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RPM-MACROS(7) Miscellaneous Information Manual RPM-MACROS(7)

BEZEICHNUNG

rpm-macros - RPM-Makroprozessor

ÜBERSICHT

Definieren

%NAME TEXTKÖRPER

%NAME([OPTIONEN]) TEXTKÖRPER

Expandieren

%NAME

%NAME [OPTIONEN] [ARGUMENTE]

%{NAME}

%{NAME [OPTIONEN] ARGUMENTE}

%{NAME:ARGUMENT}

%{?NAME}

%{?NAME:WERT-FALLS-DEFINIERT}

%{!?NAME:WERT-FALLS-NICHT-DEFINIERT}

%(SHELL-BEFEHL)

%[AUSDRUCK]

%[AUSDRUCK ? WERT-FALLS-WAHR : WERT-FALLS-FALSCH]

%{lua:LUA-CODE}

BESCHREIBUNG

RPM verfügt über einen leistungsstarken integrierten Makroprozessor. Makros werden hauptsächlich für die Konfiguration und andere Dienstprogrammfunktionen von RPM selbst sowie als Paketierungshilfe in Spec-Dateien verwendet.

Neben der einfachen Textersetzung unterstützt der Makroprozessor die folgenden Funktionen:

  • funktionsähnliche PARAMETRISCHE MAKROS mit Optionen und Argumentverarbeitung sowie lokal begrenzten automatischen und benutzerdefinierten Makros
  • Shell-Expansion
  • Ausdrucksexpansion
  • Lua-Expansion für die eingebettete Lua-Verarbeitung
  • verschiedene EINGEBAUTE MAKROS für die Verarbeitung von Zeichenketten und Interaktion mit dem Betriebssystem

Die Syntax zum Definieren einfacher Makros lautet:

NAME TEXTKÖRPER

Jeglicher Leerraum um den TEXTKÖRPER wird entfernt. Der NAME kann aus alphanumerischen Zeichen und dem Unterstrich (_) bestehen und muss mindestens zwei Zeichen lang sein. Der Textkörper wird bei jedem Makroaufruf (erneut) expandiert. Bei Makronamen und -optionen wird die Groß- und Kleinschreibung beachtet.

Siehe PARAMETRISCHE MAKROS für die fortgeschrittene Makrovariante mit Options- und Argumentverarbeitung.

Makros können über rpm-macrofile(5)-Dateien definiert und vollständig mit den Makroprimitiven %define, %global und %undefine, der RPM-Befehlszeile (beschrieben in rpm-common(8)) und der API (C, Python, Lua) verwaltet werden.

Mit Ausnahme derjenigen, die in parametrischen Makros definiert sind, haben Makros immer einen globalen Gültigkeitsbereich.

RPM-Makros werden gestapelt, das heißt, wenn ein bereits vorhandenes Makro neu definiert wird, wird die vorherige Definition lediglich überdeckt, anstatt sie zu ersetzen. Beim Aufheben der Definition eines Makros wird nur die oberste Definition entfernt, wodurch die vorherige Makrodefinition wieder aktiviert wird.

Beachten Sie, dass diese Handbuchseite nur die Makroprozessor-Engine selbst beschreibt. Auf einem normalen RPM-basierten System gibt es eine Vielzahl weiterer Makros, die über rpm-macrofile(5)-Dateien definiert sind und hier nicht behandelt werden.

EXPANSION

Um ein Makro zu expandieren, stellen Sie ein % voran. Es werden mehrere Formen unterstützt:

%NAME

Expandieren des Makros NAME.

%{NAME}

Expandieren des Makros NAME, wobei die Platzierung neben anderem Text erlaubt ist (ähnlich wie in ${ENV} in der Shell).

%NAME [OPTIONEN] [ARGUMENTE]

Expandieren des parametrischen/eingebauten Makros NAME, wobei Optionen und Argumente bis zum Ende der Zeichenkette oder dem nächsten Zeilenvorschub eingelesen werden.

-- kann dazu verwendet werden, Optionen von Argumenten zu trennen.

%{NAME [OPTIONEN] [ARGUMENTE]}

Expandieren des parametrischen/eingebauten Makros NAME, wobei Optionen und Argumente bis zur schließenden geschweiften Klammer } eingelesen werden. Dies ermöglicht die Verwendung neben anderem Text.

