BEFEHLE¶
Die folgenden Befehle werden verstanden:
list [MUSTER…]
Zeigt eine Liste der existierenden Verbindungen und ihren
Status. Falls eine oder mehrere
MUSTER angegeben sind, werden nur die
Links, die darauf passen, angezeigt. Falls keine weiteren Argumente angegeben
sind, werden alle Verbindungen angezeigt, andernfalls nur die angegebenen
Verbindungen. Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:
IDX LINK TYPE OPERATIONAL SETUP
1 lo loopback carrier unmanaged
2 eth0 ether routable configured
3 virbr0 ether no-carrier unmanaged
4 virbr0-nic ether off unmanaged
4 links listed.
Der Betriebsstatus ist einer der Folgenden:
missing
Das Gerät fehlt.
Hinzugefügt in Version 245.
off
Das Gerät ist ausgeschaltet.
Hinzugefügt in Version 240.
no-carrier
Das Gerät ist eingeschaltet, hat aber noch kein
Signal (Träger).
Hinzugefügt in Version 240.
dormant
Das Gerät hat ein Signal, ist aber noch nicht
für normalen Verkehr bereit.
Hinzugefügt in Version 240.
degraded-carrier
Einer der gebündelten oder
Bridge-Slave-Netzwerkschnittstellen ist ausgeschaltet, hat kein Signal oder
ist in einem ruhendem Zustand und die Master-Schnittstelle hat keine Adresse.
Hinzugefügt in Version 242.
carrier
Der Link hat ein Signal oder für Master bei
Bündelungen oder Bridges, alle gebündelten oder
Bridge-Slave-Netzwerkschnittstellen sind an dem Master angebunden.
Hinzugefügt in Version 240.
degraded
Der Link hat ein Signal und eine auf dem konfigurierten
lokalen Link gültige Adresse. Für gebundene oder Bridge-Master
bedeutet dies, dass nicht alle Slave-Netzwerkschnittstellen über ein
Signal verfügen, aber mindestens eine.
Hinzugefügt in Version 240.
enslaved
Der Link hat ein Signal und ist an eine Bündelung
oder Bridge-Master-Netzwerkschnittstelle angebunden.
Hinzugefügt in Version 242.
routable
Der Link hat ein Signal und eine weiterleitbare Adresse.
Für Master bei Bündelungen oder Bridges ist es nicht notwendig,
dass alle Slave-Netzwerkschnittstellen über ein Signal verfügen,
aber mindestens eine muss.
Hinzugefügt in Version 240.
Der Einrichtungsstatus ist einer der Folgenden:
pending
systemd-udevd(8) bearbeitet den Link noch, es ist
noch nicht klar, ob es den Link verwalten wird.
Hinzugefügt in Version 240.
initialized
systemd-udevd(8) hat den Link verarbeitet, aber es
ist noch nicht klar, ob es den Link verwalten wird.
Hinzugefügt in Version 251.
configuring
Die Konfigurations für den Link wird abgerufen
oder der Link wird konfiguriert.
Hinzugefügt in Version 240.
configured
Link wurde erfolgreich konfiguriert.
Hinzugefügt in Version 240.
unmanaged
failed
linger
Der Link ist verschwunden, wurde aber von
systemd-networkd(8) noch nicht freigegeben.
Hinzugefügt in Version 240.
Hinzugefügt in Version 219.
status [MUSTER…]
Zeigt Informationen über die angegebenen
Verbindungen: Typ, Status, Kernelmodultreiber, Hardware- und IP-Adresse,
konfigurierte DNS-Server usw. Falls eine oder mehrere
MUSTER angegeben
sind, werden nur die Links, die darauf passen, angezeigt.
Wenn keine Verbindungen angegeben wurden, wird ein
Gesamtnetzwerkstatus angezeigt. Siehe auch die Option --all.
Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:
● State: routable
Online state: online
Address: 10.193.76.5 on eth0
192.168.122.1 on virbr0
169.254.190.105 on eth0
fe80::5054:aa:bbbb:cccc on eth0
Gateway: 10.193.11.1 (CISCO SYSTEMS, INC.) on eth0
DNS: 8.8.8.8
8.8.4.4
Im Gesamtnetzwerkstatus hängt der Online-Status von den
einzelnen Online-Status aller benötigten Links ab.
