Scroll to navigation

RPM-LUA(7) Miscellaneous Information Manual RPM-LUA(7)

BEZEICHNUNG

rpm-lua - in RPM eingebetteter Lua-Interpreter

ÜBERSICHT

%scriptlet -p <lua>

%{lua:…}

BESCHREIBUNG

Lua ist eine universelle Programmiersprache, die speziell für die Einbettung in andere Programme entwickelt wurde. RPM enthält einen eingebetteten Lua-Interpreter für die Verwendung in erweiterten rpm-macros(7) und Transaktions-Scriptlets.

Der eingebettete Lua-Interpreter ermöglicht verschiedene Dinge, die mit einfachen Makros oder externen Shell-Skripten schwierig oder unmöglich sind, beispielsweise die Beseitigung von Abhängigkeitsschleifen aus Paket-Scriptlets.

MAKROS

Zugriff auf Makros

Die rpm-Erweiterung bietet verschiedene Funktionen für den Umgang mit Makros. Der bequemste Weg, aus der RPM-Lua-Umgebung auf rpm-macroproc(7) zuzugreifen, ist jedoch über die globale macros-Tabelle.

Lua unterscheidet nicht zwischen Tabellenindex- und Feldnamensyntax, daher sind macros.foo und macros['foo'] gleichwertig. Verwenden Sie, was besser zum Zweck passt.

Wie bei jeder echten Lua-Tabelle werden nicht vorhandene Elemente als nil zurückgegeben. Zuweisungen können zum Definieren oder Aufheben der Definition von Makros verwendet werden.

Beispiel:

if not macros.yours then

macros.my = 'my macro' end local v = { '_libdir', '_bindir', '_xbindir' } for _, v in ipairs(v) do
if not macros[v] then
macros[v] = 'default'
end end

Alle Makros nutzen dieselbe globale Lua-Ausführungsumgebung.

Aufruf parametrischer Makros

Parametrische Makros (einschließlich aller eingebauten Makros) können Lua-nativ über die macros-Tabelle aufgerufen werden, entweder mit der Syntax macros.Name() oder macros[Name]().

Argumente werden über ein einzelnes Argument übergeben, das entweder

  • eine einzelne Zeichenfolge, die in diesem Fall mit den makro-nativen Regeln expandiert und aufgeteilt wird,
  • oder eine Tabelle ist. In diesem Fall werden die Tabelleninhalte als wörtliche Argumente verwendet, die in keiner Weise erweitert werden.

Beispiel 1:

macros.with('foo')

Beispiel 2:

macros.dostuff({'one', 'two', 'three'})

Zurückliefern von Daten

Per Definition landet alles, was in Lua mit print() aufgerufen wird, in der Makroerweiterung. Lua-Makros können ihre Ausgabe auch mit return ausgeben, wodurch Hilfsmakros für die Programmierung natürlicher aussehen.

Beispiel:

%sum() %{lua:

local v = 0
for _, a in ipairs(arg) do
v = v + tonumber(a)
end
return v }

Optionen und Argumente

Parametrische Lua-Makros erhalten ihre Optionen und Argumente als zwei lokale Tabellen opt und arg, wobei opt verarbeitete Optionswerte enthält, dessen Position (Tabellenschlüssel) durch das Optionszeichen bestimmt wird, und arg numerisch indizierte Argumente enthält.

Diese Tabellen sind immer vorhanden, unabhängig davon, ob Optionen oder Argumente tatsächlich übergeben wurden, um die Verwendung zu vereinfachen.

Beispiel:

%foo(a:b) %{lua:
if opt.b then

print('do b') else
print('or not') end if opt.a == 's' then
print('do s') end if #arg == 0 then
print('no arguments :(') else
for i = 1, #arg do
print(arg[i])
end end }

SCRIPTLETS

Das interne Lua kann als Interpreter von RPM für alle Transaktionsscriptlets verwendet werden, einschließlich Triggern und Dateitriggern:

Beispiel:

%pre -p <lua>
print('Hello from Lua')

Während das bewährte /bin/sh für paketbezogene Skriptaktivitäten in der Regel praktischer ist, bietet der eingebettete Lua-Interpreter einige einzigartige Vorteile für Transaktionsscriptlets: Den Paketen werden keine zusätzlichen Abhängigkeiten hinzugefügt, was dazu beiträgt, Abhängigkeitsschleifen zu vermeiden. Das kann beim frühen »Bootstrap«-Paketsatz bei einer Erstinstallation ein entscheidender Unterschied sein.

