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LSFD(1) Dienstprogramme für Benutzer LSFD(1)

BEZEICHNUNG

lsfd - Dateideskriptoren auflisten

ÜBERSICHT

lsfd [Option]

BESCHREIBUNG

lsfd ist als ein moderner Ersatz für lsof(8) auf Linux-Systemen gedacht. Im Gegensatz zu lsof ist lsfd auf den Linux-Kernel spezialisiert; es unterstützt Linux-spezifische Funktionen wie Namensräume mit einfacherem Code. lsfd ist kein direkter Ersatz für lsof, da die Befehlszeilenschnittstellen und Ausgabeformate unterschiedlich sind.

Die Standardausgabe kann sich ändern. Daher sollten Sie vermeiden, die Standardausgabe in Ihren Skripten zu verwenden, wo immer es möglich ist. Definieren Sie in Umgebungen, wo eine stabile Ausgabe erforderlich ist, stets die erwarteten Spalten, indem Sie die Option --output Spaltenliste angeben.

lsfd verwendet Libsmartcols für die Formatierung und Filterung der Ausgabe. Siehe die Beschreibung der Option --output für die Anpassung des Ausgabeformats und die Option --filter für die Filterung. Mit lsfd --help erhalten Sie eine Liste aller verfügbaren Spalten.

OPTIONEN

-l, --threads

listet auf Thread-Ebene auf.

-J, --json

verwendet das JSON-Ausgabeformat.

-n, --noheadings

gibt keine Überschriften aus.

-o, --output Liste

gibt an, welche Spalten ausgegeben werden sollen. Im Abschnitt AUSGABESPALTEN sehen Sie eine Liste aller verfügbaren Spalten.

Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise lsfd -o +DELETED).

-r, --raw

verwendet das Rohformat für die Ausgabe.

--notruncate

kürzt den Text in Spalten nicht.

-p, --pid PIDs

sammelt Informationen nur zu den angegebenen Prozessen. PIDs ist eine Liste von Prozesskennungen, wobei die Einträge durch Kommata oder Leerraum getrennt sein können. Sie können diese Option mit pidof(1) verwenden. Siehe FILTERBEISPIELE.

Sowohl die Option -Q mit einem Ausdruck, der die Prozesskennung (PID) enthält, z.B. -Q (PID == 1), als auch die Option -p, z.B. -p 1, können das Gleiche ausgeben, aber die Option -p ist effizienter, da sie in einem viel früheren Stadium der Verarbeitung als die Option -Q agiert.

-i[4|6], --inet[=4|=6]

listet nur IPv4-Sockets und/oder IPv6-Sockets auf.

-Q, --filter Ausdruck

gibt nur die Dateien aus, welche die im Filterausdruck angegebenen Bedingungen erfüllen. Siehe auch FILTERBEISPIELE.

-C, --counter Bezeichnung:Filterausdruck

gibt einen benutzerdefinierten Zähler zur Verwendung in der Ausgabe mit --summary an. lsfd erstellt einen Zähler mit der angegebenen Bezeichnung. Während des Sammelns der Informationen zählt lsfd die Dateien, die die Bedingungen des Filterausdrucks erfüllen und speichert die ermittelte Anzahl im Zähler mit der angegebenen Bezeichnung. lsfd wendet die mit den --filter-Optionen angegebenen Filter vor dem Zählen an; Dateien, die von den Filtern ausgeschlossen werden, werden nicht gezählt.

Weitere Informationen zu Filterausdrücken finden Sie im Abschnitt FILTERAUSDRUCK. Die Bezeichnung sollte weder { noch : enthalten. Indem Sie diese Option mehrfach angeben, können Sie mehrere Zähler definieren.

Siehe auch ZÄHLERBEISPIELE.

--summary[=wann]

steuert die Ausgabe der Zeilen der Zusammenfassung. Das optionale Argument wann kann only, append oder never sein. Wenn das Argument wann weggelassen wird, wird die Vorgabe only verwendet.