Standardmäßig werden verwaltete Links für
»online« benötigt. In diesem Fall ist der Online-Status
einer der folgenden:
unknown
Alle Links haben einen unbekannten Online-Status (d.h. es
gibt keine benötigten Links).
Hinzugefügt in Version 249.
offline
Alle benötigten Links sind offline.
Hinzugefügt in Version 249.
partial
Einige, aber nicht alle, benötigten Links sind
online.
Hinzugefügt in Version 249.
online
Alle benötigten Links sind online.
Hinzugefügt in Version 249.
Hinzugefügt in Version 219.
lldp [MUSTER…]
Zeigt entdeckte LLDP- (Link Layer Discovery
Protocol)Nachbarn. Falls ein oder mehrere
MUSTER angegeben sind, werden
nur die Nachbarn auf diesen Schnittstellen angezeigt. Andernfalls werden die
Nachbarn auf allen Schnittstellen angezeigt. Beachten Sie, dass
LLDP=
auf der angegebenen Schnittstelle eingeschaltet sein muss, damit diese
funktioniert, siehe
systemd.network(5) für Details.
Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:
LINK SYSTEM-NAME SYSTEM-DESCRIPTION CHASSIS-ID PORT-ID PORT-DESCRIPTION CAPS
enp0s25 GS1900 - 00:e0:4c:00:00:00 2 Port #2 ..b........
Capability Flags:
o - Other; p - Repeater; b - Bridge; w - WLAN Access Point; r - Router;
t - Telephone; d - DOCSIS cable device; a - Station; c - Customer VLAN;
s - Service VLAN, m - Two-port MAC Relay (TPMR)
1 neighbor(s) listed.
Hinzugefügt in Version 219.
label
Zeigt numerische Adresskennzeichnungen, die zur
Adressauswahl verwandt werden können. Dies ist die gleiche Information,
die
ip-addrlabel(8) zeigt. Siehe
RFC 3484[1] für eine
Diskussion von Adresskennzeichnungen.
Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:
Prefix/Prefixlen Label
::/0 1
fc00::/7 5
fec0::/10 11
2002::/16 2
3ffe::/16 12
2001:10::/28 7
2001::/32 6
::ffff:0.0.0.0/96 4
::/96 3
::1/128 0
Hinzugefügt in Version 234.
delete GERÄT…
Löscht virtuelle Netdevs. Akzeptiert
Schnittstellennamen oder Indexnummer.
Hinzugefügt in Version 243.
up GERÄT…
Aktiviert Geräte. Akzeptiert Schnittstellennamen
oder Indexnummer.
Hinzugefügt in Version 246.
down GERÄT…
Deaktiviert Geräte. Akzeptiert Schnittstellennamen
oder Indexnummer.
Hinzugefügt in Version 246.
renew GERÄT…
Erneuert dynamische Konfigurationen, z.B. vom DHCP-Server
empfangene Adressen. Akzeptiert Schnittstellennamen oder Indexnummer.
Hinzugefügt in Version 244.
forcerenew GERÄT…
Sendet FORCERENEW-Nachrichten an alle verbundenen
Clients, löst DHCP-Rekonfiguration aus. Akzeptiert Schnittstellennamen
oder Indexnummer.
Hinzugefügt in Version 246.
reconfigure GERÄT…
Konfiguriert Netzwerkschnittstellen neu. Akzeptiert einen
Schnittstellennamen oder eine Index-Nummer. Beachten Sie, dass dies nicht die
der angegebenen Schnittstelle entsprechenden ».netdev« oder
».network« neu lädt. Falls Sie daher diese
Konfigurationsdateien bearbeiten, ist es notwendig, zuerst
networkctl
reload aufzurufen, um die neuen Einstellungen anzuwenden.
Hinzugefügt in Version 244.
reload
Lädt .netdev- und .network-Dateien neu. Falls eine
neue .netdev-Datei gefunden wird, dann wird das entsprechende Netdev erstellt.
Beachten Sie, dass
systemd-networkd das Netdev nicht aktualisiert oder
entfernt, falls ein bestehendes .netdev verändert oder entfernt wird.
Falls eine neue, veränderte oder entfernte .network-Datei gefunden
wird, dann werden alle Schnittstellen, die auf die Datei passen, neu
konfiguriert.