Insbesondere ist ein eingebettetes Lua-Skript die einzige allgemein nutzbare Option in %pretrans-Skripten während der Erstinstallation eines Systems.

Eingebettetes Lua ist außerdem viel schneller als die Ausführung eines möglicherweise schwergewichtigen Interpreters, nur um ein paar Zeilen Shell-Skript auszuführen.

Hinweis: Scriptlets, die das interne Lua verwenden, sollten keine Annahmen über die gemeinsame Nutzung der Ausführungsumgebung mit anderen Scriptlets treffen.

Argumente

Scriptlet-Argumente sind über eine globale arg-Tabelle zugänglich.

Hinweis: In Lua beginnen Indizes üblicherweise bei 1 (eins) statt bei 0 (null), und die RPM-Implementierung folgt dieser Vorgehensweise, ob nun gut oder schlecht. Daher weichen die Indizes der Scriptlet-Argumente um eins von der allgemeinen Erwartung ab, die auf traditionellen Scriptlet-Argumenten basiert. Das Argument, das die Anzahl der installierten Paketinstanzen enthält, ist arg[2], und das ähnliche Argument für Triggerziele ist arg[3], im Gegensatz zu den traditionellen $1 und $2 in Shell-Skripten.

Beispiel:

%postun -p <lua>
if arg[2] == 0  then

print("erasing") end

Verschiebbare Pakete

Scriptlets verschiebbarer Pakete enthalten zusätzlich eine globale RPM_INSTALL_PREFIX-Tabelle, die alle möglichen Präfixe des Pakets enthält.

Hinzugefügt: 4.18.0

Rückgabewert

Obwohl Scriptlets normalerweise nicht fehlschlagen dürfen, können Sie den Scriptlet-Fehlerstatus bei Bedarf mit der Lua-Funktion error(Meldung, [Stufe]) signalisieren.

SPEC-DATEIEN

Im Kontext einer rpm-spec(5)-Dateianalyse mit rpmbuild(1) oder rpmspec(1) enthält die RPM-Lua-Umgebung die folgenden .spec-abhängigen globalen Tabellen:

patches

Die Dateinamen der Patches in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der .spec-Datei.

patch_nums

Die Nummern der Patches in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der .spec-Datei.

sources

Die Dateinamen der Quellen in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der .spec-Datei.

source_nums

Die Nummern der Quellen in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der .spec-Datei.

Beispiel:

for i, p in ipairs(patches) do

print(string.format("echo %d: %sn", patch_nums[i], patches[i])) end

ERWEITERUNGEN

Zusätzlich zu den Lua-Standardbibliotheken (abhängig von der Lua-Version, gegen die RPM gelinkt ist) sind die folgenden Erweiterungen im internen Lua-Interpreter von RPM verfügbar. Diese können in allen Kontexten verwendet werden, in denen auch das interne Lua verwendet werden kann.

RPM-Erweiterung

Die folgenden RPM-spezifischen Funktionen sind verfügbar:

b64decode(Argument)

Dekodiert das Argument mit base64(1). Siehe auch b64decode().

Beispiel:

blob = 'binary data'
print(blob)
e = rpm.b64encode(blob)
print(e)
d = rpm.b64decode(e)
print(d)

b64encode(Argument [, Zeilenlänge])

Kodiert das Argument mit base64(1). Die Zeilenlänge kann optional über ein weiteres Argument angegeben werden. Siehe auch b64encode().

define("Name Textkörper")

Definiert ein globales Makro dieses Namens mit dem angegebenen Textkörper. Siehe auch MAKROS.

Beispiel:

rpm.define('foo 1')

execute(Pfad [, Argument1 [,…])

Führt einen externen Befehl aus. Dies ist beim Ausführen externer Hilfsbefehle praktisch, ohne auf die Shell zurückgreifen zu müssen. Der angegebene Pfad ist der auszuführende Befehl, optional gefolgt von einer Reihe von Argumenten, die an den Befehl übergeben werden.