Die Zusammenfassung meldet Zähler. Ein Zähler besteht aus einer Bezeichnung und einem ganzzahligen Wert. Mit der Option --counter können Sie einen Zähler definieren. Falls Sie keinen Zähler definieren, verwendet lsfd zur Erstellung der Zusammenfassung voreingestellte Zähler (Standardzähler).

ACHTUNG: Die gemeinsame Verwendung von --summary und --json könnte die Ausgabe unbrauchbar machen. Zulässig ist nur die Kombination von --summary=only und --json.

--debug-filter

gibt die internen Datenstrukturen für den Filter aus und beendet das Programm. Dies ist nur für lsfd-Entwickler nützlich.

--dump-counters

zeigt die in der Ausgabe mit --summary verwendete Definition der Zähler an.

-h, --help

zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

-V, --version

zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

AUSGABESPALTEN

Jede Spalte hat einen Typ. Die Typen werden in < und > eingefasst.

ACHTUNG: Die Namen und Typen der Spalten sind noch nicht stabil. Sie könnten in zukünftigen Veröffentlichungen geändert werden.

AINODECLASS <Zeichenkette>

Klasse des anonymen Inodes.

ASSOC <Zeichenkette>

Assoziation zwischen Datei und Prozess.

BLKDRV <Zeichenkette>

Aus /proc/devices ermittelter Treibername des blockorientierten Geräts.

CHRDRV <Zeichenkette>

Aus /proc/devices ermittelter Treibername des zeichenorientierten Geräts.

COMMAND <Zeichenkette>

Befehlsname des Prozesses, welcher die Datei geöffnet hat.

DELETED <boolesch>

Erreichbarkeit aus dem Dateisystem.

DEV <Zeichenkette>

Kennung des Geräts, welches die Datei enthält.

DEVTYPE <Zeichenkette>

Gerätetyp (blk, char oder nodev).

ENDPOINT <Zeichenkette>

IPC-Endpunktinformation, wie aus dem Dateideskriptor ermittelt. Das format der spalte ergibt sich aus dem mit dem Dateideskriptor verbundenen Objekt:

FIFO-Typ

PID,BEFEHL,ZUORDNUNG[-r][-w]

Die letzten Zeichen ([-r][-w]) repräsentieren den Lese- und/oder Schreibmodus des Endpunkts

lsfd sammelt Endpunkte innerhalb der Prozesse, die lsfd einliest; lsfd kann einige Endpunkte verfehlen, wenn Sie die Prozesse mit der Option -p eingrenzen.

FD <Zahl>

Dateideskriptor für die Datei.

FLAGS <Zeichenkette>

Beim Öffnen der Datei angegebene Schalter.

FUID <Zahl>

Benutzerkennung des Dateieigentümers.

INET.LADDR <Zeichenkette>

Lokale IP-Adresse.

INET.RADDR <Zeichenkette>

IP-Adresse der Gegenstelle.

INET6.LADDR <Zeichenkette>

Lokale IPv6-Adresse.

INET6.RADDR <Zeichenkette>

IPv6-Adresse der Gegenstelle.

INODE <Zahl>

Inode-Nummer.

KNAME <Zeichenkette>

Roher Dateiname, ermittelt aus /proc/PID/fd/Dateideskriptor oder /proc/PID/map_files/Region.

KTHREAD <boolesch>

Gibt an, ob der Prozess ein Kernel-Thread ist oder nicht.

MAJ:MIN <Zeichenkette>

Gerätekennung für Spezialgeräte oder Kennung des Geräts, welches die Datei enthält.

MAPLEN <Zahl>

Länge des Datei-Mappings (in Speicherseiten).

MISCDEV <Zeichenkette>

Diverses, aus /proc/misc ermitteltes zeichenorientiertes Gerät.

MNTID <Zahl>

Einhängekennung.

MODE <Zeichenkette>

Zugriffsmodus (rwx).