%{NAME:ARGUMENT}

Expandieren des parametrischen/eingebauten Makros NAME, wobei die Zeichenkette nach dem Doppelpunkt : als einziges Argument verwendet wird. Dies ermöglicht die Verwendung neben anderem Text.

Hinweis: Die Syntax für den Aufruf parametrischer und eingebauter Makros ist jetzt generell austauschbar, aber vor Version 4.18 war die Syntax %{NAME:ARGUMENT} auf eingebaute Makros beschränkt.

Die Makroexpansion kann durch Platzieren eines zweiten % vor dem Makro vermieden werden. Beispielsweise würde %%{name} zu %{name} expandiert.

Der Versuch, ein undefiniertes Makro zu expandieren, führt zum wörtlichen Aufruf, z.B. wird %_undefined zu %_undefined. Wenn dies nicht erwünscht ist, verwenden Sie Bedingungen.

Makro-Expansionen können bis zu 64 Ebenen rekursiv sein.

Shell-Expansion

Die Shell-Expansion kann mit %(Shell-Befehl) durchgeführt werden. Der Shell_Befehl wird expandiert, bevor er mit /bin/sh ausgeführt wird, dessen Ausgabe die Expansion des Makros darstellt. Der abschließende Zeilenumbruch wird gelöscht.

Beispiel:

%(echo aa-bb-cc | tr '-' '.')

Bedingte Expansion

Der Makroprozessor unterstützt das Testen, ob ein Makro definiert ist oder nicht.

%{?NAME:WERT}

Wird auf die Expansion des WERTES expandiert, wenn der NAME definiert ist, anderenfalls auf eine leere Zeichenkette.

%{!?NAME:WERT}

Wird auf die Expansion des WERTES expandiert, wenn der NAME nicht definiert ist, anderenfalls auf eine leere Zeichenkette.

%{?NAME}

Kürzel für %{?NAME:%{NAME}}.

Für komplexere Tests verwenden Sie die Expansion von Ausdrücken oder die Lua-Expansion. Beachten Sie, dass %if, %ifarch und ähnliche keine Makros, sondern Spec-Datei-Direktiven und nur in diesem Kontext verwendbar sind.

Beachten Sie, dass in RPM >= 4.17 Bedingungen für integrierte Makros lediglich die Existenz des integrierten Makros prüfen, genau wie bei allen anderen Makros. In älteren Versionen ist das Verhalten von Bedingungen für integrierte Makros undefiniert.

Expansion von Ausdrücken

Ausdrücke können in der Form %[AUSDRUCK] expandiert werden. Ein Ausdruck besteht aus Termen, die mittels Operatoren kombiniert werden können.

RPM unterstützt drei Arten von Termen:

  • Zahlen, bestehend aus Ziffern
  • in hochgestellte doppelte Anführungszeichen eingeschlossene Zeichenketten (z.B. "Zeichenkette")
  • in hochgestellte doppelte Anführungszeichen eingeschlossene Versionen, denen ein v vorangestellt ist (z.B. v"3:1.2-1")

RPM expandiert Makros, wenn Terme ausgewertet werden.

Sie können die Standard-Operatoren verwenden, um Terme zu verknüpfen:

  • die logischen Operatoren &&, ||, !
  • die relationalen Operatoren !=, ==, <, >, <=, >=
  • die arithmetischen Operatoren +, -, /, *,
  • den ternären Operator ? :
  • Klammern

Beispielsweise wird %[ 3 + 4 * (1 + %two) ] zu 15 expandiert, wenn %two zu 2 expandiert wird. Versionsterme werden mit dem RPM-Versionsvergleichsalgorithmus ([Epoche:]Version[-Veröffentlichung]) verglichen, nicht mit einem regulären Zeichenkettenvergleich.

Beachten Sie, dass sich die Expansion der Form %[AUSDRUCK] vom Makro %{expr:AUSDRUCK} unterscheidet. Bei Letzterem werden zuerst die Makros im Ausdruck expandiert und dann der Ausdruck ausgewertet (ohne die Terme erneut zu expandieren). Somit wird

rpm --define 'foo 1 + 2' --eval '%{expr:%foo}'

3 ausgeben. Wenn Sie stattdessen %[%bla] verwenden, wird eine Fehlermeldung ausgegeben, dass »1 + 2« keine Zahl ist.

