OPTIONEN¶
Socket-Unit-Datei können Abschnitte [Unit] und [Install]
    enthalten, die in systemd.unit(5) beschrieben sind.
Socket-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt
    »[Socket]« enthalten, der Informationen über das
    überwachte Socket oder den überwachten FIFO weitergibt. Eine
    Reihe von Optionen, die in diesem Abschnitt angegeben werden können,
    werden auch von anderen Unit-Typen verwandt. Diese Optionen sind in
    systemd.exec(5) und systemd.kill(5) dokumentiert. Die
    für den Abschnitt »[Socket]« in Socket-Units speziellen
    Optionen sind die folgenden:
ListenStream=, ListenDatagram=,
    ListenSequentialPacket=
Gibt eine Adresse an, auf der auf Anfragen für
  einen Stream- (
SOCK_STREAM), Datagram- (
SOCK_DGRAM) bzw.
  sequenzielles Paket- (
SOCK_SEQPACKET) Socket gewartet werden soll. Die
  Adresse kann in verschiedenen Formaten geschrieben werden:
Falls die Adresse mit einem Schrägstrich
    (»/«) beginnt, wird sie von einem Dateisystem-Socket in der
    Socket-Familie AF_UNIX gelesen.
Falls die Adresse mit einem At-Zeichen (»@«)
    beginnt, wird sie als abstrakter Namensraum-Socket in der Familie
    AF_UNIX gelesen. Das »@« wird durch ein NUL vor
    der Anbindung ersetzt. Für Details siehe unix(7).
Falls die Adresszeichenkette eine einzelne Zahl ist, wird sie als
    Nummer des Ports, an dem auf IPv6-Anfragen gewartet werden soll, gelesen.
    Abhängig vom Wert von BindIPv6Only= (siehe oben) könnte
    dies dazu führen, dass der Dienst sowohl auf IPv6 und IPv4 (Vorgabe)
    oder nur IPv6 verfügbar ist.
Falls die Adresszeichenkette im Format
    »v.w.x.y:z« vorliegt, wird sie als IPv4-Adresse
    v.w.x.y und Port z interpretiert.
Falls die Adresszeichenkette im Format
    »[x]:y« vorliegt, wird sie als IPv6-Adresse
    x und Port y interpretiert. Ein optionaler
    Schnittstellengeltungsbereich (Schnittstellenname oder -nummer) kann nach
    einem »%«-Symbol angegeben werden:
    »[x]:y%dev«.
    Schnittstellengeltungsbereiche sind nur für linklokale Adressen
    nützlich, da der Kernel sie in anderen Fällen ignoriert.
    Beachten Sie, dass der Dienst auch via IPv4 verfügbar gemacht werden
    könnte, wenn eine Adresse als IPv6 spezifiziert wurde,
    abhängig von der Einstellung BindIPv6Only= (siehe unten).
Falls die Adresszeichenkette im Format
    »vsock:x:y« vorliegt, wird sie als CID-Adresse
    x auf einem Port y in der Familie AF_VSOCK gelesen. Die
    CID ist eine eindeutige 32-Bit-Ganzzahlkennung in AF_VSOCK, analog zu
    einer IP-Adresse. Die Angabe der CID ist optional und kann auf die leere
    Zeichenkette gesetzt werden.
Beachten Sie, dass SOCK_SEQPACKET (d.h.
    ListenSequentialPacket=) nur für AF_UNIX-Sockets
    verfügbar ist. Wird SOCK_STREAM (d.h. ListenStream=)
    für IP-Sockets verwandt, dann bezieht es sich auf TCP-Sockets,
    SOCK_DGRAM (d.h. ListenDatagram=) auf UDP.
Diese Optionen können mehr als einmal angegeben werden. In
    diesem Fall wird eingehender Verkehr auf einem der Sockets
    Dienste-Aktivierung auslösen und alle aufgeführten Sockets
    werden an den Dienst übergeben, unabhängig davon, ob es auf
    ihnen eingehenden Verkehr gibt oder nicht. Falls einer der Optionen die
    leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste der Adressen, bei denen
    auf Anfragen gewartet werden soll, zurückgesetzt und alle vorherigen
    Verwendungen einer dieser Optionen werden keinen Effekt haben.
Es ist auch möglich, bei der Verwendung von Service=
    mehr als eine Socket-Unit für den gleichen Dienst zu haben und der
    Dienst wird alle Sockets, die in allen Socket-Units konfiguriert sind,
    empfangen. Die in einer Unit konfigurierten Sockets werden in der
    Reihenfolge der Konfiguration weitergegeben, zwischen Socket-Units ist aber
    keine Ordnung festgelegt.
Falls hier eine IP-Adresse verwandt wird, ist es oft
    wünschenswert, auf ihr auf Anfragen zu warten, bevor die
    Schnittstelle, auf der sie konfiguriert ist, hochgebracht und einsatzbereit
    ist und sogar unabhängig davon, ob sie zu irgendeinem Zeitpunkt hoch
    und einsatzbereit sein wird. Um damit umzugehen, wird empfohlen, die unten
    beschriebene Option FreeBind= zu setzen.
 