Für eine bessere Kontrolle über die Prozessausführung und die Ausgaben, siehe rpm.spawn().

Hinzugefügt: 4.15.0

Beispiel:

rpm.execute('ls', '-l', '/')
expand(Argument)
Führt eine RPM-Makro-Expansion der Zeichenkette Argument1 aus. Siehe auch MAKROS.

Beispiel:

rpm.expand('%{_libdir}/mydir')

glob(Muster, [Schalter])

Gibt eine Tabelle mit Pfadnamen zurück, die mit dem angegebenen Muster übereinstimmen. Wenn c als Schalter angegeben ist, wird das Muster zurückgegeben, falls keine Übereinstimmungen vorliegen.

Beispiel:

for i, p in ipairs(rpm.glob('*')) do

print(p) end

interactive()

Startet eine interaktive Sitzung für Test- und Debuggingzwecke. Verwenden Sie stattdessen rpmlua(1).

Beispiel:

rpm --eval "%{lua: rpm.interactive()}"

isdefined(Makro)

Prüft, ob das angegebene Makro existiert und ob es parametrisch ist. Es werden zwei boolesche Werte zurückgeliefert. Siehe auch MAKROS. (Hinzugefügt: 4.17.0)

Beispiel:

if rpm.isdefined('_libdir') then

… end

load(Pfad)

Lädt eine Makro-Datei aus dem angegebenen Pfad. Entspricht dem integrierten Makro %{load:…}.

Beispiel:

rpm.load('my.macros')

open(Pfad, [Modus[.Schalter]])

Öffnet einen Datei-Datenstrom mit RPM-E/A-Funktionen, mit Unterstützung für transparente Komprimierung und Dekomprimierung.

Der Pfad ist eine Zeichenkette mit dem Dateinamen, der optional eine Modus-Zeichenkette folgt, die den Geöffnet-Status angibt:

  • a: zum Anhängen geöffnet
  • w: zum Schreiben geöffnet; abgeschnitten
  • r: zum Lesen geöffnet (Vorgabe)
  • +: zum Lesen und Schreiben geöffnet
  • x: schlägt fehl, wenn die Datei existiert

Darauf folgen optional die Nutzdaten-Schalter (siehe rpm-payloadflags(7)) für Komprimierung und Dekomprimierung.

Hinzugefügt: 4.17.0

Beispiel:

f = rpm.open('some.txt.gz', 'r.gzdio')
print(f:read())

Das zurückgelieferte rpm.fd-Objekt verfügt über die folgenden Methoden:

fd:close()

Schließt den Datenstrom.

Beispiel:

f = rpm.open('file')
f:close()

fd:flush()

Leert den Datenstrom.

Beispiel:

f = rpm.open('file', 'w')
f:write('foo')
f:flush()
f:close()

fd:read([Position])

Liest Daten aus dem Datenstrom bis zu der angegebenen Byte-Position. Falls diese nicht angegeben ist, wird die gesamte Datei gelesen.

Beispiel:

f = rpm.open('/eine/Datei')
print(f:read())

fd:seek(Modus, Versatz)

Positioniert den Datei-Versatz des Datenstroms neu. Der Modus ist einer aus set, cur oder end. Der Versatz ist relativ zur aktuellen Position: absolut, relativ zum aktuellen Modus oder relativ zum Ende. Nicht alle Datenströme unterstützen das Durchsuchen.

Gibt den Dateiversatz nach der Aktion zurück.

Siehe auch lseek(3).

Beispiel:

f = rpm.open('neuedatei', 'w')
f:seek('set', 555)
f:close()

fd:write(Puffer [, Länge])

Schreibt Daten im Puffer in den Datei-Datenstrom, entweder vollständig oder bis zu der Länge Byte, falls angegeben.

Beispiel:

f = rpm.open('neuedatei', 'w')
f:write('data data')
f:close()

fd:reopen(Modus)

Öffnet einen Datenstrom mit einem neuen Modus erneut (siehe rpm.open()).

Beispiel:

rpm.open('irgendein.txt.gz')
f = f:reopen('r.gzdio')
print(f:read())}

redirect2null(Nummer) (VERALTET)

Leitet den Dateideskriptor mit der angegebenen Nummer nach /dev/null um (vor 4.16 war dies als posix.redirect2null() bekannt).

