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RENAME(2) | Linux-Programmierhandbuch | RENAME(2) |
BEZEICHNUNG¶
rename, renameat, renameat2 - den Namen oder die Lage einer Datei ändernÜBERSICHT¶
#include <stdio.h>
int rename(const char *oldpath, const char *newpath); #include <fcntl.h> /* Definition der AT_*-Konstanten */ #include <stdio.h>
int renameat(int olddirfd, const char *oldpath, int newdirfd, const char *newpath);
int renameat2(int olddirfd, const char *oldpath, int newdirfd, const char *newpath, unsigned int flags);
Hinweis: Es gibt keinen Glibc-Wrapper für renameat2(); siehe ANMERKUNGEN.
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):
renameat():
- Seit Glibc 2.10:
- _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
- Vor Glibc 2.10:
- _ATFILE_SOURCE
BESCHREIBUNG¶
rename() benennt eine Datei um und verschiebt sie in ein anderes Verzeichnis, wenn nötig. Alle anderen Hard Links (erstellt mittels link(2)) sind nicht betroffen, ebenso offene Dateideskriptoren für oldpath.Verschiedene Einschränkungen bestimmen, ob die Umbenennungsaktion erfolgreich ist oder nicht; siehe FEHLER unten.
Falls newpath schon existiert, wird er in einem atomaren Schritt überschrieben, so dass ein anderer Prozess jederzeit auf newpath zugreifen kann. Allerdings wird es wahrscheinlich ein Fenster geben, in dem sowohl oldpath als auch newpath sich auf die umzubenennende Datei beziehen.
Falls oldpath und newpath bestehende Hard Links zu derselben Datei sind, tut rename() nichts und meldet eine erfolgreiche Ausführung.
Wenn newpath schon existiert, aber das Umbenennen aus irgendeinem Grund fehlschlägt, garantiert rename(), dass newpath an Ort und Stelle erhalten bleibt.
oldpath kann ein Verzeichnis angeben. In diesem Fall darf newpath nicht existieren oder muss ein leeres Verzeichnis angeben.
Falls oldpath auf einen symbolischen Link zeigt, wird der Link umbenannt; falls newpath auf einen symbolischen Link zeigt, wird der Link überschrieben.
renameat()¶
Der Systemaufruf renameat() funktioniert genauso wie rename(), außer den hier beschriebenen Unterschieden.Falls der in oldpath übergebene Pfadname relativ ist wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor olddirfd referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei rename() für einen relativen Pfadnamen erfolgt).
Falls oldpath relativ ist und olddirfd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt wird oldpath als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie rename()).
Falls oldpath absolut ist wird olddirfd ignoriert.
Die Interpretation von newpath ist wie bei oldpath, außer dass ein relativer Pfadname als relativ zu dem Verzeichnis interpretiert wird, auf das der Dateideskriptor newdirfd verweist.
Lesen Sie openat(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von renameat().
renameat2()¶
renameat2() hat ein zusätzliches Argument flags. Ein Aufruf von renameat2() mit einem leeren Argument flags ist äquivalent zu renameat().Das Argument flags ist eine Bitmaske, die aus null oder mehr der folgenden Schalter besteht:
- RENAME_EXCHANGE
- tauscht oldpath und newpath atomisch aus. Beide Pfadnamen müssen existieren, können aber verschiedenen Typs sein. Beispielsweise kann ein Pfad ein nicht-leeres Verzeichnis und der andere ein symbolischer Link sein.
- RENAME_NOREPLACE
- überschreibt newpath beim Umbenennen nicht. Ein Fehler wird zurückgegeben, wenn newpath bereits existiert.
- RENAME_NOREPLACE kann nicht zusammen mit RENAME_EXCHANGE eingesetzt werden.
- RENAME_WHITEOUT (seit Linux 3.18)
- This operation makes sense only for overlay/union filesystem implementations.
- Durch Angabe von RENAME_WHITEOUT wird ein »whiteout«-Objekt bei der Quelle der Umbenennung zum gleichen Zeitpunkt der Durchführung der Umbenennung erzeugt. Die gesamte Aktion ist atomar, so dass der Whiteout erstellt sein wird, wenn die Umbenennung erfolgreich war.
