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SYSTEMD.UNIT(5) systemd.unit SYSTEMD.UNIT(5)

BEZEICHNUNG

systemd.unit - Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

Dienst.service, Socket.socket, Gerät.device, Einhängung.mount, Selbsteinhängung.automount, Auslagerung.swap, Ziel.target, Pfad.path, Timer.timer, Scheibe.slice, Bereich.scope

System-Unit-Suchpfad

/etc/systemd/system.control/*
/run/systemd/system.control/*
/run/systemd/transient/*
/run/systemd/generator.early/*
/etc/systemd/system/*
/etc/systemd/system.attached/*
/run/systemd/system/*
/run/systemd/system.attached/*
/run/systemd/generator/*
…
/lib/systemd/system/*
/run/systemd/generator.late/*

Benutzer-Unit-Suchpfad

~/.config/systemd/user.control/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/user.control/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/transient/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator.early/*
~/.config/systemd/user/*
$XDG_CONFIG_DIRS/systemd/user/*
/etc/systemd/user/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/user/*
/run/systemd/user/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator/*
$XDG_DATA_HOME/systemd/user/*
$XDG_DATA_DIRS/systemd/user/*
…
/usr/lib/systemd/user/*
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator.late/*

BESCHREIBUNG

Eine Unit-Konfigurationsdatei ist eine reine Textdatei im Ini-Format, die Informationen über einen Dienst, ein Socket, ein Gerät, einen Einhängepunkt, einen Selbsteinhängepunkt, eine Auslagerungsdatei oder -partition, ein Startziel, einen überwachten Dateipfad, einen von systemd(1) gesteuerten und überwachten Timer, eine Ressourcenverwaltungsscheibe oder eine Gruppe von extern erstellten Prozessen kodiert. Siehe systemd.syntax(7) für eine allgemeine Beschreibung der Syntax.

Diese Handbuchseite führt die gemeinsamen Konfigurationsoptionen aller Unit-Typen auf. Diese Optionen müssen in den Abschnitten [Unit] oder [Install] der Unit-Dateien konfiguriert werden.

Zusätzlich zu den hier beschriebenen generischen Abschnitten [Unit] und [Install] kann jede Unit einen typspezifischen Abschnitt haben, z.B. [Service] für eine Dienste-Unit. Siehe die respektiven Handbuchseiten für weitere Informationen: systemd.service(5), systemd.socket(5), systemd.device(5), systemd.mount(5), systemd.automount(5), systemd.swap(5), systemd.target(5), systemd.path(5), systemd.timer(5), systemd.slice(5), systemd.scope(5).

Unit-Dateien werden von einer Reihe von Pfaden, die während der Compilierung bestimmt werden, geladen. Dies wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Gültige Unit-Namen bestehen aus einen »Namensvorsatz« und einem Punkt und einer Endung, die den Unit-Typ festlegt. Der »Unit-Vorsatz« muss aus einem oder mehreren gültigen Zeichen (ASCII-Buchstaben, Ziffern, »:«, »-«, »_«, ».« und »\« bestehen). Die Gesamtlänge des Unit-Names einschließlich der Endung darf 256 Zeichen nicht überschreiten. Die Typ-Endung muss entweder ».service«, ».socket«, ».device«, ».mount«, ».automount«, ».swap«, ».target«, ».path«, ».timer«, ».slice« oder ».scope« sein.

Unit-Namen können durch einen einzelnen Parameter, genannt »Instanzenname«, parametrisiert werden. Die Unit wird dann, basierend auf einer »Vorlagendatei«, die als Definition mehrerer Dienste oder anderer Units dient, konstruiert. Eine Vorlagendatei muss ein einzelnes »@« am Ende des Namens haben (direkt vor der Typendung). Der Name der kompletten Unit wird durch Einfügung des Instanzennamens zwischen dem @ und der Unit-Typendung gebildet. In der Unit-Datei selbst kann auf den Instanzenparameter mittels »%i« und anderen Kennzeichnern Bezug genommen werden, siehe unten.

Unit-Dateien dürfen zusätzliche zu den hier aufgeführten Optionen enthalten. Falls Systemd auf eine unbekannte Option stößt, wird es eine Warnprotokollnachricht schreiben, aber mit dem Laden der Unit fortfahren. Falls vor einer Option oder einem Abschnittnamen ein X- steht, wird diese(r) von Systemd komplett ignoriert. Optionen innerhalb eines ignorierten Abschnittes benötigen die vorangestellte Kennung nicht. Anwendungen können dies dazu verwenden, zusätzliche Informationen in den Unit-Dateien aufzunehmen. Um auf diese Optionen zuzugreifen, müssen Anwendungen die Unit-Dateien selbst auswerten.

Aliase (alternative Namen) können für Units angelegt werden, indem ein Symlink vom neuen Namen auf den alten Namen in einem der Unit-Suchpfade angelegt wird Beispielsweise hat systemd-networkd.service den Alias dbus-org.freedesktop.network1.service, der während der Installation als ein Symlink erstellt wird, so dass systemd auf die Anfrage über D-Bus, dbus-org.freedesktop.network1.service zu laden, systemd-networkd.service laden wird. Als weiteres Beispiel ist default.target — das Standard-Systemziel, was beim Systemstart gestartet wird — oft über einen Alias mit entweder multi-user.target oder graphical.target verbunden, um auszuwählen, was standardmäßig gestartet wird. Aliasnamen können in Befehlen wie disable, start, stop, status und ähnlichen und in allen Unit-Abhängigkeitsanweisungen einschließlich Wants=, Requires=, Before=, After= verwandt werden. Aliase können nicht mit dem Befehl preset verwandt werden.

Alias unterliegen den folgenden Beschränkungen: Eine Unit eines bestimmten Typs (».service«, ».socket«, …) kann nur ein Alias auf einen Namen mit der gleichen Typendung werden. Eine einfache Unit (keine Vorlage oder Instanz) darf nur ein Alias auf einen einfachen Namen werden. Eine Vorlageninstanz darf nur durch eine andere Vorlageninstanz einen Alias erhalten und der Instanzanteil muss identisch sein. Eine Vorlage darf durch eine andere Vorlage einen Alias erhalten (dann gilt der Alias für alle Instanzen der Vorlage). Eine Vorlageninstanz (z.B. »alias@inst.service«) darf als Spezialfall ein Symlink auf eine andere Vorlage sein (z.B. »template@inst.service«). In diesem Fall wird nur für diese spezielle Instanz ein Alias angelegt, während andere Instanzen dieser Vorlage (z.B. »alias@foo.service«, »alias@bar.service«) keinen Alias erhalten. Diese Regeln erhalten die Anforderung, dass die Instanz (falls vorhanden) immer eindeutig für eine gegebene Unit und alle ihre Aliase definiert ist. Das Ziel des Alias-Symlinks muss auf einen gültigen Unit-Dateiort zeigen, d.h. der Symlink-Zieldateiname muss wie beschrieben auf den Symlink-Quellnamen passen und der Zielpfad muss in einem der Unit-Suchpfade sein, siehe nachfolgenden UNIT-DATEI-LADEPFAD für weitere Details. Beachten Sie, dass die Zieldatei nicht existieren könnte, d.h. der Symlink hängen könnte.

Zusätzlich können Unit-Dateien Aliase mittels der Anweisung Alias= im Abschnitt [Install] festlegen. Wenn die Unit aktiviert ist, werden Symlinks für diese Namen erstellt und wieder entfernt, wenn die Unit deaktiviert wird. Beispielsweise legt reboot.target Alias=ctrl-alt-del.target so fest, dass der Symlink /etc/systemd/system/ctrl-alt-del.service auf die Datei reboot.target bei der Aktivierung erstellt wird und wenn Strg-Alt-Entf gedrückt wird, systemd nach ctrl-alt-del.service suchen und reboot.service ausführen wird. systemd schaut während des normalen Betriebs überhaupt nicht in den Abschnitt [Install], daher haben sämtliche Direktiven in diesem Abschnitt nur durch während der Aktivierung erstellte Symlinks eine Wirkung.

Das Verzeichnis foo.service.wants/ kann zusammen mit der Unit-Datei foo.service existieren. Alle Unit-Dateien, die von so einem Verzeichnis mittels Symlink verknüpft sind, werden implizit als Abhängigkeiten vom Typ Wants= für die Unit hinzugefügt. Eine ähnliche Funktionalität existiert auch für Abhängigkeiten vom Typ Requires=, die Verzeichnisendung ist in diesem Fall .requires/. Diese Funktionalität ist nützlich, um Units in den Start von anderen Units einzuhängen, ohne ihre Unit-Dateien zu verändern. Für Details über die Semantik von Wants= und Requires= siehe unten. Die bevorzugte Art, Symlinks in den Verzeichnissen .wants/ oder .requires/ erfolgt durch die Angabe der Abhängigkeit in dem Abschnitt [Install] der Ziel-Unit und Erstellung des Symlinks im Dateisystem mittels des Befehls enable oder preset von systemctl(1). Das Ziel kann eine normale Unit sein (entweder einfach oder durch eine bestimmte Instanz einer Vorlagen-Unit). Falls die Quell-Unit eine Vorlage ist, kann die Ziel-Unit auch eine Vorlage sein, dann wird die Instanz zu der Ziel-Unit »weitergeleitet«, um eine gültige Unit-Instanz zu bilden. Das Ziel von Symlinks in .wants/ oder .requires/ muss daher auf einen gültigen Unit-Dateiort zeigen, d.h. der Symlink-Zielname muss die beschriebenen Anforderungen erfüllen und der Zielpfad muss in einem der Unit-Suchpfade liegen, siehe nachfolgenden UNIT-DATEI-LADEPFAD für weitere Details. Beachten Sie, dass die Zieldatei nicht existieren könnte, d.h. der Symlink hängen könnte.

Zusammen mit einer Unit-Datei foo.service kann ein »Ergänzungs«-Verzeichnis foo.service.d/ existieren. Alle Dateien mit der Endung ».conf« aus diesem Verzeichnis in alphanumerischer Reihenfolge zusammengeführt und ausgewertet, nachdem die Unit-Datei selbst ausgewertet wurde. Dies ist nützlich, um die Konfigurationseinstellungen für eine Unit zu verändern oder zu ergänzen, ohne die Unit-Dateien selbst verändern zu müssen. Jede Ergänzungsdatei muss geeignete Abschnittskopfzeilen enthalten. Für instanziierte Units wird diese Logik zuerst nach dem Instanzen-Unterverzeichnis ».d/« (z.B. »foo@bar.service.d/«) schauen und dessen ».conf«-Dateien lesen, gefolgt von dem Vorlagenunterverzeichnis ».d/« (z.B. »foo@.service.d/«) und den ».conf«-Dateien dort. Für Unit-Namen, die desweiteren Bindestriche (»-«) enthalten, wird die Menge der Verzeichnisse, die durch wiederholtes Abschneiden des Unit-Namens nach allen Bindestrichen entsteht, auch durchsucht. Insbesondere wird für einen Unit-Namen foo-bar-baz.service.d/ sowohl foo-bar-.service.d/ als auch foo-.service.d/ durchsucht. Dies ist nützlich, um gemeinsame Ergänzungen für eine Gruppe von zusammengehörigen Units zu definieren, deren Namen mit einem gemeinsamen Anfang beginnen. Dieses Schema ist insbesondere für Einhänge-, Automount- und Scheiben-Units, deren systematische Benennungsstruktur rund um Bindestriche als Komponententrenner aufgebaut ist, nützlich. Beachten Sie, dass gleichbenannte Ergänzungsdateien weiter unten in der Anfangshierarchie solche weiter oben außer Kraft setzen, d.h. foo-bar-.service.d/10-override.conf setzt foo-.service.d/10-override.conf außer Kraft.

Im Falle von (den oben beschriebenen) Unit-Aliasen, werden die Ergänzungen für die Aliasnamen und alle Aliasse geladen. Falls beispielsweise default.target ein Alias für graphical.target ist, würden default.target.d/, default.target.wants/, default.target.requires/, graphical.target.d/, graphical.target.wants/, graphical.target.requires/ alle gelesen. Für Vorlagen werden die Ergänzungen für die Vorlage, alle Vorlagen-Aliasse, die Vorlageninstanz und alle Alias-Instanzen gelesen. Wird nur für eine bestimmte Vorlageninstanz ein Alias angelegt, dann werden die Ergänzungen für die Zielvorlage, die Zielvorlageninstanz und die Alias-Vorlageninstanz gelesen.

Zusätzlich zu /etc/systemd/system können Ergänzungs-».d/«-Verzeichnisse in die Verzeichnisse /lib/systemd/system oder /run/systemd/system abgelegt werden. Ergänzungsdateien in /etc/ haben Vorrang vor denen in /run/, die wiederum Vorrang vor denen in /lib/ haben. Ergänzungsdateien unter all diesen Verzeichnissen haben Vorrang vor der Haupt-Netdev-Datei, wo auch immer sich diese befindet. Mehrere Ergänzungsdateien mit verschiedenen Namen werden in lexikographischer Reihenfolge angewandt, unabhängig von dem Verzeichnis, in dem sie sich befinden.

Units unterstützen auch ein Ergänzungs-Typ.d/-Verzeichnis auf oberster Ebene, wobei Typ z.B. »service« oder »socket« sein darf. Dies erlaubt es, die Einstellungen aller entsprechenden Unit-Dateien auf dem System zu verändern oder zu ergänzen. Die Formatierung und die Vorrangregeln bei der Anwendung von Ergänzungskonfigurationen folgen dem oben definiertem. Dateien in Typ.d/ haben niedrigeren Vorrang im Vergleich zu Dateien in namensspezifischen Außerkraftsetzungsverzeichnissen. Es gelten die normalen Regeln: mehrere Ergänzungsdateien mit verschiedenen Namen werden in lexikographischer Reihenfolge angewandt, unabhängig davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden, daher gilt eine Datei in Typ.d/ für eine Unit nur, falls es keine Ergänzung oder Maskierung mit diesem Namen in Verzeichnissen mit höherem Vorrang gibt. Siehe Beispiele.