Diese Funktion ist veraltet und nur noch zwecks Abwärtskompatibilität für RPM-Pakete der Version 4 verfügbar. Verwenden Sie stattdessen rpm.spawn() oder rpm.execute().

pid = posix.fork()
if pid == 0 then

posix.redirect2null(2)
assert(posix.exec('/bin/awk')) elseif pid > 0 then
posix.wait(pid) end

spawn({Befehl} [, {Aktionen}])

Erzeugt ein externes Programm, das heißt, führt es aus.

Der {Befehl} ist eine Tabelle, die aus dem Befehl und dessen Argumenten besteht. Eine optionale zweite Tabelle kann verwendet werden, um verschiedene Aktionen im Zusammenhang mit der Befehlsausführung zu übergeben. Derzeit werden folgende unterstützt:

| Aktion  | Argument(e) | Beschreibung
|---------|---------------------------
| *stdin* | Pfad        | Standardeingabe zum Pfad umleiten
| *stdout*| Pfad        | Standardausgabe zum Pfad umleiten
| *stderr*| Pfad        | Standardfehlerausgabe zum Pfad umleiten

Gibt den Exit-Status des Befehls zurück: Null bei Erfolg oder ein Tripel aus (nil, Meldung, Code) bei Fehlschlag.

Hinzugefügt: 4.20

Beispiel:

rpm.spawn({'systemctl', 'restart', 'httpd'}, {stderr='/dev/null'})

undefine(Name)

Setzt die Definition eines Makros zurück. Siehe auch MAKROS.

Beachten Sie, dass nur die aktuellste Makrodefinition mit dem angegebenen Namen vom Stapel entfernt wird. Das heißt, dass nach einer solchen Aktion zum Zurücksetzen noch Makrodefinitionen mit demselben Namen vorhanden sein können.

Beispiel:

rpm.undefine('zzz')

vercmp(v1, v2)

Führt einen RPM-Versionsvergleich für Argumentzeichenketten durch. Gibt -1, 0 oder 1 zurück, wenn v1 kleiner, gleich oder größer als v2 ist. Siehe rpm-version(7).

Hinweis: In RPM-Versionen vor 4.16 wurde dies nur auf Versionssegmente angewendet, was bei vollständigen EVR-Zeichenketten keine korrekten Ergebnisse liefert.

Beispiel:

rpm.vercmp('1.2-1', '2.0-1')

ver(evr), ver(e, v, r)

Erstellt ein RPM-Versionsobjekt. Dies erfordert entweder eine evr-Zeichenkette, die in ihre Komponenten zerlegt wird, oder Epoch, Version und Veröffentlichung in separaten Argumenten (die entweder Zeichenketten oder Zahlen sein können). Das Objekt hat drei Attribute: e für Epoch, v für Version und r für Veröffentlichung (release), kann in seiner EVR-Form ausgegeben werden und unterstützt den nativen Vergleich in Lua.

Hinzugefügt: 4.17.0

Beispiel:

v1 = rpm.ver('5:1.0-2)
v2 = rpm.ver(3, '5a', 1)
if v1 < v2 then

… end if v1.e then
… end

POSIX-Erweiterung

Die Lua-Standardbibliothek bietet einen relativ begrenzten Satz an E/A-Operationen. Die posix-Erweiterung verbessert die Möglichkeiten von Lua erheblich.

Die folgenden Funktionen sind im posix-Namensraum verfügbar. Um sie aufzurufen, verwenden Sie posix.function(). Diese Dokumentation konzentriert sich auf die Lua-API-Konventionen. Weitere Informationen zu den entsprechenden Systemaufrufen finden Sie im Systemhandbuch, z.B. access(3) für posix.access().

access(Pfad [, Modus]B)

Testet die Erreichbarkeit der Datei/des Verzeichnisses im angegebenen Pfad. Siehe access(3). Wenn der Modus weggelassen wird, wird das Vorhandensein geprüft, andernfalls handelt es sich um eine Kombination der folgenden Tests:
  • r: lesbar
  • w: schreibbar
  • x: ausführbar
  • f: existiert

Beispiel:

if posix.access('/bin/rpm', 'x') then

… end

chdir(Pfad)

Ändert das aktuelle Arbeitsverzeichnis in den angegebenen Pfad. Siehe chdir(1).