ListenFIFO=
Gibt einen Dateisystem-FIFO (siehe 
fifo(7)
  für Details) an, auf dem auf Anfragen gewartet wird. Dies erwartet
  einen absoluten Dateisystempfad als Argument. Das Verhalten ist ansonsten sehr
  ähnlich zu der Anweisung 
ListenDatagram= oben.
 
ListenSpecial=
Gibt eine besondere Datei in dem Dateisystem an, auf der
  auf Anfragen gewartet werden soll. Dies erwartet einen absoluten
  Dateisystempfad als Argument. Das Verhalten ist ansonsten sehr ähnlich
  zu der Anweisung ListenFIFO= oben. Verwenden Sie dies, um
  Zeichengeräteknoten sowie besondere Dateien in /proc/ und /sys/ zu
  öffnen.
ListenNetlink=
Gibt eine Netlink-Familie an, für die ein Socket
  erstellt werden soll, bei dem auf Anfragen gewartet werden soll. Dies erwartet
  eine kurze Zeichenkette, die sich auf den AF_NETLINK-Familiennamen
  bezieht (wie audit oder kobject-uevent), als Argument, optional
  kann ein Leerraumzeichen gefolgt von einer multicast-Gruppenganzzahl
  angehängt werden. Das Verhalten ist ansonsten sehr ähnlich zu
  der Anweisung ListenDatagram= oben.
ListenMessageQueue=
Gibt einen POSIX-Nachrichtenwarteschlangennamen an, bei
  dem auf Anfragen gewartet werden soll (siehe 
mq_overview(7) für
  Details). Dies erwartet einen gültigen Nachrichtenwarteschlangennamen
  (d.h. anfangend mit »/«). Das Verhalten ist ansonsten sehr
  ähnlich zu der Anweisung 
ListenDatagram= oben. Unter Linux sind
  Nachrichtenwarteschlangendeskriptoren tatsächlich Dateideskriptoren und
  können zwischen Prozessen vererbt werden.
 
ListenUSBFunction=
Gibt einen USB-FunctionFS[1]-Endpunktort zur
  Implementierung von USB-Gadget-Funktionen an, auf dem auf Anfragen gewartet
  werden soll. Dies erwartet einen absoluten Dateisystempfad eines
  Functionfs-Einhängepunktes als Argument. Das Verhalten ist ansonsten
  ähnlich zu der Anweisung ListenFIFO= oben. Verwenden Sie dies,
  um den FunctionFS-Endpunkt ep0 zu öffnen. Wird diese Option verwandt,
  dann muss der aktivierte Dienst die Optionen USBFunctionDescriptors=
  und USBFunctionStrings= gesetzt haben.
SocketProtocol=
Akzeptiert entweder udplite oder sctp. Das
  Socket wird das UDP-Lite-(IPPROTO_UDPLITE) bzw. SCP-Protokoll
  (IPPROTO_SCTP) verwenden.
BindIPv6Only=
Akzeptiert entweder 
default, 
both oder
  
ipv6-only. Steuert die Socket-Option IPV6_V6ONLY (siehe 
ipv6(7)
  für Details). Falls 
both, werden IPv6-gebundene Sockets sowohl
  über IPv4 als auch IPv6 zugreifbar sein. Falls 
ipv6-only, werden
  sie nur über IPv6 zugreifbar sein. Falls 
default (was,
  Überraschung, die Vorgabe ist), wird die systemweite Voreinstellung,
  wie sie durch /proc/sys/net/ipv6/bindv6only gesteuert wird, die
  standardmäßig wiederum ein Äquivalent von 
both
  ist, verwandt.
 