Beachten Sie, dass Systemd zwar ein flexibles Abhängigkeitssystem zwischen Units bereitstellt, es aber empfohlen wird, diese Funktionalität nur sparsam zu verwenden und stattdessen auf Techniken wie Bus-basierte oder Socket-basierte Aktivierung zu setzen, wodurch Abhängigkeiten implizit werden und damit sowohl ein einfacheres als auch flexibleres System entsteht.

Wie oben erwähnt können Units von Vorlagendateien instanziiert werden. Dies erlaubt die Erstellung mehrere Units aus einer einzelnen Konfigurationsdatei. Falls Systemd nach einer Unit-Konfigurationsdatei schaut, wird es zuerst nach dem wörtlichen Dateinamen in dem Dateisystem suchen. Falls das zu keinem Erfolg führt und der Unit-Name das Zeichen »@« enthält, wird Systemd nach einer Unit-Vorlage suchen, die auch den gleichen Namen hat, aber mit einer entfernten Instanzzeichenkette (d.h. der Teil zwischen dem »@«-Zeichen und der Endung entfernt). Beispiel: Falls ein Dienst getty@tty3.service angefragt wird und keine Datei mit diesem Namen gefunden wird, dann wird Systemd nach getty@.service suchen und einen Dienst aus dieser Konfigurationsdatei instanziieren, falls sie gefunden wurde.

Um sich innerhalb der Konfigurationsdatei auf die Instanziierungszeichenkette zu beziehen, können Sie den speziellen Kennzeichner »%i« in vielen Konfigurationsoptionen verwenden. Siehe unten für Details.

Falls eine Unit-Datei leer ist (d.h. die Größe 0 hat) oder ein Symlink ist, der auf /dev/null zeigt, wird seine Konfiguration nicht geladen und sie erscheint mit einem Ladezustand »masked« und kann nicht aktiviert werden. Verwenden Sie dies als wirksame Methode, um eine Unit komplett zu deaktivieren und es somit unmöglich zu machen, sie sogar manuell zu starten.

Das Unit-Dateiformat wird durch die Schnittstellenportabilitäts- und -stabilitätszusage[1] abgedeckt.

ZEICHENKETTENMASKIERUNG FÜR DIE AUFNAHME IN UNIT-NAMEN

Manchmal ist es nützlich, eine beliebige Zeichenkette in Unit-Namen umzuwandeln. Um dies zu unterstützen, wird eine Zeichenkettenmaskierungsmethode verwandt, um Zeichenketten, die beliebige Byte-Werte (außer NUL) enthalten, in gültige Namen und ihren begrenzten Zeichensatz umzuwandeln. Ein häufiger Spezialfall sind Unit-Namen, die Pfade zu Objekten in der Dateisystemhierarchie widerspiegeln. Beispiel: eine Geräte-Unit dev-sda.device bezieht sich auf ein Gerät mit dem Geräteknoten /dev/sda in dem Dateisystem.

Der Maskieralgorithmus funktioniert wie folgt: in einer gegebenen Zeichenkette wird jedes »/«-Zeichen durch »-« und alle anderen Zeichen außer den alphanumerischen ASCII-Zeichen, »:«, »_« oder ».« werden durch ihr C-artige »\x2d«-Maskierung ersetzt. Wenn ».« als erstes Zeichen in der maskierten Zeichenkette auftauchen würde, wird es zusätzlich mit seiner C-artigen Maskierung ersetzt.

Wenn die Eingabe als absoluter Systempfad geeignet ist, wird dieser Algorithmus leicht erweitert: der Pfad zum Wurzelverzeichnis »/« wird als einzelner Bindestrich »-« kodiert. Zusätzlich werden alle führenden, abschließenden oder doppelten »/« Zeichen vor der Umwandlung aus der Zeichenkette entfernt. Beispiel: /foo//bar/baz/ wird »foo-bar-baz«.

Diese Maskierung ist komplett umkehrbar, solange bekannt ist, ob die maskierte Zeichenkette ein Pfad war (die demaskierten Ergebnisse unterscheiden sich für Pfad- und Nichtpfadzeichenketten). Verwenden Sie systemd-escape --path, um Pfade zu maskieren und andernfalls systemd-escape ohne --path.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

Implizite Abhängigkeiten

Eine Reihe von Unit-Abhängigkeiten werden implizit aufgebaut, abhängig vom Unit-Typ und der Unit-Konfiguration. Diese impliziten Abhängigkeiten können die Unit-Konfiguration erleichtern. Bitte lesen Sie den Abschnitt »Implizite Abhängigkeiten« in der Handbuchseite des jeweiligen Unit-Typs.

Beispielsweise erlangen Dienste-Units mit Type=dbus automatisch Abhängigkeiten vom Typ Requires= und After= von dbus.socket. Siehe systemd.service(5) für Details.

Standardabhängigkeiten

Standardabhängigkeiten sind ähnlich impliziten Abhängigkeiten, können aber durch Setzen von DefaultDependencies= auf yes (die Vorgabe) und no an- und abgeschaltet werden, während implizite Abhängigkeiten immer wirksam sind. Siehe Abschnitt »Standard-Abhängigkeiten« in den jeweiligen Handbuchseiten für den Effekt der Aktivierung von DefaultDependencies= in jedem Unit-Typ.

Beispielsweise werden Ziel-Units alle konfigurierten Abhängigkeiten des Typs Wants= oder Requires= mit Abhängigkeiten vom Typ After= ergänzen. Siehe systemd.target(5) für Details. Beachten Sie, dass dieses Verhalten durch Setzen von DefaultDependencies=no in den festgelegten Units abgewählt werden kann. Es kann auch gezielt über eine explizite Abhängigkeit Before= außer Kraft gesetzt werden.

UNIT-DATEI-LADEPFAD

Unit-Dateien werden von einer Reihe von Pfaden geladen, die während der Kompilierung bestimmt werden, wie dies in den zwei Tabellen unten beschrieben ist. Unit-Dateien, die in früher aufgeführten Verzeichnissen gefunden werden, setzen Dateien mit dem gleichen Namen in Verzeichnissen, die weiter unten in der Liste aufgeführt sind, außer Kraft.

Wenn die Variable $SYSTEMD_UNIT_PATH gesetzt ist, setzt der Inhalt dieser Variable den Unit-Ladepfad außer Kraft. Falls $SYSTEMD_UNIT_PATH mit einer leeren Komponente (»:«) endet, wird der normale Unit-Ladepfad an den Inhalt der Variablen angehängt.

Tabelle 1.  Ladepfad beim Betrieb im Systemmodus (--system).

Pfad Beschreibung
/etc/systemd/system.control Mittels Dbus-API erstellte dauerhafte und flüchtige Konfiguration
/run/systemd/system.control
/run/systemd/transient Dynamische Konfiguration für flüchtige Units
/run/systemd/generator.early Erstellte Units mit hoher Priorität (siehe early-dir in systemd.generator(7))
/etc/systemd/system System-Units, die vom Administrator erstellt wurden
/run/systemd/system Laufzeit-Units
/run/systemd/generator Erstellte Units mit mittlerer Priorität (siehe normal-dir in systemd.generator(7))
/usr/local/lib/systemd/system System-Units, die vom Administrator installiert wurden
/lib/systemd/system System-Units, die durch den Paketverwalter der Distribution installiert wurden
/run/systemd/generator.late Erstellte Units mit niedriger Priorität (siehe late-dir in systemd.generator(7))

Tabelle 2.  Ladepfad bei der Ausführung im Benutzermodus
(--user).

Pfad Beschreibung
$XDG_CONFIG_HOME/systemd/user.control oder ~/.config/systemd/user.control Dauerhafte und flüchtige Konfiguration, die mittels des DBus-APIs erstellt wird (($XDG_CONFIG_HOME wird verwandt, falls gesetzt, andernfalls ~/.config)
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/user.control
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/transient Dynamische Konfiguration für flüchtige Units
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator.early Erstellte Units mit hoher Priorität (siehe early-dir in systemd.generator(7))
$XDG_CONFIG_HOME/systemd/user oder $HOME/.config/systemd/user Benutzerkonfiguration ($XDG_CONFIG_HOME wird verwandt, falls gesetzt, andernfalls ~/.config)
$XDG_CONFIG_DIRS/systemd/user oder /etc/xdg/systemd/user Zusätzliche Konfigurationsverzeichnisse, wie diese durch die XDG-Basisverzeichnis-Spezifikation festgelegt werden ($XDG_CONFIG_DIRS wird verwandt, falls gesetzt, andernfalls /etc/xdg)
/etc/systemd/user Benutzer-Units, die vom Administrator erstellt wurden
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/user Laufzeit-Units (nur verwandt, falls $XDG_RUNTIME_DIR gesetzt ist)
/run/systemd/user Laufzeit-Units
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator Erstellte Units mit mittlerer Priorität (siehe normal-dir in systemd.generator(7))
$XDG_DATA_HOME/systemd/user oder $HOME/.local/share/systemd/user Units von Paketen, die im Home-Verzeichnis installiert wurden ($XDG_DATA_HOME wird verwandt, falls gesetzt, andernfalls ~/.local/share)
$XDG_DATA_DIRS/systemd/user oder /usr/local/share/systemd/user und /usr/share/systemd/user Zusätzliche Datenverzeichnisse, wie diese durch die XDG-Basisverzeichnis-Spezifikation festgelegt werden ($XDG_DATA_DIRS wird verwandt, falls gesetzt, andernfalls /usr/local/share und /usr/share)
$dir/systemd/user für jedes $dir in $XDG_DATA_DIRS Zusätzliche Orte für installierte Benutzer-Units, einen für jeden Eintrag in $XDG_DATA_DIRS
/usr/local/lib/systemd/user Benutzer-Units, die durch den Administrator installiert wurden
/usr/lib/systemd/user Benutzer-Units, die durch den Paketverwalter der Distribution installiert wurden
$XDG_RUNTIME_DIR/systemd/generator.late Erstellte Units mit niedriger Priorität (siehe late-dir in systemd.generator(7))

Die Gruppe der Ladepfade für die Benutzerverwalterinstanzen kann mittels verschiedener Umgebungsvariablen ergänzt oder geändert werden. Und Umgebungsvariablen können wiederum mittels Umgebungsgeneratoren gesetzt werden, siehe systemd.environment-generator(7). Insbesondere $XDG_DATA_HOME und $XDG_DATA_DIRS können leicht mittels systemd-environment-d-generator(8) gesetzt werden. Daher sind die hier aufgeführten Verzeichnisse nur die Vorgaben. Um die tatsächlich verwandte Liste, basierend auf den Compiler-Optionen und der aktuellen Umgebung, zu sehen, verwenden Sie

systemd-analyze --user unit-paths

Desweiteren können zusätzliche Units aus Verzeichnissen, die nicht im Unit-Ladepfad sind, in Systemd hereingeladen werden, indem ein Symlink erstellt wird, der auf eine Unit-Datei im Verzeichnis zeigt. Sie können systemctl link für diese Aktion verwenden; siehe systemctl(1). Das Dateisystem, in dem sich die verlinkten Dateien befinden, muss beim Start von Systemd zugreifbar sein (d.h. alles unterhalb von /home/ oder /var/ ist nicht erlaubt, außer diese Verzeichnisse befinden sich auf dem Wurzeldateisystem).

Es ist wichtig, »verlinkte Unit-Dateien« von »Unit-Dateien mit Alias« zu unterscheiden: Jeder Symlink, dessen Symlink-Ziel sich innerhalb des Unit-Ladepfades befindet, wird ein Alias: der Quellname und der Zielname müssen den bestimmten, oben bei der Besprechung von Aliasen aufgeführten Einschränkungen genügen, aber das Symlink-Ziel muss nicht existieren. Tatsächlich wird der Pfad zum Symlink-Ziel nicht verwandt, außer zu prüfen, ob das Ziel sich innerhalb des Unit-Ladepfades befindet. Im Gegensatz dazu bedeutet ein Symlink, der außerhalb des Unit-Ladepfades führt, eine verlinkete Unit-Datei. Beim Laden der Datei wird dem Symlink gefolgt, aber der Zielname wird ansonsten nicht verwandt (und braucht noch nicht mal ein gültiger Unit-Dateiname zu sein). Beispielsweise sind /etc/systemd/system/alias1.service → Dienst1.service, /etc/systemd/system/alias2.service → /usr/lib/systemd/Dienst1.service, /etc/systemd/system/alias3.service → /etc/systemd/system/Dienst1.service alle gültige Aliase und Dienst1.service wird vier Namen haben, selbst falls sich die Unit-Datei unter /run/systemd/system/Dienst1.service befindet. Im Gegensatz dazu bedeutet ein Symlink /etc/systemd/system/link1.service → ../link1_Dienstedatei, dass link1.service eine »verlinkte Unit« ist und der Inhalt von /etc/systemd/link1_Dienstedatei seine Konfiguration bereitstellt.

UNIT-MÜLLABFUHR

Der System- und Diensteverwalter lädt die Konfiguration einer Unit automatisch, wenn die Unit das erste Mal referenziert wird. Er wird die Unit-Konfiguration und den Zustand wieder entladen, wenn die Unit nicht mehr benötigt wird (»Müllabfuhr«). Eine Unit kann über eine Reihe von Mechanismen referenziert werden:

1.Eine andere geladene Unit referenziert sie mit einer Abhängigkeit wie After=, Wants=, …

2.Die Unit startet, läuft, startet sich neu oder stoppt derzeit.

3.Die Unit ist derzeit im Zustand failed. (Siehe aber unten.)

4.Ein Auftrag für die Unit ist anhängig.

5.Die Unit ist durch ein aktives IPC-Client-Programm verankert.

6.Die Unit ist eine besondere »ewige« Unit, die immer aktiv und geladen ist. Beispiele für ewige Units sind die Wurzeleinhänge-Unit -.mount und die Bereichs-Unit init.scope, in der der Diensteverwalter selbst lebt.