NAME <Zeichenkette>

Verarbeitete Version von KNAME (meist mit KNAME identisch).

Einige Dateien haben spezielle Formate und Informationsquellen:

NETLINK

protocol=NETLINK.PROTOKOLL[ lport=NETLINK.LPORT[ group=NETLINK.GRUPPEN]]

PACKET

type=SOCKETTYP[ protocol=PAKETPROTOKOLL][ iface=PAKETSCHNITTSTELLE]

pidfd

pid=ZIEL-PID comm=ZIEL-BEFEHL nspid=ZIEL-NAMENSRAUM-PIDs

lsfd bezieht TARGET-PID und TARGET-NSPIDS aus /proc/PID/fdinfo/dd.

PING

state=SOCKETSTATUS[ id=PING.ID][ laddr=INET.ADDRESSE.LOKAL [ raddr=INET.ADDRESSE.FERN]]

PINGv6

state=SOCKETSTATUS[ id=PING.ID][ laddr=INET6.ADDRESSE.LOKAL [ raddr=INET6.ADDRESSE.FERN]]

RAW

state=SOCK.STATE[ protocol=RAW.PROTOCOL [ laddr=INET.LADDR [ raddr=INET.RADDR]]]

RAWv6

state=SOCK.STATE[ protocol=RAW.PROTOCOL [ laddr=INET6.LADDR [ raddr=INET6.RADDR]]]

TCP, TCPv6

state=SOCK.STATE[ laddr=TCP.LADDR [ raddr=TCP.RADDR]]

UDP, UDPv6

state=SOCK.STATE[ laddr=UDP.LADDR [ raddr=UDP.RADDR]]

lsfd blendet raddr= aus, falls UDP.FERNE-ADRESSE 0.0.0.0 und UDP.FERNER-PORT 0 ist.

UDP-LITE, UDPLITEv6

state=SOCK.STATE[ laddr=UDPLITE.LADDR [ raddr=UDPLITE.RADDR]]

UNIX-STREAM

state=SOCKET.STATUS[ path=UNIX.PFAD]

UNIX

state=SOCKET.STATUS[ path=UNIX.PFAD] type=SOCKET.TYP

NETLINK.GROUPS <Zahl>

Netlink-Multicast-Gruppen.

NETLINK.LPORT <Zahl>

Lokale Netlink-Port-ID.

NETLINK.PROTOCOL <Zeichenkette>

Netlink-Protokoll.

NLINK <Zahl>

Anzahl der Links.

NS.NAME <Zeichenkette>

Name (NS.TYPE:[INODE]) of the namespace specified with the file.

NS.TYPE <Zeichenkette>

Typ des mit der Datei angegebenen Namensraums. Der Typ ist »mnt«, »cgroup«, »uts«, »ipc«, »user«, »pid«, »net«, »time« oder »unknown«.

OWNER <Zeichenkette>

Eigentümer der Datei.

PACKET.IFACE <Zeichenkette>

Der mit dem Paket-Socket verbundene Schnittstellenname.

PACKET.PROTOCOL <Zeichenkette>

Dem Paket-Socket zugehöriges L3-Protokoll.

PARTITION <Zeichenkette>

Aus /proc/partition ermittelter Gerätename des blockorientierten Geräts.

PID <Zahl>

PID des Prozesses, der die Datei geöffnet hat.

PIDFD.COMM <Zeichenkette>

Befehl des Prozesses, auf den der PID-Dateideskriptor verweist.

PIDFD.NSPID <Zeichenkette>

Value of NSpid field in /proc/pid/fdinfo/fd of the pidfd.

Zitat aus kernel/fork.c des Linux-Quellbaums:

If pid namespaces are supported then this function will also print the pid of a given pidfd refers to for all descendant pid namespaces starting from the current pid namespace of the instance, i.e. the Pid field and the first entry in the NSpid field will be identical.