Beispiel:

posix.chdir('/tmp')

chmod(Pfad, Modus)

Ändert den Datei-/Verzeichnismodus. Der Modus kann entweder eine Oktalzahl wie beim Systemaufruf chmod(2) oder eine Zeichenkettendarstellung ähnlich chmod(1) sein.

Beispiel:

posix.chmod('aa', 600)
posix.chmod('bb', 'rw-')
posix.chmod('cc', 'u+x')

chown(Pfad, Benutzer, Gruppe)

Ändert den Datei-/Verzeichnisbesitzer bzw. die Gruppe von Pfad. Die Argumente Benutzer und Gruppe können entweder numerische ID-Werte oder Benutzer-/Gruppennamen sein. Siehe chown(2) und chown(1).

Hinweis: Diese Aktion erfordert Administratorrechte.

Beispiel:

posix.chown('aa', 0, 0)
posix.chown('bb', 'nobody', 'nobody')

ctermid()

Ermittelt den Namen des steuernden Terminals. Siehe ctermid(3).

Beispiel:

print(posix.ctermid())

dir([Pfad])

Ermittelt den Verzeichnisinhalt – wie readdir(3). Wenn kein Pfad angegeben ist, wird das aktuelle Verzeichnis verwendet.

Beispiel:

for i,p in pairs(posix.dir('/')) do

print(p..'n') end

errno()

Ermittelt die Meldung strerror(3) und die entsprechende aktuelle errno(3)-Nummer.

Beispiel:

f = '/zzz'
if not posix.chmod(f, 100) then

s, n = posix.errno()
print(f, s) end

exec(Pfad [, Argumente …]) (VERALTET)

Führt ein Programm aus. Dies darf nur gemäß posix.fork() geschehen.

Diese Funktion ist veraltet und nur noch zwecks Abwärtskompatibilität für RPM-Pakete der Version 4 verfügbar. Verwenden Sie stattdessen rpm.spawn() oder rpm.execute().

files([Pfad])

Iteriert über den Verzeichnisinhalt. Wenn kein Pfad angegeben wird, wird das aktuelle Verzeichnis verwendet.

Beispiel:

for f in posix.files('/') do

print(f..'n') end

fork() (VERALTET)

Startet einen neuen Prozess mit fork(2).

Diese Funktion ist veraltet und nur noch zwecks Abwärtskompatibilität für RPM-Pakete der Version 4 verfügbar. Verwenden Sie stattdessen rpm.spawn() oder rpm.execute().

Beispiel:

pid = posix.fork()
if pid == 0 then

posix.exec('/foo/bar') elseif pid > 0 then
posix.wait(pid) end

getcwd()

Ermittelt das aktuelle Verzeichnis. Siehe getenv(3).

Beispiel:

if posix.getcwd() ~= '/' then

… endif

getenv(Name)

Ermittelt eine Umgebungsvariable. Siehe getenv(3).

Beispiel:

if posix.getenv('HOME') ~= posix.getcwd() then

print('not at home') end

getgroup(Gruppe)

Ermittelt group(5)-Informationen für eine Gruppe. Die Gruppe kann entweder eine numerische ID oder ein Gruppenname sein. Wird sie weggelassen, wird die aktuelle Gruppe verwendet. Gibt eine Tabelle zurück, mit den Feldern name und gid, die auf den Gruppennamen bzw. die Gruppen-ID gesetzt sind, und Indizes ab 1, die die Gruppenmitglieder angeben.

Beispiel:

print(posix.getgroup('wheel').gid)

getlogin()

Ermittelt den Anmeldenamen. Siehe getlogin(3).