Backlog=
Akzeptiert ein vorzeichenfreies Ganzzahlargument. Gibt
  die Anzahl an Verbindungen, die noch nicht akzeptiert wurden und in die
  Warteschlange eingereiht werden sollen, an. Diese Einstellung ist nur
  für Datenstrom- und sequenzielle Paket-Sockets relevant. Siehe
  
listen(2) für Details. Standardmäßig SOMAXCONN
  (128).
 
BindToDevice=
Gibt einen Netzwerkschnittstellennamen an, an den dieses
  Socket gebunden werden soll. Falls gesetzt, wird Verkehr nur von der
  angegebenen Netzwerkschnittstelle akzeptiert. Dies steuert die Socket-Option
  
SO_BINDTODEVICE (siehe 
socket(7) für Details). Falls
  diese Option verwandt wird, wird eine implizite Abhängigkeit von dieser
  Socket-Unit auf die Netzwerkschnittellen-Geräte-Unit (siehe
  
systemd.device(5)) erstellt. Beachten Sie, dass das Setzen dieses
  Parameters zur Ergänzung zusätzlicher Abhängigkeiten zu
  der Unit führen könnte (siehe oben).
 
SocketUser=, SocketGroup=
Akzeptiert einen UNIX-Benutzer-/Gruppennamen. Wenn
  angegeben, gehören alle AF_UNIX-Sockets und FIFO-Knoten im
  Dateisystem dem angegebenen Benutzer und der angegebenen Gruppe. Falls nicht
  gesetzt (die Vorgabe), gehören die Knoten dem Benutzer/der Gruppe root
  (falls im Systemkontext ausgeführt) oder dem aufrufenden Benutzer/der
  aufrufenden Gruppe (falls im Benutzerkontext ausgeführt). Falls nur ein
  Benutzer aber keine Gruppe angegeben ist, dann wird die Gruppe von der
  Standardgruppe des Benutzers abgeleitet.
SocketMode=
Falls auf einem Dateisystem-Socket oder FIFO auf Anfragen
  gewartet wird, gibt diese Option den Dateisystemzugriffsmodus bei der
  Erzeugung des Dateiknotens an. Akzeptiert einen Zugriffsmodus in oktaler
  Notation. Standardmäßig 0666.
DirectoryMode=
Falls auf einem Dateisystem-Socket oder FIFO auf Anfragen
  gewartet wird, werden die Elternknoten bei Bedarf automatisch erzeugt. Diese
  Option gibt den Dateisystemzugriffsmodus bei der Erzeugung dieser
  Verzeichnisse an. Akzeptiert einen Zugriffsmodus in oktaler Notation.
  Standardmäßig 0755.
Accept=
Akzeptiert ein logisches Argument. Falls yes, wird
  für jede eingehende Verbindung eine Dienste-Instanz gestartet und nur
  der Verbindungs-Socket übergeben. Falls no, werden alle auf Anfragen
  wartende Sockets selbst an die startende Dienst-Unit übergeben und nur
  eine Dienste-Unit wird für alle Verbindungen gestartet (siehe auch
  oben). Dieser Wert wird für Datagram-Sockets und FIFOs ignoriert, wo
  eine einzelne Dienste-Unit bedingungslos allen eingehenden Verkehr bearbeitet.
  Standardmäßig 
no. Zur Erhöhung der Leistung wird
  empfohlen, neue Daemons nur so zu schreiben, dass sie für
  