Die Makroexpansion bei der Auswertung der Terme durchzuführen hat zwei Vorteile. Erstens ermöglicht sie RPM eine korrekte verkürzte Verarbeitung bei der Auswertung von logischen Operatoren. Zweitens beeinflusst das Expansionsergebnis nicht die Auswertung von Ausdrücken. Beispielsweise funktioniert %["%file"] selbst dann, wenn das Makro %file zu einer Zeichenkette mit doppelten englischen Anführungszeichen expandiert wird.

Hinzugefügt: 4.16.0

Lua-Expansion

Die leistungsstärkste Methode zur Makroexpansion ist die Verwendung des in RPM eingebetteten Lua-Interpreters:

%{lua:LUA-CODE}

Führen Sie LUA-CODE mit dem eingebetteten Lua-Interpreter von RPM aus und expandieren Sie ihn zur print()-Ausgabe des Codes.

Weitere Details finden Sie in rpm-lua(7).

PARAMETRISCHE MAKROS

Parametrische Makros sind ein leistungsstarker Mechanismus, der die Erstellung funktionsähnlicher Dienstprogramm-Makros mit Optionsverarbeitung und der Annahme einer variablen Anzahl von Argumenten ermöglicht, ähnlich wie bei gängigen Shell-Werkzeugen.

Ein parametrisches Makro wird nach folgender Syntax definiert:

NAME([OPTIONEN]) TEXTKÖRPER

Falls vorhanden, werden die OPTIONEN (das heißt, die Zeichenkette in Klammern) genau so an getopt(3) zur argc/argv-Verarbeitung zu Beginn eines Makroaufrufs übergeben. Es werden nur kurze Optionen unterstützt.

- als einziges OPTIONEN-Feld deaktiviert die Optionsverarbeitung von RPM. Dadurch können Makros vollständig entscheiden, wie sie mit ihren Eingaben umgehen. Wenn zum Beispiel die Argumente des Makros ausschließlich oder hauptsächlich aus Elementen bestehen, die mit - beginnen, ist die Standardverarbeitung nur hinderlich.

Automatische Makros

Während ein parametrisiertes Makro expandiert wird, stehen die folgenden Shell-ähnlichen automatischen Makros zur Verfügung:

Makro Beschreibung
%0 der Name des aufgerufenen Makros
%* alle Argumente (im Gegensatz zur Shell, ohne verarbeitete Schalter)
%** alle Argumente (einschließlich aller verarbeiteten Schalter)
%# die Anzahl der Argumente
%{-f} falls beim Aufruf vorhanden, das letzte Vorkommen des Schalters f (Schalter und Argument)
%{-f*} falls beim Aufruf vorhanden, das Argument für das letzte Vorkommen des Schalters f
%1, %2, … die Argumente selbst (nach der Verarbeitung mit getopt(3))

Wenn die integrierte Optionsverarbeitung mit - als OPTIONEN-Feld deaktiviert wurde, sind nur die folgenden automatischen Makros verfügbar:

Makro Beschreibung
%0 der Name des aufgerufenen Makros
%*, %** alle Argumente
%# die Anzahl der Argumente
%1, %2, … die Argumente selbst

Automatische Makros werden beim Ein- und Ausstieg aus parametrischen Makros automatisch definiert und undefiniert.

Zugriff auf Optionen

Im Textkörper eines parametrischen Makros gibt es mehrere Konstrukte, die das Testen auf das Vorhandensein optionaler Parameter ermöglichen. Das einfachste Konstrukt ist %{-f}, das (wörtlich) zu -f expandiert wird, wenn -f beim Aufruf des Makros übergeben wurde. Es gibt auch Möglichkeiten, Text einzufügen, wenn ein Schalter vorhanden ist, indem %{-f:X} verwendet wird. Dieses Makro expandiert zu (der Expansion von) X, wenn der Schalter vorhanden war. Die negierte Form %{!-f:Y}, die zu (der Expansion von) Y expandiert, wenn -f nicht vorhanden war, wird ebenfalls unterstützt.

Bereich und Sichtbarkeit

Im Allgemeinen haben Makros einen globalen Gültigkeitsbereich, unabhängig davon, wo und wie sie definiert wurden. Makros, die innerhalb parametrischer Makros definiert sind, haben jedoch einen nicht-globalen Gültigkeitsbereich, und zwar wie folgt:

  • Automatische Makros haben einen lokalen Gültigkeitsbereich, das heißt, sie sind nur auf der Aufrufebene des Makros selbst sichtbar.
  • Benutzerdefinierte lokale Makros haben einen verschachtelten Gültigkeitsbereich, das heißt, sie sind auf der Aufrufebene des Makros selbst und tiefer sichtbar.