7.Die Unit hat ihr zugeordnete laufende Prozesse.

Die Müllabfuhrlogik kann mit der Option CollectMode= verändert werden. Diese Option erlaubt die Konfiguration, ob automatisches Entladen von Units, die im Zustand failed sind, erlaubt ist, siehe unten.

Beachten Sie, dass beim Entladen der Konfiguration und des Zustandes einer Unit alle Ausführungsergebnisse, wie Exit-Codes, Exit-Signale und Resourcenverbrauch- und andere Statistiken, verloren gehen, außer für den Anteil, der im Protokolluntersystem gespeichert ist.

Verwenden Sie systemctl daemon-reload oder einen äquivalenten Befehl, um die Unit-Konfiguration neu zu laden, während die Unit bereits geladen ist. In diesem Fall werden alle Konfigurationseinstellungen rausgeschoben und durch die neue Konfiguration ersetzt (die allerdings nicht sofort in Kraft sein muss), allerdings wird sämtlicher Laufzeitzustand gespeichert/wiederhergestellt.

[UNIT]-ABSCHNITT-OPTIONEN

Die Unit-Datei kann einen Abschnitt [Unit] enthalten, der generische Informationen über die Unit transportiert, der nicht vom Unit-Typ abhängt:

Description=

Ein kurzer menschenlesbarer Titel für die Unit. Dieser kann von systemd (und anderen Benutzeroberflächen) als eine für den Benutzer sichtbare Bezeichnung für die Unit verwandt werden, daher sollte diese Zeichenkette die Unit identifizieren, statt sie zu beschreiben, trotz des Namens. Diese Zeichenkette sollte auch nicht nur einfach den Unit-Namen wiederholen. »Apache2 Webserver« ist ein gutes Beispiel. Schlechte Beispiele sind »leichtgewichtiger Hochleistungs-HTTP-Server« (zu generisch) oder »Apache2« (für Leute, die Apache nicht kennen, bedeutungslos, wiederholt den Namen der Unit). systemd kann dies als Substantiv in Statusnachrichten (»Starting description...«, »Started description.«, »Reached target description.«, »Failed to start description.«) verwenden, daher sollte er groß geschrieben werden und kein vollständiger Satz oder eine Phrase mit einem kontinuierlichen Verb sein. Schlechte Beispiele sind auch »exiting the container« oder »updating the database once per day.«.

Documentation=

Eine Leerraum-getrennte Liste von URIs, die Dokumentation für diese Unit oder ihre Konfiguration referenzieren. Es werden nur URIs von den Typen »http://«, »https://«, »file:«, »info:«, »man:« akzeptiert. Für weitere Informationen über die Syntax dieser URIs siehe uri(7). Die URIs sollten in der Reihenfolge der Bedeutung aufgeführt werden, beginnend mit der relevantesten. Es ist eine gute Idee, zuerst Dokumentation zu referenzieren, die erklärt, was der Zweck der Unit ist, gefolgt von solcher über seine Konfiguration, gefolgt von anderer relevanter Dokumentation. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden, in diesem Fall werden die festgelegten Listen von URIs zusammengeführt. Falls dieser Option die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste zurückgesetzt und alle vorherigen Zuweisungen werden keinen Effekt haben.

Wants=

Konfiguriert (schwache) Anforderungsabhängigkeiten auf andere Units. Diese Option darf mehr als einmal angegeben werden oder mehrere, durch Leerraum getrennte Units können in einer Option angegeben werden, in diesem Fall werden Abhängigkeiten für alle aufgeführten Namen erstellt. Abhängigkeiten dieses Typs können auch außerhalb von Unit-Konfigurationsdateien hinzugefügt werden, indem ein Symlink auf ein die Unit-Datei begleitendes .wants/-Verzeichnis hinzugefügt wird. Siehe oben für Details.

In dieser Option aufgeführte Units werden gestartet, wenn die konfigurierende Unit es wird. Falls allerdings die aufgeführte Unit nicht startet oder der Transaktion nicht hinzugefügt werden kann, hat dies keine Auswirkungen auf die Gültigkeit der Transaktion als Ganzes und diese Unit wird dennoch gestartet. Dies ist die empfohlene Art, das Starten einer Unit in den Start einer anderen Unit einzuhängen.

Beachten Sie, dass Anforderungsabhängigkeiten nicht die Reihenfolge beeinflussen, in der Dienste gestartet oder gestoppt werden. Dies muss unabhängig davon mit den Optionen After= oder Before= konfiguriert werden. Falls die Unit foo.service die Unit bar.service wie mit Wants= konfiguriert hereinzieht und mit After= oder Before= keine Ordnung konfiguriert ist, dann werden beide Units gleichzeitig und ohne Verzögerung untereinander gestartet, wenn foo.service aktiviert wird.

Requires=

Ähnlich Wants=, erklärt aber eine stärkerere Anforderungsabhängigkeit. Abhängigkeiten dieser Art können auch außerhalb der Unit-Konfigurationsdatei konfiguriert werden, indem ein Symlink auf ein die Unit-Datei begleitendes .requires/-Verzeichnis hinzugefügt wird.

Falls diese Unit aktiviert wird, werden die aufgeführten Units ebenfalls aktiviert. Falls die Aktivierung einer der anderen Units fehlschlägt und eine Ordnungsabhängigkeit After= auf die fehlgeschlagene Unit gesetzt ist, dann wird diese Unit nicht gestartet. Darüberhinaus wird diese Unit gestoppt (oder neu gestartet), falls eine der anderen Units explizit gestoppt (oder neu gestartet) wird, unahängig davon, ob After= gesetzt ist oder nicht.

Oft ist es eine bessere Wahl, Wants= statt Requires= zu verwenden, um ein System zu erreichen, das im Umgang mit fehlschlagenden Diensten robuster ist.

Beachten Sie, dass dieser Abhängigkeitstyp nicht impliziert, dass andere Units immer im aktiven Zustand sein müssen, wenn diese Unit läuft. Insbesondere: Fehlschlagende Bedingungsüberprüfungen (wie ConditionPathExists=, ConditionPathIsSymbolicLink=, … — siehe unten) führen nicht dazu, dass der Start einer Unit mit einer Requires=-Abhängigkeit darauf fehlschlägt. Auch können sich einige Unit-Typen von selbst deaktivieren (beispielsweise kann sich ein Diensteprozess entscheiden, sich sauber zu beenden, oder ein Gerät könnte von einem Benutzer ausgesteckt werden), was nicht an die Units mit einer Requires=-Abhängigkeit übertragen wird. Verwenden Sie den Abhängigkeitstyp BindsTo= zusammen mit After=, um sicherzustellen, dass sich eine Unit niemals im aktiven Zustand befindet, ohne dass eine andere Unit sich auch in einem aktiven Zustand befindet (siehe unten).

Requisite=

Ähnlich zu Requires=. Falls die hier aufgeführten Units noch nicht gestartet wurden, werden sie nicht gestartet und der Start dieser Unit wird sofort fehlschlagen. Requisite= impliziert keine Ordnungsabhängigkeit, selbst falls beide Units in der gleichen Transaktion gestartet werden. Daher sollte diese Einstellung normalerweise mit After= kombiniert werden, um sicherzustellen, dass diese Unit nicht vor der anderen Unit gestartet wird.

Wenn Requisite=b.service auf a.service benutzt wird, wird diese Abhängigkeit als RequisiteOf=a.service in der Eigenschaftsliste von b.service angezeigt. RequisiteOf=-Abhängigkeiten können nicht direkt festgelegt werden.

BindsTo=

Konfiguriert Anforderungsabhängigkeiten, im Stil sehr ähnlich zu Requires=. Allerdings ist dieser Abhängigkeitstyp stärker: Zusätzlich zu dem Effekt von Requires= deklariert er, dass beim Stoppen der gebundenen Unit auch diese Unit gestoppt wird. Das bedeutet, dass eine Unit, die an eine andere Unit gebunden ist, die plötzlich in einen inaktiven Zustand eintritt, auch gestoppt wird. Units können plötzlich und unerwartet aus verschiedenen Gründen in inaktive Zustände eintreten: Der Hauptprozess einer Dienste-Unit könnte sich aus eigenem Antrieb beenden, das zugrundeliegende Gerät einer Geräte-Unit könnte ausgesteckt werden oder der Einhängepunkt einer Einhänge-Unit könnte ohne Beteiligung des System- und Diensteverwalters ausgehängt werden.

Bei der Verwendung in Verbindung mit After= auf die gleiche Unit ist das Verhalten von BindsTo= sogar noch stärker. In diesem Falle muss die angebundene Unit sogar in einem aktiven Zustand sein, damit diese Unit auch in einem aktiven Zustand ist. Dies bedeutet nicht nur, dass eine Unit, die an eine andere Unit angebunden ist, die plötzlich in einen inaktiven Zustand eintritt, sondern auch, die an eine andere Unit angebunden ist, die aufgrund einer nicht erfüllten Bedingungsprüfung (wie ConditionPathExists=, ConditionPathIsSymbolicLink=, … \n siehe unten) übersprungen wird, gestoppt wird, sollte sie laufen. Daher ist es in vielen Fällen am besten, BindsTo= mit After= zu kombinieren.

Wenn BindsTo=b.service auf a.service benutzt wird, wird diese Abhängigkeit als BoundBy=a.service in der Eigenschaftsliste von b.service angezeigt. BoundBy=-Abhängigkeiten können nicht direkt festgelegt werden.

PartOf=

Konfiguriert Abhängigkeiten ähnlich zu Requires=, aber begrenzt auf das Stoppen und Neustarten von Units. Wenn Systemd die hier aufgeführten Units stoppt oder neustartet, wird die Aktion zu dieser Unit weitergeleitet. Beachten Sie, dass dies eine Einwegeabhängigkeit ist — Änderungen an dieser Unit betreffen nicht die aufgeführten Units.

Wenn PartOf=b.service auf a.service benutzt wird, wird diese Abhängigkeit als ConsistsOf=a.service in der Eigenschaftsliste von b.service angezeigt. ConsistsOf=-Abhängigkeiten können nicht direkt festgelegt werden.

Upholds=

Konfiguriert Abhängigkeiten ähnlich wie Wants=, aber alle in Upholds= aufgeführten Units starten immer, wenn sie als inaktiv oder fehlgeschlagen erkannt werden und für sie kein Auftrag in der Warteschlange ist so lange diese Unit aktiv ist. Während eine Abhängigkeit Wants= auf eine andere Unit eine einmalige Auswirkung hat, wenn diese Unit gestartet wird, hat eine Abhängigkeit Upholds= eine dauerhafte Auswirkung, fortwährend die Unit neustartend, falls notwendig. Dies ist eine Alternative zu der Einstellung Restart= von Dienste-Units, um sicherzustellen, dass sie am Laufen gehalten werden, was auch immer passiert.

Wenn Upholds=b.service auf a.service benutzt wird, wird diese Abhängigkeit als UpheldBy=a.service in der Eigenschaftsliste von b.service angezeigt. Die UpheldBy=-Abhängigkeit kann nicht direkt festgelegt werden.

Conflicts=

Eine Leerraum-getrennte Liste von Unit-Namen. Konfiguriert negative Anforderungsabhängigkeiten. Falls eine Unit eine Einstellung Conflicts= auf eine andere Unit hat, wird das Starten ersterer die letzere stoppen und umgekehrt.

Beachten Sie, dass diese Einstellung keine Ordnungsabhängigkeit impliziert, ähnlich der vorher beschriebenen Abhängigkeiten Wants= und Requires=. Das bedeutet, dass eine Abhängigkeit After= oder Before= erklärt werden muss, um sicherzustellen, dass die in Konflikt stehende Unit gestoppt wird, bevor die andere Unit gestartet wird. Es spielt keine Rolle, welche der Ordnungsabhängigkeiten verwandt wird, da Stopp-Aufträge immer vor Start-Aufträgen sortiert werden, siehe die nachfolgende Diskussion von Before=/After=.

Falls Unit A, die in Konflikt zu Unit B steht, zum gleichzeitigen Start mit B eingeplant ist, wird die Transaktion entweder fehlschlagen (falls beide benötigte Teile der Transaktion sind) oder so verändert, dass dies behoben wird (falls eine oder beide Aufträge ein nicht benötigter Teil der Transaktion sind). In letzterem Fall wird der Auftrag, der nicht benötigt ist, entfernt, oder falls beide nicht benötigt werden, wird die den Konflikt auslösende Unit gestartet und die in Konflikt stehende gestoppt.

Before=, After=

Diese beiden Einstellungen erwarten eine Leerraum-getrennte Liste von Unit-Namen. Sie können mehrfach angegeben werden, wodurch Abhängigkeiten für alle aufgeführten Namen erstellt werden.

Diese zwei Einstellungen konfigurieren Ordnungsabhängigkeiten zwischen Units. Falls Unit foo.service die Einstellung Before=bar.service enthält und beide Units gestartet werden, wird das Starten von bar.service verzögert, bis der Start von foo.service abgeschlossen ist.After= ist das Inverse von Before=, d.h. während Before= sicherstellt, dass die konfigurierte Unit gestartet wird, bevor die aufgeführten Unit mit dem Starten beginnt, stellt After= das Gegenteil sicher, dass die aufgeführte Unit vollständig gestartet ist, bevor die konfigurierte Unit gestartet wird.

