BEZEICHNUNG¶
systemd-debug-generator - Generator für die Aktivierung
einer Laufzeit-Fehlersuch-Shell und der Maskierung bestimmter Units beim
Systemstart
ÜBERSICHT¶
/usr/lib/systemd/system-generators/systemd-debug-generator
BESCHREIBUNG¶
systemd-debug-generator ist ein Generator, der bestimmte
Fehlersuchfunktionalität bereitstellt.
systemd-debug-generator implementiert
systemd.generator(7).
KERNEL-BEFEHLSZEILE¶
systemd-debug-generator versteht die folgenden
Kernelbefehlszeilenparameter:
systemd.mask=, rd.systemd.mask=
Diese Optionen akzeptieren den Unit-Namen als Argument.
Die angegebene Unit wird zur Laufzeit maskiert (d.h. für diese Sitzung
– vom Systemstart bis zum Herunterfahren), ähnlich des Effekts
des Befehls
mask von
systemctl(1). Dies ist nützlich, um
zur Fehlersuche des Systemstarts beim Systemstart bestimmte Units aus der
anfänglichen Systemstart-Transaktion zu entfernen. Kann mehr als einmal
angegeben werden. Ist der Option »rd.« vorangestellt, dann wird
sie in der Initrd berücksichtigt, während die Optionen ohne
dieses Präfix nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt werden.
Hinzugefügt in Version 215.
systemd.wants=, rd.systemd.wants=
Diese Optionen akzeptieren einen Unit-Namen als Argument.
Ein Start-Auftrag für diese Unit wird zur anfänglichen
Transaktion hinzugefügt. Dies ist nützlich, um eine oder mehrere
zusätzliche Units beim Systemstart hinzuzufügen. Kann mehr als
einmal angegeben werden. Ist der Option »rd.« vorangestellt,
dann wird sie in der Initrd berücksichtigt, während die Optionen
ohne dieses Präfix nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt
werden.
Hinzugefügt in Version 215.
systemd.debug_shell, rd.systemd.debug_shell,
systemd.default_debug_tty=, rd.systemd.default_debug_tty=
Falls die Option
systemd.debug_shell oder
rd.systemd.debug_shell angegeben ist, wird der Fehlersuch-Dienst
»debug-shell.service« in die Systemstarttransaktion
hineingezogen und es wird eine Fehlersuch-Shell während der
frühen Systemstartphase öffnen. Standardmäßig wird
/dev/tty9 verwandt, aber es kann auch ein bestimmter TTY gesetzt werden, mit
oder ohne /dev/ am Anfang. Um das zu verwendende TTY zu setzen, ohne eine
Debug-Shell zu aktivieren, kann die Option
systemd.default_debug_tty=
verwandt werden, die auch ein TTY mit oder ohne /dev/ am Anfang akzeptiert.
Beachten Sie, dass die Shell auch dauerhaft eingeschaltet werden kann, indem
sie mit dem Befehl
enable von
systemctl(1) aktiviert wird. Ist
der Option »rd.« vorangestellt, dann wird sie in der Initrd
berücksichtigt, während die Optionen ohne dieses Präfix
nur auf dem Hauptsystem berücksichtigt werden.
Hinzugefügt in Version 215.
systemd.break=, rd.systemd.break=
Akzeptiert entweder
pre-udev,
pre-basic,
pre-mount oder
pre-switch-root (die Vorgabe für die
Option »rd.«). Sie akzeptiert auch mehrere, durch Kommata
(»,«) getrennte Werte. Diese Optionen erlauben das Pausieren des
Systemstartprozesses an einem bestimmten Punkt und dort eine Fehlersuch-Shell
zu öffnen. Nach dem Beenden dieser Shell wird das System mit dem
Systemstart fortfahren. Wird der Option »rd« vorangestellt, dann
wird sie nur in der Initrd berücksichtigt, während die Variante
ohne Präfix nur im Hauptsystem berücksichtigt wird.
Tabelle 1. Verfügbare
Unterbrechungspunkte
| Unterbrechungspunkt |
Beschreibung |
Kann in der Initrd verwandt werden |
Kann im Hauptsystem verwandt werden |
| pre-udev |
Vor der Verarbeitung von Kernel-Uevents, d.h. bevor
systemd-udevd.service startet. |
✓ |
✓ |
| pre-basic |
Vor dem Verlassen des frühen Systemstarts und bevor
reguläre Dienste starten, d.h. bevor basic.target erreicht
wird. |
✓ |
✓ |
| pre-mount |
Bevor das Wurzeldateisystem eingehängt wird, d.h. bevor
sysroot.mount startet. |
✓ |
✗ |
| pre-switch-root |
Vor dem Umschalten von der Initrd in die echte Wurzel. |
✓ |
✗ |
Hinzugefügt in Version 258.
SYSTEMZUGANGSBERECHTIGUNGEN¶
systemd.extra-unit.*
Credentials mit »systemd.extra-unit.« am
Anfang können zusätzliche Units festlegen, die zum
endgültigen System hinzugefügt werden können. Beachten
Sie, dass diese zusätzlichen Units zu sowohl der Initrd als auch dem
endgültigen System hinzugefügt werden.
ConditionPathExists=!/etc/initrd-release kann verwandt werden um
sicherzustellen, dass die Unit bedingt in der Initrd ausgeschlossen wird.
Beachten Sie, dass dies auch zum Maskieren von Units verwandt werden kann,
indem einfach ein leerer Wert angegeben wird.
Hinzugefügt in Version 256.
systemd.unit-dropin.*
Zugangsberechtigungen mit
»systemd.unit-dropin.« am Anfang können
zusätzliche Ergänzungen für die entsprechenden Units im
endgültigen System hinzufügen. Jeder Zugangsberechtigung muss
der vollständige Unit-Name, einschließlich der Unit-Erweiterung,
angehängt werden. Ihre Inhalte müssen eine gültige
Unit-Ergänzungsdatei sein. Optional darf dem Unit-Namen
»~«, gefolgt von dem Ergänzungsnamen ohne die Endung
».conf« folgen. Falls nicht angegeben, wird der Name der
erstellten Ergänzung »50-credential.conf« sein. Beachten
Sie, dass diese zusätzlichen Ergänzungen zu sowohl der Initrd
als auch dem endgültigen System hinzugefügt werden.
Hinzugefügt in Version 256.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
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