Beispiel:

n = posix.getlogin()

getpasswd([Benutzer [, Auswahloption]])

Ermittelt Passwortinformationen (siehe passwd(5)) für ein Benutzerkonto. Der Benutzer kann entweder als numerische ID oder als Benutzername angegeben werden. Falls nicht angegeben, wird die ID des aktuellen Benutzers verwendet. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der folgenden sein:
  • name
  • uid
  • gid
  • dir
  • shell
  • gecos
  • passwd

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

pw = posix.getpasswd(posix.getlogin(), 'shell')|

getprocessid([Auswahloption])

Ermittelt Informationen zum aktuellen Prozess. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der folgenden sein:
  • egid: effektive Gruppen-ID
  • euid: effektive Benutzer-ID
  • gid: Gruppen-ID
  • uid: Benutzer-ID
  • pgrp: ID der übergeordneten Gruppe
  • pid: ID des übergeordneten Benutzers
  • ppid: die der pid übergeordnete ID

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

if posix.getprocessid('pid') == 1 then

… end

kill(PID [, signal])

Sendet ein Signal (siehe signal(7)) an einen Prozess. Das Signal muss ein numerischer Wert sein, zum Beispiel 9 für SIGKILL. Falls weggelassen, wird SIGTERM verwendet. Siehe auch kill(2).

Beispiel:

posix.kill(posix.getprocessid('pid'))

link(alter-Pfad, neuer-Pfad)

Erstellt einen neuen Namen unter neuer-Pfad für eine Datei unter alter-Pfad, auch bekannt als harter Link. Siehe auch link(2).

Beispiel:

f = rpm.open('aaa', 'w')
posix.link('aaa', 'bbb')

mkdir(Pfad)

Erstellt ein neues Verzeichnis im angegebenen Pfad. Siehe auch mkdir(2).

Beispiel:

posix.mkdir('/tmp')

mkfifo(Pfad)

Erstellt eine FIFO (benannte Weiterleitung) unter Pfad. Siehe auch mkfifo(2).

Beispiel:

posix.mkfifo('/tmp/badplace')

pathconf(Pfad [, Auswahloption])

Ermittelt die pathconf(3)-Informationen für den angegebenen Pfad. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der Folgenden sein:
  • link_max
  • max_canon
  • max_input
  • name_max
  • path_max
  • pipe_buf
  • chown_restricted
  • no_trunc
  • vdisable.

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

posix.pathconf('/', 'path_max')

putenv(Zeichenkette)

Ändert eine Umgebungsvariable oder fügt sie hinzu. Siehe auch putenv(3).

Beispiel:

posix.putenv('HOME=/me')

readlink(Pfad)

Liest den Wert eines symbolischen Links im angegebenen Pfad. Siehe auch readlink(2).

Beispiel:

posix.mkdir('aaa')
posix.symlink('aaa', 'bbb')
print(posix.readlink('bbb'))

rmdir(Pfad)

Entfernt ein Verzeichnis im angegebenen Pfad. Siehe auch rmdir(2).

Beispiel:

posix.rmdir('/tmp')

setgid(Gruppe)

Legt die Gruppenidentität fest. Die Gruppe kann entweder als numerische ID oder als Gruppenname angegeben werden. Siehe auch setgid(2).

Hinweis: Diese Aktion erfordert Administratorrechte.

setuid(Benutzer)

Legt die Benutzeridentität fest. Der Benutzer kann entweder als numerische ID oder als Benutzername angegeben werden. Siehe auch setuid(2).

Hinweis: Diese Aktion erfordert Administratorrechte.

Beispiel:

posix.setuid('nobody')

sleep(Dauer)

Schläft für die angegebene Dauer in Sekunden. Siehe auch sleep(3).

Beispiel:

posix.sleep(5)

stat(Pfad [, Auswahloption])

Ermittelt Statusinformationen (siehe stat(3)) über eine Datei im angegebenen Pfad. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der Folgenden sein:
  • mode
  • ino
  • dev
  • nlink
  • uid
  • gid
  • size
  • atime
  • mtime
  • ctime
  • type.

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

print(posix.stat('/tmp', 'mode'))|
s1 = posix.stat('f1')
s2 = posix.stat('f2')
if s1.ino == s2.ino and s1.dev == s2.dev then

… end

symlink(alter-Pfad, neuer-Pfad)

Erstellt einen symbolischen Link im neuen-Pfad, der auf den alten-Pfad zeigt. Siehe auch symlink(2).

Beispiel:

posix.mkdir('aaa')
posix.symlink('aaa', 'bbb')

sysconf([Auswahloption])

Ermittelt sysconf(3)-Informationen. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der Folgenden sein:
  • arg_max
  • child_max
  • clk_tck
  • ngroups_max
  • stream_max
  • tzname_max
  • open_max
  • job_control
  • saved_ids
  • version.