Beim Herunterfahren von zwei Units, zwischen denen eine Ordnungsabhängigkeit besteht, das Inverse der Start-Reihenfolge angewandt wird. Dies bedeutet, falls eine Unit mit After= auf eine andere Unit konfiguriert ist, wird die erstere vor letzterer gestoppt, falls beide heruntergefahren werden. Existiert zwischen zwei Units eine Ordnungsabhängigkeit und wird eine Unit gestoppt und die andere gestartet, dann wird das Herunterfahren vor dem Hochfahren einsortiert. Dabei spielt es in diesem Fall keine Rolle, ob die Ordnungsabhängigkeit After= oder Before= ist. Es spielt auch keine Rolle, welcher der beiden heruntergefahren wird, solange eine heruntergefahren und die andere gestartet wird. Das Herunterfahren wird in allen Fällen vor dem Starten eingeordnet. Falls zwischen zwei Units keine Ordnungsabhängigkeit besteht, dann werden sie gleichzeitig heruntergefahren und gestartet und es findet keine Ordnung statt. Es hängt vom Unit-Typ ab, wann genau der Start einer Unit abgeschlossen ist. Am wichtigsten ist, dass für Dienste-Units das Starten für die Zwecke von Before=/After= als abgeschlossen betrachtet wird, wenn alle ihre konfigurierten Startbefehle aufgerufen wurden und entweder fehlschlugen oder Erfolg meldeten. Beachten Sie, dass dies ExecStartPost einschließt (oder ExecStopPost für den Herunterfahr-Fall).

Beachten Sie, dass diese Einstellungen unabhängig von und orthogonal zu den mit Requires=, Wants=, Requisite= oder BindsTo= konfigurierten Anforderungsabhängigkeit sind. Es ist ein häufiges Muster, einen Unit-Namen sowohl in die Optionen After= als auch in WantWants= aufzunehmen; in diesem Fall wird die aufgeführte Unit vor der Unit, die mit diesen Optionen konfiguriert ist, gestartet.

Beachten Sie, dass Before=-Abhängigkeiten für Geräte-Units nicht wirksam sind und nicht unterstützt werden. Geräte werden im Allgemeinen aufgrund externer Einsteck-Ereignisse verfügbar und Systemd erstellt die entsprechende Geräte-Unit unverzüglich.

OnFailure=

Eine Leerraum-getrennte Liste einer oder mehrerer Units, die aktiviert werden, wenn diese Unit den Zustand »failed« einnimmt. Eine Dienste-Unit, die Restart= verwendet, nimmt den fehlgeschlagenen Zustand nur an, nachdem die Startbegrenzung erreicht wurde.

OnSuccess=

Eine Leerraum-getrennte Liste einer oder mehrerer Units, die aktiviert werden, wenn diese Unit den Zustand »inactive« einnimmt.

PropagatesReloadTo=, ReloadPropagatedFrom=

Eine Leerraum-getrennte Liste einer oder mehrerer Units, an die Neuladeanforderungen ausgebreitet werden sollen bzw. Units, von denen Neuladeanforderungen an diese Unit ausgebereitet werden sollen. Erteilen einer Neuladeanforderung an eine Unit, wird auch eine Neuladeanforderungen an alle Units, die mittels dieser zwei Einstellungen damit verlinkt sind, in die Warteschlange einstellen.

PropagatesStopTo=, StopPropagatedFrom=

Eine Leerraum-getrennte Liste einer oder mehrerer Units, an die Stop-Aufforderungen ausgebreitet werden sollen bzw. Units, von denen Stop-Aufforderungen an diese Unit ausgebereitet werden sollen. Erteilen einer Stop-Aufforderungen an eine Unit, wird auch eine Stop-Aufforderungen an alle Units, die mittels dieser zwei Einstellungen damit verlinkt sind, in die Warteschlange einstellen.

JoinsNamespaceOf=

Für Units, die Prozesse starten (wie Dienste-Units) werden hier eine oder mehrere andere Units aufgeführt, dessen Netzwerk- oder temporärem Namensraum beigetreten werden soll. Dies gilt nur für Unit-Typen, die die Anweisungen PrivateNetwork=, NetworkNamespacePath=PrivateIPC=, IPCNamespacePath= und PrivateTmp= unterstützen (siehe systemd.exec(5) für Details). Falls eine Unit, die diese Einstellung hat, gestartet wird, werden deren Prozesse die gleichen /tmp/-, /var/tmp/-, IPC- und Netzwerk-Namensräume wie die aufgeführte gestartete Unit haben. Falls mehrere aufgeführte Units bereits gestartet sind, ist nicht definiert, welchem Namensraum beigetreten wird. Beachten Sie, dass diese Einstellung nur Wirkung zeigt, falls PrivateNetwork=/NetworkNamespacePath=, PrivateIPC=/IPCNamespacePath= und/oder PrivateTmp= für sowohl die Unit, die dem Namensraum beitritt, als auch die Unit, deren Namensraum beigetreten wird, aktiviert ist.

RequiresMountsFor=

Akzeptiert eine Leerraum-getrennte Liste absoluter Pfade. Fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ Requires= und After= für alle für den Zugriff auf den angegebenen Pfad benötigten Einhänge-Units hinzu.

Mit noauto markierte Einhängepunkte werden nicht durch local-fs.target automatisch eingehängt, werden für den Zweck dieser Option aber weiterhin berücksichtigt, d.h. sie werden von dieser Unit hereingezogen.

OnFailureJobMode=

Akzeptiert einen Wert aus »fail«, »replace«, »replace-irreversibly«, »isolate«, »flush«, »ignore-dependencies«, »ignore-requirements«. Standardmäßig »replace«. Gibt an, wie die in OnFailure= aufgeführten Units in die Warteschlange eingestellt werden. Siehe die Option --job-mode= von systemctl(1) für Details über die möglichen Werte. Falls dies auf »isolate« gesetzt ist, darf in OnFailure= nur eine einzelne Unit aufgeführt werden.

IgnoreOnIsolate=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, wird die Unit nicht gestoppt, wenn eine andere Unit isoliert wird. Standardmäßig false für Dienste-, Ziel-, Socket-, Timer- und Pfad-Units und true für Scheiben-, Bereichs-, Geräte-, Swap-, Einhänge- und Automount-Units.

StopWhenUnneeded=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, wird diese Unit gestoppt, wenn sie nicht mehr benutzt wird. Beachten Sie, dass Systemd standardmäßig Units nicht stoppt, außer sie stehen in Konflikt zu anderen Units oder der Benutzer bittet explizit um ihr Herunterfahren, um die auszuführende Arbeit zu minimieren. Falls diese Option gesetzt ist, wird eine Unit automatisch bereinigt, falls keine andere aktive Unit sie benötigt. Standardmäßig false.

RefuseManualStart=, RefuseManualStop=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, kann diese Unit nur indirekt aktiviert oder deaktiviert werden. In diesem Fall werden direkte Start- oder Beendigungs-Anfragen des Benutzers zurückgewiesen, erfolgt das Starten oder Beenden allerdings als Abhängigkeit von einer anderen Unit, dann wird das Starten oder Beenden erfolgreich sein. Dies ist primär eine Sicherheitsfunktionalität, um sicherzustellen, dass der Benutzer nicht versehentlich Units aktiviert, die nicht für direkte Aktivierung gedacht sind und nicht versehentlich Units deaktiviert, die nicht zur Beendigung gedacht sind. Diese Option ist standardmäßig false.

AllowIsolate=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, darf diese Unit mit dem Befehl systemctl isolate verwandt werden. Andernfalls wird dies zurückgewiesen. Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, dies außer für Ziel-Units, die ähnlich wie Runlevel in SysV-Init-Systemen verwandt werden sollen, deaktiviert zu lassen, nur als Vorsichtsmaßnahme, um unbenutzbare Systemzustände zu vermeiden. Diese Option ist standardmäßig false.

DefaultDependencies=

Akzeptiert ein logisches Argument. Falls yes (die Vorgabe), werden einige Standard-Abhängigkeiten implizit für die Unit erstellt. Die tatsächlich erstellten Abhängigkeiten hängen vom Unit-Typ ab. Für Dienste-Units stellen diese Abhängigkeiten beispielsweise sicher, dass der Dienst erst gestartet wird, nachdem die grundlegende System-Initialisierung abgeschlossen ist und dass er korrekt beim System-Herunterfahren beendet wird. Siehe die jeweilige Handbuchseite für Details. Im Allgemeinen sollten nur Dienste, die im frühen Systemstart oder beim späten Herunterfahren beteiligt sind, diese Option auf no setzen. Es wird nachdrücklich empfohlen, diese Option für den Großteil der häufigen Units aktiviert zu lassen. Falls auf no gesetzt, deaktiviert diese Option nicht alle impliziten Abhängigkeiten, sondern nur nicht essenzielle.

CollectMode=

Optimiert den Algorithmus der »Müllabfuhr« für diese Unit. Akzeptiert entweder inactive oder inactive-or-failed. Falls auf inactive gesetzt, wird die Unit entladen, falls sie im Zustand inactive ist und von keinen Clients, Aufträgen oder anderen Units referenziert wird; allerdings wird sie nicht entladen, wenn sie im Modus failed ist. Im Modus failed werden fehlgeschlagene Units nicht entladen, bis der Benutzer systemctl reset-failed oder einen äquivalenten Befehl auf ihnen aufruft, um den Zustand failed zurückzusetzen. Dieses Verhalten wird geändert, falls die Option auf inactive-or-failed gesetzt wird: in diesem Fall wird die Unit entladen, selbst falls die Unit im Zustand failed ist und daher ist ein explizites Zurücksetzen des Zustands failed nicht notwendig. Beachten Sie, dass Unit-Ergebnisse (wie Exit-Codes, Exit-Signale, verbrauchte Ressourcen, …) sofort nach Abschluss der Units entsorgt werden, außer dem Anteil, der im Protokollieruntersystem gespeichert ist, falls dieser Modus verwandt wird. Standardmäßig inactive.

FailureAction=, SuccessAction=

Konfiguriert die durchzuführende Aktion, wenn die Unit stoppt und in einen Fehlzustand oder inaktiven Zustand eintritt. Akzeptiert entweder none, reboot, reboot-force, reboot-immediate, poweroff, poweroff-force, poweroff-immediate, exit oder exit-force. Im Systemmodus sind alle Optionen erlaubt. Im Benutzermodus sind nur none, exit und exit-force erlaubt. Beide Optionen sind standardmäßig none.

Falls none gesetzt ist, wird keine Aktion ausgelöst. reboot verursacht einen Neustart nach der normalen Herunterfahrprozedur (d.h. äquivalent zu systemctl reboot). reboot-force führt zu einem erzwungenen Neustart, der alle Prozesse zwangsweise beenden wird, aber beim Neustart kein unsauberes Dateisystem erzeugen sollte (d.h. äquivalent zu systemctl reboot -f) und reboot-immediate führt zu einer sofortigen Ausführung des Systemaufrufs reboot(2), was zu Datenverlust führen kann (d.h. äquivalent zu systemctl reboot -ff). Ähnlich haben poweroff, poweroff-force, poweroff-immediate die Wirkung des Herunterfahrens des Systems mit ähnlichen Semantiken. exit führt dazu, dass sich der Verwalter beendet, wobei er der normalen Herunterfahrprozedur folgt, und exit-force führt dazu, dass er sich ohne Herunterfahren der Dienste beendet. Wenn exit oder exit-force verwandt werden, wird standardmäßig der Exit-Status des Hauptprozesses der Unit (falls dies zutrifft) vom Diensteverwalter zurückgeliefert. Dies kann allerdings mit FailureActionExitStatus=/SuccessActionExitStatus= außer Kraft gesetzt werden, siehe unten.

FailureActionExitStatus=, SuccessActionExitStatus=

Steuert den Exit-Status, der an den Container-Verwalter zurückgeleitet werden soll (im Falle von Systemdiensten) oder dem Diensteverwalter (im Falle eines Benutzerverwalters), wenn die FailureAction=/SuccessAction= auf exit oder exit-force gesetzt sind und die Aktion ausgelöst wird. Standardmäßig wird der Exit-Status des Hauptprozesses der auslösenden Unit (falls dies zutrifft) weitergeleitet. Akzeptiert einen Wert im Bereich 0…255 oder die leere Zeichenkette, um das Standardverhalten zu erbitten.

JobTimeoutSec=, JobRunningTimeoutSec=

JobTimeoutSec= legt eine Zeitüberschreitung für den gesamten Auftrag fest, dessen Ausführung beginnt, wenn der Auftrag in die Warteschlange eingereiht wird. JobRunningTimeoutSec= legt eine Zeitüberschreitung fest, dessen Ausführung beginnt, wenn der Auftrag in der Warteschlange tatsächlich gestartet wird. Falls eine der beiden Begrenzungen erreicht wird, wird der Auftrag abgebrochen, die Unit wird allerdings ihren Zustand weder ändern noch in den Modus »failed« eintreten.

Beide Einstellungen akzeptieren eine Zeitdauer mit der Vorgabeeinheit Sekunden, aber andere Einheiten können angegeben werden, siehe systemd.time(5). Die Vorgabe ist »infinity« (Auftragszeitüberschreitungen sind deaktiviert), außer für Geräte-Units, bei denen standardmäßig JobRunningTimeoutSec= auf DefaultTimeoutStartSec= gesetzt ist.

Hinweis: Diese Zeitüberschreitungen sind unabhängig von allen Unit-spezifischen Zeitüberschreitungen (beispielsweise den mit TimeoutStartSec= in Dienste-Units gesetzten Zeitüberschreitungen). Die Auftragszeitüberschreitung hat keine Wirkung für die Unit selbst. Oder mit anderen Worten: Unit-spezifische Zeitüberschreitungen sind nützlich, um Zustandsänderungen von Units abzubrechen und sie zurückzunehmen. Die mit dieser Option gesetzten Auftrags-Zeitüberschreitungen sind allerdings nur nützlich, um den Auftrag abzubrechen, der darauf wartet, dass die Unit den Zustand ändert.

JobTimeoutAction=, JobTimeoutRebootArgument=

JobTimeoutAction= konfiguriert optional eine zusätzliche Aktion, die beim Erreichen der Zeitüberschreitung unternommen werden soll, siehe die Beschreibung von JobTimeoutSec= und JobRunningTimeoutSec= oben. Es akzeptiert die gleichen Werte wie StartLimitAction=. Standardmäßig none.

JobTimeoutRebootArgument= konfiguriert eine optionale Neustartzeichenkette, die an den Systemaufruf reboot(2) übergeben wird.