- A "whiteout" is an object that has special meaning in union/overlay filesystem constructs. In these constructs, multiple layers exist and only the top one is ever modified. A whiteout on an upper layer will effectively hide a matching file in the lower layer, making it appear as if the file didn't exist.
- Wenn eine Datei auf einer unteren Ebene umbenannt wird, wird die Datei zuerst hochkopiert (falls sie nicht bereits auf der oberen Ebene ist) und dann auf der oberen, lese-schreibbaren Ebene umbenannt. Gleichzeitig muss die Quelldatei »whiteouted« werden (so dass die Version der Quelldatei in der unteren Ebene unsichtbar gemacht wird). Die gesamte Aktion muss atomar sein.
- When not part of a union/overlay, the whiteout appears as a character device with a {0,0} device number.
- RENAME_WHITEOUT benötigt die gleichen Privilegien wie zum Erstellen eines Geräteknotens (d.h. die Capability CAP_MKNOD).
- RENAME_WHITEOUT kann nicht zusammen mit RENAME_EXCHANGE eingesetzt werden.
- RENAME_WHITEOUT benötigt die Unterstützung vom darunterliegenden Dateisystem. Unter den Dateisystemen, die die Unterstützung anbieten, sind Shmem (seit Linux 3.18), Ext4 (seit Linux 3.18) und XFS (seit Linux 4.1).
RÜCKGABEWERT¶
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.FEHLER¶
- EACCES
- Für das Verzeichnis, das oldpath oder newpath enthält, wurden Schreibrechte verweigert oder für eines der Verzeichnisse im Pfad-Präfix von oldpath oder newpath wurde nicht gestattet, dort zu suchen oder oldpath ist ein Verzeichnis und verwehrt die Schreiberlaubnis (benötigt, um den Eintrag .. zu aktualisieren). (Siehe auch path_resolution(7).)
- EBUSY
- Das Umbenennen scheitert, weil oldpath oder newpath ein Verzeichnis ist, das von einem anderen Prozess (vielleicht als aktuelles Arbeitsverzeichnis oder als Root-Verzeichnis oder weil es zum Lesen geöffnet ist) oder vom System genutzt wird (zum Beispiel als Einhängepunkt) und das System dies als Fehler betrachtet. (Beachten Sie, dass es keine Verpflichtung gibt, in solchen Fällen EBUSY zurückzugeben – es ist nichts falsch daran, die Umbenennung trotzdem durchzuführen – aber es ist erlaubt, EBUSY zurückzugeben, wenn das System solche Situationen nicht anderweitig verarbeiten kann.)
- EDQUOT
- Das Quota (Plattenkontingent) des Benutzers an Plattenblöcken auf dem Dateisystem ist erschöpft.
- EFAULT
- alterpfad oder neuerpfad zeigt aus dem für Sie zugänglichen Adressraum heraus.
- EINVAL
- Der neue Pfadname enthielt ein Pfad-Präfix des alten, oder allgemeiner, es wurde versucht, ein Verzeichnis als Unterverzeichnis von sich selbst zu erzeugen.
- EISDIR
- newpath ist ein existierendes Verzeichnis, aber oldpath ist kein Verzeichnis.
- ELOOP
- Bei der Auflösung von oldpath oder newpath wurden zu viele symbolische Links gefunden.
- EMLINK
- oldpath hat schon die maximale Anzahl Links, oder es war ein Verzeichnis und das Verzeichnis, welches newpath enthält, hat schon die maximale Anzahl Links.
- ENAMETOOLONG
- oldpath oder newpath war zu lang.
- ENOENT
- Der von oldpath angegebene Link existiert nicht oder eine Verzeichniskomponente von newpath existiert nicht oder oldpath oder newpath ist eine leere Zeichenkette.
- ENOMEM
- Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar.
- ENOSPC
- Das Gerät, das die die Datei enthält, hat keinen Platz für einen neuen Verzeichniseintrag.
- ENOTDIR
- Eine als Verzeichnis benutzte Komponente von oldpath oder newpath ist in der Tat kein Verzeichnis. Oder oldpath ist ein Verzeichnis und newpath existiert, ist aber kein Verzeichnis.
- ENOTEMPTY oder EEXIST
- newpath ist ein nicht leeres Verzeichnis, d.h. es enthält außer ».« und »..« weitere Einträge.