Das heißt, ein parametrisches Makro kann die Optionen oder Argumente eines anderen nicht sehen, aber auf ein benutzerdefiniertes lokales Makro in einem aufrufenden Makro kann in den aufgerufenen Makros zugegriffen werden.

Um ein globales Makro innerhalb eines parametrischen Makros zu definieren, müssen Sie %global anstelle von %define verwenden. Beachten Sie außerdem, dass %global den Makrokörper zum Zeitpunkt der Definition einmal expandiert, da ein solches Makro möglicherweise auf andere Makros verweist, die nur im aktuellen Bereich sichtbar sind.

Aufrufkonvention

Beim Expandieren eines parametrischen Makros wird die folgende Aufrufkonvention verwendet:

1.
alle Argumente des Makros werden auf der Aufrufebene des Aufrufenden expandiert
2.
alle Optionen des Makros werden verarbeitet
3.
automatische Makros werden für die Optionen und die Argumente eingerichtet
4.
der Makrokörper wird rekursiv expandiert
5.
alle auf dieser Aufrufebene definierten Makros werden verworfen

EINGEBAUTE MAKROS

RPM verfügt über die in der nachfolgenden Liste aufgeführten eingebauten Makros für verschiedene Aktionen. Eingebaute Makros können nicht undefiniert oder außer Kraft gesetzt werden.

Hinweis: Der Stil %{Name:Argument} wird hier verwendet, da er am abwärtskompatibelsten ist und keine Anführungszeichen für Leerraum erfordert. Er kann aber grundsätzlich auch durch die anderen Expandierungsformen ersetzt werden. Integrierte Funktionen mit mehreren Argumenten müssen andere Stile verwenden, wie nachfolgend angegeben.

Manipulation von Makros

Die Makroprimitive werden zur Makromanipulation in Spec-Dateien und anderen Makros verwendet. Beachten Sie, dass alle diese auf dem Makronamen ohne das vorangehende %-Zeichen arbeiten.

%define NAME[([OPTIONEN])] TEXTKÖRPER

Dies ist die primäre Methode zum Definieren von Makros. Ein %define ist immer vollständig deklarativ: Es findet keine Makroexpansion statt und es gibt keine Nebeneffekte. Damit definierte Makros haben einen globalen Gültigkeitsbereich, es sei denn, die Definition erfolgt innerhalb eines parametrischen Makros.

Beispiel:

%define meinpfad /usr/bin/mein

%global NAME[([OPTIONEN])] TEXTKÖRPER

Das Primitiv %global ist in der Syntax zu %define identisch, verhält sich jedoch in zweierlei Hinsicht signifikant anders: Wie der Name schon andeutet, hat ein mit %global definiertes Makro immer einen globalen Gültigkeitsbereich, unabhängig davon, wo es verwendet wird.

Der zweite Unterschied besteht darin, dass der TEXTKÖRPER bei der Definition einmalig expandiert wird und die Expansion zum eigentlichen Makrokörper wird. Daher kann es bei Verwendung von %global je nach Inhalt und den anderen im TEXTKÖRPER verwendeten Makros zu beliebiger Codeausführung und Nebeneffekten kommen. Dass die Expansion zum eigentlichen Makrokörper wird, kann praktisch sein, um, falls sich der Wert nicht ändert, redundante, möglicherweise aufwändige Makroexpansionen zu vermeiden. Beachten Sie jedoch die Nebeneffekte.

Beachten Sie, dass %global zwar technisch gesehen ein OPTIONEN-Feld akzeptiert, es jedoch aufgrund des TEXTKÖRPER-Expansionsverhaltens nicht für die Definition parametrischer Makros geeignet ist.

Beispiel:

%global snapver 0-0.48.20240616git

%undefine NAME

Beachten Sie, dass %undefine nur eine Makrodefinition aus dem Stapel entfernt. Daher garantiert die Verwendung nicht, dass der NAME nach dem Aufruf von %undefine undefiniert ist. Automatische Makros und eingebaute Makros können nicht undefiniert werden.