Note that this differs from the Pid and NSpid fields in /proc/<pid>/status where Pid and NSpid are always shown relative to the pid namespace of the procfs instance.

PIDFD.PID <Zahl>

PID des Prozesses, auf den der PID-Dateideskriptor verweist.

PING.ID <`Zahl`>

ICMP echo request id used on the PING socket.

POS <Zahl>

Dateiposition.

RAW.PROTOCOL <Zahl>

Protokollnummer des Roh-Sockets.

RDEV <Zeichenkette>

Gerätekennung (falls es sich um eine Spezialdatei handelt).

SIZE <Zahl>

Dateigröße.

SOCK.LISTENING <boolesch>

Listening socket.

SOCK.NETS <Zahl>

Inode identifying network namespace where the socket belongs to.

SOCK.PROTONAME <Zeichenkette>

Protokollname.

SOCK.STATE <Zeichenkette>

Status des Sockets.

SOCK.TYPE <Zeichenkette>

Typ des Sockets. Hier bedeutet der Typ der zweite Parameter des Socket-Systemaufrufs:

•stream

•dgram

•raw

•rdm

•seqpacket

•dccp

•packet

SOURCE <Zeichenkette>

Dateisystem, Partition oder das Gerät, welches die Datei enthält.

STTYPE <Zeichenkette>

Rohe Dateitypen, wie von stat(2) zurückgegeben: BLK, CHR, DIR, FIFO, LINK, REG, SOCK oder UNKN.

TCP.LADDR <Zeichenkette>

Local L3 (INET.LADDR or INET6.LADDR) address and local TCP port.

TCP.LPORT <Ganzzahl>

Lokaler TCP-Port.

TCP.RADDR <Zeichenkette>

Remote L3 (INET.RADDR or INET6.RADDR) address and remote TCP port.

TCP.RPORT <Ganzzahl>

Ferner TCP-Port.

TID <Zahl>

Threadkennung des Prozesses, welcher die Datei geöffnet hat.

TYPE <Zeichenkette>

Cooked version of STTYPE. It is same as STTYPE with exceptions. For SOCK, print the value for SOCK.PROTONAME. For UNKN, print the value for AINODECLASS if SOURCE is anon_inodefs.

UDP.LADDR <Zeichenkette>

Lokale IP-Adresse und lokaler UDP-Port.

UDP.LPORT <Ganzzahl>

Lokaler UDP-Port.

UDP.RADDR <Zeichenkette>

IP-Adresse und UDP-Port der Gegenstelle.

UDP.RPORT <Ganzzahl>

Ferner UDP-Port.

UDPLITE.LADDR <Zeichenkette>

Lokale IP-Adresse und lokaler UDPLite-Port.

UDPLITE.LPORT <Ganzzahl>

Lokaler UDP-Port.

UDPLITE.RADDR <Zeichenkette>

IP-Adresse und UDPLite-Port der Gegenstelle.

UDPLITE.RPORT <Ganzzahl>

Ferner UDP-Port.

UID <Zahl>

Benutzerkennung.

UNIX.PATH <Zeichenkette>

Dateisystem-Pfadname des UNIX-Domain-Sockets.

USER <Zeichenkette>

Benutzer des Prozesses.

FILTERAUSDRUCK

lsfd wertet den mit der Option --filter übergebenen Filterausdruck jedes Mal aus, bevor eine Dateizeile ausgegeben wird. lsfd gibt die Zeile nur aus, wenn das Ergebnis der Auswertung wahr ist.

Ein Ausdruck besteht aus Spaltennamen, wörtlich zu verarbeitenden Zeichen(folgen) und Operatoren wie: »DELETED«, »(PID == 1)«, »(NAME == "/etc/passwd")«, »(PID == 1) && DELETED«. DELETED, PID und NAME sind in diesem Beispiel Spaltennamen. »1« und »/etc/passwd« sind wortwörtlich zu verarbeitende Zeichen(folgen); »==« und »&&« sind Operatoren.

