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SYSTEMD-DEBUG-GENERATOR(8) systemd-debug-generator SYSTEMD-DEBUG-GENERATOR(8)

BEZEICHNUNG

systemd-debug-generator - Generator für die Aktivierung einer Laufzeit-Fehlersuch-Shell und der Maskierung bestimmter Units beim Systemstart

ÜBERSICHT

/usr/lib/systemd/system-generators/systemd-debug-generator

BESCHREIBUNG

systemd-debug-generator ist ein Generator, der bestimmte Fehlersuchfunktionalität bereitstellt.

systemd-debug-generator implementiert systemd.generator(7).

KERNEL-BEFEHLSZEILE

systemd-debug-generator versteht die folgenden Kernelbefehlszeilenparameter:

systemd.mask=, rd.systemd.mask=

Diese Optionen akzeptieren den Unit-Namen als Argument. Die angegebene Unit wird zur Laufzeit maskiert (d.h. für diese Sitzung – vom Systemstart bis zum Herunterfahren), ähnlich des Effekts des Befehls mask von systemctl(1). Dies ist nützlich, um zur Fehlersuche des Systemstarts beim Systemstart bestimmte Units aus der anfänglichen Systemstart-Transaktion zu entfernen. Kann mehr als einmal angegeben werden. Ist der Option »rd.« vorangestellt, dann wird sie in der Initrd berücksichtigt, während die Optionen ohne dieses Präfix nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt werden.

Hinzugefügt in Version 215.

systemd.wants=, rd.systemd.wants=

Diese Optionen akzeptieren einen Unit-Namen als Argument. Ein Start-Auftrag für diese Unit wird zur anfänglichen Transaktion hinzugefügt. Dies ist nützlich, um eine oder mehrere zusätzliche Units beim Systemstart hinzuzufügen. Kann mehr als einmal angegeben werden. Ist der Option »rd.« vorangestellt, dann wird sie in der Initrd berücksichtigt, während die Optionen ohne dieses Präfix nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt werden.

Hinzugefügt in Version 215.

systemd.debug_shell, rd.systemd.debug_shell, systemd.default_debug_tty=, rd.systemd.default_debug_tty=

Falls die Option systemd.debug_shell oder rd.systemd.debug_shell angegeben ist, wird der Fehlersuch-Dienst »debug-shell.service« in die Systemstarttransaktion hineingezogen und es wird eine Fehlersuch-Shell während der frühen Systemstartphase öffnen. Standardmäßig wird /dev/tty9 verwandt, aber es kann auch ein bestimmter TTY gesetzt werden, mit oder ohne /dev/ am Anfang. Um das zu verwendende TTY zu setzen, ohne eine Debug-Shell zu aktivieren, kann die Option systemd.default_debug_tty= verwandt werden, die auch ein TTY mit oder ohne /dev/ am Anfang akzeptiert. Beachten Sie, dass die Shell auch dauerhaft eingeschaltet werden kann, indem sie mit dem Befehl enable von systemctl(1) aktiviert wird. Ist der Option »rd.« vorangestellt, dann wird sie in der Initrd berücksichtigt, während die Optionen ohne dieses Präfix nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt werden.

Hinzugefügt in Version 215.

systemd.break=, rd.systemd.break=

Akzeptiert entweder pre-udev, pre-basic, pre-mount oder pre-switch-root (die Vorgabe für die Option »rd.«). Sie akzeptiert auch mehrere, durch Kommata (»,«) getrennte Werte. Diese Optionen erlauben das Pausieren des Systemstartprozesses an einem bestimmten Punkt und dort eine Fehlersuch-Shell zu öffnen. Nach dem Beenden dieser Shell wird das System mit dem Systemstart fortfahren. Wird der Option »rd« vorangestellt, dann wird sie nur in der Initrd berücksichtigt, während die Variante ohne Präfix nur im Hauptsystem berücksichtigt wird.

Tabelle 1. Verfügbare Unterbrechungspunkte

Unterbrechungspunkt Beschreibung Kann in der Initrd verwandt werden Kann im Hauptsystem verwandt werden
pre-udev Vor der Verarbeitung von Kernel-Uevents, d.h. bevor systemd-udevd.service startet.
pre-basic Vor dem Verlassen des frühen Systemstarts und bevor reguläre Dienste starten, d.h. bevor basic.target erreicht wird.
pre-mount Bevor das Wurzeldateisystem eingehängt wird, d.h. bevor sysroot.mount startet.
pre-switch-root Vor dem Umschalten von der Initrd in die echte Wurzel.

Hinzugefügt in Version 258.

SYSTEMZUGANGSBERECHTIGUNGEN

systemd.extra-unit.*

Credentials mit »systemd.extra-unit.« am Anfang können zusätzliche Units festlegen, die zum endgültigen System hinzugefügt werden können. Beachten Sie, dass diese zusätzlichen Units zu sowohl der Initrd als auch dem endgültigen System hinzugefügt werden. ConditionPathExists=!/etc/initrd-release kann verwandt werden um sicherzustellen, dass die Unit bedingt in der Initrd ausgeschlossen wird. Beachten Sie, dass dies auch zum Maskieren von Units verwandt werden kann, indem einfach ein leerer Wert angegeben wird.

Hinzugefügt in Version 256.

systemd.unit-dropin.*

Zugangsberechtigungen mit »systemd.unit-dropin.« am Anfang können zusätzliche Ergänzungen für die entsprechenden Units im endgültigen System hinzufügen. Jeder Zugangsberechtigung muss der vollständige Unit-Name, einschließlich der Unit-Erweiterung, angehängt werden. Ihre Inhalte müssen eine gültige Unit-Ergänzungsdatei sein. Optional darf dem Unit-Namen »~«, gefolgt von dem Ergänzungsnamen ohne die Endung ».conf« folgen. Falls nicht angegeben, wird der Name der erstellten Ergänzung »50-credential.conf« sein. Beachten Sie, dass diese zusätzlichen Ergänzungen zu sowohl der Initrd als auch dem endgültigen System hinzugefügt werden.

Hinzugefügt in Version 256.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemctl(1), kernel-command-line(7), systemd.system-credentials(7), bootup(7)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

systemd 258~rc3