Beispiel:

%undefine mein_Pfad

%{load:DATEI}

Eine Makrodatei laden. (siehe rpm-macrofile(5); hinzugefügt: 4.12.0)

Beispiel:

%{load:/irgendein/verzeichnis/makros.foo}

Makro-Expansion

%{expand:TEXTKÖRPER}

Expandiert den angegebenen TEXTKÖRPER, als wäre er ein Makrotext. Nützlich für erweiterte Indirektion, zum Beispiel um einen Makronamen zu expandieren, der aus zwei oder mehr Makros besteht.

Beispiel:

%{expand:%{foo_präfix}%{foo_suffix}}

%{expr:AUSDRUCK}

Expandiert den angegebenen AUSDRUCK. Siehe Expansion von Ausdrücken. (Hinzugefügt: 4.15.0)

Beispiel:

%{expr:5*1024}

%{lua:LUA-CODE}

Expandiert die Ausgabe von LUA-CODE mithilfe des eingebetteten Lua-Interpreters. Siehe Lua-Expansion.

Beispiel:

%{lua:for i=65,90 do print(string.char(i)) end}

%{macrobody:NAME}

Expandiert zum unveränderten Textkörper des Makros NAME. (Hinzugefügt: 4.16.0)

Beispiel:

%{macrobody:_libdir}

Zeichenkettenaktionen

%dnl

Verwirft und zur wechselt zur nächsten Zeile (ohne etwas zu expandieren). %dnl ist die empfohlene Methode zum Auskommentieren von Elementen in Spec-Dateien, da sie überall funktioniert und die Makroverarbeitung für diese Zeile deaktiviert. (Hinzugefügt: 4.15.0)

Beispiel:

%dnl Dies ist ein Kommentar zum Verhalten von %{mymacro}

%{gsub ZEICHENKETTE, MUSTER, ERSETZUNG [,N]}

Ersetzt alle (oder die N ersten, falls angegeben) Vorkommen des angegebenen MUSTERS in der ZEICHENKETTE durch die ERSETZUNG.

Hinzugefügt: 4.19.0

Beispiel:

%{gsub aabbaacc aa dd 1}

%{len:ZEICHENKETTE}

Expandiert auf die Länge der ZEICHENKETTE. (Hinzugefügt: 4.19.0)

Beispiel:

%{len:9bf7da058a7c582878310e75be3d56a5a8b67f95}

%{lower:ZEICHENKETTE}

Expandiert zur ZEICHENKETTE in Kleinschreibung. (Hinzugefügt: 4.19.0)

Beispiel:

%{lower:CamelCase}'

%{quote:ZEICHENKETTE}

Maskiert Argumente in englischen hochgestellten Anführungszeichen für die Übergabe von leeren Zeichenketten und Zeichenketten mit eingebettetem Leerraum als Argumente für parametrische Makros. (Hinzugefügt: 4.14.0)

Beispiel:

%myzip -x %{quote:empty spaces.zip}

%{rep ZEICHENKETTE, N [,TRENNER]}

Expandiert zu einer Zeichenkette, die die Verkettung von N Kopien der angegebenen ZEICHENKETTE ist, getrennt durch einen TRENNER (falls angegeben).

Hinzugefügt: 4.19.0

Beispiel:

%{rep a 5}

%{reverse:ZEICHENKETTE}

Kehrt eine Zeichenkette um. (Hinzugefügt: 4.19.0)

Beispiel:

%{reverse:tac}

%{shescape:ZEICHENKETTE}

ZEICHENKETTE in einfachen hochgestellten englischen Anführungszeichen mit Maskierungszeichen zur Verwendung in der Shell. (Hinzugefügt: 4.18.0)

Beispiel:

%{shescape:foo's}

%{shrink:ZEICHENKETTE}

Entfernt führenden und angehängten Leerraum von der ZEICHENKETTE und reduziert dazwischenliegenden Leerraum auf ein einzelnes Leerzeichen. (Hinzugefügt: 4.14.0)

Beispiel:

%{shrink:aa  bb   ccc   }

%{span:ZEICHENKETTE}

Unveränderte Zeichenkette, praktisch zum Umschließen mehrzeiliger Makros. (Hinzugefügt: 6.0.0)

Beispiel:

%{span:
	%one thing
	%another thing
}

%{sub ZEICHENKETTE, I, [,J]}

Expandiert zu einer Teilzeichenkette der ZEICHENKETTE, die bei I beginnt und bis J fortgesetzt wird. I und J können negativ sein, um vom Ende der Zeichenkette aus zu indizieren. Fehlt J, wird angenommen, dass es gleich -1 ist (d.h. das Ende der Zeichenkette).