Vor der Auswertung ersetzt lsfd Spaltennamen in dem angegebenen Ausdruck durch die tatsächlichen Spaltenwerte in der Zeile. Es gibt drei verschiedene Datentypen: boolesch, Zeichenkette und Zahl (bzw. Anzahl oder Nummer). Für Spalten mit booleschen Werten kann der Wert für sich allein stehen. Für Zeichenketten- und Zahl-Werte muss der Wert ein Operand eines Operators sein, beispielsweise »(PID == 1)«. Siehe AUSGABESPALTEN zu den Spaltentypen.

Eine wortwörtlich zu verarbeitende Zeichenfolge stellt einen Wert unmittelbar dar. Siehe BOOLLIT, STRLIT und NUMLIT. Verschiedene Datentypen haben eine verschiedene Syntax für diese Zeichenfolgen.

Ein Operator agiert mit einem oder zwei Operand(en). Ein Operator erwartet bestimmte Datentypen von seinen Operanden. Die Übergabe eines unerwarteten Datentyps an einen Operator verursacht einen Syntaxfehler.

Die Operatoren and, or, eq, ne, le, lt, ge, gt, =~, !~ akzeptieren zwei Operanden. Alphabetisch benannte Operatoren haben an die Programmiersprache C angelehnte Aliase: &&, ||, ==, !=, <, , >= und >.

! ist der einzige Operator, der nur einen Operanden akzeptiert.

eq, ne und deren Aliase erwarten Operanden des gleichen Datentyps. Die Übergabe dieser Operatoren liefert einen booleschen Wert zurück.

and, or, not und deren Aliase erwarten Operanden booleschen Datentyps. Die Übergabe dieser Operatoren liefert einen booleschen Wert zurück.

lt, le, gt, ge und deren Aliase erwarten Operanden des Datentyps Zahl. Die Übergabe dieser Operatoren liefert einen booleschen Wert zurück.

=~ dient der Trefferfindung für reguläre Ausdrücke. Falls eine Zeichenkette auf der rechten Seite einem regulären Ausdruck an der linken Seite entspricht, ist das Ergebnis wahr. Der Operand auf der rechten Seite muss eine wortwörtliche Zeichenkette sein. Siehe STRLIT zur Syntax.

!~ ist eine Abkürzung von »not (ZEICHENKETTE =~ MUSTER)«; sie kehrt das Ergebnis von =~ um.

Einschränkungen

Die aktuelle Implementierung definiert keine Rangfolge unter den Operatoren. Mit ( und ) können Sie die Unterausdrücke explizit gruppieren, falls Ihr Ausdruck mehr als zwei Operatoren enthält.

Für Werte des Datentyps Zahl unterstützt die Filter-Engine nur Null oder nicht-negative Ganzzahlen.

Semi-formelle Syntax

EXPR

BOOLEXP

BOOLEXP0

COLUMN <boolesch> | BOOLLIT | ( BOOLEXP )

BOOLEXP

BOOLEXP0 | BOOLOP1 | BOOLOP2 | BOOLOP2BL | BOOLOP2CMP | BOOLOP2REG

COLUMN

[_A-Za-z][-_:A-Za-z0-9]*

BOOLOP1

! BOOLEXP0 | not BOOLEXP0

STREXP

COLUMN <Zeichenkette> | STRLIT

NUMEXP

COLUMN <Zahl> | NUMLIT

BOOLLIT

true | false

CHARS

( [^\] | \\ | \' | \" )*

STRLIT

' CHARS ' | " CHARS "

NUMLIT

[1-9][0-9]* | 0

BOOLOP2

STREXP OP2 STREXP | NUMEXP OP2 NUMEXP | BOOLEXP0 OP2 BOOLEXP0

OP2

== | eq | != | ne

BOOLOP2BL

BOOLEXP0 OP2BL BOOLEXP0

OP2BL

&& | and | || | or

BOOLOP2CMP

NUMEXP OP2CMP NUMEXP

OP2CMP

< | lt | <= | le | > | gt | >= | ge

BOOLOP2REG

STREXP OP2REG STRLIT

OP2REG

=~ | !~

FILTERBEISPIELE

lsfd verfügt über einige Filteroptionen. In den meisten Fällen genügt es, die Option -Q (oder --filter) zu kennen. In Kombination mit der Option -o (oder --output) können Sie die Ausgabe nach Ihren Wünschen anpassen.