Accept=no geeignet sind. Ein Daemon, der auf einem
  
AF_UNIX-Socket auf Anfragen wartet, kann, aber muss nicht,
  
close(2) auf dem empfangenen Socket vor dem Beenden aufrufen.
  Allerdings darf er nicht mit unlink den Socket aus dem Dateisystem entfernen.
  Er sollte nicht auf mit gesetztem 
Accept=no erhaltenen Sockets
  
shutdown(2) aufrufen, kann dies aber mit Sockets, bei denen
  
Accept=yes gesetzt ist, machen. Das Setzen von 
Accept=yes ist
  hauptsächlich nützlich, um Daemons, die für die
  Verwendung mit 
inetd(8) entwickelt wurden, zu erlauben,
  unverändert mit Systemd-Socket-Aktivierung zu funktionieren.
Für IPv4- und IPv6-Verbindungen wird die Umgebungsvariable
    REMOTE_ADDR die ferne IP-Adresse und REMOTE_PORT den fernen
    Port enthalten. Dies ist das gleiche Format wie von CGI benutzt. Für
    SOCK_RAW ist der Port das IP-Protokoll.
Es wird empfohlen, für mittels Accept=yes aktivierte
    Diensteinstanzen CollectMode=inactive-or-failed zu setzen, um
    sicherzustellen, dass fehlgeschlagene Verbindungsdienste bereinigt und deren
    Speicher freigegeben werden und sich nicht ansammeln.
 
Writable=
Akzeptiert ein logisches Argument. Darf nur in
  Zusammenhang mit ListenSpecial= verwandt werden. Falls wahr, wird die
  angegebene besondere Datei im Lese-/Schreibmodus geöffnet, falls
  falsch, im nur-Lesemodus. Standardmäßig falsch.
FlushPending=
Akzeptiert ein logisches Argument. Darf nur bei
  Accept=no verwandt werden. Falls »yes«, werden die Puffer
  des Sockets bereinigt, nachdem sich der ausgelöste Dienst beendet hat.
  Damit werden sämtliche anhängige Daten rausgeschrieben und
  anhängende eingehende Verbindungen abgelehnt. Falls »no«,
  werden die Puffer des Sockets nicht bereinigt, wodurch dem Dienst
  ermöglicht wird, sämtliche anhängende Verbindungen nach
  dem Neustart zu bedienen, was das normalerweise erwartete Verhalten darstellt.
  Standardmäßig no.
MaxConnections=
Die maximale Anzahl an Verbindungen, für die
  gleichzeitig Dienste-Instanzen ausgeführt werden sollen, wenn
  Accept=yes gesetzt ist. Falls mehr gleichzeitige Verbindungen eingehen,
  werden sie abgelehnt, bis mindestens eine bestehende Verbindung beendet ist.
  Diese Einstellung hat auf Sockets, die mit Accept=no konfiguriert sind
  oder Datagram-Sockets keinen Effekt. Standardmäßig 64.
MaxConnectionsPerSource=
Die maximale Anzahl an Verbindungen für einen
  Dienst pro Quell-IP-Adresse. Dies ist sehr ähnlich zu der Anweisung
  MaxConnections= oben. Standardmäßig deaktiviert.
KeepAlive=
Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, wird der
  TCP/IP-Stack eine Aufrechterhaltungsnachricht nach 2 Stunden (abhängig
  von der Konfiguration von /proc/sys/net/ipv4/tcp_keepalive_time) für
  alle TCP-Datenströme, die auf diesem Socket akzeptiert sind, senden.
  Dies steuert die Socket-Option 
SO_KEEPALIVE (siehe 
socket(7) und
  die Dokumentation 
TCP-Aufrechterhaltungs-HOWTO[2] für Details).
  Standardmäßig 
false.
 
KeepAliveTimeSec=
Akzeptiert Zeit (in Sekunden) als Argument. Die
  Verbindung muss im Leerlauf bleiben, bevor TCP das Senden von
  Aufrechterhaltungstestern beginnt. Dies steuert die Socket-Option TCP_KEEPIDLE
  (siehe 
socket(7) und das 
TCP-Aufrechterhaltungs-HOWTO[2]
  für Details). Standardwert ist 7200 Sekunden (2 Stunden).
 