Hinzugefügt: 4.19.0

Beispiel:

*%{sub meinedatei.zip 3 6}*

%{upper:ZEICHENKETTE}

Expandiert zur ZEICHENKETTE in Großschreibung. (Hinzugefügt: 4.19.0)

Beispiel:

%{upper:CamelCase}'

Datei- und Pfadaktionen

%{basename:PFAD}

Makro analog zu basename(1).

Beispiel:

%{basename:/ein/verzeichnis/datei.endung}

%{dirname:PFAD}

Makro analog zu dirname(1).

Beispiel:

%{dirname:/ein/verzeichnis/datei.endung}

%{exists:PFAD}

Testet das Vorhandensein einer Datei; expandiert zu 1/0. (Hinzugefügt: 4.18.0)

Beispiel:

%{exists:%{builddir}/meinschalter.txt}

%{suffix:PFAD}

Expandiert zum Endungs-Teil eines Dateinamens.

Beispiel:

%{suffix:meinedatei.zip}

%{url2path:URL}

Wandelt eine URL in einen lokalen Pfad um.

Beispiel:

%{uncompress:PFAD}

Expandiert zu einem Befehl zur Ausgabe des Arguments PFAD in die Standardausgabe, wobei dekomprimiert wird, falls erforderlich.

Beispiel:

%{uncompress /meine/quelldatei.tar.gz}

%{xdg:ART}

Expandiert zu den Basisverzeichnispfaden des XDG-Standards. Folgende Werte werden für ART unterstützt:
  • cache: benutzerspezifische nicht wesentliche (zwischengespeicherte) Daten
  • config: benutzerspezifische Konfigurationsdateien
  • data: benutzerspezifische Datendateien
  • state: benutzerspezifische Statusdateien

Hinzugefügt: 6.0.0

Beispiel:

%{xdg config}

Infos zur Umgebung

%getncpus

Expandiert zu der Anzahl der verfügbaren CPUs. (Hinzugefügt: 4.15.0)

%{getncpus:ART}

Expandiert zu der Anzahl der verfügbaren CPUs. Für ART werden folgende Werte unterstützt:
  • total: Gesamtanzahl der verfügbaren CPUs (gleichbedeutend mit %getncpus)
  • proc: Anzahl der für Prozesse verfügbaren CPUs
  • thread: Anzahl der für Threads verfügbaren CPUs

proc und thread berücksichtigen den verfügbaren Speicher, einschließlich Adressraumbeschränkungen für Threads.

Hinzugefügt: 4.19.0.

Beispiel:

%{getncpus proc}

%getconfdir

Expandiert zum »Home«-Verzeichnis von RPM (typischerweise /usr/lib/rpm).

%{getenv:NAME}

Makro analog zu getenv(3).

Beispiel:

%{getenv:HOME}

%rpmversion

Wird zu der laufenden RPM-Version expandiert.

Ausgabe

%{echo:ZEICHENKETTE}

Schreibt die ZEICHENKETTE in die Standardausgabe des Prozesses.

Beispiel:

%{echo:Building with foo}

%{warn:ZEICHENKETTE}

Schreibt die ZEICHENKETTE in die Standardfehlerausgabe des Prozessesund stellt »warning: « voran.

Beispiel:

%{warning:Foo is deprecated}

%{error:ZEICHENKETTE}

Schreibt die ZEICHENKETTE in die Standardfehlerausgabe des Prozessesund stellt »error: « voran und löst einen Fehler im Makroprozessor aus.

Beispiel:

%{error:Invalid argument}

%verbose

Expandiert zu 1/0, je nachdem, ob RPM im ausführlichen Modus ausgeführt wird oder nicht. (Hinzugefügt: 4.17.1)

%{verbose:ZEICHENKETTE}

Expandiert zur ZEICHENKETTE, falls RPM im ausführlichen Modus ausgeführt wird, und gibt eine leere Zeichenkette aus, falls nicht. (Hinzugefügt: 4.17.1)

Beispiel:

%{verbose:-x}

Spec-spezifische Makros

%{S:NUMMER}

Expandiert zum Dateinamen der angegebenen Quelle (»Source*«) NUMMER. %{S:n} ist gleichbedeutend mit %{SOURCEn}.