StartLimitIntervalSec=Intervall, StartLimitBurst=Häufung

Konfiguriert die Unit-Startraten-Begrenzung. Units, die häufiger als Häufung innherhalb der Zeitdauer Intervall gestartet werden, wird kein weiterer Start erlaubt. Verwenden Sie StartLimitIntervalSec=, um das Überprüfungsintervall zu konfigurieren und StartLimitBurst=, um zu konfigurieren, wie viele Starts pro Intervall erlaubt sind.

Intervall ist eine Zeitdauer in der Standardeinheit Sekunden, aber andere Einheiten können angegeben werden, siehe systemd.time(5). Standardmäßig DefaultStartLimitIntervalSec= in der Verwalterkonfigurationsdatei und kann auf 0 gesetzt werden, um jegliche Art von Ratenbegrenzung zu deaktivieren. Häufung ist eine Zahl, die in der Verwalterkonfigurationsdatei standardmäßig DefaultStartLimitBurst= ist.

Diese Konfigurationsoptionen sind insbesondere im Zusammenspiel mit der Diensteeinstellung Restart= nützlich (siehe systemd.service(5)); allerdings gelten sie für alle Arten von Starts (einschließlich manueller), nicht nur denen, die von der Restart=-Logik ausgelöst werden.

Beachten Sie, dass nicht versucht wird, Units, die für Restart= konfiguriert ist und die die Startbegrenzung erreichen, weiterhin zu starten; allerdings können sie zu einem späteren Zeitpunkt noch manuell oder von einem Timer oder Socket gestartet werden, nachdem das Intervall abgelaufen ist. Von diesem Zeitpunkt an ist die Neustartlogik wieder aktiviert. systemctl reset-failed führt dazu, dass der Neustartratenzähler für einen Dienst gelöscht wird, was nützlich ist, wenn der Administrator eine Unit manuell starten möchte und die Startbegrenzung damit in die Quere kommt. Ratenbegrenzung wird durchgesetzt, nachdem alle Unit-Bedingungsprüfungen ausgeführt wurden. Daher zählen für die Ratenbegrenzung Unit-Aktivierungen mit fehlgeschlagenen Bedingungen nicht mit.

Wenn eine Unit aufgrund der Müllabführlogik entladen wird (siehe oben) werden auch ihre Ratenbegrenzungszähler entleert. Das bedeutet, dass die Konfiguration einer Startratenbegrenzung für eine Unit, die nicht kontinuierlich referenziert wird, keine Wirkung hat.

Diese Einstellung gilt nicht für Scheiben-, Ziel-, Geräte- und Bereichs-Units, da dies Unit-Typen sind, deren Aktivierung entweder nie fehlschlagen oder nur ein einziges Mal erfolgreich sein darf.

StartLimitAction=

Konfiguriert eine zusätzliche Aktion, die ergriffen werden soll, falls die mit StartLimitIntervalSec= und StartLimitBurst= konfigurierte Ratenbegrenzung erreicht wird. Akzeptiert die gleichen Werte wie die Einstellungen FailureAction=/SuccessAction=. Falls none gesetzt ist, wird das Erreichen der Ratenbegrenzung keine Aktion auslösen, außer das der Start nicht erlaubt wird. Standardmäßig none.

RebootArgument=

Konfiguriert das globale Argument für den Systemaufruf reboot(2), falls StartLimitAction= oder FailureAction= eine Neustartaktion ist. Dies funktioniert genauso wie das optionale Argument für den Befehl systemctl reboot.

SourcePath=

Ein Pfad zu der Konfigurationsdatei, aus der die Unit erstellt wurde. Dies ist hauptsächlich für Implementierungen von Generatorwerkzeugen nützlich, die Konfigurationen aus externen Konfigurationsdateiformaten in native Unit-Dateien umwandeln. Diese Funktionalität sollte in normalen Unit-Dateien nicht verwandt werden.

Bedingungen und Zusicherungen

Unit-Dateien können auch eine Reihe von Bedingung…=- und Zusicherung…=-Einstellungen enthalten. Bevor die Unit gestartet wird, wird Systemd nachweisen, dass die festgelegten Bedingungen und Zusicherungen wahr sind. Falls nicht, wird das Starten der Unit (fast ohne Ausgabe) übersprungen (im Falle von Bedingungen) oder mit einer Fehlermeldung abgebrochen (im Falle von Zusicherungen). Fehlschlagende Bedingungen oder Zusicherungen führen nicht dazu, dass die Unit in den Zustand »failed« überführt wird. Die Bedingungen und Zusicherungen werden zum Zeitpunkt überprüft, zu dem der Start-Auftrag in der Warteschlange ausgeführt wird. Die Ordnungsabhängigkeiten werden weiterhin berücksichtigt, so dass andere Units weiterhin hereingezogen und einsortiert werden, als ob die Unit erfolgreich aktiviert worden wäre und die Bedingungen und Zusicherungen werden zu dem genauen Moment ausgeführt, zu dem die Unit normalerweise starten würde und kann daher den Systemzustand nach den einsortierten Units und vor Abschluss der Initialisierung validieren. Verwenden Sie Bedingungsausdrücke, um Units zu überspringen, die auf dem lokalen System nicht zutreffen, beispielsweise da der Kernel oder die Laufzeitumgebung ihre Funktionalität nicht benötigt.

Falls mehrere Bedingungen festgelegt sind, wird die Unit ausgeführt, falls alle von ihnen zutreffen (d.h. es wird ein logisches UND angewandt). Den Bedingungsprüfungen kann ein Pipe-Symbol (|) nach dem Gleichheitszeichen verwendet (»Bedingung…=!…«) werden, was dazu führt, dass die Bedingung eine auslösende Bedingung wird. Falls für eine Unit mindestens eine auslösende Bedingung definiert ist, dann wird die Unit gestartet, falls mindestens eine der auslösenden Bedingungen und alle der regulären (d.h. nicht auslösenden) Bedingungen zutreffen. Falls Sie einem Argument das Pipe-Symbol und ein Ausrufezeichen voranstellen, muss das Pipe-Symbol zuerst und das Ausrufezeichen als zweites übergeben werden. Falls einer der Optionen die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste der Bedingungen komplett zurückgesetzt und alle vorhergehenden Bedingungseinstellungen (jeder Art) werden keine Wirkung haben.

Die Optionen AssertArchitecture=, AssertVirtualization=, … sind zu Bedingungen ähnlich, führen aber dazu, dass Aufträge fehlschlagen (statt übersprungen zu werden). Die fehlgeschlagene Prüfung wird protokolliert. Units mit nicht zutreffenden Bedingungen werden als in einem sauberen Zustand betrachtet und der Speicher wird aufgeräumt, falls sie nicht referenziert werden. Dies bedeutet, dass bei Abfragen die Fehlerbedingung im Zustand der Unit angezeigt werden könnte oder auch nicht.

Beachten Sie, dass weder eine Zusicherung noch ein Bedingungsausdruck zu Unit-Zustandsänderungen führt. Beachten Sie auch, dass beide zum Zeitpunkt geprüft werden, zu dem der Auftrag ausgeführt werden soll, d.h. lange nachdem abhängige Aufträge und er selbst in die Warteschlange eingereiht wurden. Daher sind weder die Bedingungs- noch die Zusicherungsausdrücke dazu geeignet, Unit-Abhängigkeitsbedingungen auszudrücken.

Der Unterbefehl condition aus systemd-analyze(1) kann zum Testen von Bedingungen und Zusicherungsausdrücken verwandt werden.

Außer für ConditionPathIsSymbolicLink= folgen alle Pfadprüfungen Symlinks.

ConditionArchitecture=

Prüft, ob das System auf einer bestimmten Architektur läuft. Akzeptiert einen aus »x86«, »x86-64«, »ppc«, »ppc-le«, »ppc64«, »ppc64-le«, »ia64«, »parisc«, »parisc64«, »s390«, »s390x«, »sparc«, »sparc64«, »mips«, »mips-le«, »mips64«, »mips64-le«, »alpha«, »arm«, »arm-be«, »arm64«, »arm64-be«, »sh«, »sh64«, »m68k«, »tilegx«, »cris«, »arc«, »arc-be« oder »native«.

Die Architektur wird aus der durch uname(2) zurückgelieferten Information bestimmt und unterliegt daher personality(2). Beachten Sie, dass eine Einstellung Personality= in der gleichen Unit-Datei keine Auswirkung auf diese Bedingung hat. Ein besonderer Architekturname »native« wird auf die Architektur, für die der Systemverwalter selbst kompiliert wurde, abgebildet. Der Test kann durch Voranstellung eines Ausrufezeichens negiert werden.

ConditionFirmware=

Prüft, ob die Firmware des Systems von einem bestimmten Typ ist. Die folgenden Werte sind möglich:

•»uefi« passt auf Systeme mit EFI.

•»device-tree« passt auf Systeme mit einem Devicetree.

•»device-tree-compatible(Wert)« passt auf Systeme mit einem Devicetree, die kompatibel mit »Wert« sind.

•»smbios-field(Feld Operator Wert)« passt auf Systeme mit einem SMBIOS-Feld, das einen bestimmten Wert enthält. Feld ist der Name eines SMBIOS-Feldes, das als »sysfs«-Attributsdatei unterhalb von /sys/class/dmi/id/ offengelegt wird. Operator ist einer aus »<«, »<=«, »>=«, »>«, »==«, »<>« zum Versionsvergleich, »=« und »!=« für wörtlichen Zeichenkettenvergleich oder »$=«, »!$=« für Shell-artigen Glob-Vergleich. Wert ist der erwartete Wert des SMBIOS-Feldes (möglicherweise enthält er Shell-artige Globs, falls »$="/"!$=« verwandt wird.

ConditionVirtualization=

Prüft, ob das System in einer virtualisierten Umgebung ausgeführt wird und testet optional, ob es eine bestimmte Implementierung ist. Akzeptiert entweder einen logischen Wert, um zu prüfen, ob es in einer virtualisierten Umgebung ausgeführt wird oder entweder »vm« oder »container«, um gegen eine generische Art von Virtualisierungslösung zu prüfen oder einen aus »qemu«, »kvm«, »amazon«, »zvm«, »vmware«, »microsoft«, »oracle«, »powervm«, »xen«, »bochs«, »uml«, »bhyve«, »qnx«, »apple«, »sre«, »openvz«, »lxc«, »lxc-libvirt«, »systemd-nspawn«, »docker«, »podman«, »rkt«, »wsl«, »proot«, »pouch«, »acrn«, um gegen eine bestimmte Implementierung zu prüfen oder »private-users«, um zu prüfen, ob das System in einem Benutzernamensraum läuft. Siehe systemd-detect-virt(1) für eine vollständige Liste der bekannten Virtualisierungstechniken und ihrer Kennungen. Falls mehrere Virtualisierungstechniken verschachtelt sind, wird nur die innerste betrachtet. Der Test kann durch Voranstellung eines Ausrufezeichens negiert werden.

ConditionHost=

ConditionHost= kann dazu verwandt werden, den Rechnernamen oder die Maschinenkennung des Rechners zu vergleichen. Dies akzeptiert entweder eine Rechnernamenzeichenkette (optional mit Shell-artigen Globs), die gegen den lokal gesetzten Rechnernamen, wie er von gethostname(2) zurückgeliefert wird, geprüft wird oder eine als Zeichenkette formatierte Maschinenkennung (siehe machine-id(5)). Der Test kann durch Voranstellung eines Ausrufezeichens negiert werden.

ConditionKernelCommandLine=

ConditionKernelCommandLine= kann zur Prüfung, ob eine bestimmte Kernelbefehlszeilenoption gesetzt ist (oder falls ein Ausrufezeichen vorangestellt ist, nicht gesetzt ist) verwandt werden. Das Argument muss entweder ein einzelnes Wort oder eine Zuweisung (d.h. zwei Worte, getrennt durch »=«) sein. Im ersten Fall wird die Kernelbefehlszeile nach Auftauchen des Wortes wie es ist oder als linke Seite einer Zuweisung durchsucht. Im zweitem Fall wird nach der genauen Zuweisung geschaut, wobei die rechte und die linke Seite passen müssen. Dies agiert auf der Kernelbefehlszeile, die an die Anwendungsebene mittels /proc/cmdline kommuniziert wird, außer wenn der Diensteverwalter als Nutzlast eines Container-Verwalters gestartet wird - dann wird stattdessen die Befehlszeile von PID 1 verwandt (d.h. /proc/1/cmdline).

ConditionKernelVersion=

ConditionKernelVersion= kann zur Prüfung, ob die Kernelversion (wie sie durch uname -r gemeldet wird) auf einen bestimmten Ausdruck passt, oder falls ein Ausrufezeichen vorangestellt ist, nicht darauf passt. Das Argument muss eine List von (möglicherweise in Anführungszeichen gesetzten) Ausdrücken sein. Jeder Ausdruck beginnt mit einem aus »=« oder »!=« für Zeichenkettenvergleiche, »<«, »<=«, »==«, »<>«, »>=«, »>« für Versionsvergleiche oder »$=«, »!$=« für Shell-artige Glob-Abgleiche. Falls kein Operator festgelegt ist, wird »$=« impliziert.

Beachten Sie, dass die Verwendung der Kernelversionszeichenkette eine unzuverlässige Art ist, um zu bestimmen, welche Funktionalitäten vom Kernel unterstützt werden, da häufig Funktionalitäten eines Kernels und Korrekturen von neueren Kerneln der Originalautoren in ältere, von Distributionen bereitgestellte Versionen zurückportiert werden. Daher ist die Prüfung inhärent unportierbar und sollte nicht für Units verwandt werden, die auf verschiedenen Distributionen verwandt werden könnten.