KeepAliveIntervalSec=
Akzeptiert Zeit (in Sekunden) als Argument zwischen
  individuellen Aufrechterhaltungstestern, falls die Socket-Option
  
SO_KEEPALIVE auf diesem Socket gesetzt wurde. Dies steuert die
  Socket-Option 
TCP_KEEPINTVL (siehe 
socket(7) und das
  
TCP-Aufrechterhaltungs-HOWTO[2] für Details). Standardwert ist
  75 Sekunden.
 
KeepAliveProbes=
Akzeptiert eine Ganzzahl als Argument. Sie ist die Anzahl
  von nicht bestätigten Testern, die gesandt werden müssen, bevor
  die Verbindung als tot betrachtet und die Anwendungsebene unterrichtet wird.
  Dies steuert die Socket-Option TCP_KEEPCNT (siehe 
socket(7) und das
  
TCP-Aufrechterhaltungs-HOWTO[2] für Details). Standardwert ist
  9.
 
NoDelay=
Akzeptiert ein logisches Argument. Der Nagle-Algorithmus
  von TCP funktioniert durch Kombination einer Reihe von kleinen ausgehenden
  Nachrichten und dem gemeinsamen Senden. Dies steuert die Socket-Option
  TCP_NODELAY (siehe 
tcp(7)). Standardmäßig
  
false.
 
Priority=
Akzeptiert ein Ganzzahlargument, das die Priorität
  steuert, mit der sämtlicher Verkehr von diesem Socket gesandt wird.
  Dies steuert die Socket-Option 
SO_PRIORITY (siehe 
socket(7)
  für Details).
 
DeferAcceptSec=
Akzeptiert eine Zeit (in Sekunden) als Argument. Falls
  gesetzt, wird der auf Anfragen wartende Prozess nur aufgeweckt, falls Daten
  auf dem Socket ankommen und nicht sofort, wenn die Verbindung etabliert wird.
  Wenn diese Option gesetzt ist, wird die Socket-Option 
TCP_DEFER_ACCEPT
  verwandt (siehe 
tcp(7)) und der Kernel wird anfängliche
  ACK-Pakete ohne Daten ignorieren. Das Argument gibt die ungefähre
  Zeitdauer an, die der Kernel auf eingehende Daten warten sollte, bevor er auf
  das normale Verhalten der Berücksichtigung leerer ACK-Pakete
  zurückfallen soll. Diese Option nützt bei Protokollen, bei denen
  der Client Daten zuerst sendet (z.B. HTTP im Gegensatz zu SMTP), da der
  Serverprozess nicht unnötigerweise aufgeweckt werden wird, bevor er
  irgendetwas erledigen kann.
Falls der Client auch die Option TCP_DEFER_ACCEPT
    verwendet, wird die Latenz der anfänglichen Verbindung auch
    reduziert, da der Kernel die Daten im abschließenden Paket des
    Verbindungsaufbaus (dem dritten Paket der Dreiwege-Datenflusssteuerung)
    senden wird.
Standardmäßig deaktiviert.
 
ReceiveBuffer=, SendBuffer=
Akzeptiert ein Ganzzahlargument, das die Empfangs- bzw.
  Sendepuffergröße des Sockets steuert. Dies steuert die
  Socket-Optionen 
SO_RCVBUF und 
SO_SNDBUF (siehe 
socket(7)
  für Details). Die normalen Endungen K, M, G werden unterstützt
  und zur Basis 1024 interpretiert.
 
IPTOS=
Akzeptiert ein Ganzzahlargument, das das IP-Feld
  »Type-Of-Service« für von diesem Socket erstellte Pakete
  steuert. Dies steuert die Socket-Option 
IP_TOS (siehe 
ip(7)
  für Details.). Es kann entweder eine numerische Zeichenkette oder
  
low-delay, 
throughput, 
reliability oder 
low-cost
  angegeben werden.
 
IPTTL=
Akzeptiert ein Ganzzahlargument, das das IPv4-Feld
  »Time-To-Live/IPv6 Hop-Count« für von diesem Socket
  erstellte Pakete steuert. Dies steuert die Socket-Option
  
IP_TTL/
IPV6_UNICAST_HOPS (siehe 
ip(7) und 
ipv6(7)
  für Details.).
 