%{P:NUMMER}

Expandiert zum Dateinamen des angegebenen Patches (»Patch*«) NUMMER. %{P:n} ist gleichbedeutend mit %{PATCHn}.

Diagnostik

%trace

Schaltet die Ausgabe von Debugging-Informationen vor bzw. nach der Expansion um.

%dump

Gibt die aktive (das heißt, nicht überdeckte) Makrotabelle aus.

%__file_name

Wird zum aktuellen Dateinamen expandiert (falls eine Datei ausgewertet wird). (Hinzugefügt: 4.15)

%__file_lineno

Wird zur aktuellen Zeilennummer in der aktuellen Datei expandiert (falls eine Datei ausgewertet wird). Hinzugefügt: 4.15.

BEISPIELE

Beispiel 1: Definieren eines einfachen Makros

Das Makro mylib in einer Spec-Datei auf einen Pfad relativ zum %{_libdir}-Makro setzen:

%define mylib %{_libdir}/mein

Beispiel 2: Ein parametrisches Makro definieren

Das parametrische Makro myhelper definieren, das das durch %myprog angegebene Programm mit seinem ersten Argument ausführt und ihm immer die Option --some-opt übergibt, sowie zusätzlich die Option --xtra, wenn es selbst die Option -x erhalten hat:

%define myhelper(x) %{myprog} --some-opt %{?-x:--xtra} %{1}

Beispiel 3: Ein Makro mittels Shell-Expansion definieren

Definieren des Makros %today, das mithilfe des Shell-Dienstprogramms date(1) zum aktuellen Datum im Format JJMMTT expandiert. Beachten Sie das zweite %, das zum Maskieren der Argumente für date(1) benötigt wird:

%define today %(date +%%y%%m%%d)

Beispiel 4: Ein bedingtes Makro definieren

Das Makro mypath definieren, sofern es nicht bereits zuvor definiert wurde:

%{!?mypath: %define mypath /ir/gend/wo}

Beispiel 5: Bedingte Expansion

Expandiert zu 1, falls use_foo definiert ist, anderenfalls zu 0:

%{?use_foo:1}%{!?use_foo:0}

Beispiel 6 – Ausdrücke

5 * 1024 berechnen:

%[5 * 1024]

Zu wörtlichem true oder false expandieren, abhängig von einer Bedingung:

%[1 < 2 ? "true" : "false"]

Versionen vergleichen; zu 1 (wahr) oder 0 (falsch) expandieren:

%[ v"3.1.0-1" < v"1.0~alpha-2" ? 1 : 0]

Zu 1 expandieren, falls %aa zu 5 expandiert, anderenfalls zu 2 expandieren:

%[ "%{aa}" == "5" ? 1 : 2]

DEBUGGING

Einige nützliche Werkzeuge zum Arbeiten mit Makros und zur Fehlerbehebung:

rpm --eval "WERT"

Expandiert den angegebenen WERT in der Befehlszeile.

rpm --define "aa 11" --eval "%aa"

Definiert und berechnet ein Makro in der Befehlszeile.

rpm --eval "%global unamer %(uname -r)" --eval "%{macrobody:unamer}"

Definiert und untersucht den Makro-Textkörper mit %global in der Befehlszeile.

rpm --eval "%define unamer %(uname -r)" --eval "%{macrobody:unamer}"

Definiert und untersucht den Makro-Textkörper mit %define in der Befehlszeile.

rpmlua

Führt eine interaktive Shell in der eingebetteten Lua-Umgebung aus.

rpmlua -e 'print(macros.defined("_libdir"))'

Mit dem eingebetteten eigenständigen Lua-Interpreter wird »1/0« ausgegeben, abhängig davon, ob das Makro _libdir definiert ist oder nicht.

rpmspec --shell

Eine interaktive Shell in der Makro-Umgebung ausführen.

rpmspec --shell telnet.spec

Nach dem Auswerten von telnet.spec eine interaktive Shell in der Makroumgebung ausführen.

SIEHE AUCH

rpm(8), rpm-common(8), rpm-macrofile(5), rpm-config(5), rpm-lua(7), rpmspec(1), rpmlua(1)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

7. November 2025 RPM 6.0.0