Die mit den mit den Prozesskennungen (PIDs) 1 und 2 assoziierten Dateien auflisten:

# lsfd -Q '(PID == 1) oder (PID == 2)'

Das Gleiche auf alternative Weise:

# lsfd -Q '(PID == 1) || (PID == 2)'

Das Gleiche auf effizientere Weise:

# lsfd --pid 1,2

Kommata statt Leerzeichen verwenden:

# lsfd --pid '1 2'

pidof(1) für eine Auflistung der Dateien verwenden, die mit »firefox« assoziiert sind:

# lsfd --pid "$(pidof firefox)"

Den ersten Dateideskriptor auflisten, der vom Prozess mit der Prozesskennung (PID) 1 geöffnet wurde:

# lsfd -Q '(PID == 1) and (FD == 1)'

Das Gleiche auf alternative Weise:

# lsfd -Q '(PID == 1) && (FD == 1)'

Alle laufenden ausführbaren Dateien auflisten:

# lsfd -Q 'ASSOC == "exe"'

Das Gleiche auf alternative Weise:

# lsfd -Q 'ASSOC eq "exe"'

Das Gleiche, aber nur Dateinamen ausgeben:

# lsfd -o NAME -Q 'ASSOC eq "exe"' | sort -u

Gelöschte Dateien auflisten, die Prozessen zugeordnet sind:

# lsfd -Q 'DELETED'

Nicht-reguläre Dateien auflisten:

# lsfd -Q 'TYPE != "REG"'

Blockorientierte Geräte auflisten:

# lsfd -Q 'DEVTYPE == "blk"'

Das Gleiche, aber mit der Spalte TYP:

# lsfd -Q 'TYPE == "BLK"'

Dateien auflisten, in deren Namen das Verzeichnis »dconf« enthalten ist:

# lsfd -Q 'NAME =~ ".\*/dconf/.*"'

In einer virtuellen QEMU-Maschine geöffnete Dateien auflisten:

# lsfd -Q '(COMMAND =~ ".\*qemu.*") and (FD >= 0)'

Dateien ausblenden, die mit Kernel-Threads assoziiert sind:

# lsfd -Q '!KTHREAD'

ZÄHLERBEISPIELE

Die Anzahl der Netlink-Socket-Deskriptoren und Unix-Socket-Deskriptoren ausgeben:

# lsfd --summary=only \

-C 'netlink sockets':'(NAME =~ "NETLINK:.*")' \
-C 'unix sockets':'(NAME =~ "UNIX:.*")' VALUE COUNTER
57 netlink sockets
1552 unix sockets

Das Gleiche, aber im JSON-Format ausgeben:

# lsfd --summary=only --json \

-C 'netlink sockets':'(NAME =~ "NETLINK:.*")' \
-C 'unix sockets':'(NAME =~ "UNIX:.*")' {
"lsfd-summary": [
{
"value": 15,
"counter": "netlink sockets"
},{
"value": 798,
"counter": "unix sockets"
}
] }

GESCHICHTE

Der Befehl lsfd ist Teil des Pakets util-linux seit Version 2.38.

AUTOREN

Masatake YAMATO <yamato@redhat.com>, Karel Zak <kzak@redhat.com>

SIEHE AUCH

lsof(8) pidof(1) proc(5) socket(2) stat(2)

FEHLER MELDEN

Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf <https://github.com/util-linux/util-linux/issues>.

VERFÜGBARKEIT

Der Befehl lsfd ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.

2024-01-05 util-linux 2.39.3