Mark=
Akzeptiert einen Ganzzahlwert. Steuert die
  Firewall-Markierung von durch dieses Socket generierten Paketen. Dies kann in
  der Firewall-Logik zur Filterung von Paketen von diesem Socket verwandt
  werden. Dies setzt die Socket-Option 
SO_MARK. Siehe 
iptables(8)
  für Details.
 
ReusePort=
Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, werden
  mehrere 
bind(2)s auf diesen TCP- oder UDP-Port erlaubt. Dies steuert
  die Socket-Option 
SO_REUSEPORT. Siehe 
socket(7) für
  Details.
 
SmackLabel=, SmackLabelIPIn=,
    SmackLabelIPOut=
Akzeptiert einen Zeichenkettenwert. Steuert die
  erweiterten Attribute »security.SMACK64«,
  »security.SMACK64IPIN« bzw.
  »security.SMACK64IPOUT«, d.h. dem Sicherheits-Label des FIFO
  oder dem Sicherheits-Label für eingehende bzw. ausgehende Verindungen
  auf dem Socket. Siehe Smack[3] für Details.
SELinuxContextFromNet=
Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, wird
  Systemd versuchen, das für den instanziierten Dienst verwandte
  SELinux-Label aus den vom Peer über das Netzwerk übergebenen
  Informationen herauszufinden. Beachten Sie, dass von den vom Peer
  übergebenen Informationen nur die Sicherheitsstufe verwandt wird.
  Andere Anteile des ergebenen SELinux-Kontextes stammen entweder vom
  Zielprogramm, das effektiv vom Socket ausgelöst wird, oder aus dem Wert
  der Option SELinuxContext=. Diese Konfigurationsoption ist nur
  anwendbar, wenn der aktivierte Dienst in einem einzelnen
  Socket-Dateideskriptor übergeben wird, d.h. die Dienste-Instanzen, bei
  denen die Standardeingabe mit einem Socket verbunden ist oder Dienste, die
  durch genau eine Socket-Unit ausgelöst werden. Beachten Sie auch, dass
  diese Option nur nützlich ist, wenn eine MLS/MCS-SELinux-Richtlinie
  eingesetzt wird. Standardmäßig »false«.
PipeSize=
Akzeptiert eine Größe in Bytes. Steuert die
  Pipepuffergröße der FIFOs, die in dieser Socket-Unit
  konfiguriert werden. Siehe 
fcntl(2) für Details. Die normalen
  Endungen K, M, G werden unterstützt und zur Basis 1024
  interpretiert.
 
MessageQueueMaxMessages=,
  MessageQueueMessageSize=
Diese zwei Felder akzeptieren Ganzzahlwerte und steuern
  beim Erstellen der Nachrichtenwarteschlange das Feld mq_maxmsg bzw.
  mq_msgsize. Beachten Sie, dass entweder keine oder beide der Variablen gesetzt
  werden müssen. Siehe 
mq_setattr(3) für Details.
 