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

posix.sysconf('open_max')|

times([Auswahloption])

Ermittelt times(2)-Informationen für den Prozess und den erwarteten untergeordneten Prozess. Das optionale Argument Auswahloption kann eines der Folgenden sein::
  • utime
  • stime
  • cutime
  • cstime
  • elapsed

Falls weggelassen, wird eine Tabelle mit allen diesen Feldern zurückgeliefert.

Beispiel:

t = posix.times()
print(t.utime, t.stime)

ttyname([Dateideskriptor])

Ermittelt den Namen eines Terminals, das dem angegebenen Dateideskriptor zugeordnet ist. Ist kein Dateideskriptor angegeben, wird 0 (auch bekannt als Standardeingabe) verwendet. Siehe ttyname(3).

Beispiel:

if not posix.ttyname() then

… endif

umask([Modus])

Ermittelt die umask(2) des Prozesses oder legt sie fest. Der Modus kann als Oktalzahl oder Moduszeichenkette angegeben werden, ähnlich wie posix.chmod().

Beispiel:

print(posix.umask())
posix.umask(222)
posix.umask('ug-w')
posix.umask('rw-rw-r--')

uname(Format)

Ermittelt uname(2)-Informationen über das aktuelle System. Die folgenden Formatanweisungen werden unterstützt:

  • %m: Name des Hardwaretyps
  • %n: Name dieses Knotens
  • %r: Aktuelle Veröffentlichungsstufe dieser Implementierung
  • %s: Name dieses Betriebssystems
  • %v: Aktuelle Versionsstufe dieser Implementierung

Beispiel:

print(posix.uname('%s %r'))

utime(Pfad [, mtime [, ctime]])

Ändert die letzten Zugriffs- und Änderungszeiten. mtime und ctime werden in Sekunden seit der »Epoch« (Beginn der Unix-Zeitrechnung) ausgedrückt. Siehe utime(2).

Falls mtime oder ctime weggelassen werden, wird die aktuelle Zeit verwendet, ähnlich wie bei touch(1).

Beispiel:

posix.mkdir('aaa')
posix.utime('aaa', 0, 0)

wait([PID]) (ALS VERALTET MARKIERT)

Wartet auf einen untergeordneten Prozess. Wenn eine PID angegeben ist, wird auf diesen bestimmten untergeordneten Prozess gewartet. Siehe auch wait(2).

Diese Funktion ist veraltet und nur noch zwecks Abwärtskompatibilität für RPM-Pakete der Version 4 verfügbar. Verwenden Sie stattdessen rpm.spawn() oder rpm.execute().

Beispiel:

pid = posix.fork()
if pid == 0 then

posix.exec('/bin/ls')) elseif pid > 0 then
posix.wait(pid) end

setenv(Name, Wert [, Überschreibung])

Ändern die Umgebungsvariable Name oder fügt sie hinzu. Die optionale Überschreibung ist ein Boolescher Wert, der das Verhalten definiert, wenn bereits eine Variable mit demselben Namen existiert. Siehe auch setenv(3).

Beispiel:

posix.setenv('HOME', '/me', true)

unsetenv(Name)

Entfernt eine Variable des angegebenen Namens aus der Umgebung. Siehe auch unsetenv(3).

Beispiel:

posix.unsetenv('HOME')

ERWEITERUNG UND ANPASSUNG

Bei der Initialisierung führt RPM ein globales Lua-Initialisierungsskript init.lua aus dem Verzeichnis aus, in das %getconfdir expandiert, typischerweise /usr/lib/rpm/init.lua. Damit kann die RPM-Lua-Umgebung angepasst werden, ohne RPM neu kompilieren zu müssen.

Für den eingebetteten Lua-Interpreter werden mit require geladene Module primär in %{getconfdir}/lua/ gesucht. %_rpmluadir ist eine Abkürzung für diesen Pfad.

SIEHE AUCH

rpm-macros(7), rpm-payloadflags(7), rpmlua(1), rpm-version(7)

https://www.lua.org/

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

7. November 2025 RPM 6.0.0