ConditionCredential=

ConditionCredential= kann zum Prüfen, ob eine Zugangsberechtigung mit dem festgelegten Namen in den Diensteverwalter übergeben wurde. Siehe System- und Dienste-Zugangsberechtigungen[2] für Details über Zugangsberechtigungen. Falls dies in Diensten für den Systemdiensteverwalter verwandt wird, kann dies dazu verwendet werden, Dienste abhängig von den hereingegebenen Zugangsberechtigungen zu machen. Falls dies in Diensten für den benutzerbezogenen Diensteverwalter verwandt wird, kann dies dazu verwendet werden, Dienste abhängig von den in unit@.service-Diensten, die zu dem Benutzer gehören, gegebenen Zugangsberechtigungen zu machen. Das Argument muss ein gültiger Zugangsberechtigungsname sein.

ConditionEnvironment=

ConditionEnvironment= kann zur Überprüfung, ob eine bestimmte Umgebungsvariable im Umgebungsblock des Diensteverwalters gesetzt (bzw. nicht gesetzt, falls ein Ausführungszeichen vorangestellt wird) ist. Das Argument kann ein einzelnes Wort sein, um zu prüfen, ob die Variable mit diesem Namen im Umgebungsblock definiert ist, oder eine Zuweisung (»Name=Wert«), um zu prüfen, ob die Variable mit genau diesem Wert definiert ist. Beachten Sie, dass der Umgebungsblock des Diensteverwalters selbst geprüft wird, d.h. keine mit (wie oben beschrieben) Environment= oder EnvironmentFile= definierte Variablen. Dies ist besonders nützlich, wenn der Diensteverwalter innerhalb einer Container-Umgebung oder als benutzerbezogener Diensteverwalter läuft, um auf Variablen zu prüfen, die durch den einschließenden Container-Verwalter oder PAM übergeben wurden.

ConditionSecurity=

ConditionSecurity= kann zur Prüfung, ob die übergebene Sicherheitstechnik auf dem System aktiviert ist, verwandt werden. Derzeit sind die erkannten Werte »selinux«, »apparmor«, »tomoyo«, »ima«, »smack«, »audit«, »uefi-secureboot« und »tpm2«. Der Test kann durch Voranstellung eines Ausrufezeichens negiert werden.

ConditionCapability=

Prüft, ob die übergebene Capability in der Capability-Begrenzungsmenge des Diensteverwalters existiert (d.h. dies prüft nicht, ob die Capability tatsächlich in der erlaubten oder effektiven Menge verfügbar ist, siehe capabilities(7) für Details), verwandt werden. Übergeben Sie einen Capability-Namen wie »CAP_MKNOD«, möglicherweise mit vorangestelltem Ausrufezeichen, um die Prüfung zu negieren.

ConditionACPower=

Prüft, ob das System zum Zeitpunkt der Aktivierung der Unit am Netz hängt oder ausschließlich über Akku läuft. Dies akzeptiert ein logisches Argument. Falls auf »true« gesetzt, wird die Bedingung nur gelten, wenn mindestens ein Netzstecker an einer Wechselstromquelle hängt oder falls keine Wechselstromstecker bekannt sind. Umgekehrt, wenn auf »false« gesetzt, wird die Bedingung nur gelten, falls mindestens ein Wechselstromstecker bekannt ist und alle Wechselstromstecker von einer Stromquelle abgetrennt sind.

ConditionNeedsUpdate=

Akzeptiert entweder /var/ oder /etc/ als Argument, möglicherweise mit vorangestelltem »!« (zur Invertierung der Bedingung). Diese Bedingung kann eingesetzt werden, um Units davon abhängig zu machen, ob das angegebene Verzeichnis einer Aktualisierung bedarf, da die Änderungszeit von /usr/ neuer als die Stempeldatei .updated in dem angegebenen Verzeichnis ist. Dies ist nützlich, um Offline-Aktualisierungen der Betriebssystemressourcen des Lieferanten in /usr/ zu implementieren, die Aktualisierungen von /etc/ oder /var/ beim nachfolgenden Systemstart benötigen. Units, die von dieser Bedingung Gebrauch machen, sollten sich vor systemd-update-done.service(8) einordnen, um sicherzustellen, dass sie ausgeführt werden, bevor die Änderungszeit der Stempeldatei zurückgesetzt wird, wodurch eine abgeschlossene Aktualisierung angezeigt wird.

Falls die Option systemd.condition-needs-update= auf der Kernelbefehlszeile angegeben ist (sie akzeptiert einen logischen Wert), wird sie das Ergebnis dieser Zustandsüberprüfung außer Kraft setzen und Vorrang vor allen Dateiänderungsprüfungen haben. Falls die Kernelbefehlszeilenoption verwandt wird, wird systemd-update-done.service keine direkte Auswirkung auf die nachfolgenden ConditionNeedsUpdate=-Überprüfungen haben, bis das System neu gestartet und dabei die Kernelbefehlszeilenoption nicht mehr angegeben wird.

Beachten Sie, dass der Zeitstempel von /usr/ ausdrücklich aktualisiert werden sollte, nachdem die Inhalte verändert wurden, damit dieses Schema wirksam wird. Der Kernel wird den Veränderungszeitstempel eines Verzeichnisses nur automatisch aktualisieren, wenn direkt darunter liegende Einträge eines Verzeichnisses verändert werden; eine Veränderung von verschachtelten Dateien wird nicht automatisch dazu führen, dass die mtime von /usr/ aktualisiert wird.

Beachten Sie auch, dass die Aktualisierungsmethode nicht den Zeitstempel von /usr/ verändern sollte, wenn sie einen Aufruf enthält, nach der Aktualisierung selbst geeignete Schritte auszuführen. In einem typischen Paketierungsschema einer Distribution werden Pakete alle benötigten Aktualisierungsschritte als Teil der Installation oder des Upgrades durchführen, um die Paketinhalte sofort nutzbar zu machen. ConditionNeedsUpdate= sollte mit anderen Aktualisierungsmechanismen verwandt werden, bei denen eine solche direkte Aktualisierung nicht passiert.

ConditionFirstBoot=

Akzeptiert ein logisches Argument. Diese Bedingung kann eingesetzt werden, um Units davon abhängig zu machen, ob das System erstmalig startet. Dies bedeutet grob, dass /etc/ nicht bestückt war, als das System den Systemstart begann (für Details, siehe »SEMANTIK BEIM ERSTEN SYSTEMSTART« in machine-id(5)). Der erste Systemstart gilt als abgeschlassen (diese Bedingung wird als falsch ausgewertet), nachdem der Verwalter die Startphase abgeschlossen hat.

Diese Bedingung kann zum Befüllen von /etc/ beim ersten Systemstart nach Rücksetzen auf Werkseinstellungen oder wenn eine neue Systeminstanz das erste Mal einen Systemstart durchführt, verwandt werden.

Zur Robustheit sollten sich Units mit ConditionFirstBoot=yes vor first-boot-complete.target anordnen und dieses passive Ziel mit Wants= hereinziehen. Dies stellt sicher, dass bei einem abgebrochenen ersten Systemstart die Units erneut beim nächsten Systemstart ausgeführt werden.

Falls die Option systemd.condition-first-boot= auf der Kernelbefehlszeile angegeben ist (sie akzeptiert einen logischen Wert), wird sie das Ergebnis dieser Zustandsüberprüfung außer Kraft setzen und Vorrang vor /etc/machine-id-Existenzprüfungen haben.

ConditionPathExists=

Prüft auf die Existenz einer Datei. Falls der angegebene absolute Pfadname nicht existiert, wird die Bedingung fehlschlagen. Falls dem an ConditionPathExists= übergebenen absoluten Pfadnamen ein Ausrufezeichen (»!«) vorangestellt wird, wird der Test negiert und die Unit nur gestartet, falls der Pfadname nicht existiert.

ConditionPathExistsGlob=

ConditionPathExistsGlob= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, prüft aber auf die Existenz von mindestens einer Datei oder einem Verzeichnis, das auf das angegebene Globbing-Muster passt.

ConditionPathIsDirectory=

ConditionPathIsDirectory= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und ein Verzeichnis ist.

ConditionPathIsSymbolicLink=

ConditionPathIsSymbolicLink= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und ein symbolischer Link ist.

ConditionPathIsMountPoint=

ConditionPathIsMountPoint= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und ein Einhängepunkt ist.

ConditionPathIsReadWrite=

ConditionPathIsReadWrite= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass das zugrundeliegende Dateisystem les- und schreibbar ist (d.h. nicht rein-lesbar eingehängt ist).

ConditionPathIsEncrypted=

ConditionPathIsEncrypted= ist ähnlich zu ConditionPathExists=, überprüft aber, dass das dem Dateisystem zugrundeliegende Blockgerät mittels dm-crypt/LUKS verschlüsselt ist. Beachten Sie, dass diese Prüfung keine verzeichnisbezogene Verschlüsselung bei Ext4 berücksichtigt und nur Verschlüsselung auf Blockebene erkennt. Desweiteren wird nur die Verschlüsselung oberhalb des Loopback-Gerätes erkannt, falls der angegebene Pfad sich auf einem Dateisystem oberhalb eines per Looback eingehängten Gerätes befindet. Es wird nicht erkannt, ob das dem Loopback zugrundeliegende Blockgerät verschlüsselt ist.

ConditionDirectoryNotEmpty=

ConditionDirectoryNotEmpty= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und ein nicht leeres Verzeichnis ist.

ConditionFileNotEmpty=

ConditionFileNotEmpty= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und sich auf eine normale Datei mit einer von Null verschiedenen Größe bezieht.

ConditionFileIsExecutable=

ConditionFileIsExecutable= ist zu ConditionPathExists= ähnlich, überprüft aber, dass ein bestimmter Pfad existiert und sich auf eine normale, als ausführbar gekennzeichnete Datei bezieht.

ConditionUser=

ConditionUser= akzeptiert eine numerische »UID«, einen UNIX-Benutzernamen oder den besonderen Wert »@system«. Diese Bedingung kann zur Prüfung, ob der Diensteverwalter als der angegebene Benutzer läuft, verwandt werden. Der besondere Wert »@system« kann dazu verwandt werden, zu prüfen, ob die Benutzerkennung innerhalb des Systembenutzerbereichs ist. Diese Option ergibt für Systemdienste keinen Sinn, da der Systemverwalter ausschließlich als Benutzer root läuft und daher das Testergebnis konstant ist.

ConditionGroup=

ConditionGroup= ist zu ConditionUser= ähnlich, überprüft aber, ob die reale oder effektive Gruppe des Diensteverwalters oder jeder seiner Hilfsgruppen auf die angegebene Gruppe oder GID passt. Diese Einstellung unterstützt den besonderen Wert »@system« nicht.

ConditionControlGroupController=

Prüft, ob übergebene Cgroup-Controller (z.B. »cpu«) für die Verwendung auf dem System verfügbar sind.

Durch Leerzeichen getrennt können mehrere Controller übergeben werden; in diesem Fall wird die Bedingung nur zutreffen, falls alle aufgeführten Controller zur Verwendung verfügbar sind. Dem System unbekannte Controller werden ignoriert. Gültige Controller sind »cpu«, »cpuset«, »io«, »memory« und »pids«. Selbst falls er im Kernel verfügbar ist, kann ein bestimmter Controller nicht verfügbar sein, falls er auf der Kernel-Befehlszeile wie folgt deaktiviert wurde:

ConditionMemory=

Überprüft, ob die angegebene Menge an Systemspeicher für das aktuelle System verfügbar ist. Akzeptiert eine Speichergröße in Byte als Argument, optional kann ein Vergleichsoperator »<«, »<=«, »=« (oder »==«), »!=« (oder »<>«), »>=«, »>« vorangestellt werden. Auf Systemen, die direkt auf der Hardware laufen, vergleicht es die Menge an physischen Speicher im System mit der angegebenen Größe unter Berücksichtigung des angegebenen Vergleichsoperators. In Containern wird stattdessen die Menge des zugewiesenen Speichers verglichen.

ConditionCPUs=

Überprüft, dass die angegebene Anzahl an CPUs für das aktuelle System verfügbar ist. Akzeptiert eine Anzahl an CPUs als Argument, optional kann ein Vergleichsoperator »<«, »<=«, »=« (oder »==«), »!=«, »>=« (oder »<>«), »>« vorangestellt werden. Vergleicht die Anzahl der CPUs in der CPU-Affinitätsmaske, die im Diensteverwalter selbst konfiguriert ist, mit der angegebenen Zahl unter Berücksichtigung des angegebenen Vergleichsoperators. Auf physischen Systemen passt die Anzahl der CPUs in der Affinitätsmaske des Diensteverwalters normalerweise zu der Anzahl der physischen CPUs, aber in besonderen und virtuellen Umgebungen kann sich das unterscheiden. Insbesondere in Containern passt die Affinitätsmaske normalerweise zu der dem Container zugewiesenen Anzahl an CPUs und nicht zu der Anzahl der physisch verfügbaren.

ConditionCPUFeature=

Prüft nach, ob die angegebene CPU-Funktionalität mittels der »CPUID«-Anweisung verfügbar ist. Diese Bedingung macht nur auf i386- und x86-64-Prozessoren etwas. Auf anderen Prozessoren wird angenommen, dass die CPU die angegebene Funktionalität nicht unterstützt. Es prüft die Erlaubnisse »1«, »7«, »0x80000001« und »0x80000007«. Gültige Werte sind: »fpu«, »vme«, »de«, »pse«, »tsc«, »msr«, »pae«, »mce«, »cx8«, »apic«, »sep«, »mtrr«, »pge«, »mca«, »cmov«, »pat«, »pse36«, »clflush«, »mmx«, »fxsr«, »sse«, »sse2«, »ht«, »pni«, »pclmul«, »monitor«, »ssse3«, »fma3«, »cx16«, »sse4_1«, »sse4_2«, »movbe«, »popcnt«, »aes«, »xsave«, »osxsave«, »avx«, »f16c«, »rdrand«, »bmi1«, »avx2«, »bmi2«, »rdseed«, »adx«, »sha_ni«, »syscall«, »rdtscp«, »lm«, »lahf_lm«, »abm«, »constant_tsc«.