FreeBind=
Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert, ob der Socket
  an eine nichtlokale IP-Adresse gebunden werden kann. Dies ist nützlich,
  um Sockets zu konfigurieren, die auf einer bestimmten IP-Adresse auf Anfragen
  warten sollen, bevor diese IP-Adresse erfolgreich auf einer
  Netzwerkschnittstelle konfiguriert wurde. Dies richtet die Socket-Option
  IP_FREEBIND/IPV6_FREEBIND ein. Aus Robustheitsgründen
  wird empfohlen, diese Option immer zu benutzen, wenn Sie ein Socket an eine
  bestimmte IP-Adresse binden. Standardmäßig false.
Transparent=
Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert die
  Socket-Option IP_TRANSPARENT/IPV6_TRANSPARENT.
  Standardmäßig false.
Broadcast=
Akzeptiert einen logischen Wert. Dies steuert die
  Socket-Option SO_BROADCAST, die das Senden von Datagrammen von diesem
  Socket erlaubt. Standardmäßig false.
PassCredentials=
Akzeptiert einen logischen Wert. Dies steuert die
  Socket-Option SO_PASSCRED, die AF_UNIX-Sockets den Empfang von
  Berechtigungsnachweisen vom sendenden Prozess in einer Hilfsnachricht erlaubt.
  Standardmäßig false.
PassSecurity=
Akzeptiert einen logischen Wert. Dies steuert die
  Socket-Option SO_PASSSEC, die AF_UNIX-Sockets den Empfang des
  Sicherheitskontextes vom sendenden Prozess in einer Hilfsnachricht erlaubt.
  Standardmäßig false.
PassPacketInfo=
Akzeptiert einen logischen Wert. Dies steuert die
  Socket-Optionen IP_PKTINFO, IPV6_RECVPKTINFO,
  NETLINK_PKTINFO oder PACKET_AUXDATA, die dem Empfang
  zusätzlicher, paketbezogener Metadaten auf den Sockets AF_INET,
  AF_INET6, AF_UNIX und AF_PACKET als Zusatznachrichten
  aktivieren. Standardmäßig false.
Timestamping=
Akzeptiert entweder »off«,
  »us« (Alias: »usec«, »µs«)
  oder »ns« (Alias: »nsec«). Dies steuert die
  Socket-Optionen SO_TIMESTAMP oder SO_TIMESTAMPNS und aktiviert,
  ob eingehender Netzwerkverkehr Zeitstempel-Metadaten transportieren soll.
  Standardmäßig off.
TCPCongestion=
Akzeptiert einen Zeichenkettenwert. Steuert den von
  diesem Socket verwandten TCP-Überlastungsalgorithmus. Sollte entweder
  »westwood«, »veno«, »cubic«,
  »lp« oder jeder andere vom IP-Stack verfügbare
  Algorithmus sein. Diese Einstellung gilt nur für
  Datenstrom-Sockets.
ExecStartPre=, ExecStartPost=
Akzeptiert eine oder mehrere Befehlszeilen, die
  ausgeführt werden, vor bzw. nachdem der auf Anfragen wartende
  Socket/FIFO erstellt und gebunden wurde. Das erste Symbol auf der Befehlszeile
  muss ein absoluter Dateiname sein, dem die Argumente für den Prozess
  folgen. Gemäß des für ExecStartPre= bei
  Dienste-Unit-Dateien verwandten Schematas können mehrere Befehlszeilen
  angegeben werden.
ExecStopPre=, ExecStopPost=
Zusätzliche Befehle, die ausgeführt werden,
  vor bzw. nachdem der auf Anfragen wartende Socket/FIFO geschlossen und
  entfernt wurde. Gemäß des für ExecStartPre= bei
  Dienste-Unit-Dateien verwandten Schematas können mehrere Befehlszeilen
  angegeben werden.
TimeoutSec=
Konfiguriert die Zeit, die auf das Beenden der in
  
ExecStartPre=, 
ExecStartPost=, 
ExecStopPre= und
  
ExecStopPost= festgelegten Befehle gewartet wird. Falls ein Befehl sich
  nicht innerhalb der konfigurierten Zeit beendet, wird der Socket als
  fehlgeschlagen betrachtet und wieder heruntergefahren. Alle noch laufenden
  Befehle werden zwangsweise mittels 
SIGTERM und nach einer weiteren
  Verzögerung dieser Zeitdauer mit 
SIGKILL beendet. (Siehe
  
KillMode= in 
systemd.kill(5).) Akzeptiert einen einheitenfreien
  Wert in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie »5min 20s«. Durch
  Übergabe von »0« wird die Zeitüberschreitungslogik
  deaktiviert. Standardmäßig 
DefaultTimeoutStartSec= aus
  der Verwalterkonfigurationsdatei (siehe 
systemd-system.conf(5)).
 
