Weist den Kernel an, keine Blöcke zu verifizieren, von denen erwartet wird, dass sie nur Nullen enthalten, und dass er stattdessen direkt Nullen zurückliefern soll. WARNUNG: Verwenden Sie diese Option nur in sehr bestimmten Fällen. Diese Option ist seit Kernelversion 4.5 verfügbar.

check-at-most-once

Weist den Kernel an, Blöcke nur beim erstmaligen Einlesen vom Datengerät statt jedes Mal zu überprüfen. WARNUNG: Dies reduziert die Datensicherheit, da nur Offline-Verfälschungen des Inhaltes des Datengeräts erkannt werden, aber keine Online-Verfälschung. Diese Option ist seit Kernelversion 4.17 verfügbar.

hash=HASH

Hash-Algorithmus für dm-verity. Dies sollte der Name des Algorithmus wie »sha1« sein. Für die Vorgabe siehe veritysetup --help.

fec-device=PFAD

Verwendet Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC), um sich von Beschädigungen zu erholen, falls die Hash-Überprüfung fehlschlägt. Verwendet Kodierungsdaten von dem angegeben Gerät. Das fcc-Geräteargument kann ein Blockgerät oder ein Dateiabbild sein. Zum Format: Falls der FEC-Gerätepfad nicht existiert, wird er als Datei erstellt. Hinweis: Blockgrößen für Daten und Hash-Geräte müssen übereinstimmen. Falls das Verity-Datengerät verschlüsselt ist, sollte dies das FEC-Gerät auch sein.

fec-offset=BYTE

Dies ist der Versatz in Byte, vom Anfang des FEC-Gerätes bis zum Anfang der kodierten Daten. (Ausgerichtet auf 512 byte)

fec-roots=ZAHL

Anzahl an Generatoren-Wurzeln Dies ist identisch mit der Anzahl an Paritätsbits in den kodierten Daten. In der RS(M, N)-Kodierung ist die Anzahl der Wurzeln M-N. M ist 255 und M-N liegt zwischen (einschließlich) 2 und 24.

root-hash-signature=PFAD|base64:HEX

Eine base64-Zeichenkette, die die Wurzel-Hash-Signatur kodiert und der »base64:« oder ein Pfad zu einer Wurzel-Hash-Signaturdatei zur Überprüfung des Wurzel-Hashes (im Kernel) vorangestellt ist. Diese Funktionalität benötigt einen Linux-Kernel der Version 5.4 oder neuer.

_netdev

Markiert dieses Veritysetup-Gerät als netzwerkabhängig. Es wird gestartet, sobald das Netzwerk verfügbar ist, ähnlich wie systemd.mount(5)-Units, die mit _netdev markiert sind. Die Dienste-Unit zur Einrichtung dieses Gerätes wird zwischen remote-fs-pre.target und remote-veritysetup.target einsortiert, statt zwischen veritysetup-pre.target und veritysetup.target.

Tipp: Falls dieses Gerät für einen in fstab(5) festgelegten Einhängepunkt verwandt wird, sollte die Option _netdev auch für den Einhängepunkt verwandt werden. Andernfalls könnte eine Abhängigkeitsschleife erstellt werden, bei der der Einhängepunkt durch local-fs.target hereingezogen, während der Dienst zur Konfiguration des Netzwerkes normalerweise nach dem Einhängen des lokalen Dateisystems gestartet wird.

noauto

Dieses Gerät wird nicht zu veritysetup.target hinzugefügt. Dies bedeutet, dass es beim Systemstart nicht automatisch aktiviert wird, außer etwas anderes zieht es herein. Falls nämlich das Gerät für einen Einhängepunkt verwandt wird, wird es während des Systemstarts automatisch hereingezogen, außer der Einhängepunkt selbst ist auch mit noauto deaktiviert.

nofail

Dieses Gerät wird keine harte Abhängigkeit von veritysetup.target sein. Es wird weiterhin hereingezogen und gestartet, aber das System wird nicht darauf warten, dass das Gerät auftaucht und aktiviert wird und der Systemstart wird nicht fehlschlagen, falls dies nicht erfolgreich passieren kann. Beachten Sie, dass andere Units, die von dem aktivierten Gerät abhängen, weiterhin fehlschlagen können. Falls nämlich das Gerät für einen Einhängepunkt verwandt wird, muss der Einhängepunkt selbst auch über die Option nofail verfügen oder der Systemstart wird fehlschlagen, falls das Gerät nicht erfolgreich aktiviert wurde.

x-initrd.attach

Richtet dieses Verity-geschützte Blockgerät in der Initrd ein, ähnlich wie mit x-initrd.mount markierte systemd.mount(5)-Units.

Obwohl es nicht notwendig ist, den Einhängeeintrag für das Wurzeldateisystem mit x-initrd.mount zu markieren, wird x-initrd.attach weiterhin mit den Verity-geschützten Blockgeräten empfohlen, die das Wurzeldateisystem enthalten, da Systemd andernfalls versuchen wird, das Gerät während des normalen Herunterfahrens abzutrennen, während es noch benutzt wird. Mit dieser Option wird dieses Gerät weiterhin abgetrennt, aber später, nachdem das Wurzeldateisystem ausgehängt ist.

Alle anderen Verity-geschützten Blockgeräte, die in der Initrd eingehängte Dateisysteme enthalten, sollten diese Option verwenden.

In der frühen Systemstartphase und wenn die Systemverwalterkonfiguration neu geladen wird, wird diese Datei durch systemd-veritysetup-generator(8) in native Systemd-Units übersetzt.

BEISPIELE

Beispiel 1. /etc/veritytab-Beispiel

Richtet zwei Verity-geschützte Blockgeräte ein. Eines mittels Geräteblöcken, ein anderes mittels Dateien.

usr  PARTUUID=783e45ae-7aa3-484a-beef-a80ff9c19cbb PARTUUID=21dc1dfe-4c33-8b48-98a9-918a22eb3e37 36e3f740ad502e2c25e2a23d9c7c17bf0fdad2300b7580842d4b7ec1fb0fa263 auto
data /etc/data /etc/hash a5ee4b42f70ae1f46a08a7c92c2e0a20672ad2f514792730f5d49d7606ab8fdf auto

SIEHE AUCH

systemd(1), systemd-veritysetup@.service(8), systemd-veritysetup-generator(8), fstab(5), veritysetup(8),

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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