Hinzugefügt in Version 244.
edit FILE|@GERÄT…
Bearbeitet Netzwerkkonfigurationsdateien,
einschließlich .network-, .netdev- und .link-Dateien. Falls keine
Netzwerkkonfigurationsdatei gefunden wird, die auf den angegebenen Namen
passt, wird eine neue unter /etc/ oder /run/, abhängig von der Angabe
von
--runtime, erstellt. Falls insbesondere dem Namen »@«
vorangestellt wird, wird diese als Netzwerkschnittstelle behandelt und das
Bearbeiten wird auf den ihr zugeordneten Netzwerkkonfigurationsdateien
erfolgen. Zusätzlich kann dem Schnittstellennamen
»:network« (die Vorgabe) oder »:link«
angehängt werden, um den Typ der Netzwerkkonfiguration
auszuwählen, auf dem gearbeitet werden soll.
Falls --drop-in= angegeben ist, wird die
Ergänzungsdatei anstelle der Hauptkonfigurationsdatei bearbeitet.
Sofern --no-reload nicht angegeben ist, wird systemd-networkd
nach Abschluss der Bearbeitung der .network- oder .netdev-Dateien neu
geladen. Das gleiche gilt für .link-Dateien und
systemd-udevd(8). Beachten Sie, dass die geänderten
Link-Einstellungen nach dem Neuladen nicht automatisch angewandt werden. Um
dies zu erreichen, lösen Sie Uevents für die entsprechende
Schnittstelle aus. Weitere Informationen finden Sie in
systemd.link(5).
Hinzugefügt in Version 254.
cat [DATEI|@GERÄT…]
Zeigt Netzwerkkonfigurationsdateien. Dieser Befehl
berücksichtigt vorangestellte »@« auf die gleiche Art wie
edit. Falls kein Argument angegeben ist, werden
networkd.conf(5)
und seine Ergänzungsdateien angezeigt.
Hinzugefügt in Version 254.
mask DATEI…
Mask network configuration files, which include .network,
.netdev, and .link files. A symlink of the given name will be created under
/etc/ or /run/, depending on whether
--runtime is specified, that
points to /dev/null. If a non-empty config file with the specified name exists
under the target directory or a directory with higher priority (e.g.
--runtime is used while an existing config resides in /etc/), the
operation is aborted.
This command honors --no-reload in the same way as
edit.
Hinzugefügt in Version 256.
unmask DATEI…
Unmask network configuration files, i.e. reverting the
effect of
mask. Note that this command operates regardless of the scope
of the directory, i.e.
--runtime is of no effect.
This command honors --no-reload in the same way as
edit and mask.
Hinzugefügt in Version 256.
persistent-storage LOGISCH
Notify systemd-networkd.service that the persistent
storage for the service is ready. This is called by
systemd-networkd-persistent-storage.service. Usually, this command should not
be called manually by users or administrators.
Hinzugefügt in Version 256.
OPTIONEN¶
Die folgenden Optionen werden verstanden:
-a --all
Zeigt mit
status alle Verbindungen.
Hinzugefügt in Version 219.
-s --stats
Zeigt mit
status Link-Statistiken.
Hinzugefügt in Version 243.
-l, --full
Verkürzt die Ausgabe nicht.
Hinzugefügt in Version 245.
-n, --lines=
Steuert bei der Verwendung mit
status die Anzahl
der anzuzeigenden Journal-Einträge, gezählt vom neusten.
Akzeptiert eine positive Ganzzahl als Argument. Standardmäßig
10.
Hinzugefügt in Version 245.
--drop-in=NAME
Bearbeitet bei der Verwendung mit
edit die
Ergänzungsdatei
NAME anstelle der Hauptkonfigurationsdatei.
Hinzugefügt in Version 254.
--no-reload
--runtime
When used with
edit or
mask, operate on the
file under /run/ instead of /etc/.
Hinzugefügt in Version 256.
--json=MODUS
Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder
»short« (für die kürzest mögliche Ausgabe
ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche),
»pretty« (für eine schönere Version der gleichen
Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder
»off« (um die JSON-Ausgabe auszuschalten, was die Vorgabe
ist).
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das
Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das
Programm.
--no-legend
Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe
und die Fußzeile mit Hinweisen.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm
weiter.