Service=
Gibt den bei eingehendem Verkehr zu aktivierenden
  Dienste-Unit-Namen an. Diese Einstellung ist nur für Sockets mit
  Accept=no erlaubt. Standardmäßig wird der Dienst
  verwandt, der den gleichen Namen wie das Socket trägt (mit entfernter
  Endung). Meistens sollte es nicht notwendig sein, diese Option zu verwenden.
  Beachten Sie, dass Setzen dieses Parameters zur Hinzunahme zusätzlicher
  Abhängigkeiten führen kann (siehe oben).
RemoveOnStop=
Akzeptiert ein logisches Argument. Falls aktiviert,
  werden alle von dieser Socket-Unit erstellten Dateiknoten entfernt, wenn diese
  gestoppt wird. Dies gilt für AF_UNIX-Sockets im Dateisystem,
  POSIX-Nachrichtenwarteschlangen, FIFOs sowie allen Symlinks auf sie, die mit
  Symlinks= konfiguriert sind. Normalerweise sollte es nicht notwendig
  sein, diese Option zu verwenden. Die Verwendung dieser Option wird auch nicht
  empfohlen, da Dienste weiterlaufen könnten, nachdem die Socket-Unit
  beendet wurde und es sollte weiterhin möglich sein, mit ihnen
  über den Dateisystemknoten zu kommunizieren.
  Standardmäßig aus.
Symlinks=
Akzeptiert eine Liste von Dateisystempfaden. Die
  angegebenen Pfade werden als Symlinks auf den AF_UNIX-Socket-Pfad oder
  FIFO-Pfad von dieser Socket-Unit erstellt. Falls diese Einstellung verwandt
  wird, kann nur ein AF_UNIX-Socket in diesem Dateisystem oder ein FIFO
  für die Socket-Unit konfiguriert sein. Verwenden Sie diese Option, um
  einen oder mehrere Symlink-Aliasnamen für einen Socket zu verwalten und
  ihren Lebenszyklus zu verknüpfen. Beachten Sie, dass es für die
  Socket-Unit nicht als fatal betrachtet wird, wenn die Erstellung eines
  Symlinks fehlschlägt und die Socket-Unit weiterhin starten
  könnte. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste
  der Pfade zurückgesetzt. Standardmäßig eine leere
  Liste.
FileDescriptorName=
Weist allen Dateideskriptoren, die diese Socket-Unit
  kapselt, einen Namen zu. Dies hilft aktivierten Diensten bei der Erkennung
  bestimmter Dateideskriptoren, falls mehrere Dateideskriptoren übergeben
  werden. Dienste können den Aufruf 
sd_listen_fds_with_names(3)
  verwenden, um den konfigurierten Namen für die empfangenen
  Dateideskriptoren zu erlangen. Die Namen dürfen jedes ASCII-Zeichen
  enthalten, allerdings keine Steuerzeichen und »:«, und
  dürfen höchstens 255 Zeichen lang sein. Falls diese Einstellung
  nicht verwandt wird, ist die Vorgabe für Dateideskriptoren der Name der
  Socket-Unit, einschließlich ihrer Endung .socket.
 
TriggerLimitIntervalSec=, TriggerLimitBurst=
Konfiguriert eine Begrenzung, wie oft diese Socket-Unit
  innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls aktiviert werden darf. Die
  Länge des Zeitintervalls in den normalen Zeiteinheiten
  »us«, »ms«, »s«,
  »min«, »h«, … kann mit
  
TriggerLimitIntervalSec= konfiguriert werden, die Vorgabe ist 2s (siehe
  
systemd.time(7) für Details über die verschiedenen
  verstandenen Zeiteinheiten). Die Einstellung 
TriggerLimitBurst=
  akzeptiert einen positiven Ganzzahlwert und legt die Anzahl der erlaubten
  Aktivierungen pro Zeiteinheit fest, die Vorgabe ist 200 für Sockets mit
  
Accept=yes (daher werden standardmäßig 200 Aktivierungen
  pro 2 Sekunden erlaubt) und andernfalls 20 (20 Aktivierungen pro 2 Sekunden).
  Setzen Sie einen der beiden auf 0, um jede Art der
  Auslöseratenbegrenzung zu deaktivieren. Falls diese Begrenzung erreicht
  wird, wird die Socket-Unit in den Fehlerzustandmodus gebracht und Verbindungen
  zu ihr sind nicht mehr möglich, bis sie neu gestartet wird. Beachten
  Sie, dass diese Begrenzung erzwungen wird, bevor die Diensteaktivierung in die
  Warteschlange eingereiht wird.
 
Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und
    systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.