ConditionOSRelease=

Bestätigt, dass ein bestimmtes »Schlüssel-Wert«-Paar in der os-release(5) des Rechners gesetzt ist.

Neben der genauen Zeichenkettenübereinstimmung (mit »=« und »!=«) werden relative Vergleiche für versionierte Parameter unterstützt (z.B. »VERSION_ID«; mit »<«, »<=«, »==«, »<>«, »>=«, »>«) und Shell-artige Joker-Vergleiche (»*«, »?«, »[]«) werden mit »$=« (Treffer) und »!$=« (nicht Treffer) unterstützt.

ConditionMemoryPressure=, ConditionCPUPressure=, ConditionIOPressure=

Verifiziert, dass der gesamte Systemdruck (Speicher, CPU oder E/A) unterhalb von oder identisch zu einem Schwellwert ist. Diese Einstellung akzeptiert einen Schwellwert als Argument. Sie kann als einfacher Prozentwert, dem »%« angehängt wird, festgelegt werden; in diesem Fall wird der Druck als Durchschnitt über die letzten fünf Minuten gemessen, bevor der Versuch, die Unit zu starten, durchgeführt wird. Alternativ kann eine durchschnittliche Zeitdauer auch mit »/« als Trenner festgelegt werden, beispielsweise »10%/1min«. Die unterstützten Zeitdauern passen auf das Angebot des Kernels und sind auf »10sec«, »1min« und »5min« beschränkt. Zuerst wird der vollständige PSI geprüft, und falls dieser nicht gefunden wird, werden »einige« geprüft. Für weitere Details lesen Sie die Dokumentation unter PSI (Pressure Stall Information)[3].

Optional kann dem Schwellwert die Scheiben-Unit, unter der der Druck überprüft wird, vorangestellt werden, gefolgt von »:«. Falls die Scheiben-Unit nicht festgelegt ist, wird der Gesamtsystemdruck statt dem einer bestimmten Cgroup gemessen.

AssertArchitecture=, AssertVirtualization=, AssertHost=, AssertKernelCommandLine=, AssertKernelVersion=, AssertCredential=, AssertEnvironment=, AssertSecurity=, AssertCapability=, AssertACPower=, AssertNeedsUpdate=, AssertFirstBoot=, AssertPathExists=, AssertPathExistsGlob=, AssertPathIsDirectory=, AssertPathIsSymbolicLink=, AssertPathIsMountPoint=, AssertPathIsReadWrite=, AssertPathIsEncrypted=, AssertDirectoryNotEmpty=, AssertFileNotEmpty=, AssertFileIsExecutable=, AssertUser=, AssertGroup=, AssertControlGroupController=, AssertMemory=, AssertCPUs=, AssertCPUFeature=, AssertOSRelease=, AssertMemoryPressure=, AssertCPUPressure=, AssertIOPressure=

Ähnlich zu den oben beschriebenen Bedingungseinstellungen ConditionArchitecture=, ConditionVirtualization=, … fügen diese Einstellungen Zusicherungsprüfungen zum Hochfahren der Unit hinzu. Anders als bei den Bedingungseinstellungen führt jede Zusicherungseinstellung, die nicht erfüllt wird, zu einem Fehlschlag des Startauftrags (das bedeutet, dass es laut protokolliert wird). Beachten Sie, dass das Erreichen einer konfigurierten Zusicherung nicht dazu führt, dass die Unit in den Zustand »failed« eintritt (oder tatsächlich zu irgendeiner Zustandsänderung der Unit führt). Verwenden Sie Zusicherungsausdrücke für Units, die nicht agieren können, falls bestimmte Anforderungen nicht erfüllt sind und wenn dies etwas ist, was sich der Administrator oder Benutzer anschauen sollte.

ABBILDUNG VON UNIT-EIGENSCHAFTEN AUF IHR INVERSES

Unit-Einstellungen, die eine Beziehung zu einer zweiten Unit erstellen, zeigen sich normalerweise als Eigenschaften in beiden Units, beispielsweise in der Ausgabe von systemctl show. In einigen Fällen (aber nicht immer) ist der Name der Eigenschaft identisch mit dem Namen der Konfigurationseinstellung. Diese Tabelle listet die Eigenschaften auf, die in zwei Units angezeigt werden, die durch eine Abhängigkeit verbunden sind. Sie zeigt, welche Eigenschaft aus der »Quell«-Unit welcher Eigenschaft aus der »Ziel«-Unit entspricht.

Tabelle 3.  Vorwärts- und Rückwärts-Unit-Eigenschaften

»Vorwärts«-Eigenschaft »Rückwärts«-Eigenschaft Wo benutzt
Before= After= [Unit]-Abschnitt
After= Before=
Requires= RequiredBy= [Unit]-Abschnitt [Install]-Abschnitt
Wants= WantedBy= [Unit]-Abschnitt [Install]-Abschnitt
PartOf= ConsistsOf= [Unit]-Abschnitt eine automatische Eigenschaft
BindsTo= BoundBy= [Unit]-Abschnitt eine automatische Eigenschaft
Requisite= RequisiteOf= [Unit]-Abschnitt eine automatische Eigenschaft
Triggers= TriggeredBy= automatische Eigenschaften, siehe Hinweise unten
Conflicts= ConflictedBy= [Unit]-Abschnitt eine automatische Eigenschaft
PropagatesReloadTo= ReloadPropagatedFrom= [Unit]-Abschnitt
ReloadPropagatedFrom= PropagatesReloadTo=
Following= n.Z. eine automatische Eigenschaft  

Beachten Sie: WantedBy= und RequiredBy= werden im Abschnitt [Install] verwandt, um Symlinks in .wants/- und .requires/-Verzeichnissen zu erstellen. Sie können nicht in Unit-Konfigurationseinstellungen direkt verwandt werden.

Beachten Sie: ConsistsOf=, BoundBy=, RequisiteOf=, ConflictedBy= werden zusammen mit ihren Inversen implizit erstellt und können nicht direkt festgelegt werden.

Beachten Sie: Triggers= wird implizit zwischen einem Socket, einer Pfad-Unit oder einer Automount-Unit und der sie aktivierenden Unit erstellt. Standardmäßig wird eine Unit mit dem gleichen Namen ausgelöst, dies kann aber mit den Einstellungen Sockets=, Service= und Unit= außer Kraft gesetzt werden. Siehe systemd.service(5), systemd.socket(5), systemd.path(5) und systemd.automount(5) für ihre Details. TriggeredBy= wird implizit von der ausgelösten Unit erstellt.

Beachten Sie: Following= wird zur Gruppierung von Geräte-Aliassen und -Punkten zu der »primären«-Geräte-Unit, die Systemd zur Nachverfolgung des Gerätezustandes verwendet, verwandt, normalerweise entspricht dies einem Sysfs-Pfad. Dies taucht nicht in der »Ziel«-Unit auf.

[INSTALL]-ABSCHNITT-OPTIONEN

Unit-Dateien können einen Abschnitt »[Install]« enthalten, der Installationsinformationen für die Unit transportiert. Dieser Abschnitt wird von systemd(1) während der Laufzeit nicht interpretiert; er wird von den Befehlen enable und disable des Werkzeugs systemctl(1) während der Installation einer Unit verwandt.

Alias=

Eine Lerraum-getrennte Liste von zusätzlichen Namen, unter der diese Unit installiert werden soll. Die hier aufgeführten Namen müssen die gleiche Endung (d.h. Typ) wie der Unit-Dateiname haben. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden, dann werden alle aufgeführten Namen verwandt. Bei der Installation wird systemctl enable die Symlinks von diesen Namen auf den Unit-Dateinamen erstellen. Beachten Sie, dass nicht alle Unit-Typen solche Aliase unterstützen und diese Einstellung für sie nicht unterstützt wird. Insbesondere unterstützen Einhänge-, Scheiben, Auslagerungs- und Automount-Units keinen Alias.

WantedBy=, RequiredBy=

Diese Option kann mehr als einmal verwendet werden oder eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Unit-Namen kann übergeben werden. Im .wants/- oder .requires/-Verzeichnis jeder der aufgeführten Units wird bei der Installation mit systemctl enable ein symbolischer Link erstellt. Dadurch wird eine Abhängigkeit vom Typ Wants= oder Requires= von der aufgeführten Unit zu der aktuellen Unit hinzugefügt. Das Hauptergebnis besteht darin, dass die aktuelle Unit gestartet wird, wenn die aufgeführte Unit gestartet wird. Siehe die Beschreibung von Wants= und Requires= im Abschnitt [Unit] für Details.

Falls Vorlagen-Units nicht-Vorlagen-Units aufführen, muss in der aufführenden Unit DefaultInstance= gesetzt sein oder systemctl enable muss mit einem Instanzennamen aufgerufen werden. Die Instanz (entweder die Vorgabe oder die angegebene) wird zu der Liste der .wants/ oder .requires/ der aufgeführten Unit hinzugefügt. Zum Beispiel führt WantedBy=getty.target in einem Dienst getty@.service dazuz, dass systemctl enable getty@tty2.service einen Link getty.target.wants/getty@tty2.service auf getty@.service erstellt. Dies gilt auch für das Aufführen bestimmter Instanzen aus einer Vorlagen-Unit: diese bestimmte Instanz wird die Abhängigkeit erhalten. Eine Vorlagen-Unit kann auch eine Vorlagen-Unit aufführen. Dann wird eine generische Abhängigkeit hinzugefügt, bei der jede Instanz der aufführenden Unit eine Abhängigkeit auf eine Instanz der aufgeführten Vorlagen-Unit mit dem gleichen Instanzwert haben wird. Beispielsweise wird WantedBy=container@.target dazu führen, dass systemctl enable monitor@.service einen Dienste-Link container@.target.wants/monitor@.service auf monitor@.service erstellt, der für alle Instanzen von container@.target gilt.

Also=

Zusätzliche Units, die installiert/deinstalliert werden sollen, wenn diese Unit installiert/deinstalliert wird. Falls der Benutzer die Installation/Deinstallation einer Unit mit dieser konfigurierten Option erbeten hat, wird systemctl enable und systemctl disable automatisch auch die in dieser Option aufgeführten Units installieren/deinstallieren.

Diese Option kann mehr als einmal verwandt werden oder eine Lerraum-getrennte Liste von Unit-Namen kann übergeben werden.

DefaultInstance=

In Vorlagen-Unit-Dateien kennzeichnet dies, welche Instanz der Unit freigegeben werden soll, falls die Vorlage ohne explizit gesetzte Instanz freigegeben wird. Diese Option zeigt nur bei Vorlagen-Unit-Dateien Wirkung. Die gekennzeichnete Zeichenkette zur Identifizierung einer Instanz geeignet sein.

Die folgenden Kennzeicher werden in dem Abschnitt Install interpretiert: %a, %b, %B, %g, %G, %H, %i, %j, %l, %m, %n, %N, %o, %p, %u, %U, %v, %w, %W, %% . Ihre Bedeutung ist im nächsten Abschnitt beschrieben.

KENNZEICHNER

Viele Einstellungen klären Kennzeichner, die zum Schreiben generischer Unit-Dateien verwandt werden können, die sich auf Laufzeit- oder Unit-Parameter beziehen, die ersetzt werden, wenn die Unit-Dateien geladen werden. Kennzeichner müssen bekannt und auflösbar sein, damit die Einstellungen gültig sind. Die folgenden Kennzeichner werden verstanden:

Tabelle 4. In Unit-Dateien verfügbare Kennzeichner

Kennzeichner Bedeutung Details
"%a" Architektur Eine kurze Zeichenkette, die die Architektur des lokalen Systems identifiziert. Eine Zeichenkette wie x86, x86-64 oder arm64. Siehe die für ConditionArchitecture= weiter oben definierten Architekturen für die vollständige Liste.
"%A" Betriebssystemabbildversion Die Betriebssystemabbildversionskennzeichnung des laufenden Systems, wie aus dem Feld IMAGE_VERSION= in /etc/os-release ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es die leere Zeichenkette. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%b" Boot-Kennung Die Boot-Kennung des laufenden Systems, formatiert als Zeichenkette. Siehe random(4) für weitere Informationen.
"%B" Betriebssystembaukennung Die Betriebssystembaukennung des laufenden Systems, wie aus dem Feld BUILD_ID= in /etc/os-release ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es zur leeren Zeichenkette aufgelöst. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%C" Wurzelverzeichnis des Zwischenspeichers Dies ist entweder /var/cache (für den Systemverwalter) oder worauf der Pfad »$XDG_CACHE_HOME« zeigt (für Benutzerverwalter).
"%d" Zugangsdaten-Verzeichnis Dies ist der Wert der Umgebungsvariablen »$CREDENTIALS_DIRECTORY«, falls verfügbar. Siehe den Abschnitt »Zugangsdaten« in systemd.exec(5) für weitere Informationen.
"%E" Wurzelverzeichnis der Konfiguration Dies ist entweder /etc/ (für den Systemverwalter) oder worauf der Pfad »$XDG_CONFIG_HOME« zeigt (für Benutzerverwalter).
"%f" Demaskierter Dateiname Dies ist entweder der demaskierte Instanzenname (falls zutreffend), dem / vorangestellt wurde (falls zutreffend), oder der desmaskierte Präfixname, dem / vorangestellt wurde. Hiermit wird das Demaskieren entsprechend den oben beschriebenen Regeln des Maskierens absoluter Dateisystempfade implementiert.
"%g" Benutzergruppe Dies ist der Name der Gruppe, die die Diensteverwalterinstanz ausführt. Im Falle des Systemverwalters löst sich dies auf »root« auf.
"%G" Benutzer-GID Dies ist die numerische GID des Benutzers, der die Diensteverwalterinstanz ausführt. Im Falle des Systemverwalters löst sich dies auf »0« auf.
"%h" Benutzer-Home-Verzeichnis. Dies ist das Home-Verzeichnis des Benutzers, der die Diensteverwalterinstanz ausführt. Im Falle des Systemverwalters löst sich dies auf »/root« auf. Beachten Sie, dass diese Einstellung nicht von der im Abschnitt [Service] der Dienste-Unit konfigurierbaren Einstellung User= beeinflusst wird.
"%H" Rechnername Der Rechnername des laufenden Systems zum Zeitpunkt des Ladens der Unit-Konfiguration.
"%i" Instanzenname Für instanziierte Units ist dies die Zeichenkette zwischen dem ersten »@«-Zeichen und der Typendung. Leer für nichtinstanziierte Units.
"%I" Demaskierter Instanzenname Identisch zu »%i«, aber mit zurückgenommener Maskierung.
"%j" Abschließende Komponente des Präfixes Dies ist die Zeichenkette zwischen dem letzten »-« und dem Ende des Präfixnamens. Falls es kein »-« gibt, ist dies zu »%p« identisch.
"%J" Nicht maskierte abschließende Komponente des Präfixes Identisch zu »%j«, aber mit zurückgenommener Maskierung.
"%l" Kurzer Rechnername Der Rechnername des laufenden Systems zum Zeitpunkt des Ladens der Unit-Konfiguration, abgeschnitten am ersten Punkt, um alle Domain-Komponenten zu entfernen.
"%L" Wurzel des Protokollierverzeichnisses Dies ist entweder /var/log (für den Systemverwalter) oder worauf der Pfad »$XDG_CONFIG_HOME« zeigt, mit angehängtem /log (für Benutzerverwalter).
"%m" Maschinenkennung Die Maschinenkennung des laufenden Systems, formatiert als Zeichenkette. Siehe machine-id(5) für weitere Informationen.
"%M" Betriebssystemabbildkennung Die Betriebssystemabbildkennung des laufenden Systems, wie aus dem Feld IMAGE_ID= in /etc/os-release ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es die leere Zeichenkette. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%n" Vollständiger Unit-Name  
"%N" Vollständiger Unit-Name Identisch zu »%n«, aber mit entfernter Typendung.
"%o" Betriebssystemkennung Die Betriebssystemkennung des laufenden Systems, wie aus dem Feld ID= in /etc/os-release ausgelesen. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%p" Präfixname Für instanziierte Units bezieht sich das auf die Zeichenkette vor dem ersten »@«-Zeichen des Unit-Namens. Für nicht instanziierte Units identisch zu »%N«.
"%P" Nicht maskierter Präfixname Identisch zu »%p«, aber mit zurückgenommener Maskierung.
"%q" Schöner Rechnername Der schöne Rechnername des laufenden Systems zum Zeitpunkt des Ladens der Unit-Konfiguration, wie aus dem Feld PRETTY_HOSTNAME= in /etc/machine-info ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es auf den kurzen Rechnernamen gesetzt. Siehe machine-info(5) für weitere Informationen.
"%s" Benutzer-Shell Dies ist die Shell des Benutzers, der die Diensteverwalterinstanz ausführt.
"%S" Wurzel des Zustandsverzeichnisses Dies ist entweder /var/lib (für den Systemverwalter) oder worauf der Pfad »$XDG_CONFIG_HOME« zeigt (für Benutzerverwalter).
"%t" Wurzel des Laufzeitverzeichnisses Dies ist entweder /run/ (für den Systemverwalter) oder worauf der Pfad »$XDG_RUNTIME_DIR« zeigt (für Benutzerverwalter).
"%T" Verzeichnis für temporäre Dateien Dies ist entweder /tmp oder der Pfad, auf den »$TMPDIR«, »$TEMP« oder »$TMP« gesetzt ist. (Beachten Sie, dass das Verzeichnis ohne abschließenden Schrägstrich angegeben werden kann.)
"%u" Benutzername Dies ist der Name des Benutzers, der die Diensteverwalterinstanz ausführt. Im Falle des Systemverwalters löst sich dies auf »root« auf. Beachten Sie, dass diese Einstellung nicht von der im Abschnitt [Service] der Dienste-Unit konfigurierbaren Einstellung User= beeinflusst wird.
"%U" Benutzer-UID Dies ist die numerische UID des Benutzers, der die Diensteverwalterinstanz ausführt. Im Falle des Systemverwalters löst sich dies auf »0« auf. Beachten Sie, dass diese Einstellung nicht von der im Abschnitt [Service] der Dienste-Unit konfigurierbaren Einstellung User= beeinflusst wird.
"%v" Kernelveröffentlichung Identisch zur Ausgabe von uname -r.
"%V" Verzeichnis für größere und dauerhafte temporäre Dateien Dies ist entweder /var/tmp oder der Pfad, auf den »$TMPDIR«, »$TEMP« oder »$TMP« gesetzt ist. (Beachten Sie, dass das Verzeichnis ohne abschließenden Schrägstrich angegeben werden kann.)
"%w" Betriebssystemversionskennung Die Betriebssystemversionskennzeichnung des laufenden Systems, wie aus dem Feld VERSION_ID= in /etc/os-release ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es die leere Zeichenkette. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%W" Betriebssystemvariantenkennung Die Betriebssystemvariantenkennung des laufenden Systems, wie aus dem Feld VARIANT_ID= in /etc/os-release ausgelesen. Falls nicht gesetzt, wird es die leere Zeichenkette. Siehe os-release(5) für weitere Informationen.
"%y" Der Pfad zum Fragment. Dies ist der Pfad dorthin, wo sich der Hauptteil der Unit-Datei befindet. Für verlinkte Unit-Dateien wird der echte Pfad außerhalb der Unit-Suchverzeichnisse verwandt. Für Units ohne Fragementdateien wird der Kennzeichner einen Fehler hervorrufen.
"%Y" Das Verzeichnis des Fragement. Dies ist der Verzeichnisanteil von »%y«.
"%%" Einzelnes Prozentzeichen Verwenden Sie »%%« anstelle von »%«, um ein einzelnes Prozentzeichen anzugeben.

BEISPIELE

Beispiel 1. Units erlauben, freigegeben zu werden

Der nachfolgende Schnipsel (hervorgehoben) erlaubt es einer Unit (z.B. foo.service), mittels systemctl enable freigegeben zu werden:

[Unit]
Description=Foo
[Service]
ExecStart=/usr/sbin/foo-daemon
[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nach der Ausführung von systemctl enable verlinkt ein Symlink /etc/systemd/system/multi-user.target.wants/foo.service auf die tatsächlich zu erstellende Unit-Datei. Er teilt Systemd mit, die Unit beim Starten von multi-user.target hereinzuziehen. Das inverse systemctl disable wird diesen Symlink wieder entfernen.

Beispiel 2. Lieferanteneinstellungen außer Kraft setzen

Es gibt zwei Methoden, die Lieferanteneinstellungen in Unit-Dateien außer Kraft zu setzen: Kopieren der Unit-Datei aus /lib/systemd/system nach /etc/systemd/system und Anpassen der gewählten Einstellungen oder alternativ durch Anlage eines Verzeichnisses namens Unit.d/ innerhalb von /etc/systemd/system und darin einer Ergänzungsdatei Name.conf, die nur die speziellen Einstellungen, an denen Sie interessiert sind, ändert. Beachten Sie, dass diese Ergänzungsdateien in lexikalischer Reihenfolge ihres Dateinamens verarbeitet werden, falls mehrere vorhanden sind.

Der Vorteil der ersten Methode besteht darin, dass normalerweise die komplette Unit außer Kraft gesetzt wird und die Unit des Lieferanten überhaupt nicht mehr ausgewertet wird. Der Nachteil besteht darin, dass Verbesserungen an der Unit-Datei durch den Lieferanten bei Aktualisierungen nicht mehr automatisch mit berücksichtigt werden.

Der Vorteil der zweiten Methode besteht darin, dass nur die genau gewünschten Einstellungen außer Kraft gesetzt und Aktualisierungen vom Lieferanten angewandt werden. Dies hat den Nachteil, dass zukünftige Aktualisierungen vom Lieferanten zu den lokalen Änderungen inkompatibel sein könnten.

Dies gilt auch für Benutzerinstanzen von Systemd, aber mit anderen Orten für die Unit-Dateien. Siehe den Abschnitt über Unit-Ladepfade für weitere Details.

Lassen Sie uns annehmen, dass es eine vom Lieferanten bereitgestellte Unit /lib/systemd/system/httpd.service mit dem folgenden Inhalt gibt:

[Unit]
Description=Ein HTTP-Server
After=remote-fs.target sqldb.service
Requires=sqldb.service
AssertPathExists=/srv/webserver
[Service]
Type=notify
ExecStart=/usr/sbin/some-fancy-httpd-server
Nice=5
[Install]
WantedBy=multi-user.target

Jetzt möchten Sie als Administrator einige Einstellungen ändern: zuerst könnte in der lokalen Installation /srv/webserver nicht existieren, da der Webserver stattdessen auf /srv/www konfiguriert ist. Zweitens hängt der HTTP-Server aufgrund der lokalen Konfiguration auch von einem Arbeitsspeicherzwischenspeicherdienst, memcached.service ab, der (mittels Requires=) hereingezogen und auch entsprechend angeordnet (mittels After=) werden soll. Drittens möchte der Administrator zur weiteren Härtung des Dienstes die Einstellung PrivateTmp= (siehe systemd.exec(5) für Details) setzen. Schließlich möchte der Administrator die Einstellung des Nice-Wertes des Dienstes auf den Vorgabewert 0 zurücksetzen.

Die erste Möglichkeit besteht darin, die Unit-Datei nach /etc/systemd/system/httpd.service zu kopieren und die ausgewählten Einstellungen zu ändern:

[Unit]
Description=Ein HTTP-Server
After=remote-fs.target sqldb.service memcached.service
Requires=sqldb.service memcached.service
AssertPathExists=/srv/www
[Service]
Type=notify
ExecStart=/usr/sbin/some-fancy-httpd-server
Nice=0
PrivateTmp=yes
[Install]
WantedBy=multi-user.target

Alternativ könnte der Administrator eine Ergänzungsdatei in /etc/systemd/system/httpd.service.d/local.conf mit folgendem Inhalt erstellen:

[Unit]
After=memcached.service
Requires=memcached.service
# Setzt alle Zusicherungen zurück and fügt dann die gewünschten Bedingungen hinzu
AssertPathExists=
AssertPathExists=/srv/www
[Service]
Nice=0
PrivateTmp=yes

Beachten Sie, dass bei Einstellungen, die als Liste ausgewertet werden (und die keine Abhängigkeit sind), wie AssertPathExists= (oder z.B. ExecStart= in Dienste-Units), zuerst die Liste bereinigt werden muss, bevor Einträge (ohne den zu entfernenden) hinzugefügt werden, falls Sie einen Eintrag von einer Einstellung entfernen möchten. Abhängigkeiten (After=, usw.) können nicht auf die leere Liste zurückgesetzt werden, daher können in Ergänzungsdateien Abhängigkeiten nur hinzugefügt werden. Falls Sie eine Abhängigkeit entfernen möchten, müssen Sie die gesamte Unit außer Kraft setzen.

Beispiel 3. Ergänzungen auf oberster Ebene mit Vorlagen-Units

Typbezogene Ergänzungen auf oberster Stufe können zum Ändern einiger Aspekte aller Units eines bestimmten Typs verwandt werden. Wird beispielsweise das Verzeichnis /etc/systemd/system/service.d/ mit einer Ergänzungsdatei erstellt, können die Inhalte der Ergänzungsdatei auf alle Dienste-Units angewandt werden. Dies kann weitergetrieben werden, indem die Ergänzung auf oberster Stufe eine sekundäre Hilfs-Unit realisiert. Betrachten Sie beispielsweise die folgende Gruppe von Units und Ergänzungsdateien, bei denen eine Abhängigkeit OnFailure= für alle Dienste-Units installiert wird.

/etc/systemd/system/failure-handler@.service:

[Unit]
Description=Mein Fehler-Handler für %i
[Service]
Type=oneshot
# Ausführung einiger besonderer Aktionen, wenn sich %i unerwartet beendet.
ExecStart=/usr/sbin/myfailurehandler %i

Eine Instanz von failure-handler@.service kann als eine Abhängigkeit OnFailure= für alle Dienste-Units hinzugefügt werden.

/etc/systemd/system/service.d/10-all.conf:

[Unit]
OnFailure=failure-handler@%N.service

Nach der Ausführung von systemctl daemon-reload werden jetzt alle Dienste ein Abhängigkeit OnFailure= auf failure-handler@%N.service erlangt haben. Die Vorlage-Instanz-Units werden auch die Abhängigkeit erlangt haben, die zu der Erstellung einer rekursiven Abhängigkeitskette geführt hat. Systemd wird versuchen, diese rekursiven Abhängigkeitsketten zu erkennen, bei der eine Vorlagen-Unit direkt und rekursiv von sich selbst abhängt und wird solche Abhängigkeiten automatisch entfernen, falls es sie findet. Falls Systemd die rekursive Abhängigkeitskette nicht selbst erkennt, kann die Kette manuell unterbrochen werden, indem die Ergänzung für die Vorlagen-Instanz-Units mittels Symlinks auf /dev/null unterbrochen wird:

mkdir /etc/systemd/system/failure-handler@.service.d/
ln -s /dev/null /etc/systemd/system/failure-handler@.service.d/10-all.conf
systemctl daemon-reload

Dies stellt sicher, dass eine Instanz von failure-handler@.service fehlschlägt, falls sie keine Instanz namens failure-handler@failure-handler.service auslöst.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.special(7), systemd.service(5), systemd.socket(5), systemd.device(5), systemd.mount(5), systemd.automount(5), systemd.swap(5), systemd.target(5), systemd.path(5), systemd.timer(5), systemd.scope(5), systemd.slice(5), systemd.time(7), systemd-analyze(1), capabilities(7), systemd.directives(7), uname(1)

ANMERKUNGEN

1.
Schnittstellenportabilitäts- und -stabilitätszusage
2.
System- und Dienste-Zugangsberechtigungen
3.
PSI (Pressure Stall Information)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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