- EPERM oder EACCES
- Das Verzeichnis, das oldpath enthält, hat das Sticky-Bit (S_ISVTX) gesetzt und die effektive Benutzerkennung des Prozesses ist weder die Benutzerkennung der zu löschenden Datei noch die des beinhaltenden Verzeichnisses und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: verfügt nicht über die CAP_FOWNER-Capability); oder newpath ist eine vorhandene Datei und ihr übergeordnetes Verzeichnis hat das Sticky-Bit gesetzt und die effektive Benutzerkennung des Prozesses ist weder die Benutzerkennung der zu ersetzenden Datei noch des beherbergenden Verzeichnisses und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: verfügt nicht über die CAP_FOWNER-Capability) oder das pathname beherbergende Dateisystem unterstützt nicht die Umbenennung des angeforderten Typs.
- EROFS
- Die Datei befindet sich auf einem nur lesbaren Dateisystem.
- EXDEV
- oldpath und newpath befinden sich nicht auf demselben eingehängten Dateisystem. (Linux erlaubt es Dateisystemen, an mehreren Stellen eingehängt zu sein, aber rename() funktioniert nicht über verschiedene Einhängepunkte hinweg, selbst falls dasselbe Dateisystem an beiden Stellen eingehängt ist.)
Die folgenden zusätzlichen Fehler können bei renameat() und renameat2() auftreten:
- EBADF
- olddirfd oder newdirfd ist kein zulässiger Dateideskriptor.
- ENOTDIR
- oldpath ist relativ und olddirfd ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist; gilt analog für newpath and newdirfd.
Die folgenden zusätzlichen Fehler können bei renameat2() auftreten:
- EEXIST
- flags enthält RENAME_NOREPLACE und newpath existiert bereits.
- EINVAL
- In flags wurde ein ungültiger Schalter angegeben.
- EINVAL
- Sowohl RENAME_NOREPLACE als auch RENAME_EXCHANGE wurden in flags angegeben.
- EINVAL
- Sowohl RENAME_WHITEOUT als auch RENAME_EXCHANGE wurden in flags angegeben.
- EINVAL
- Das Dateisystem unterstützt einen der Schalter in flags nicht.
- ENOENT
- flags enthält RENAME_EXCHANGE und newpath existiert nicht.
- EPERM
- RENAME_WHITEOUT wurde in flags festgelegt, aber der Aufrufende verfügte nicht über die Capability CAP_MKNOD.
VERSIONEN¶
renameat() wurde zu Linux in Kernel 2.6.16 hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in Version 2.4 hinzugefügt.renameat2() wurde zu Linux in Kernel 3.15 hinzugefügt.
KONFORM ZU¶
rename(): 4.3BSD, C89, C99, POSIX.1-2001, POSIX.1-2008.renameat(): POSIX.1-2008.
renameat2() ist Linux-spezifisch.
ANMERKUNGEN¶
Glibc stellt keinen Wrapper für den Systemaufruf renameat2() bereit; rufen Sie ihn mittels syscall(2) auf.Anmerkungen zur Glibc¶
Mit älteren Kerneln, wenn renameat() nicht verfügbar ist, weicht die Glibc-Wrapper-Funktion auf rename() aus. Wenn oldpath und newpath relative Pfadnamen sind, konstruiert die Glibc Pfadnamen auf Basis der symbolischen Links in /proc/self/fd, die den Argumenten olddirfd und newdirfd entsprechen.FEHLER¶
Auf NFS-Dateisystemen kann bei einer fehlgeschlagenen Operation nicht davon ausgegangen werden, dass die Datei nicht umbenannt wurde. Falls der Server die Datei umbenennt und dann abstürzt, gibt der erneut übertragene RPC, der nach dem Wiederanlaufen des Servers verarbeitet wird, einen Fehler zurück. Von der Anwendung wird erwartet, dies zu berücksichtigen. Siehe link(2) für ein ähnliches Problem.SIEHE AUCH¶
mv(1), chmod(2), link(2), symlink(2), unlink(2), path_resolution(7), symlink(7)KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.16 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Elmar Jansen <ej@pumuckel.gun.de>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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15. September 2017 | Linux |