- bullseye 4.10.0-1
- bullseye-backports 4.18.1-1~bpo11+1
- testing 4.18.1-1
- unstable 4.18.1-1
NETWORKD.CONF(5) | networkd.conf | NETWORKD.CONF(5) |
BEZEICHNUNG¶
networkd.conf, networkd.conf.d - Globale Netzwerkkonfigurationsdateien
ÜBERSICHT¶
/etc/systemd/networkd.conf
/etc/systemd/networkd.conf.d/*.conf
/lib/systemd/networkd.conf.d/*.conf
BESCHREIBUNG¶
Diese Konfigurationsdateien steuern die globalen Netzwerkparameter, derzeit den DHCP Unique Identifier (DUID).
KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE¶
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung definiert. Daher wird eine Konfigurationsdatei nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Standardmäßig enthält die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ die Vorgaben als auskommentierten Hinweis für den Administrator. Diese Datei kann bearbeitet werden, um lokal Einstellungen zu ändern.
Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnipsel in /usr/lib/systemd/*.conf.d/ oder /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor jeder anderen aus den Konfigurationsverzeichnissen gelesen und hat die niedrigste Priorität; Einträge in einer Datei in jedem der Konfigurationsverzeichnisse setzen Einträge in der einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge zusammengefasst, wie sie in den lexikographisch sortierten Dateien auftauchen.
Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
[NETWORK]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Die folgenden Optionen sind im Abschnitt »[Network]« verfügbar:
SpeedMeter=
SpeedMeterIntervalSec=
ManageForeignRoutes=
[DHCP]-ABSCHNITT-OPTIONEN¶
Dieser Abschnitt konfiguriert den vom DHCP-Protokoll verwandten Wert DHCP Unique Identifier (DUID). Das DHCPv6-Client-Protokoll sendet den DHCP Unique Identifier und den Interface Identity Association Identifier (IAID) an einen DHCP-Server, wenn es eine dynamische IPv6-Adresse erlangt. Das DHCPv4-Client-Protokoll sendet IAID und DUID an den DHCP-Server, wenn es eine dynamische IPv4-Adresse erlangt, falls ClientIdentifier=duid. IAID und DUID erlauben einem DHCP-Server, die Maschine und die Schnittstelle eindeutig zu identifizieren, die eine DHCP-IP erbitten. Zur Konfiguration von IAID und ClientIdentifier siehe systemd.network(5).
Die folgenden Optionen werden verstanden:
DUIDType=
Die folgenden Werte werden verstanden:
vendor
uuid
link-layer-time[:ZEIT], link-layer
DUIDRawData= kann immer dazu verwandt werden, den tatsächlich verwandten DUID-Wert außer Kraft zu setzen.
DUIDRawData=
Der hier angegebene DUID-Wert setzt den DUID-Wert, den systemd-networkd.service(8) aus der Maschinenkennung erstellt, außer Kraft. Um DUID pro Netz zu konfigurieren, siehe systemd.network(5). Der konfigurierte DHCP DUID sollte der Spezifikation in RFC 3315[2], RFC 6355[3] entsprechen. Um IAID zu konfigurieren, siehe systemd.network(5).
Beispiel 1. Ein DUIDType=vendor mit einem angepassten Wert
DUIDType=vendor DUIDRawData=00:00:ab:11:f9:2a:c2:77:29:f9:5c:00
Dies gibt eine 14-Byte-DUID, mit dem Typ DUID-EN (»00:02«), Enterprise-Zahl 43793 (»00:00:ab:11«) und Kennungswert »f9:2a:c2:77:29:f9:5c:00« an.
SIEHE AUCH¶
systemd(1), systemd.network(5), systemd-networkd.service(8), machine-id(5), sd_id128_get_machine_app_specific(3)
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- RFC 3315
- 2.
- RFC 3315
- 3.
- RFC 6355
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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